Legacy for Dave Eine Boyband rockt los
13.03.2012, 17:20 Uhr
Benjamin Goldberg, Paul Freund, Dominik Döhler, Dominik Felix - und der Gregor Zenns, ...
Mütter! Väter! Sperrt eure Töchter ein, da kommt was auf euch zu! Fünf Jungs, alle im knackigen Alter von Anfang 20, machen Musik, die ins Blut geht. Das wissen die Jungs ganz genau, und das wissen auch eure Töchter ganz genau! Pop, Rock und Funk - live, in Farbe und auf dem neuen Album.
Das ist das erste Interview der Band. Sicher aber nicht das letzte. Die fünf Berliner haben ja auch gerade an ihrem ersten richtigen Album gebastelt. Herausgekommen ist Musik, die junge Mädchen begeistert, weil sie tanzbar ist, und die auch ältere, aber jung gebliebene Mädchen begeistert, weil sie - tanzbar ist. Sie werden das gute Stück am 16. März im legendären Berliner "Lido" präsentieren - und dann sollte ihnen eigentlich der Weg geebnet sein. n-tv.de trifft Dodo, Nick, Paul, Benjamin und Gregor beim Lieblingsitaliener und ist erstaunt, wie professionell die Band an die Verwirklichung ihres Traumes herangeht.
Stellt euch doch mal vor, Jungs, damit wir das ein für alle Mal geklärt haben.
Gregor: Ich bin Gregor, 23 Jahre alt, ich bin Schlagzeuger und hab' vorher schon in Bands gespielt, in einer Punkband, um genauer zu sein. Ich spiel' Klavier und will Musik studieren, auf Lehramt. Ich bin noch relativ neu in der Band und total begeistert davon, wie sehr hier alle an einem Strang ziehen.
Dodo: Ich bin Dominik, auch Dodo genannt, weil wir zwei Dominiks sind und uns ja irgendwie unterscheiden müssen. Ich werde im Mai 23, und das ist meine erste Band. Ich wurde damals dazugeholt von meinem besten Kumpel Nick. Jetzt bin fast drei Jahre dabei, und seit circa einem halben Jahr machen wir das jetzt richtig professionell.
Was heißt das genau, richtig professionell?
Dodo: So eine Band ist ja mit sehr viel Arbeit verbunden, aber das Gute ist, dass was dabei rumkommt. Es macht uns total viel Spaß, aber ich studiere auch noch, International Businessmanagement. Mein Wissen möchte am liebsten dazu nutzen, die Band weiter voranzubringen! Ich würde mich gerne noch bei Plattenlabels umsehen, aber wenn wir mit der Band durchstarten sollten, dann konzentrier' ich mich natürlich nur auf die Musik!
Der Nächste, bitte.
Paul: Ich bin Paul, gerade 22 geworden, spiele Bass und ich war vorher in diversen Bands, vor allem als Schlagzeuger, aber dann wurde ich von Ben, dem Gitarristen dazugeholt, mit dem war ich nämlich zusammen in der Grundschule. Außerdem kümmere ich mich um das Booking und die Fanbetreuung.
Nick: Ich bin Nick, der andere Dominik, ich spiele Gitarre und Klavier und ich hab' mit unserem Drummer und ehemaligen Gitarristen sozusagen die Band gegründet, das war im Dezember 2008. Da haben wir das erste Mal zusammen Musik gemacht. Ich will auch Musik studieren. Am Anfang wollte ich nur Erfahrungen sammeln, ich wollte einfach wissen, wie es ist, mit einer Band zu spielen und auf der Bühne zu stehen, im Studio zu arbeiten usw., und ich habe das starke Gefühl, dass wir, weil wir alle so dahinterstehen, echt vorankommen werden. Ich glaube, es war ein riesengroßer Zufall, dass wir uns alle so gefunden haben, aber ich glaube daran, dass es klappen wird. Ich bin übrigens auch 22.
Ihr seid also alle mehr oder weniger gleich alt, na schön. Aber eine Schülerband seid ihr nicht, oder?
Nick: Nee, das sind wir nicht, also nicht zu vergleichen mit Tokio Hotel oder so (alle lachen).
Dann eher mit Take That?
Nick: Schon eher!
Seid ihr eine Boyband?
Alle: Naja, nee, auch nicht wirklich.
Kommt drauf an, was man darunter versteht.
Jedenfalls nicht Backstreet Boys oder N'Sync.
Aber vielleicht wirken wir so.
Jedenfalls performen wir wie 'ne Rockband!
Und wir verstellen uns nicht!
Dann beschreibt mal eure Musik!
Nick: Also eigentlich war es von Anfang an so, dass wir unsere eigene Musik gemacht haben. Damals haben wir uns noch an den Red Hot Chili Peppers orientert (Anm. d. Red.: das klingt an der einen oder anderen Stelle auch immer noch durch, was ja nicht schlecht ist), aber natürlich hat sich das weiterentwickelt, weil da die Interessen von fünf Bandmitgliedern reinkommen. Ich würde mal behaupten, dass wir inzwischen was ganz Einzigartiges machen. Wir bedienen uns aus vielen Genres, aber vor allem machen wir Popmusik, und die soll tanzbar sein, die soll sich verkaufen, die soll einfach die Leute ansprechen. Da ich die meisten Songs schreibe, achte ich schon darauf, dass die auch im Radio gespielt werden könnten. Bei Bedarf. (alle lachen)
Wir singen gerne Harmonie, dreistimmig, um genau zu sein, unsere Gitarren dagegen klingen rockig, und der Bass ist funky. Die Melodie insgesamt soll aber was Süßes haben, eben so, dass sie sofort ins Ohr geht. Die Musik soll im Konzert funktionieren und im Radio auch.
