Unterhaltung

Dschungelcamp, Tag 2 Lektionen aus dem Glückskeks

Kader macht die Demse zu schaffen.

Kader macht die Demse zu schaffen.

Die Venus von Joelle präsentiert ihre nackte Kehrseite, Flori beweist sich als Züngling und Gina-Lisa ist eins mit der Natur. Doch was ist nur mit Hanka los? Ganz Fernsehdeutschland stellt sich dieselbe Frage: Hat sie wirklich das getan, was alle glauben?

"Hörst du das? Das irritiert mich! Was ist das? Feueralarm?" Nur wenige Nächte unter freiem Himmel und schon fremdelt Stadtkind Majowski mit den Geräuschen von Mutti Natur. Furchtbar, dieses Urwaldklischee-Zirpen! Da lobt der Berliner sich doch lieber die heimischen Klänge der Avus vor der Tür. Das Zirpen der Zikaden lockt den Hänsel immer tiefer in den Wald: "Ist das elektronisch verstärkt? Komm, have a look after the tree." Man könnte fast meinen, der majowskische "Meltdown Gibson" bewirbt sich für eine Rolle in einem Terrence-Malick-Film.

Das war Tag 2 im Dschungelcamp

Helden des Tages: Die zirpenden Zikaden

Irrglaube des Tages: "Der Dschungel ist so'n Startschuss." (Malle-Jens)

Zitat des Tages: "Wir haben nur das eine Leben."

Unnützes Wissen: Honey hat einen Sohn.

Frage des Tages: Pullert Hanka wirklich durch ihre Hose?

Zur nächsten Prüfung müssen: Gina Lisa und Honey (Team "Base Camp"). Und Hanka und Kader (Team "Snake Rock")

Philosophisch Zusammengeverstes gibt es an Tag 2 im Dschungel auch von Gina-Lisa, die sich ebenfalls an der Natur labsalbt. Oder wie die Hobbyphilosophin selber sagen würde: "Ich komm grad nicht klar auf die ganzen Bäume und das Leben unter freiem Himmel."

Unglaublich, dass es abends dunkel wird und morgens wieder hell und manchmal die Sonne scheint. "Das ist alles echt ein krasses Phänomen. Abends, wenn die Grillen grillen, wird’s dunkel, wenn die Frösche kommen, kommt der Regen, und wenn die Sonne aufgeht, fängt der Tag an. Und wenn es dunkel wird, wird es Nacht. Wahnsinn!" Ja, echt der reine Wahnsinn. Derjenige, der das alles gebastelt hat, muss Grillen und Frösche verdammt gut leiden können.

Positiven Einfluss hat die Natur auch auf Jenser und Flori. Die beiden sitzen zu später Stunde am Lagerfeuer und sinnieren über das Leben. Wie Thomas Bernhard einst sagte: "Das Leben ist ein Prozess, den man verliert." Und beide, Flori wie Malle-Jens haben schon das eine oder andere Mal am Sargdeckel geschnuppert.

Ex-Junkie Speedi Wessalis hat seiner Mutter erst die Moneten aus dem Portemonnaie geklaut, dann Stimmen gehört und ist schließlich in einer Suchtklinik gelandet. Und Vox-Toy-Boy Jensi war nach der "ersten Scheidung fix und fertig." Also setzte er sich hin, schnappte sich "den Sauren Apfel, diesen Schnaps" und "Opas Herztabletten" und zack, war er nach dem Schlucken da - der elfsekündige Herzstillstand. "Was ich meiner Mutter da angetan habe, das kann ich nie wieder gutmachen."

"Hier stinkt es nach Urin"

Die Angst vor dem Tod beschäftigt auch Bakterien-Feind Hanka. Ihre Mitstreiter fragen sich: Ist das denn überhaupt ein lebenswertes Leben, das sie da führt? Überall lauern Schlangen und Keime und Zwänge. Heulend erzählt sie im Dschungeltelefon von einer posttraumatischen Belastungsstörung durch den Mauerfall.

