Unterhaltung

Flashmobs in Jakarta Gaga-Fans gehen auf Barrikaden

Mit Bildern ihres Idols demonstrieren Lady Gaga-Fans gegen das Konzertverbot.

Mit Bildern ihres Idols demonstrieren Lady Gaga-Fans gegen das Konzertverbot.

(Foto: dpa)

Pornografie und Satansanbetung werfen Islamisten der Pop-Sängerin Lady Gaga vor. Sie erreichten, dass ein Konzert des Superstars in Jakarta verboten wurde. Das wollen die Fans nicht hinnehmen. 50.000 Tickets sind für das Konzert bereits verkauft.

Indonesische Fans von Lady Gaga gehen gegen ein Konzertverbot des Pop-Superstars auf die Barrikaden. Islamisten hatten das Verbot durchgesetzt. Dagegen protestierte in Jakarta eine Gruppe von etwa 50 Fans im Gaga-Stil: mit Flash Mob und Tanzperformance. Vor dem Nationalmonument im Zentrum der Hauptstadt entfalteten sie ein Spruchband mit der Aufschrift "Indonesien will Lady Gaga" und tanzten zu bekannten Hits der Künstlerin.

Eine eindeutige Botschaft.

Eine eindeutige Botschaft.

(Foto: dpa)

Nach Protesten konservativer Muslime hatte die Polizei vergangene Woche ein Konzert der 26-jährigen Sängerin am 3. Juni untersagt. Die Auftritte Lady Gagas widersprächen der indonesischen Kultur, hieß es. Die "pornografischen" Auftritte würden die Moral der Jugend des Landes vergiften, so die Gaga-Gegner.

Vor allem die radikale Organisation "Islamische Verteidigerfront" (FPI) hat gegen das Konzert mobil gemacht. Lady Gaga fördere die Satansanbetung und die Homosexualität, behauptete die FPI. Die Organisation vereinigt halbkriminelle Gangs, die unter dem Vorwand, Moral und Anstand hochzuhalten, immer wieder Bars angreifen und Popkonzerte stören.

Konzert soll der Kultur angepasst werden

"Ich und tausend andere Fans sind von der Entscheidung der Polizei sehr enttäuscht", sagte Protestteilnehmer Simon. "Lady Gaga ist harmlos. Sie ist nur eine Künstlerin." Für das Konzert im Bung Karno Stadium in Jakarta wurden bereits etwa 50.000 Tickets verkauft.

Eine endgültige Entscheidung, ob das Konzert stattfinden kann, steht noch aus. Die Veranstalter verhandeln mit der Polizei über eine Aufhebung des Verbots. Auch die Politik ist schon involviert. Der Minister für Recht, Politik und Sicherheit schlug einen Kompromiss vor. "Vielleicht kann man das Konzert der indonesischen Kultur anpassen", sagte Djoko Suyanto der Tageszeitung "Kompas".

Religiöse Toleranz leidet

Etwa 88 Prozent von Indonesiens 240 Millionen Einwohnern sind Muslime. Die religiöse Toleranz in dem südostasiatischen Land scheint in jüngster Zeit zu bröckeln. Konservative Gruppen gewinnen an Einfluss. Die boomende Wirtschaft Indonesiens lockt allerdings viele westliche Künstler: Auch Katy Perry, Justin Bieber und Kylie Minogue sind bereits dort aufgetreten.

Die mehrfache Grammy-Gewinnerin Lady Gaga, die eigentlich Stefani Germanotta heißt, hatte ihre Welttournee "The Born This Way Ball" Ende April in Südkorea begonnen. Auch in Deutschland wird sie erwartet: Konzerte in Köln (4./5.9), Berlin (20.9) und Hannover (24.9) sind geplant.

Quelle: ntv.de, dpa

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