Konzert am Jahrestag des Aufstandes Madonna provoziert Warschau
01.08.2012, 16:01 Uhr
Immer für eine Überraschung gut: Madonna bei einem Konzert in Paris.
(Foto: AP)
Erst zeigt sie ziemlich viel nackte Haut, dann erscheint in einem ihrer Bühnenvideos Marine Le Pen mit einem Hakenkreuz auf der Stirn: Madonna weiß, wie man provoziert. Jetzt eckt sie erneut an. Dieses Mal in Polen.
Pop-Diva Madonna sorgt schon wieder für Ärger. Trotz wochenlanger Proteste will die 53 Jahre alte US-Künstlerin im polnischen Warschau auf die Bühne treten - ausgerechnet dem 68. Jahrestag des . In der ganzen Stadt waren im Vorfeld Plakate der Popqueen mit Graffiti beschmiert worden. Kritiker besprühten diese mit den Buchstaben P und W, was für "Polska walczaca" steht (das kämpfende Polen) und ein Symbol der polnischen Untergrundbewegung im war.
Mit einem Video vor Konzertbeginn - über die Helden von 1944, die versucht hatten, die Stadt von der nationalsozialistischen Besatzung zu befreien - wollen die Veranstalter die Kritiker beschwichtigen. Veteranen des Aufstandes hatten beklagt, dass das Datum für Madonnas Auftritt unangemessen sei. Rund 50.000 Menschen hatten ihren Namen unter eine Online-Petition gegen das Konzert gesetzt, wie die Organisatoren namens "Kreuzzug der Jugend" mitteilten. Die konservative katholische Jugendorganisation kritisierte zudem, dass Madonna den katholischen Glauben angreife, indem sie christliche Symbole zu Bühnenattributen mache.
Ein hochemotionaler Tag
Bis heute ist der 1. August für viele Polen ein hochemotionaler Tag. Mit Sirenen und einer Schweigeminute erinnern sie an den Beginn des wochenlangen Aufstandes und der rund 200.000 Opfer. Bereits 2009 hatte Madonna im überwiegend katholischen Polen für einen Aufschrei gesorgt, weil sie an Mariä Himmelfahrt auf die Bühne trat. "Madonna will die Polen schon wieder verhöhnen", kritisierte die Organisation "Kreuzzug der Jugend".
Es ist nicht das erste Mal, dass es rund um Madonnas Welttournee "MDNA Tour" Ärger gibt. In Frankreich war die Pop-Diva bereits auf Konfrontationskurs zur rechtsextremen Politikerin Marine Le Pen gegangen. Erst zeigte sie ein Video, in dem Le Pen ein Hitlerbart und ein umgedrehtes Hakenkreuz ins Gesicht projiziert wurden, und griff die Politikerin später mit Worten an.
Quelle: ntv.de, dpa