Unterhaltung

Nie ohne Cowboyhut "J.R." wird 80

Hehe ... mit seinem schönsten "J.R."-Lächeln und Mom.

Hehe ... mit seinem schönsten "J.R."-Lächeln und Mom.

(Foto: dapd)

Dass eine Fernseh-Serie die Straßen leer fegt, das wird es wohl nie wieder geben. Überhaupt wird es so etwas wie "Dallas" nie wieder geben, und deswegen feiern wir Larry Hagmans Geburtstag jetzt auch so richtig und freuen uns auf - yes! - neue Folgen!

Es ist schwer, sich Larry Hagman ohne Cowboyhut vorzustellen. Hunderte Millionen von Fernsehzuschauern weltweit verfolgten in den 80er Jahren gebannt, wie Hagman als Ölbaron J.R. Ewing mit der traditionellen texanischen Kopfbedeckung in der Seifenoper "Dallas" skrupellos  seine Interessen durchsetzte. Heute feiert der US-Schauspieler seinen 80. Geburtstag und schlüpft im hohen Alter noch einmal in die Rolle, die ihn berühmt gemacht hat: Bei der Fortsetzung der Kultserie um den Ewing-Clan lässt er TV-Fiesling J. R. auferstehen.

"Dallas" war eine der erfolgreichsten Serien der TV-Geschichte. Seit 1978 konnte das Fernsehpublikum sein Leben mit den Ewings teilen, die zwei große amerikanischen Werte repräsentierten: Reichtum und Familie. Immer neue Intrigen wurden auf dem familiärem Stammsitz, der luxuriösen Southfolk-Ranch, gesponnen. Auf  Geschäftserfolge folgten Pleiten, Eheglück und Liebesleid standen in den insgesamt mehr als 350 Folgen in steter Wechselbeziehung.

Hagman vor der Southfork-Ranch.

Hagman vor der Southfork-Ranch.

(Foto: dapd)

Hagman spielte in der fiktiven Welt der Ewings den Oberbösewicht. Wie sein Alter Ego J.R. stammt der Schauspieler aus Texas, er wurde in Fort Worth als Sohn der Musical-Darstellerin Mary Martin und eines Rechtsanwalts geboren. Nach der Scheidung seiner Eltern lebte er in Los Angeles bei seiner Großmutter und zog nach deren Tod im Alter von zwölf Jahren zu seiner Mutter, die am Broadway in New York Karriere machte.

In seiner Autobiographie "Hello Darlin'" beschreibt Hagman, wie er als junger Mann eigentlich Cowboy werden wollte. Er verließ das teure Internat in Neuengland, wo seine Mutter ihn zur Schule schickte, um bei seinem Vater in einer texanischen Kleinstadt zu  leben. Nach einem schweißtreibenden Sommer hatte der damals 17-Jährige aber genug von der harten Arbeit auf dem Land und entschied sich für den Schauspieler-Beruf.

Privat ein Öko

Der Durchbruch gelang Hagman als Astronaut Tony Nelson in den 60er Jahren mit der TV-Serie "Bezaubernde Jeannie", zum weltweiten  Star machten ihn aber seine 14 Jahre in "Dallas". Nach dem vorläufigen Ende der Familiensaga 1991 spielte Hagman in mehreren TV-Serien und den Filmen "Mit aller Macht" und "Nixon" mit. Auch in der "Lindenstraße" hatte er einen Gastauftritt. In Deutschland ist Hagman derzeit in einem Werbespot für Solarenergie zu sehen - anders als sein TV-Image als Ölbaron vermuten lässt, hat der Schauspieler auf seiner Ranch in Kalifornien eine der größten privaten Solaranlagen der USA.

Doch "Dallas" ließ Hagman nicht los: In zwei TV-Filmen in den 90er Jahren kehrte er bereits als J.R. Ewing zurück. Die geplanten neuen Episoden sollen nun im Sommer kommenden Jahres im US-Sender TNT laufen. Neben Hagman werden auch viele andere Mitglieder der Ursprungscrew dabei sein. So soll Linda Gray wieder die Rolle von J. R.s Ehefrau Sue Ellen übernehmen, auch Patrick Duffy ist als Bobby Ewing erneut mit von der Partie.

"Jeden Tag stirbt meine Frau ein Stück mehr"

Fiesling mit gutem Herzen

Fiesling mit gutem Herzen

(Foto: dapd)

Hagman ist seit 1954 mit der schwedischen Mode-Designerin Maj verheiratet, das Paar hat zwei Kinder. In einem Interview mit der  Zeitung "Das Neue" sprach der Schauspieler kürzlich über die Alzheimer-Erkrankung seiner Frau, die mittlerweile in einem Pflegeheim in der Nähe seines Anwesens betreut wird. "Zurzeit ist  nicht alles so einfach für mich, für uns", sagte er. "Jeden Tag  stirbt meine Frau ein Stück mehr."

Überwunden hat Hagman seinen starken Alkoholkonsum. Dem Magazin der "New York Times" sagte er im August, dass er früher auch während der Dreharbeiten zu "Dallas" zur Flasche gegriffen haben. Nach Jahren des Trinkens erhielt der Schauspieler am 23. August 1995 eine neue Leber, die 16-stündige Operation rettete sein Leben.

Auf seiner Internetseite beschreibt Hagman den Tag der Transplantation als eines der beiden Daten, die er nie vergessen  wird. Das andere Datum ist der 21. November 1980: Damals saßen 350  Millionen Zuschauer in 57 Ländern vor dem Fernseher, um herauszufinden, wer in "Dallas" auf J.R. geschossen hatte - eine der meistgesehenen TV-Episoden aller Zeiten.

Quelle: ntv.de, Gregor Waschinski, AFP

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