Schwieriger Karrierestart Iris Berben war zu schön für gute Rollen
27.05.2024, 17:12 Uhr Artikel anhören
Vor rund 60 Jahren startet Iris Berben ihre Schauspielkarriere. Ihr gutes Aussehen, für das sie von vielen Männern und Frauen so bewundert wird, hilft ihr dabei aber nicht. Im Gegenteil. Es sei vielmehr ein "Hinderungsgrund" für seriöse Rollen gewesen, so die 73-Jährige.
Auf der Suche nach der "erotischsten Deutschen", der "größten Sexbombe" oder einer "Traumfrau" ist es vor allem eine deutsche Schauspielerin, die in entsprechenden Umfragen seit Jahrzehnten die Nase vorn hat: Iris Berben. Mit ihrem stets jugendlichen Aussehen, ihrer lockeren Ausstrahlung und politischem Engagement verkörpert sie das, was viele Frauen gern wären und viele Männer gern hätten. Zu Karrierebeginn sei ihre Attraktivität aber nicht unbedingt von Vorteil gewesen, verrät die 73-Jährige nun.
Ende der Sechzigerjahre sei Attraktivität "explizit ein Hinderungsgrund für seriöses Arbeiten in unserer Branche" gewesen, so die Schauspielerin am Rande der Filmfestspiele in Cannes. "Es war immer so: Schönheit schließt jede Form der Intelligenz, der Tiefe aus." Natürlich gebe es Schlimmeres, als wegen Schönheit diskriminiert zu werden, weiß Berben. Doch sei dies der Grund gewesen, weshalb sie "liebend gern" ihre Rolle in der Comedy-Serie "Sketchup" angenommen habe. Indem sie sich in mehr als 200 "relativ sehr, sehr unattraktive Menschen" verwandelte, habe sie ihr Können als Schauspielerin unter Beweis stellen können.
Tatsächlich schaffte Iris Berben 1984 mit "Sketchup" an der Seite von Diether Krebs ihren Durchbruch. Seitdem hat sie in fast 100 Kino- und Fernsehproduktionen mitgewirkt, darunter "Buddenbrooks" (2008), "Der Vorname" (2018) und "Triangle of Sadness" (2022). Für ihre Leistungen als Schauspielerin wurde die Mutter eines Sohnes unter anderem mit der "Goldenen Kamera", dem Adolf-Grimme-Preis und einem Bambi ausgezeichnet. 2012 erhielt sie den Preis für das Lebenswerk beim internationalen Fernsehfestival Rose d'Or.
Quelle: ntv.de, lpe