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"Primitiv", "talentlos", "lächerlich" Politiker schimpfen auf Bushidos Hass-Lied

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(Foto: picture alliance / dpa)

Wer Wind sät, wird Sturm ernten: Die üblen Angriffe des Rappers Bushido auf Prominente und Schwule erzürnen Politiker aller großen Parteien. Er könne besser rappen als Bushido, lästert ein Grünen-Abgeordneter. Berlins Innensenator will, dass Bushido seinen neusten und zweifelhaften Song "Stress ohne Grund" noch bereut.

Der hasserfüllte neue Song "Stress ohne Grund" des Rappers Bushido sorgt für Unverständnis - und deutsche Politiker holen jetzt zum Gegenschlag aus. Nachdem Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit eine Anzeige ankündigte, fordert sein Innensenator Frank Henkel die Höchststrafe für Bushido. "Ich hoffe, dass die Justiz mit aller Härte dafür sorgt, dass er diesen Text noch bitter bereut", wird der CDU-Politiker in der "Bild am Sonntag" zitiert. "Dieses primitive und menschenverachtende Machwerk gehört schnellstens auf den Index."

Der Politiker Omid Nouripour lästert über Bushido und sagt, er könne besser rappen.

Der Politiker Omid Nouripour lästert über Bushido und sagt, er könne besser rappen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Für Aufregung sorgt das Video des 34-Jährigen und seines Rapper-Kollegen Shindy vor allem, weil einige Passagen des Drei-Minuten-Songs als Mordaufruf verstanden werden. So wünscht er dem FDP-Politiker Serkan Tören, er möge bald "ins Gras beißen". Auch einen Angriff auf die Grünen-Politikerin Claudia Roth kündigte er an: "Ich schieß auf Claudia Roth und sie kriegt Löcher wie ein Golfplatz", heißt es in dem Lied. Roth kritisierte die Pöbeleien ebenfalls als "menschenverachtend".

Video bei Youtube gesperrt

Auch gegen Schwule hetzt der Song mit eindeutigen Äußerungen. In einem Part, der eigentlich gegen Bushidos ehemaligen Plattenlabel-Kollegen Kay One gerichtet ist, heißt es: "Kay, du Bastard, bist jetzt vogelfrei. Du wirst in Berlin in deinen Arsch gefickt wie Wowereit." Über Twitter beleidigte er auch noch den Grünen Volker Beck. Zu einem Foto von ihm auf einer Homosexuellen-Parade schrieb er: "Viel Spaß auf der Afterparty".

Auf dem Index der Videoplattform Youtube landete der Clip zum Lied deshalb bereits. Youtube sperrte ihn, weil dessen Inhalt die Nutzungsbedingungen verletzt. Bushido wiederum nutzte natürlich auch dies, um weiter auf sich aufmerksam zu machen. Er feierte sich in einer Twitter-Nachricht selbst und jubelte, innerhalb von 48 Stunden sei das Video eine Million mal angeklickt worden. Dies zeigt: Bushido nutzt den Wirbel um sein Lied vor allem als Marketing.

Der Verteidigungsexperte der Grünen im Bundestag, Omid Nouripour, versuchte Bushido mit seinen eigenen Waffen zu schlagen - und drosch gewaltig auf ihn ein. "Ein Musiker mit so wenig Talent wie Bushido hat schon immer davon gelebt hat, vermeintliche Tabus zu brechen, um Aufmerksamkeit zu generieren", sagte Nouripour der "Welt". Sein Video sei "der reinste Fake. Einfach nur lächerlich." Außerdem sei die Musik schlecht, urteilt Nouripour, der auch einmal selbst gerappt hat: "Ich war nie Oberliga, aber besser als Bushido kann ich bis heute noch rappen."

Quelle: ntv.de, jtw

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