Missbrauchsdebatte in Hollywood Takei weist Belästigungsvorwurf zurück
12.11.2017, 12:41 Uhr
George Takei
(Foto: AP)
Empörung, Trauer und falsche Anschuldigungen: Die Vorwürfe der sexuellen Belästigung unter Prominenten in den sozialen Netzwerken hören nicht auf. Während manche die Übergriffe eingestehen, wehren sich andere, wie George Takei.
"Star Trek"-Schauspieler George Takei hat Vorwürfe der sexuellen Belästigung zurückgewiesen. "Allein die Vorstellung, dass jemand mir so etwas vorwerfen könnte, ist persönlich ziemlich schmerzhaft", schrieb Takei bei Twitter und Facebook. Ex-Model und Schauspieler Scott R. Bruton hatte Takei am Freitag vorgeworfen, ihn 1981 begrapscht zu haben.
Belästigungsvorwürfe wurden derweil auch gegen Hollywood-Schauspieler Richard Dreyfuss und den Produzenten Gary Goddard laut. Die Autorin Jessica Teich beschuldigte Dreyfuss am Freitag, sie Mitte der 80er Jahre über zwei bis drei Jahre hinweg sexuell belästigt zu haben. Einmal habe er sich vor ihr entblößt.
Dreyfuss, dessen Sohn Harry dem Schauspieler Kevin Spacey zuletzt sexuelle Belästigung vorgeworfen hatte, wies diesen Vorwurf zurück: Er habe sich nicht vor Teich entblößt, sagte er dem Portal "Vulture". Allerdings habe er mit Frauen "geflirtet", darunter auch Teich. Er habe auch versucht sie zu küssen, dachte aber, dass dies einvernehmlich sei.
Goddard wies derweil Vorwürfe des Schauspielers Anthony Edwards zurück, wonach er diesen "über Jahre" als Minderjährigen belästigt haben soll. "Gary ist traurig über die falschen Anschuldigungen", sagte ein Sprecher des Produzenten.
Nein hieß nicht Nein
Die australische Schauspielerin Rebel Wilson ("Pitch Perfect", "Brautalarm") schrieb bei Twitter, sie sei eine recht starke und selbstbewusste Frau, aber auch sie habe in Hollywood Übergriffe erlebt. Sie sei etwa von einem Schauspieler verbal wiederholt zu einem sexuellen Akt aufgefordert worden, während Freunde des Mannes den Vorfall lachend auf ihren Handys aufgenommen hätten, beschrieb die 37-Jährige eine Situation. Sie habe mehrfach Nein gesagt und das Zimmer verlassen.
Über ihren Anwalt habe sie sich damals bei dem zuständigen Filmstudio beschwert, schreibt Wilson. Ein Vertreter des Schauspielers hätte ihr dann nahegelegt, "nett" zu dem Star zu sein. "Die ganze Sache war widerwärtig", schildert Wilson. Sie berichtet auch von einem "Hotel-Zimmer-Erlebnis" mit einem "Top Regisseur", mit dem sie beruflich reden wollte. Der Filmemacher sei am Telefon laut von seiner Frau als Fremdgänger beschimpft worden, daraufhin sei sie schnell aus dem Zimmer gerannt, gab Wilson auf Twitter an. Namen nannte sie nicht.
Ihre eigenen Erlebnisse seien nicht so schrecklich wie die anderer Frauen, zudem konnte sie in beiden Fällen entkommen, erklärte die Schauspielerin. Sie würde zukünftig nicht länger "höflich" sein, falls sie selbst so etwas erleben oder Zeuge von Übergriffen werde. Die Debatte um sexuelle Übergriffe im Filmgeschäft war in den USA entbrannt, als zahlreiche Schauspielerinnen dem Produzenten Harvey Weinstein und anderen Filmschaffenden öffentlich vorwarfen, sie belästigt zu haben.
Quelle: ntv.de, sba/dpa/AFP