Kriegsverbrechertribunal Naomi Campbell sagt aus
10.07.2010, 16:30 UhrTop-Model Naomi Campbell erscheint beim Kriegsverbrecherprozess gegen den liberianischen Ex-Präsidenten Charles Taylor. Sie soll 1997 einen "Blutdiamanten" von ihm geschenkt bekommen haben.

Der westafrikanische Diktator Charles Taylor (Archivfoto von 2003) und das britische Topmodel Naomi Campbell (Archivfoto von 2007).
(Foto: picture alliance / dpa)
Supermodel Naomi Campbell wird ihrer Vorladung zum Kriegsverbrecherprozess gegen den Ex-Diktator Charles Taylor folgen. Dabei geht es um ein Diamantengeschenk, das die Britin von dem liberianischen Ex-Präsidenten erhalten hat. Eine Sprecherin der 40-Jährigen sagte: "Sie ist eine Zeugin und wurde gebeten, dabei zu helfen, die Ereignisse im Jahr 1997 zu klären. Taylor steht im holländischen Leidschendam in der Nähe von Den Haag vor Gericht.
Campbell war unter Androhung von bis zu sieben Jahren Haft als Zeugin bestellt worden. Sie soll vermutlich am 29. Juli vor dem Sondertribunal für Sierra Leone Auskunft darüber geben, wie Taylor ihr bei einem Dinner in Südafrika einen sogenannten Blutdiamanten geschenkt hat.
"Miss Campbell hat klargestellt, dass sie den Rechtsprozess unterstürzen will", betonte die Sprecherin. "Um Zweifeln vorzubeugen: Ihr wird keinerlei Fehlverhalten zur Last gelegt und sie steht nicht vor Gericht." Campbell wollte aus Angst um ihre Sicherheit zunächst nicht im Prozess auftreten. Die Staatsanwaltschaft verspricht sich von ihrer Aussage Beweise, dass Taylor tatsächlich über Rohdiamanten verfügte und diese gegen Waffen verschacherte.
Taylor soll als Präsident von Liberia in den 90er Jahren Waffen an Rebellen im Nachbarland Sierra Leone geliefert haben. Als Lohn soll er Blutdiamanten bekommen haben. In dem Bürgerkrieg kamen Zehntausende ums Leben. Taylor wird beschuldigt, den Konflikt angeheizt zu haben.
Quelle: ntv.de, dpa