Unterhaltung

Kristian und Isaiah begeistern Teenie-Alarm beim ESC

"Beautiful Mess": Kristian Kostow verzückt die Zuschauer.

"Beautiful Mess": Kristian Kostow verzückt die Zuschauer.

(Foto: REUTERS)

Für einen Sieg beim Eurovision Song Contest wird es aller Wahrscheinlichkeit nach noch nicht reichen. Dennoch könnten die 17-jährigen Kristian Kostow und Isaiah Firebrace im Finale von Kiew eine sehr gute Rolle spielen.

Sie wirken schüchtern, doch sie sind für ihr Alter künstlerisch schon sehr weit: der für Bulgarien startende Kristian Kostow und Isaiah Firebrace aus Australien. Zwei 17-Jährige mischen den Eurovision Song Contest auf. Damen- und Männerwelt (wir sind ja schließlich beim ESC) schauen verzückt auf die beiden Teenager. Eine neue Generation ist im Begriff, den größten Musikwettbewerb der Welt zu erobern. Die erste Siegerin des 1956 gestarteten alljährlichen Events (damals noch Grand Prix Eurovision de la Chanson), die heute 93 Jahre alte Schweizerin Lys Assia, könnte die Urgroßmutter der beiden Jungs sein.

Und Kristian Kostow sorgt für ein weiteres Novum beim ESC: Er ist der erste Teilnehmer, dessen Geburtsjahr mit einer Zwei beginnt. Der in Moskau geborene Sohn eines Bulgaren und einer Kasachin begeistert in Kiew mit seinem Titel "Beautiful Mess" und schafft den Sprung in das am Samstagabend stattfindende Finale. Der schüchtern wirkende Junge mit der gefühlvollen Stimme tritt dabei in große Fußstapfen, denn die Bulgaren sind derzeit ESC-verwöhnt, weil beim vorjährigen Wettbewerb in Stockholm Poli Genowa mit "If Love Was A Crime" einen hervorragenden vierten Platz belegt hatte.

Durchaus möglich, dass Kristian, dessen Wohnort Moskau ist, das Kunststück wiederholt. Die Buchmacher sehen ihn ziemlich weit vorn - von Platz drei ist sogar die Rede. Der Junge mit der markanten Zahnlücke sorgt zudem dafür, dass Russland, dessen Sängerin Julia Samoilowa die Einreise in die Ukraine verwehrt wurde, doch noch irgendwie beim ESC präsent ist.

Denn seine noch junge Musikkarriere begann in Russland. Und es war eine gute Schule, die Kristian Kostow durchlief. Kein geringerer als der ESC-Sieger von 2008, Dima Bilan, betreute vor drei Jahren den damals 14-Jährigen bei der russischen Version von "The Voice Kids". Der zierliche Kristian schmachtete sich regelrecht ins Finale. Dort blieb ihm allerdings der Sieg verwehrt. Noch beeindruckender waren seine Auftritte ein Jahr später bei "X Factor" in Bulgarien. Er sorgte mit gefühlvollen Balladen für Tränen bei der Jury, zu der auch die ehemalige "No Angels"-Sängerin Lucy Diakowska gehörte.

Isaiah hat mit Europa gar nichts zu tun

Isaiah Firebrace aus Australien holt mit seinem bescheidenen Auftreten Sympathiepunkte.

Isaiah Firebrace aus Australien holt mit seinem bescheidenen Auftreten Sympathiepunkte.

(Foto: AP)

Nur vier Monate älter als Kristian Kostow ist Isaiah Firebrace, den Australien ins Rennen schickt. Es ist das dritte Mal, dass das ferne Land am ESC teilnimmt. Und bislang überzeugten die Künstler vom Fünften Kontinent: Spaßvogel Guy Sebastian wurde 2015 in Wien Fünfter, und Dami Im sah im vergangenen Jahr mit ihrem Song "Sound Of Silence" lange Zeit wie die Siegerin aus, bevor sie schlussendlich von der Ukrainerin Jamala noch abgefangen wurde.

Wie seine Vorgängerin Dami Im, die aus Südkorea stammt, hat Isaiah keine europäischen Wurzeln; er ist Aborigine. Aufgewachsen in einem kleinen Ort in Südaustralien, hat auch er die "X Factor"-Schule durchlaufen. Isaiah gewann den Wettbewerb im vergangenen Jahr. 2015 hatte der junge Mann allerdings noch Schiffbruch erlitten, weil er vor lauter Aufregung den Text vergessen hatte.

Aber der sympathische Junge aus Down Under, der mit bescheidenem Auftreten Sympathiepunkte holt, hat daraus gelernt. Er könne mit Lampenfieber besser umgehen, sagt er. Dass beim Finale mehr als 200 Millionen Menschen am Fernseher sitzen, stört ihn nach eigener Aussage nicht. "Ich werde Australien stolz machen", verspricht der Teenager mit dem langen, lockigen Haar.

Die vom Autorenduo David Musucemi und Anthony Egizii geschriebene Ballade "Don’t Come Easy" passt zu Isaiah. Man sollte für seine Träume kämpfen, auch wenn es nicht immer einfach ist, lautet die Botschaft des Songs. Und Isaiah lebt seinen Traum. In der Generalprobe und im ersten Halbfinale hat er jedenfalls überzeugt. Sein Lampenfieber hat der junge Aborigine in Kiew auch ganz gut im Griff.

Quelle: ntv.de

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