"Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!" geht in die nächste Runde. Und wer wäre geeigneter, die Geschehnisse in der RTL-Show unter die Lupe zu nehmen, als der (noch) amtierende Dschungelkönig? Peer Kusmagk nimmt bis zur Krönung seines Nachfolgers täglich exklusiv bei n-tv.de Stellung. Seine ersten Gedanken gelten natürlich den Kandidaten.

"Paraskavedekatriaphobie" beschreibt das Phänomen der panischen Angst vor Freitag, dem 13. Doch ungeachtet dieses weit verbreiteten Aberglaubens freut sich ganz Deutschland dieser Tage auf das Unglücksdatum - auf Freitag, den 13. Januar 2012, den Tag, an dem das Dschungelcamp in seine 6. Staffel geht.

Ganz Deutschland? Nun ja … Eine kleine Siedlung Fernsehschaffender am Kölner Rheinufer blickt wohl insbesondere mit Spannung auf dieses Datum, geht es für sie doch darum, den Erfolg der Vorjahresausgabe von "Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!" zu wiederholen oder sogar zu überbieten. Teilweise mehr als 50 Prozent Marktanteil und bis zu knapp neun Millionen Zuschauer sind schon eine Hausmarke. Und werden auch diesmal die Medien abseits des Boulevardjournalismus die Geschehnisse im fernen Australien so gebannt verfolgen wie 2011?

Die Chancen dafür stehen allerdings bestens, denn getreu dem Motto "Never change a winning team" hat es RTL auch diesmal geschafft, eine Besetzung mit dem Potenzial für Quoten-Höhenflüge anzuheuern. Die Rollenverteilung passt. Bei genauerem Hinsehen kommt sie einem geradezu irgendwie bekannt vor - und damit meine ich nicht nur die etablierten Zirkusdirektoren Sonja und Dirk, die mit ihrem bewährten Autorenteam im Hintergrund wieder einmal bis an die Schmerzgrenzen der Satire gehen dürften.

Von Micaela bis Rocco, von Gitta bis Peer

Gehen wir die elf Prominenten also doch mal geschwind im Einzelnen durch: Da wäre Micaela Schäfer - sie ersetzt Gitta Saxx in der Rolle des missverstandenen Sexsymbols. Brigitte Nielsen macht uns den Mathieu Carrière als hochtalentierter, rastloser Superstar, während sich Daniel Lopes als Jay Khan versucht, um damit das Teenieschwarm-Phänomen zu besetzen.

Ramona Leiß spielt die allürenfreie Mutterfigur, die vor Jahresfrist Eva Jacob hieß. Der sympathische, (einstmals) erfolgreiche Ex-Sportler heißt diesmal nicht Thomas Rupprath, sondern Ailton. Kim Debkowski alias Kim Gloss wird zur Kim G. und tritt damit in die Fußstapfen von Sarah K. als junge, freche Castingshow-Schönheit. Zauberer Vincent Raven könnte als ähnlich unkonventioneller Freigeist wie Rainer Langhans durchgehen. Und Ex-Tic-Tac-Toe-Mitglied Jazzy setzen wir mal mit Indira gleich - als promiskuitives One-Hit-Wonder.

Wäre da noch Radost Bokel, ein vergessener Publikumsliebling wie 2011 Katy Karrenbauer. Und Martin Kesici, vermutlich mindestens genauso ein  extrovertierter Individualist wie vor einem Jahr Hochzeitsplaner Froonck Matthée. Aber wer macht eigentlich den unauffälligen und - natürlich - sympathischen Normalo Peer? Ich sag mal: Rocco Stark - auch wenn mein Favorit für die Dschungelkrone Ailton heißt!

Alles in allem: Ein bunter Haufen exhibitionistischer Camping-Freunde, der sicher schnell wieder seine ganz eigene Dynamik entwickeln wird. Deutschland freut sich zurecht auf Freitag, den 13.! Und ich freue mich, diesmal als Voyeur bei diesem Experiment dabei zu sein. Schon jetzt ziehe ich den Zylinder vor jedem Einzelnen, der den Mut hat, sich auf dieses waghalsige Spiel einzulassen. Vor allem jedoch bin ich gespannt, wer in diesem Jahr wohl mehr zu zeigen hat, als seine Rolle erwarten lässt. Die Spiele sind eröffnet!