Er lieh Superstars wie Elvis Presley, Tony Curtis oder Jean-Paul Belmondo seine unverwechselbare Stimme. Jetzt ist Synchronsprecher Rainer Brandt mit 88 Jahren gestorben. Schauspieler Terence Hill ist dankbar für ein letztes Treffen.

Trauer um Schauspieler, Synchronsprecher und Dialogbuchautor Rainer Brandt. Wie seine Familie gegenüber der "Bild"-Zeitung bestätigte, starb er am 1. August im Alter von 88 Jahren einen "friedlichen" Tod zu Hause.

Brandt lieh über Jahrzehnte zahlreichen Entertainment-Größen seine deutsche Stimme, darunter Elvis Presley, Hollywoodstar Tony Curtis und dem französischen Film-Star Jean-Paul Belmondo. Zudem schrieb er für das italienische Schauspielduo Terence Hill und Bud Spencer die lustigen Sprüche für die deutsche Fassung ihrer Filme.

Seine Karriere startete der gebürtige Berliner in den 1950er-Jahren, als er sich in der Annahme, es handle sich um ein Filmstudio, versehentlich bei einem Synchronstudio vorstellte. Gleichzeitig zu ersten Arbeiten als Synchronsprecher absolvierte er eine Schauspielausbildung an der Max-Reinhardt-Schule in Wien. Als Schauspieler war er in verschiedensten Filmen und Serien zu sehen, spielte zudem am Theater.

Rainer Brandt hinterlässt seine Ehefrau Ursula Heyer, die ebenfalls Synchronsprecherin und Schauspielerin ist. Das Paar hat zwei gemeinsame Kinder, die auch in die Fußstapfen ihrer Eltern getreten sind. Seine Tochter Judith lieh unter anderem Sophie Marceau und Monica Bellucci ihre Stimme. Sohn Andrej Brandt sprach unter anderem Larry Hovis in "Ein Käfig voller Helden".

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Terence Hill nimmt Abschied

Terence Hill hat sich bereits zum Tod von Rainer Brandt zu Wort gemeldet. Der "Bild" sagte er, Brandt habe einen "riesengroßen Anteil daran, dass die erfolgreichen Filme gerade hier noch ein großes Stück erfolgreicher waren". Er sei "sehr traurig, dass Rainer gegangen ist". "Sein Witz war grandios und hat viele verbunden. Wir hatten vor ein paar Jahren noch ein schönes Wiedersehen in Berlin. Daran erinnere ich mich mit Freude", fügt er hinzu.

Auf dem offiziellen Instagram-Account des 2016 verstorbenen Bud Spencer heißt es zudem: "Wie wir soeben erfahren haben, ist Rainer Brandt gestorben. Er war mit für den Erfolg von Bud Spencer und Terence Hill in Deutschland verantwortlich. Er war nicht nur als Synchronsprecher tätig, sondern auch als Synchronschreiber, der das sogenannte 'Schnodderdeutsch' erfunden hat." Damit machte Brandt Hill und Spencer in Deutschland zu Fanlieblingen. Auch am Erfolg der Krimiserie "Die Zwei" mit Roger Moore und Tony Curtis war er maßgeblich beteiligt. Die witzigen Serien-Dialoge wie "Sattel den Dackel" sind bis heute Kult. "Vielen Dank für deine Arbeit, die uns noch lange zum Lachen bringen wird", fassen die Macher der Bud-Spencer-Seite zusammen, was viele Fans von Rainer Brandt gerade sicher denken.