Kino

Zweiter Weltkrieg auf Schwedisch Bildgewaltig: "Operation Polarfuchs"

"Operation Polarfuchs" ist bei Capelight erschienen.

"Operation Polarfuchs" ist bei Capelight erschienen.

(Foto: Capelight)

Im Zweiten Weltkrieg nimmt Schweden offiziell eine neutrale Position ein. Dennoch sind Opfer zu beklagen. So verschwinden rund 300 schwedische Soldaten spurlos. Dies ist die Geschichte einiger von ihnen. Sie spielt Ende 1942, als die Wehrmacht Norwegen bereits in der Hand hat.

Aron und Karin: glücklich wie in einem Inga-Lindström-Roman.

Aron und Karin: glücklich wie in einem Inga-Lindström-Roman.

(Foto: Capelight)

Schweden. Dezember 1942. Irgendwo in den Bergen an der schwedisch-norwegischen Grenze. Der Schnee liegt meterhoch und die Sonne sorgt dafür, dass er glitzert wie tausend kleine Diamanten. Winteridylle pur. In ihr fühlt sich Aron Stenströms (André Sjöberg) pudelwohl, denn sein Leben könnte nicht schöner sein. Er ist über beide Ohren in Karin Lindström (Marie Robertson) verliebt. Sie ist schwanger. Arons größter Wunsch ist es, dass das Kind ein gesunder Junge wird - Karins Traum ist eine Heirat, noch bevor ihr Babybauch im Hochzeitskleid zu sehen ist. Arons kleiner Bruder Sven (Martin Wallström) ist auch schon eingetroffen und mit ihm die Eheringe. Es gibt nur ein Problem: Aron ist Soldat. Leutnant, um genau zu sein, und seit die deutsche Wehrmacht in Norwegen eingerückt ist, steht der kleine Außenposten, den er leitet unter ständiger Alarmbereitschaft.

Sven wird Arons Truppe zugeteilt. Die kleine Gemeinschaft hat es sich im Bunker am Außenposten - der Straßensperre 83 - in der klirrenden Kälte so gemütlich wie möglich gemacht. Einen Deutschen hat noch keiner von ihnen zu Gesicht zu bekommen. Ihr Tagesablauf besteht aus Schneeschippen und Warten der beiden 6,5-mm-Maschinengewehre am Tag und den angenehmen Seiten des Soldatenlebens im hohen Norden in der Nacht: hitzige Diskussionen über Politik bei jeder Menge Alkohol.

So sieht ein schwedischer Soldat zu Zeiten des Zweiten Weltkrieges aus.

So sieht ein schwedischer Soldat zu Zeiten des Zweiten Weltkrieges aus.

(Foto: Capelight)

Der Schnaps fließt reichlich und so macht sich Sven eines Nachts auf zu einer Skitour an die nur sechs Kilometer entfernte norwegische Grenze, um sich deren Verlauf anzusehen. Er stapft los, Soldat Halvars (Anders Nordahl) begleitet ihn. Als sie an der Grenze ankommen, erleben sie eine böse Überraschung.

Sie entdecken einen deutschen Trupp, beobachten ihn aus sicherer Deckung im Wald. Doch sie werden bemerkt. Die Deutschen sehen sie und nehmen die beiden unter Sperrfeuer. Halvars wird getroffen und schwer verwundet.

Geheime Rettungsmission

Der Rest von Svens und Halvars Kameraden schläft indes seinen Vollrausch aus. Als Aron am nächsten Morgen zu einer Geheimmission aufbricht - er soll die 25. Panzerdivision direkt auf norwegischem Boden ausspionieren - schaut er beim Außenposten vorbei. Er will sich von seinem Bruder verabschieden und die nötige Ausrüstung für seine Mission holen. In seinem Schlepptau hat er seinen alten Freund und Weggefährten Wille Järvinen (Antti Reini), einen altgedienten Haudegen, der es sich jedoch mit der Armeeführung verscherzt hat und strafversetzt wurde, "abgeschoben" zur Waffenreparatur.

Verschneite Wälder: Winteridylle und Kriegsschauplatz

Verschneite Wälder: Winteridylle und Kriegsschauplatz

(Foto: Capelight)

Als Aron merkt, dass sein Bruder verschwunden ist, schnappt er sich zwei Soldaten seines Trupps und macht sich gemeinsam mit ihnen und dem einäugigen Järvinen auf die Suche nach Sven. Lange müssen die vier den Spuren im Wald nicht folgen, bis sie als erstes herrenlose Ski, dann Blutspuren im Schnee und schließlich Halvars an einen Baum gekettet finden. Seine Leiche ist grauenvoll zugerichtet. Von Sven fehlt dagegen jede Spur.

Waren Deutsche hier? So nah an der schwedischen Grenze? Was haben sie mit Sven gemacht? Diese Fragen gehen Aron durch den Kopf. Seine Geheimmission ist ab jetzt zweitrangig. Von nun leitet er eine geheime Rettungsmission in den eisigen Wäldern Norwegens. Sein einziges Ziel: seinen Bruder wiederfinden, lebendig.

Krieg ist, was man(n) daraus macht

Dem Krieg ist das Wetter egal.

Dem Krieg ist das Wetter egal.

(Foto: Capelight)

"Operation Polarfuchs" geht auf das Konto des Regisseurs Richard Holm. Dreh- und Angelpunkt ist aber André Sjöberg. Er produzierte den Film nicht nur mit, er schrieb sich als Drehbuchautor die Hauptrolle auch selbst auf den Leib. Herausgekommen ist kein Otto-Normal-Kriegsfilm, der irgendwelche heroischen Heldentaten oder richtungsweisende Schlachten ins rechte Licht rückt. Die schwedische Produktion ist vielmehr ein waschechter Thriller, der das Thema des Krieges als Aufhänger nutzt, als Grundstock gewissermaßen. Zwar geht es auch bei "Operation Polarfuchs" - beruhend auf wahren Begebenheiten - um die typischen Soldatenassoziationen wie Kameradschaft und Zusammenhörigkeitsgefühl, die Beziehung der beiden Brüder und die Frage, wie weit der eine für das Leben des anderen geht, steht aber klar im Vordergrund.

"Operation Polarfuchs" zieht von Beginn an sofort in den Bann. Die atemberaubenden Winterlandschaften Skandinaviens werden in traumhaften Bildern eingefangen, die zudem im weiteren Filmverlauf immer wieder fantastisch in Szene gesetzt werden. Aus der Darstellerriege ragt Antti Reini heraus, der den kauzigen, aber knallharten Draufgänger Järvinen verkörpert.

Die bei Capelight erschienene DVD wartet zudem mit einigen Specials auf: Neben den üblichen Audiokommentaren und Blicken hinter die Kulissen des Filmdrehs gibt es zudem einen alternativen Anfang und ein alternatives Filmende. Wie diese jeweils aussehen, wird aber hier nicht verraten.    

 

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Der Trailer zum Film

Quelle: ntv.de

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