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Jackson-Tod Mord nicht ausgeschlossen

Wurde Michael Jackson möglicherweise doch ermordet? Der Polizei-Chef von Los Angeles schließt ein Verbrechen nicht aus.

Michael Jackson war am 25. Juni im Alter von 50 Jahren überraschend an Herzversagen gestorben.

Michael Jackson war am 25. Juni im Alter von 50 Jahren überraschend an Herzversagen gestorben.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Wird der Tod von Michael Jackson zum Kriminalfall? Der Polizei-Chef von Los Angeles, William Bratton, hat ein Verbrechen an dem Popstar nicht ausgeschlossen. In einem Interview mit dem US-Sender CNN sagte Bratton, dass die Ermittler das Ergebnis der Autopsie abwarten müssten. "Damit bekommen wir eine Ahnung, ob wir es mit einem Tötungsdelikt zu tun haben oder mit einer versehentlichen Überdosis (an Medikamenten)", sagte er. Die Polizei habe Jacksons Medikamenteneinnahme und die zahlreichen Ärzte des Sängers ins Visier genommen. Über die Beerdigung des "King of Pop" gab es auch am Freitag, mehr als zwei Wochen nach seinem Tod, keine Informationen.

Die Ermittlungen fördern ein zunehmend verstörendes Bild vom jahrelangen Medikamentenkonsum des Megastars zutage. CNN-Informationen zufolge soll Jackson wegen seiner Schlafstörungen pro Nacht mehr als zehn Tabletten des starken Angstlösers Xanax (anderer Handelsname Tafil) genommen haben.

"Recherche gleicht einem Puzzle"

Dieses und andere Medikamente habe er sich unter den Namen seiner Angestellten besorgt. Er sei für neue Rezepte auch in andere Bundesstaaten gefahren, berichtete der Sender. Er bezog sich dabei auf ein vertrauliches Dokument aus dem Jahr 2004, das die Polizei in Santa Barbara nach Vernehmungen von Jacksons Personal im Zusammenhang mit den damaligen Kindesmissbrauchs-Vorwürfen erstellt hatte.

In der Luxusvilla in Los Angeles, in der Jackson zuletzt lebte, hatte die Polizei zwei Säcke voller Medikamente beschlagnahmt. Bratton sagte, die Ermittler hätten inzwischen mit einer ganzen Reihe von Ärzten gesprochen, die den Superstar in den vergangenen Jahren behandelten. Nach einem Bericht der "Los Angeles Times" wurden einige Mediziner auch gerichtlich vorgeladen und Durchsuchungsbefehle ausgestellt. "Die Recherche gleicht einem großen Puzzle", sagte ein Experte.

Bestattungsort weiter unklar

Unklar ist weiter, wo Michael Jackson begraben wird.

Unklar ist weiter, wo Michael Jackson begraben wird.

(Foto: dpa)

Jackson war am 25. Juni unerwartet mit 50 Jahren an Herzversagen gestorben. Nach der offiziellen Trauerfeier am Dienstag in Los Angeles wollte am Freitag auch sein Geburtsort Gary im US-Bundesstaat Indiana von ihm Abschied nehmen. Zu der Zeremonie wurde auch Jacksons Vater Joe erwartet.

Der Leichnam der Sängers war Medienberichten zufolge nach der Trauerfeier am Dienstag auf einen Friedhof in Los Angeles zurückgebracht worden. Dort sollen sich in der Nacht zuvor Familienangehörige am offenen Sarg von Jackson verabschiedet haben. "Er sah aus, als schlafe er nur", sagte Cousin David Fossett dem Internetdienst E!Online. "Er sah friedlich aus."

In der Familie gibt es Überlegungen, den Star auf der Neverland Ranch bei Santa Barbara zu beerdigen, wo er fast 20 Jahre lebte. Laut CNN ist bei den Behörden aber noch kein entsprechendes Gesuch eingegangen.

Chinesen wollen "Neverland"-Ranch nachbauen

Die Chinesen sind bereits dabei, sich Stücke aus dem Besitz des "King of Pop" für das Neverland-Replik zu sichern.

Die Chinesen sind bereits dabei, sich Stücke aus dem Besitz des "King of Pop" für das Neverland-Replik zu sichern.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Indes kommen geschäftstüchtige Chinesen auf die Idee aus dem Andenken an den "King of Pop" eine Geschäft zu schlagen. So will Qui Xuefan, Vertreter der Handelskammer im chinesischen Wenzhou, mit anderen Geschäftsleuten Michael Jacksons "Neverland"-Ranch bei Shanghai wiedererstehen lassen. Die umgerechnet rund 105 Millionen Euro teure Kopie des Anwesens soll im Zentrum eines Parks entstehen, wie die Zeitung "Shanghai Daily" berichtet.

"Wir glauben, es wäre eine gute Idee, einen Ort zu bauen, wo sich die chinesischen Fans an ihn erinnern können", sagte Qiu. Die Geschäftsleute kontaktierten nach eigenen Angaben auch schon das Umfeld des Sängers, um sich Stücke aus seinem Besitz für die Ausstattung zu sichern. Mit 667.000 Quadratmetern hätte die "Neverland"-Nachbildung nur ein Siebzehntel der Fläche des Originals, das über Zoo, Jahrmarkt und Kino verfügte.

Jacko als Butter-Statue

Der russische Künstler Borecki fertigt eine Jackson-Figur während des Sand Sculptures Festival im belgischen Blankenberge.

Der russische Künstler Borecki fertigt eine Jackson-Figur während des Sand Sculptures Festival im belgischen Blankenberge.

(Foto: REUTERS)

Indes erhitzt Bildhauerin Sarah Pratt mit ihrer Idee von einer Butter-Statue des verstorbenen "King of Pop" die Gemüter im US-Bundesstaat Iowa. Der Pop-Superstar aus Butter sollte ursprünglich zusammen mit der traditionellen Butter-Kuh des Jahres bei der Agrar-Ausstellung von Iowa gezeigt werden, was aber zu Protesten führte: Nach Bekanntgabe der Pläne am 30. Juni - fünf Tage nach Jacksons Tod - "haben wir jede Menge Reaktionen bekommen, zumeist negative", sagte Ausstellungschef Gary Slater.

Die Organisatoren wollen nun eine Internet-Umfrage starten, wie die Butter-Statue würdig präsentiert werden könnte, etwa zusammen mit einem Astronauten, einer US-Flagge sowie einer "buttrigen Wiedergabe der Mondoberfläche".

Quelle: ntv.de, AFP, dpa

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