Galadinner im Weißen Haus Obama beweist Qualitäten als Entertainer
04.05.2014, 11:33 Uhr
Mit viel Humor geht Obama mit sich selbst ins Gericht.
(Foto: dpa)
Das traditionelle Abendessen mit Medienvertretern und Prominenten im Weißen Haus artet diesmal in eine One-Man-Show aus. Präsident Obama witzelt ausgelassen über politische Gegner, die Medien und vor allem sich selbst.
US-Präsident Barack Obama hat angesichts sinkender Umfragewerte seinen Humor nicht verloren. Bei einem traditionellen Galadinner mit Journalisten und Prominenten im Weißen Haus machte er sich über seine eigenen Misserfolge lustig. "2008 war mein Slogan 'Yes We Can', 2013 war mein Slogan Control+Alt+Delete", scherzte Obama mit Blick auf die holprige Umsetzung seiner umstrittenen Gesundheitsreform. Der Start des Onlineportals healthcare.gov war von technischen Pannen überschattet.
Ausgelassen war auch die First Lady. Sie scherzte mit der Kamera und schien sich sichtlich mit ihren Gästen zu amüsieren. So ausgelassen hat man die Obamas in letzter Zeit selten gesehen. In schicker Abendgarderobe erschienen bekannte Persönlichkeiten aus Film, Sport, Medien und Politik. Olympiasiegerin Lindsey Vonn kam ohne ihren Freund, den Golfer Tiger Woods, und "The Good Wife"-Darstellerin Julianna Margulies präsentierte statt eines Begleiters ein elegantes schwarzes Abendkleid.
Obama nimmt alle auf's Korn
Auch die politischen Gegner und die Medien wurden von Obama mit Witzeleien bedacht. "Ich bin gerade aus Malaysia zurückgekommen", sagte Obama. "Es ist unglaublich, wie weit man reisen muss, damit CNN endlich über dich berichtet", erklärte er in Anspielung auf die intensive Berichterstattung des Senders über das verschollene Flugzeug von Malaysia Airlines, das zeitweise die Schlagzeilen beherrschte.
Neben Politikern und Hauptstadtkorrespondenten war auch Hollywood-Größe Robert de Niro und Fed-Chefin Janet Yellen der Einladung Obamas und seiner Frau Michelle ins Weiße Haus gefolgt. Insgesamt 2600 Gästen kamen und konnten Obamas One-Man-Show verfolgen. Unter Gelächter lobte der Präsident seine mögliche Nachfolgerin Hillary Clinton und gab in Hinblick auf die ungleiche Bezahlung von Männern und Frauen scherzhaft zu bedenken, dass sie wesentlich günstiger für den Staat sei.
Quelle: ntv.de, lsc/AFP/dpa