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Kein Rassismus-Opfer Watts soll sich bei Polizei entschuldigen

Zeugen sagten aus, dass Danièlle Watts in eindeutiger Pose auf dem Schoss ihres Mannes (r.) befunden habe, bevor die Polizei eintraf.

Zeugen sagten aus, dass Danièlle Watts in eindeutiger Pose auf dem Schoss ihres Mannes (r.) befunden habe, bevor die Polizei eintraf.

(Foto: Twitter )

Zunächst sorgt die angeblich rassistisch motivierte Festnahme der dunkelhäutigen Schauspielerin Danièlle Watts für Empörung. Neue Beweise entlasten nun jedoch die Polizisten deutlich. Bürgerrechtler fordern eine Entschuldigung von Watts.

Bürgerrechtler in den USA haben die kürzlich wegen anzüglichem Verhalten in der Öffentlichkeit festgenommene Django-Unchained-Darstellerin Danièle Watts dazu aufgefordert, sich für den Vorwurf der rassistischen Vorverurteilung bei der Polizei von Los Angeles (LAPD) zu entschuldigen. Die Bürgerrechtler, unter ihnen der bekannte Anwalt Earl Ofari Hutchinson, hatten sich zunächst hinter Watts gestellt, machten nun jedoch Bedenken laut, ob die dunkelhäutige Schauspielerin bei ihrer für großes Aufsehen sorgenden Festnahme die Wahrheit gesagt habe.

Watts bei ihrer Festnahme durch Polizisten des LAPD.

Watts bei ihrer Festnahme durch Polizisten des LAPD.

(Foto: Screenshot von facebook.com/wattsdaniele)

"Ich war einer von denen, die sich besonders stark dabei eingesetzt hat", sagte Hutchinson gegenüber dem US-Nachrichtensender NBC News. "Wir nehmen 'racial profiling' (Einteilung von Verdächtigen aufgrund ihrer Hautfarbe, Red.) sehr ernst. Das ist nichts, womit man spielt", so Hutchinson. Polizisten des LAPD hatten Watts vor einer Woche festgenommen, da Anwohner die in einem Auto mit ihrem hellhäutigen Mann Intimitäten austauschende Frau für eine Prostituierte hielten.

Bei der Befragung stellte sich heraus, dass die beiden sich nichts zuschulden kommen ließen. Sie kamen wieder frei. Watts und ihr Mann Brian Lucas warfen der Polizei im Nachhinein vor, dass es nur wegen der unterschiedlichen Hautfarbe des Ehepaares zur Festnahme gekommen sei und die beiden im Auto lediglich Küsse ausgetauscht hätten.

"Eine berechnende Diva!"

Inzwischen gelangte jedoch eine Tonaufnahme an die Öffentlichkeit, in der Watts sich lautstark weigert, dem Polizisten einen Ausweis vorzulegen. Der beschuldigte Polizist hatte gegen Watts' Aussage protestiert. Zudem tauchten Fotos auf, die die Schauspielerin mit gespreizten Beinen auf dem Schoß ihres Mannes auf dem Beifahrersitz zeigen. Auch Mitarbeiter umliegender Geschäfte hatten bestätigt, dass es sich bei den Aktivitäten des Paares um eindeutigere Handlungen als einfaches Küssen gehandelt habe.

Hutchinson stellte fest, dass die Tonaufnahme sowie die Fotos ein neues Licht auf die Geschehnisse werfen und rief die Schauspielerin dazu auf, sich beim LAPD zu entschuldigen. Auch LAPD-Chef Charlie Beck sagte, dass seine Polizisten sich gemäß den Vorgaben verhalten hätten, die bei einem Verdacht auf Prostitution gelten.

Im Internet zeigten sich nach Bekanntwerden der neuesten Beweisstücke einige Kommentatoren erbost über Watts' Verhalten und zweifelten an, dass es sich tatsächlich um einen Fall von "racial profiling" gehandelt habe. "Ich bin Schwarzer, aber die letzte veröffentlichte Tonaufnahme dürfte vielen gezeigt haben, dass es sich bei Danielle Watts um eine berechnende und um Aufmerksamkeit heischende Diva handelt, die sich weigerte, einfachen Aufforderungen nachzukommen", schrieb Jordan Dermont auf Watts' Facebook-Seite. "Der Polizist hat seinen Job gemacht, war professionell und ausgesprochen höflich!"

Auch Hutchinson räumte ein, dass er seine Lektion gelernt habe. "Es gab einen nachweislichen Grund für die Festnahme. Man sollte die Fakten kennen und keine voreiligen Schlüsse ziehen", so der Bürgerrechtler. Mit der "Rassenkarte" müsse vorsichtig umgegangen werden, da einem sonst irgendwann niemand mehr glaube.

Quelle: ntv.de, bwe

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