Unterhaltung

Abschalten oder mitsummen? "Last Christmas" dudelt wieder

Das Pop-Duo "Wham", bestehend aus George Michael und Andrew Ridgeley gibt es längst nicht mehr, ihren Ohrwurm "Last Christmas" schon.

Das Pop-Duo "Wham", bestehend aus George Michael und Andrew Ridgeley gibt es längst nicht mehr, ihren Ohrwurm "Last Christmas" schon.

Geliebt, gehasst, mitgeträllert: Für die einen ist es das unerträglichste Weihnachtslied aller Zeiten, andere lieben den Song. "Last Christmas" von "Wham" ist definitiv das Über-Weihnachtslied. Aber warum eigentlich?

Für die einen ist er ein Traum, vor allem wohl für die Macher. Sprudeln doch jedes Jahr die Songtantiemen aufs Neue. Für viele andere ist "Last Christmas" von "Wham" jedoch ein Albtraum, weil sie den Song einfach nicht mehr hören können. In Umfragen zum nervigsten Weihnachtssong findet sich das Lied regelmäßig an der Spitze wieder. Dennoch ist er auch der erfolgreichste Weihnachtssong in Deutschland. Seit 1997 schafft es der Ohrwurm jeden Advent in die deutschen Single-Charts.

Einige Twitter-User haben ihre eigene Theorie zu dem Lied und seiner Wirkung entwickelt. "Da ist er wieder, der Wunsch sofort jedes Empfangsgerät kaputt zu treten, sobald… #lastchristmas#" lästert ein User, andere zählen unter dem Hashtag #Whamcounter, wie oft Sie es in diesem Jahr bereits gehört haben oder fragen ironisch: "Ist hier noch jemand, der noch nicht gewhamt wurde?"

Aber egal, ob man die simple Melodie von "Last Christmas" nun liebt oder hasst - man kommt in diesen Tagen nicht an ihr vorbei. Seit 30 Jahren dringt der Song jedes Weihnachten zuverlässig in die Ohren von Radiohörern, Kaufhausbesuchern u nd Weihnachtsmarktbummlern. Die Geschichte von "Last Christmas" nahm am 15. Dezember 1984 ihren Anfang. An jenem Tag erklang der Song zum ersten Mal im Radio. George Michael und Andrew Ridgeley waren zum Zeitpunkt der Veröffentlichung gefeierte Popstars in Großbritannien und in halb Europa. Hits wie "Wham Rap", "Club Tropicana", "Wake me up Before you Go-Go" oder "Freedom" machten aus den beiden große Stars. Da nahm man die weihnachtliche Zugabe quasi automatisch noch mit.

Aus "Last Easter" wird "Las Christmas"

Dabei soll der Song unbestätigten Informationen zufolge ursprünglich gar nichts mit Weihnachten zu tun gehabt und zunächst sogar "Last Easter" ("Letzte Ostern") geheißen haben. Weil die damalige Plattenfirma von "Wham" aber unbedingt ein Weihnachtslied veröffentlichen wollte, hat George Michael ihn dann angeblich kurzerhand modifiziert. Und in der Tat. Nur in der Titelzeile verweist der Text auf Weihnachten, alles andere ist die Geschichte einer gescheiterten Beziehung, die sich so zu jeder Jahreszeit hätte ereignen können.

Einen großen Anteil am Erfolg dürfte das legendäre Musikvideo gehabt haben, das im Schweizer Wintersportort Saas Fee gedreht wurde und auf Youtube seit dem Jahr 2009 bereits über 70 Millionen Mal angeklickt worden ist. In dem Video, das gleichzeitig mit der Single auf den Markt kam, gibt es zwar Schnee ohne Ende, aber von glitzernden Kinderaugen und Krippenfiguren keine Spur. Dafür gibt es zu einer eher beiläufigen, schönen Melodie einen Beziehungsmischmasch als Story.

George Michael schimpft in den viereinhalb Minuten darüber, dass er einer Frau letztes Jahr zu Weihnachten sein Herz geschenkt hatte, wie es im Liedtext heißt ("Last Christmas I gave you my heart"). Der Text geht damit weiter, dass die Schöne das Herz gleich am nächsten Tag wieder hergab ("But the very next day you gave it away"). Nun kommt George Michael mit einer Neuen zum Weihnachtsfest in die Schneeberge, aber irgendwie funkt es noch zwischen dem Pärchen von "Last Christmas".

Nie Nummer eins

Obwohl sich das Lied allein in Großbritannien über 1,4 Millionen verkaufte, konnte es nie die Chartspitze erklimmen. Dort hatte sich "Do they know it's Christmas Time" von Band Aid breitgemacht. Ironischerweise sang George Michael bei diesem Projekt mit - und machte sich so selbst Konkurrenz.

Mittlerweile haben viele Künstler das Lied gecovert und ihm ihren eigenen Stempel aufgedrückt. Allein die US-amerikanische Wikipedia-Seite listet weit mehr als 100 Bearbeitungen auf, darunter Bands und Interpreten aus allen möglichen Musikgenres wie etwa die "Back Street Boys", "Coldplay", Roberto Blanco, "The Boss Hoss", "Travis", die "Arctic Monkeys", Max Raabe, Taylor Swift, "Madsen", "Alcazar", Romina Power, Nicole und "Erdmöbel".

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen