Unterhaltung

Vom Handyverkäufer zum Star Paul Potts feiert 40.

Happy birthday: Paul Potts.

Happy birthday: Paul Potts.

(Foto: picture alliance / dpa)

Es ist das, wovon sie alle träumen, die Teilnehmer beim "Supertalent", bei "X Factor" oder "DSDS" - die große Karriere vom "Nobody" zum Star. Einer, dem das geglückt ist, ist Paul Potts, der erst die Briten und dann auch viele im Ausland zu Tränen rührte. Nun wird er 40.

Hinter welcher Supermarktkasse, an welchem Fließband und vor welchem Computerbildschirm wird dieser Traum nicht geträumt: Eines Tages werdet Ihr es alle sehen - in mir steckt mehr, ich hab das Zeug zu Höherem. Ihr werdet Euch noch alle wundern. So, wie es eben auch war, als Paul Potts im Jahr 2007 vor die Jury der britischen Variante der Supertalent-Show "Britain's Got Talent" trat.

Mit schiefen Zähnen, billigem Anzug und Hundeblick stand er da. Juror Simon Cowell verdrehte demonstrativ das Gesicht. "Wofür bist Du hier?", fragte seine Kollegin. Der kleine Mann mit dem Kugelbauch antwortete: "Um Oper zu singen." Das Grinsen verging Zuschauern und Jury bald, als er so richtig loslegte. Jetzt, am 13. Oktober 2010, wird Potts 40 Jahre alt.

Ob das Ganze nur inszeniert war, die Juroren von Potts Talent wussten, und ob er im Vergleich zu anderen gar nicht so ein toller Sänger ist, das ist eigentlich egal. Sein Überraschungserfolg rührte zuerst die britische Nation. Die Werbung eines Handy-Anbieters machte ihn dann auch in Deutschland berühmt. Zigtausende Potts-Fans dachten sich: Der hat es der Welt gezeigt. Vom hässlichen Entlein - dem dicklichen, schüchternen und erfolglosen Handyverkäufer aus der Kleinstadt - zum schönen Schwan - einem Tenor mit internationalen Auftritten und einem Plattenvertrag.

"Untere Mittelschicht"

Die Kritiker waren natürlich schnell dabei, Potts Talent herunterzuspielen. Er singe auf dem Niveau eines Studenten, sagte ein deutscher Experte. Besonders deutsche Kritiker hatten offenbar Schwierigkeiten, mit dem Laien in der hohen Welt der Oper zurechtzukommen.

Mancher lästerte sogar über Potts Publikum, es handle sich um die "untere Mittelschicht", schrieb eine große deutsche Zeitung mit der Bildungsbürgertum-Brille auf. Potts Erfolg sei nichts als ein Phänomen des Medienzeitalters: Er sei systematisch gepusht und vermarktet worden, um die Träume von Millionen zu bedienen. Mag alles sein. Trotzdem verkaufte sich seine erste Platte "One Chance" millionenfach, es folgten internationale Auftritte, Geld, Erfolg, Prominenz.

Pause oder Karriereknick?

Kurz vor seinem 40. Geburtstag am 13. Oktober ist es ruhiger geworden um den Sohn aus einer kinderreichen Familie, der in der Schule in Bristol einst im Fach Musik durchgefallen war. Nach einer US-Tour und einem neuen Album in 2009 fragt man sich derzeit, ob er eine Pause macht. Oder der Erfolg tatsächlich geschwunden ist.

Schließlich hat Potts auch eine Art Nachfolgerin bekommen. 2009 gewann die arbeitslose Susan Boyle bei "Britain's Got Talent" und bediente erneut den Traum der Millionen: Nach einem Leben voller Schicksalsschläge und Misserfolg stieg sie in die Charts auf. Zuletzt durfte sie sogar beim Besuch von Papst Benedikt dem XVI. in Schottland singen. Potts hat da allerdings vorgelegt. Kurz nach seinem Sieg trat er vor der Queen auf.

Quelle: ntv.de, Britta Gürke, dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen