Unterhaltung

Wie war das noch mal mit Pi? Jauch stellt Mathelehrer an den Pranger

Sarah Scherbaum, Schulsozialarbeiterin mit einer starken Vermutung.

Sarah Scherbaum, Schulsozialarbeiterin mit einer starken Vermutung.

3,14 und ein paar Zerquetschte. Pi. Easy. Aber wie genau wird die Kreiszahl praktisch angewendet? Günther Jauch stellt zwei Mathelehrer auf die Nagelprobe. "Mathelehrer können nicht rechnen", rechtfertigt sich einer der Angeprangerten.

Da musste einer offensichtlich lang hegte Pennäler-Rachefantasien ausleben. "Ich würde den Mathelehrer so gern scheitern sehen", quengelte Günther Jauch in der ersten Ausgabe von "Wer wird Millionär?" 2018. Er drängte Kandidatin Sarah Scherbaum geradezu zum Telefonjoker. Dabei hatte die Schulsozialarbeiterin die starke Vermutung, dass diese Frage zum Vorlesen zu kompliziert sein könnte. Aber Pi und Mathelehrer? Was soll da schon schiefgehen? Eine Menge, hoffte Jauch und wurde nicht enttäuscht. Dann aber schlug ein Mathelehrer zurück. 

Die Kandidatin aus Bottrop sollte im Zocker-Spezial am Montagabend für 64.000 Euro folgende Frage beantworten. "Ein Kreis mit einem Umfang von 3.141,6 Metern hat einen Durchmesser von ziemlich genau: 100 Metern, einem Kilometer, zehn Kilometern, 100 Kilometern." Der Kreisumfang roch verdächtig nach Pi. Scherbaum nannte die Kreiszahl sogar, allerdings im Zusammenhang mit einer Rechenformel zu Zylindern. Dass Pi das Verhältnis des Umfangs eines Kreises zu seinem Durchmesser bestimmt und demnach ein Kilometer (also 1.000 Meter) richtig war – darauf kam die Kandidatin nicht. Ihr armer Telefonjoker leider  auch nicht schnell genug. Ganz zur Freude des Moderators.

"So werden Karrieren beendet"

Der erste Mathelehrer Jochen Meyer hat kürzlich eine Gehirnerschütterung erlitten und damit im Falle des Scheiterns nach Ansicht Jauchs eine naheliegende Ausrede. Also wurde der zweite Mathelehrer Jürgen Sothmann angerufen. Scherbaum las die kompliziert formulierte Frage samt Antwortmöglichkeiten vor. Sekundenlange Stille. "Das ist schwer zu sa...", war noch zu hören, dann war die Zeit um. "So werden Karrieren beendet", juchzte Jauch.

Ein Publikumsjoker half der Kandidatin dann eher holprig aus der Patsche. Dann aber ließ es sich der Moderator nicht nehmen, aus Spaß doch noch den hirnerschütterten Mathelehrer zu belästigen. Der zeigte sich für jeden Spaß zu haben. "Wenn es nichts mit Rechnen ist. Mathelehrer können ja nicht rechnen", schränkte Meyer ein. Die Träume Jauchs schienen wahr zu werden, als der Lehrer nach dem Verlesen der Frage meinte: "Haben Sie einen Taschenrechner für mich?" Dann aber betrieb Meyer Ehrenrettung für seinen Berufsstand und warf ein lässiges "Müsste ein Kilometer sein" in die Leitung. Jauch war sichtlich enttäuscht.

Für Scherbaum startete das neue Jahr erfolgreicher. Die 32-Jährige ging mit 125.000 Euro nach Hause, das nun bald einem vernünftigem Familienheim in Bottrop weichen soll. Sie und ihr Mann Volker, forensischer Psychologe von Beruf, planen zwei bis drei Kinder. "Dann wünschen wir der nächsten Nacht einen sportlich-fairen Verlauf", verabschiedete Jauch das überglückliche Paar. "Ich sag mal, vom Vorspiel her – das könnte was werden."

Vordrängeln ist nicht

Scherbaum war dem Höchstgewinn von zwei Millionen Euro in der Spezialausgabe noch am nächsten gekommen. Ihr Vorgänger Tim Pittelkow aus Düsseldorf hatte sich mit 64.000 Euro verabschiedet. Der Polizei-Hubschrauberpilot punktete erst mit theologisch einwandfreien Herleitungen ("Christi Himmelfahrt? Das muss ja nach der Auferstehung sein" – Jauch: "Ansonsten müsste die Geschichte der katholischen Kirche entscheidend umgeschrieben werden") und auch ansonsten mit bestechender Logik. "Jeder 56. ist entweder ein fettes Kind oder richtig alt", schlussfolgerte der 38-Jährige bei der 125.000-Euro-Frage.

Da sollte er wissen, welche Zahl sich in den letzten 40 Jahren weltweit auf 124 Millionen mehr als verzehnfacht hat: Allergiker, Raucher, fettleibige Kinder, über 100-Jährige. Pittelkow tendierte stark zu den über 100-Jährigen, stieg aber vorsichtshalber aus. Tatsächlich gibt es weltweit gerade einmal eine halbe Million dieser Methusalems. Richtig waren die stark übergewichtigen Kinder.

Nächste Woche folgen bei "Wer wird Millionär?" das Klugscheißer-Spezial und ausnahmsweise mal wieder eine reguläre Ausgabe am Freitag.

Quelle: ntv.de

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