Scharfe Kritik an Conchita Wurst Russlands "Pop-Papst" wirbt um Respekt
11.05.2014, 09:22 Uhr
Mit dem siebten Platz seines Landes zeigte sich Kirkorow zufrieden.
(Foto: dpa)
Als "Propaganda für Homosexualität und geistliche Verderbnis" wurde ESC-Siegerin Conchita Wurst in Russland angegriffen. Die Delegation des Landes beim Song Contest bittet dagegen um Respekt. Es sei unwichtig, "ob er Mann ist oder Frau".
Nach scharfer Kritik aus Russland an der ESC-Teilnahme der österreichischen Dragqueen Conchita Wurst hat die Delegation des Riesenreichs um Respekt geworben. "Ob er einen Bart hat oder keinen Bart, ob er Mann ist oder Frau - das ist unwichtig, es ist ein Wettbewerb", sagte "Pop-Papst" Filipp Kirkorow im Staatsfernsehen. Wursts Siegerlied sei sehr schön, fügte er an. Der 47-Jährige hat den russischen Beitrag für den Eurovision Song Contest (ESC) mitgeschrieben.
Die Teilnahme von Conchita Wurst hatte in Russland hitzige Debatten ausgelöst. Konservative Politiker und Kirchenkreise hatten kritisiert, eine Übertragung des ESC mit dem Transvestiten bedeute "eine eindeutige Propaganda für Homosexualität und geistliche Verderbnis". In Russland ist es gesetzlich untersagt, positiv vor Minderjährigen über "nicht-traditionelle sexuelle Orientierung" zu sprechen.
Kirkorow hatte das Verbot öffentlich kritisiert. Mit dem ESC-Ergebnis der 17-jährigen russischen Zwillinge Tolmatschjowa zeigte sich Kirkorow zufrieden. "Sieben ist ein guter Platz", sagte der ESC-Teilnehmer von 1995. "Sie haben alles gegeben. Es war schwer. Aber sie haben ausgeharrt, sie haben ihr Lied mit Würde gesungen und ihr Land ehrenhaft repräsentiert."
Quelle: ntv.de, mli/dpa