Ihre bösen Meisen-Flitze konterkarieren sogar ihre Pläne, gedankenlos zu pullern. Also pirscht sie ein bisschen durch die australische Prärie und sucht sich ihre eigene, ganz persönliche Pipi-Box.

Momentchen mal, denkt indes der Zuschauer und glaubt, nicht richtig zu sehen, als sie sich mitsamt ihrer Montur in den Fluss setzt. Frage: Pullert sie da wirklich gerade durch ihre Hose? Während Kader sich wie immer herrlich exaltiert beschwert: "Hier stinkt es nach Urin", versucht das Gehirn des TV-Guckers das Bild der strullenden "Tena Lady" von der Festplatte zu löschen, wo es sich durch den Schock unverzüglich eingebrannt hat.

Richtig Psycho wird es, als sich wenig später Malle-Jens zur selben Stelle des Flussbettes begibt, an der die hyperseltsame Pieslerin gerade Wasser gelassen hat. Und was macht Frau Rackwitz: Freut sich darüber, wie der "Hau ab, du bist kein Alkohol"-Interpret sich das Gesicht mit Rest-Pipi wäscht. So hat halt jeder seine eigene Vorstellung von Bazillen-Bewältigung.

"Spaß mit den Bitches"

Dass es auch geht, ohne ins Wasser zu strullen, beweisen die vermeintlichen Erzfeinde Flori und Honey bei ihrer gemeinsamen Dschungelprüfung. Nach Honeys "Schlucken kann er"-Degradierung war man gewillt zu glauben, Flori wolle es seinem Kontrahenten unverzüglich heimzahlen. Aber es liegt schon so viel "Love" in der Luft, da sind die beiden noch nicht mal gegeneinander angetreten.

Auch während der Prüfung: keine Spur von feindseligen Rivalitäten. Die beiden müssen unter Wasser durch verschiedene mit Krabbeltier gefüllte Kammern robben und Sterne mit dem Mund ablösen. Obwohl Flori sich als "schneller Züngling" beweist, verliert er am Ende und zeigt anschließend dem Gewinner gegenüber Respekt.

Ohne Sterne und folglich auch ohne was zu Beißen kehrt Wess zurück ins Camp, wo seinen Leidensgenossen ob der sich anbahnenden Mangelernährung schwer die Düse geht. Jenser und Kader fallen vor Knast fast vom Fleisch, aber Fräulein Menke lässt die senfdeckelgelben Piefkes mit einem Schwank aus ihrem einst suizidalen Leben ehrfürchtig aufhorchen: "Wir haben nur das eine Leben. Schlafen tut man noch genug." Eine Lektion wie aus einem Glückskeks.

Vor dem metaphorischen Promisterben steht sowieso erstmal die Schatzsuche auf dem Plan. Für das Team "Snake Rock" ziehen Nippelblitzerin Kader und Insulaner Jensi los, für das Team "Base Camp" stürzen sich die Venus von Joelle und Trump-Wähler Terenzi in den Busch. Zwei auf Stäben angebrachte Kisten müssen aus eigener Kraft so lange wie möglich gehalten werden. Kein Wunder, dass Körperstäbchen Kader zuerst die Puste ausgeht. Auch Jenser kann gegen Terenzi nicht lange bestehen. Die Freude über den Sieg vergeht "den Blauen" aber fix, denn sie müssen eine Schätzfrage beantworten: "Wie viele Männer sind weltweit beschnitten?"

Honey entgleitet ein entrücktes Grinsen, bevor die Asselbande sich verschätzt und zum nächsten Dschungelwahnsinn übergeht. Nur Majowski hält inne, als wolle er abermals sagen: "Lass dir in der Hektik dieser Zeiten deine Seele nicht entgleiten!" In diesem Sinne: Danke, Bäume. Danke, Tiere. Danke, für diesen rackwitzigen Puller-Content.

Quelle: ntv.de

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