"Twilight"-Fans aufgepasst Jetzt kommt "Chroniken der Unterwelt"
28.08.2013, 10:32 Uhr
Clary erfährt erst mit 15 Jahren von ihren magischen Fähigkeiten.
Ein 15-jähriges Mädchen beobachtet in einer Disko einen grausamen Mord. Als Einzige, denn für alle anderen ist die Szene unsichtbar. Der Film "Chroniken der Unterwelt" rast durch eine Parallelwelt New Yorks, beherrscht von Dämonen, Vampiren und Werwölfen, und hält die Spannung bis zum Schluss.
"Seit dem Erfolg der 'Twilight'-Filme hat jeder Filmproduzent nach einem vergleichbaren Stoff gesucht", erklärt Robert Kulzer, einer der beiden Produzenten des Films "Chroniken der Unterwelt". Nachdem er das Buch der Autorin Cassandra Clare gelesen hatte, war er schließlich überzeugt: Er hatte den Stoff gefunden. Fünf Bücher hat Clare in der Reihe bereits veröffentlicht und damit die Bestsellerlisten gestürmt. Trotzdem hat Produzent Kulzer eine andere Tatsache überzeugt: "Es stellte sich heraus, dass meine Töchter im Teenageralter riesige Fans der Bücher sind", erzählt er. Als sie gehört hätten, dass Papa das Buch verfilmen will, seien sie begeistert gewesen.
Tatsächlich könnte "Chroniken der Unterwelt" an die "Twilight"-Erfolge anknüpfen, denn der Film setzt auf dieselben Erfolgsrezepte. Es gibt eine Liebesgeschichte mit zwei attraktiven Hauptdarstellern: Clary (Lily Collins) und Jace (Jamie Campbell Bower) - beide mit dem Potenzial für Teenie-Stars. Die Liebesgeschichte verläuft holprig, da gleich zwei Männer in Clary verliebt sind. Und es zieht sich eine Parallelwelt durch den Film, in dem Fantasiewesen immer wieder Kämpfe austragen und die Hauptdarsteller ihr Leben riskieren.
Kein Abklatsch
Doch trotz der Ähnlichkeit ist "Chroniken der Unterwelt" kein billiger "Twilight"-Abklatsch. Er hat eigene Stärken. Der Film erweckt gleich mehrere Fantasiewesen zum Leben, die Liebesgeschichte dominiert den Streifen weniger stark und die Hauptdarstellerin Clary besitzt magische Fähigkeiten.
Die Schattenjäger Alec, Jace, Clary und Isabelle (v.l.) kämpfen gegen Dämonen.
Schlüsselmoment ist der Mord in der Disko. Clary beobachtet, wie ein tätowierter Kerl einen anderen ersticht, doch plötzlich löst sich die Leiche in Luft auf. Dies ist Clarys erste Begegnung mit den Schattenjägern: Halbengel-Halbkrieger, die gegen das Böse in der Welt - die Dämo nen - kämpfen. Clary kann sie als Einzige sehen, da sie selbst das Blut in sich trägt. Doch bislang wusste sie davon nichts. Anführer der Schattenjäger ist der attraktive Jace. Als Clarys Mutter (Lena Headey) plötzlich verschwindet, wird Clary in die Welt von Jace hineingezogen und schließt sich den Schattenjägern an. Gemeinsam suchen sie Clarys Mutter und kämpfen gegen Dämonen, Vampire und Werwölfe. Zudem muss die Gruppe verhindern, dass der finstere Valentine (Jonathan Rhys Meyers) sich den mächtigen Kelch der Engel unter den Nagel reißt, denn der Kelch sichert das Überleben der Schattenjäger.
Spannung von Anfang bis Ende
Clary und Jace kommen sich das erste Mal näher.
"Chroniken der Unterwelt" fesselt die Aufmerksamkeit - von der ersten bis zur hundertdreißigsten Minute. Das gelingt zum einen durch eine Geschichte, die logisch erzählt und in sich schlüssig ist. Regisseur Harald Zwart erklärt: "Wenn man sich erst einmal eingelebt hat, sieht man, dass alles in Cassandra Clares Welt Hand und Fuß hat. Da steckt eine echte Logik und faszinierende Schönheit dahinter, die wir nahtlos in unseren Film übernehmen konnten".
Zum anderen fesselt die Liebesgeschichte zwischen Clary und Jace. Authentisch spielen sie die gegenseitige Anziehungskraft - vielleicht, weil sie sie auch empfinden? Produzent Don Carmody verrät in einem Interview, dass Lily bei der Besetzung des männlichen Hauptdarstellers mitentscheiden konnte. Beim ersten Probelesen zwischen Jace und Lily "sprühten regelrecht die Funken", erzählt er.
Trotzdem wäre der Film stärker gewesen, wenn er an der einen oder anderen Stelle auf kitschige Einlagen verzichtet hätte: Der erste Kuss hätte besser in einer mystischen Umgebung gewirkt als in einem Gewächshaus. Auch die Bemerkung von Jace, mit Clary sei ihm der erste Engel begegnet, wirkt platt aus dem Mund des sonst so kühlen Protagonisten.
Ein sehenswerter Film bleibt "Chroniken der Unterwelt" trotzdem. Er ist nicht nur etwas für Teenager, sondern auch für Fantasy-begeisterte Erwachsene.
"Chroniken der Unterwelt" läuft ab 29. August in den deutschen Kinos.
Quelle: ntv.de
