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Journalist geht in Revision Nachspiel im Fischer-Prozess

Mit dem Springer Verlag auf dem Kriegsfuß: Ottfried Fischer.

Mit dem Springer Verlag auf dem Kriegsfuß: Ottfried Fischer.

(Foto: dpa)

Die so genannte Prostituierten-Affäre ist für Ottfried Fischer noch nicht vorbei. Der Journalist, der ihn mit kompromittierenden Aufnahmen unter Druck gesetzt haben soll, will sich mit seiner Verurteilung in erster Instanz nicht abfinden und kündigte Berufung an. Derweil feuerte Fischer unmittelbar nach Prozessende seine PR-Beraterin.

Der Journalist, der den Schauspieler Ottfried Fischer mit einem Sex-Video zur Zusammenarbeit genötigt haben soll, will gegen seine Verurteilung Berufung einlegen. Der ehemalige "Bild"-Mitarbeiter war am Montag vom Amtsgericht München wegen Nötigung und der Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs des Schauspielers zu einer Geldstrafe von insgesamt 14.400 Euro verurteilt worden.

"Wir finden, dass die mündliche Begründung in der Hauptverhandlung einerseits die Pressefreiheit grundsätzlich verkennt, andererseits die Ergebnisse der Beweisaufnahme nicht zutreffend würdigt", sagte der Verteidiger des 29-Jährigen, Spyros Aroukatos. Auch der Springer Verlag ("Bild") kritisierte die Entscheidung als "falsch und für Journalisten und Verlage absolut nicht hinnehmbar".

Der Journalist hatte nach Ansicht des Gerichts Videoaufnahmen Fischers für 3.500 Euro gekauft, die den Schauspieler beim Sex mit zwei Prostituierten zeigen. Anschließend habe er ihn mit dem Material unter Druck gesetzt und den Kabarettisten zur Mitarbeit an drei Artikeln des Blattes bewegt. Dies bestreitet der Journalist, der mittlerweile bei einem anderen Medium arbeitet.

Fischer feuert Beraterin

Ottfried Fischer entließ unterdessen unmittelbar nach Prozessende seine PR-Beraterin. "Der Agenturvertrag ist mit sofortiger Wirkung einvernehmlich aufgehoben worden", sagte Fischers Anwalt Christoph Knauer. Grund für die Entscheidung war offensichtlich die Aussage der 59-Jährigen vor Gericht. Sie hatte sich weitgehend den Angaben des ehemaligen "Bild"-Mitarbeiters angeschlossen. Sie bestritt, dass dieser sie unter Druck gesetzt hatte, um an ein Interview mit dem Schauspieler zu kommen.

"Ich denke, es war eine Art von Nettigkeit, mich anzurufen und mich über das Video zu informieren", betonte die 59-Jährige. Solche "Deals" mit der Presse gebe es häufiger, sagte sie. "Es ist immer eine Form von Handel." Ottfried Fischer hatte das ganz anders wahrgenommen. Die PR-Beraterin, die kurz nach dem Bekanntwerden der Prostituierten-Affäre am 12. Oktober 2009 seine Vertretung übernommen hatte, habe ihm gesagt "wenn du denen nichts gibst, dann verlierst du deinen Pfarrer Braun, dann bist du am Ende", sagte Fischer im Prozess.

"Wir waren überrascht, dass sie sich so positiv für den Angeklagten und den Springer Verlag geäußert hat und wir haben die Aussage den Akten nach anders gesehen", sagte Fischers Anwalt Knauer.

Quelle: ntv.de, dpa

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