Unterhaltung

Standing Ovations und Buh-Rufe Pädophilendrama spaltet Cannes

Der Regisseur (Mitte) und sein Team stellen sich den Kritikern.

Der Regisseur (Mitte) und sein Team stellen sich den Kritikern.

(Foto: AP)

Minutenlange Standing Ovations und Buh-Rufe: Für das Pädophilendrama "Michael" des Österreichers Markus Schleinzer gab es beim Filmfestival in Cannes beides. Das extrem beklemmende Debüt über einen Mann, der einen Jungen im Keller gefangen hält und missbraucht, polarisierte das Premierenpublikum am Samstag - könnte aber einer der ersten Anwärter auf die Goldene Palme sein.

Dieser Preis ging 2009 bereits an den Österreicher Michael Haneke für "Das weiße Band". Schleinzer arbeitete bei Hanekes Film mit und war für das Casting der Kinderdarsteller verantwortlich.

"Michael" erinnert an das Schicksal der entführten und Jahre später geflohenen Natascha Kampusch. Und doch ist "Michael" ein still erzähltes Drama, das ohne reißerische Misshandlungsszenen auskommt. Schleinzer beobachtet stattdessen den Alltag des 35-jährigen Michael und des gefangenen zehnjährigen Jungen. Er zeigt, wie sie zusammen Abendbrot essen, abwaschen, aufräumen. Die Anspannung ist aber auch dann zu spüren - und kaum erträglich.

Quelle: ntv.de

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