Ihr seid also die Foo Fighters in Süß?
Nick: Ja, die mögen wir auch. Wir haben aber vor allem das Klavier, das immer nach vorne geht. Bei rockorientierter Musik kommt das ja nicht allzu häufig vor.
Dann sagt doch mal noch was zu eurem Bandnamen, wie kommt man denn darauf? Keiner von euch heißt ja Dave?!
Nick: Einer unserer ersten Song hieß "Dave is a Rocker", und der gefiel uns sehr. Da hatten wir schon drei oder vier Songs geschrieben und gemerkt, dass unsere Band gar keinen Namen hat. Dann haben wir so eine Art Brainstorming gemacht, und dann kam das Wort "Legacy" ins Spiel. Der Klang hat uns gefallen, und die Bedeutung ("Vermächtnis") auch, und dann irgendwann kam es eben zu Legacy for Dave, es hat einfach einen schönen Flow. Und er steht für unseren Anfang. Er steht aber vor allem für unsere Zukunft!
Wie erarbeitet ihr euch denn die Songs, habt ihr ein System?
Dodo: Wir sitzen zusammen und klimpern so vor uns hin. Das kann man gar nicht so genau sagen. Es gibt einen echten Cut zu dem Album davor, das Klavier ist wichtig. Wir sind ein bisschen weicher und grooviger geworden. Und wir haben das in unserem eigenen Studio aufgenommen, bei den Eltern im schicken Keller. Da kann man sich einfach austoben ohne Zeitdruck. Hat dann zwar ne Weile gedauert, aber jetzt gefällt es uns auch, genau so wie es ist.
Jetzt kommt auch das fünfte Bandmitglied, Benni.
Benni: Hi, ich bin der Gitarrist. Und Sänger. Ich bin 21 Jahre alt und stecke gerade in der Ausbildung.
Dodo: Was ich noch zu den Songs sagen wollte: Meist ist das Nick, der sich was ausdenkt. Dann spielt er uns das vor, und dann ergibt sich der Rest. Meist hat man ja schon ein bisschen Text im Kopf, wenn man eine Melodie, z.B. auf der Gitarre, entwickelt. Und so geht es dann weiter.
Du bist ja der Hauptsänger, Dodo, bist du denn nicht maßgeblich am Texten beteiligt?
Dodo: Ja, aber auch Benni. Wir arbeiten alle zusammen den Text aus.
Ihr habt fast noch nie in dieser Fünfer-Konstellation gespielt, oder?
Dodo: Doch, kurz vor Weihnachten, und das war auch super. Da haben wir uns quasi mal getestet, aber jetzt sind wir weiter gekommen, haben an unserer Bühnenperformance gearbeitet ...
Tanzschritte?
Dodo: (lacht) Ja, auch, aber wir hampeln jetzt nicht so viel rum. Wir wollen natürlich die Leute zum Tanzen bringen, das haben wir auch bei dem letzten Konzert gemerkt, da war total viel Energie. Man kriegt das ja mit, wenn es den Leuten gefällt.
Wer sind denn die Leute? Wer ist euer Publikum? Älter, jünger, Männer, Frauen?
Alle durcheinander: Ach, am meisten Frauen. Mädchen.
Ja, also schon Mädchen, eher jünger. Zwischen 14 und 18.
Ausschließlich Mädchen eigentlich.
Fast ausschließlich.
Nee, ausschließlich!
Aber auch ein paar Ältere.
Also, unserer Eltern und unsere Familien sind immer da.
Ah, und deshalb ist der Einlass auch schon um 18.30 Uhr, oder?
(wieder Gelächter) Ja, wir wissen schließlich, wer unser Publikum ist. Wir haben ja auch noch eine Vorband (Polka Dots We're Dancing) , bitte nicht vergessen.
Und eure Freundinnen, was sagen die dazu, wenn ihr so viele Groupies habt?
Paul, Benni, Nick, Gregor: Tja, die kennen das von Anfang an. Die wussten, worauf sie sich eingelassen haben.
Dodo: Ich hab' keine Freundin ... Aber ein BH ist schon mal auf die Bühne geflogen ....
Paul: Unsere Fans sind noch ziemlich schüchtern.
Gregor: Und wir unterhalten uns mit denen immer.
Und würdet ihr an einem Song-Contest teilnehmen?
Alle: Ja, schon.
Warum nicht?
Also wenn wir da deutsch singen müssten, dann müssten wir erstmal was Neues texten.
Aber das würden wir dann machen.
Eigentlich singen wir ja immer auf Englisch.
Ach, wir haben ja schon mal was gewonnen: den Bandcontest in Gehren!
Wenn das nix ist! Jetzt jedenfalls treten Legacy for Dave erstmal im Berliner Lido zur Record Release Party ihres neuen Albums "The Ways Of Devotion" auf und sind überzeugt: Das wird was!
Mit Legacy For Dave sprach Sabine Oelmann
Quelle: ntv.de