Kino

Was auch immer du siehst: Dreh nicht durch! Aliens, Sojasoße und "John Dies At The End"

David, John und der sprechende Hund: Mit der Außerirdischen-Droge Sojasoße reisen sie durch Raum und Zeit. Irgendwie.

David, John und der sprechende Hund: Mit der Außerirdischen-Droge Sojasoße reisen sie durch Raum und Zeit. Irgendwie.

(Foto: Pandastorm Pictures)

Auf der Erde kursiert eine neue Droge. Sie lässt ihre Benutzer durch Raum und Zeit driften. Viele sterben nach dem Konsum. Nur wenige bleiben am Leben, für immer befallen von der Droge, die nicht von dieser Welt stammt und Teil einer groß angelegten schleichenden Invasion ist. Die Menschheit braucht nun Helden.

Wenn Träume plötzlich Wirklichkeit werden, möchte man keine Albträume bekommen.

Wenn Träume plötzlich Wirklichkeit werden, möchte man keine Albträume bekommen.

(Foto: Pandastorm)

Oh ja, Studentenpartys! Jeder, der mal eine Uni besucht hat, erinnert sich gern daran zurück: Der Alkohol fließt in Strömen, die Musik ist meistens gut, die Besucher zum Teil absolut durchgeknallt und manchmal gibt es auch Drogen. Das habe ich zumindest gehört. So gese hen, ist die Party, die David Wong (Chase Williamson; "Sparks") besucht, stinknormal: Es gibt Gitarrenmucke, in der Band spielt Davids bester Kumpel John (Rob Mayes; "The Glades", "The Horror Convention Massacre") mit, das Bier ist gut gekühlt, der eine oder andere Besucher mit Macke ist auch dabei - wie etwa Robert Marley - und irgendeine Droge macht auch die Runde. Alles perfekt also? Nicht ganz. Spätestens als Marley David im Rahmen einer Bierwette dessen letzten Traum bis ins kleinste Detail schildert, wird David stutzig. Wie geht das? Ein billiger Zaubertrick?

Wieder zu Hause wird David dann von einem Anruf geweckt. John ist am anderen Ende und David soll sofort zu ihm kommen. Das Ganze sagt er nicht direkt, sondern in einem völlig verquasten Code, aber David macht sich auf den Weg zu Johns Wohnung. Der dreht gerade völlig durch, blickt in eine Ecke der Decke und faselt etwas von Dämonen, die er sieht. David sieht nichts. Noch nicht.

Dr. Marconi weiß mehr, als David und John zu glauben wagen. Auf welcher Seite steht er?

Dr. Marconi weiß mehr, als David und John zu glauben wagen. Auf welcher Seite steht er?

(Foto: Pandastorm)

Als David dann mit dem Journalisten Arnie Blondestone (Paul Giamatti; "Hangover 2", "Shoot 'Em Up") in einem düsteren Cafe sitzt und anfängt, seine Geschichte zu erzählen, hat er sie geseh en, die Dämonen, in echt. Nicht nur einmal. Das macht sein Leben nicht einfacher. Auch weil John verschwunden ist und der Großteil der Gäste der Studentenparty tot. Zum Teil übel zugerichtet, zerfleischt. David weiß, wer dafür verantwortlich ist, wie es geschehen ist, wie die Zusammenhänge sind und welche Rolle der TV-Star Dr. Albert Marconi (Clancy Brown; "Die Verurteilten", "Starship Troopers") dabei spielt. Die Lösung ist ganz einfach. Sie lautet: Sojasoße.

What the fuck?

"John Dies At The End" ist als DVD und Blu-ray bei Pandastorm erschienen.

"John Dies At The End" ist als DVD und Blu-ray bei Pandastorm erschienen.

(Foto: Pandastorm)

Genau, Sojasoße. Es muss reichen, zu erwähnen, dass es sich dabei um eine völlig neuartige Droge handelt. Sie ist nicht v on dieser Welt. Das muss noch dazu gesagt werden. Und natürlich kommt sie von außerirdischen Kreaturen, deren Absichten alles andere als friedlich sind. Der Rest bleibt aber geheim. Sie würden es mir eh nicht glauben, wenn ich von kommunizierenden Bratwürsten erzählen würde oder von sprechenden Hunden, von Parallelwelten, von Elvis im Altenheim, der gegen Mumien kämpft. Halt! Das ist eine andere Geschichte.

"Bubba Ho-Tep" heißt sie und hat mittlerweile Kultstatus erreicht. Völlig durchgeknallt von vorne bis hinten. So präsentiert sich auch der neue Film von Regisseur Don Cascarelli. Zehn Jahre nach "Bubba Ho-Tep" lässt er es mit "John Dies At The End" wieder so richtig krachen: Schräge Figuren, alberner Humor, absurde Dialoge, bizarre Effekte, eine Story, die keinem Genre zuzuordnen ist. Der "Rolling Stone" beschreibt den Film mit den Worten "Ghostbusters in stoned". Nun, ich war das noch nie - trotz diverser Studentenpartys. Aber es muss wohl etwas Wahres dran sein.

Zugegeben, der Einstieg in "John Dies At The End" gestaltet sich etwas holprig. Aber danach fragt man sich dann nur noch: "What the fuck ...?" Und wenn man denkt, man ist der Story Herr geworden, durchblickt auch nur ansatzweise die verschrobenen Szenerien und Zusammenhänge, passiert genau das, was man gerade absolut nicht erwartet hat. So müssen sich auch die Hauptfiguren des Films fühlen, dessen Geschichte auf dem gleichnamigen Kultbuch von David Wong basiert. Der Tipp, den John David am Bratwurst-Telefon gibt - es ist keine Original Thüringer! -, sollte dann auch der Zuschauer beherzigen: "Was auch immer du siehst: Dreh nicht durch!"

Wem das gelingt, wird "John Dies At The End" absolut gefallen und er sollte sich auch gleich noch "Bubba Ho-Tep" anschauen oder "Kaboom" oder "Bunny And The Bull". Für verkopfte Menschen, die immer nach dem Warum und Wieso fragen und über die Zusammenhänge Bescheid wissen wollen, ist der (bei Pandastorm auf DVD und Bluy-ray erschienene) Film allerdings nichts. Es sei denn, sie sind auf Sojasoße. Aber Vorsicht: Nicht sie suchen die Sojasoße aus, die Sojasoße sucht sie aus!  

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Quelle: ntv.de

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