Unterhaltung

Interview zu Nazi-Vergangenheit Königin Silvia verteidigt Vater

Obgleich in ihrer schwedischen Heimat schon lange über die Mitgliedschaft ihres Vaters in der nationalsozialistischen Partei NSDAP debattiert wird, vermied Königin Silvia bislang eine Stellungnahme zu dem heiklen Thema. Nun bezeichnet sie ihren Vater in einem Interview als "Zivilisten", der trotz seines Parteibuches nicht politisch aktiv gewesen sei.

Königin Silvia von Schweden bei der Preisverleihung anlässlich des 10-jährigen Jubiläums der World Childhood Foundation im November 2009 in Essen.

Königin Silvia von Schweden bei der Preisverleihung anlässlich des 10-jährigen Jubiläums der World Childhood Foundation im November 2009 in Essen.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Die schwedische Königin Silvia hat sich erstmals zur Nazi-Vergangenheit ihres Vaters Walther Sommerlath geäußert. Die Tageszeitung "Svenska Dagbladet" veröffentlichte Auszüge eines Interviews mit dem Fernsehsender TV4. Wenn Sommerlath der NSDAP beigetreten sei, dann "weil er Deutschland unterstützen wollte, aber er war nicht politisch aktiv", sagte sie demnach. "Mein Vater war ein Zivilist und niemals ein Soldat." Diese Informationen sind in Schweden bekannt, Silvia selbst hat sich jedoch bisher niemals dazu geäußert.

Bereits im Mitte 2002 hatte die Gewerkschaftszeitung "Arbetaren" unter Berufung auf deutsches Archivmaterial berichtet, Walther Sommerlath sei 1934 in die NSDAP eingetreten. Der 1990 Verstorbene hatte die Mitgliedschaft geleugnet.

Der Vater habe in Berlin eine Fabrik besessen, aber kein Material für Waffen produziert, sagte die Königin dem TV-Sender. Er wurde jedoch gefragt, Dichtungen für Gasmasken herzustellen. Königin Silvia wurde 1943 in Deutschland geboren und zog mit ihrem Vater und ihrer brasilianischen Mutter 1947 nach Brasilien. 1976 heiratete sie den schwedischen König Carl Gustaf.

Quelle: ntv.de, AFP

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen