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Musik für Silvester und danach Zeitreise mit den Manics und Elvis

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(Foto: Markus Wegner/Pixelio)

Was haben Elvis Presley und die roten Manic Street Preachers aus Wales gemeinsam? Auf den ersten Blick wenig, auf den zweiten etwas mehr. Zwei neue Editionen aus der Reihe "Original Album Classics" bieten eine spannende Zeitreise zu den Anfängen ihrer Karrieren. Musik, die man zu Silvester und auch danach hören kann.

The Manic Street Preachers und the late great Elvis Presley - passt das zusammen? Wenn man will, ja! Es gibt wieder zwei neue Editionen jener lobenswerten Reihe, welche "Original Album Classics" benannt ist.

Manic Street Preachers

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Die walisischen Linksrocker brillieren mit ihren ersten drei Alben. Sie spielen an gegen den Sozialabbau einer von so manchem wohl zu Unrecht liebevoll Maggie genannten Margaret Thatcher in ihrer Heimat, die von Bergbau und Metallurgie geprägt war. Als während der Regierungszeit der Eisernen Lady zu Beginn der siebziger Jahre ein wirtschaftlicher Umstrukturierungsprozess einsetzte, verschwanden die traditionellen Zweige. Die Folge war eine hohe Arbeitslosigkeit, gegen die auch die machtvolle walisische Gewerkschaftsbewegung nichts auszurichten vermochte. Dieser sozialökonomische Hintergr und hat die Jugend der Bandmitglieder dauerhaft geprägt.

Ihre Musik ist aggressiv, laut, harte Gitarrenriffs zerfetzen eine von der Gruppe ungeliebte Gesellschaft. In den USA konnte das Debütalbum "Generation Terrorists" nur in einer entschärften Version erscheinen. Kritik am Vietnamkrieg war auch 1992 in den USA wenig erwünscht.

Auch der Auftritt der Manics, wie sie von ihren Fans genannt werden, 2001 in Kuba und der Empfang durch Fidel Castro brachten den Walisern später in den Vereinigten Staaten wenig Sympathie. Ist "Generation Terrorists" noch sehr vom Postpunk geprägt, so beginnt mit dem 1993 veröffentlichten "Gold Against The Soul" der Übergang zu einem poppigeren Spielweise, was sich aber keinen Einfluss auf die Texte hatte. "The Holy Bible" aus 1994 ist dann auch das gefälligste der vorliegenden Edition.

Elvis Presley

So wenig die Manic Street Preachers politisch mit dem Lastwagenfahrer aus Tupelo im US-B undesstaat Mississippi gemein haben, so gäbe es ihre Musik ohne Elvis Presley wohl nicht. Der Schuber mit fünf CDs widerspiegelt die Entwicklung des Kings vom scharf gewürzten Rockabilly und Rock and Roll hin zum zuckrigen Pop.

"Elvis’ Golden Records, Vol. 1" erschien erstmalig 1958 und enthielt die erfolgreichsten Songs seit Karrierebeginn fünf Jahre zuvor. Da hat es den Rockabilly-Klassiker "My Baby Left Me", den unvergänglichen Slowrocker "Haertbreak Hotel", Elvis erster Nummer 1, und den knallharten "Jailhouse Rock".

"Elvis’ Gold Records, Vol. 2" stammt aus dem Jahre 1959. Darauf zu hören sind neben den Rocknummern "King Creole", "Hard Headed Woman" und "Mean Woman Blues", das aus der Feder des schwarzen Songschreibers Claude Demetrius stammt und auch von Rocktroubadour Roy Orbison und "The Killer" Jerry Lee Lewis gesungen wurde. "One Night" stammte ursprünglich von Smiley Lewis, dem Slowrocker aus DeQuincy im US-B undesstaat Louisiana, machte ähnliche Musik wie Fats Domino, war aber weitaus weniger erfolgreich wie der Dicke aus New Orleans. Lewis wie Domino hatten den Titel als "One Night (Of Sin)" eingespielt. Doch "sin","Sünde", war Elvis’ Plattenfirma RCA zu anrüchig. So wurde "One Night (With You") daraus.

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"Vol. 3" (1963) zeugt dann schon von Einfluss des Weichspülers, in den RCA und Elvis Manager "Colonel" Tom Parker den Rock and Roll gesteckt hatten. "It’s Now Or Never" ist eine Version der italienischen Volksschnulze "O sole mio";"Wooden Heart" ist nichts anderes als ein englischsprachiges "Muss i denn zum Städele hinaus". Gleichwohl sind es w underbare Stücke, die Elvis’ Stimmumfang wie kaum andere seiner Aufnahme unter Beweis stellen.

Unter dem Eindruck der British Invasion ließen Plattenfirma und Manager hin und wieder Ausflüge in den Rock and Roll zu, wie Vol. 4 und 5. "Rock A Hula Baby", "His Latest Flame" und "Stuck On You" zeigen. Selbst, als Presleys Musik von sahnedekorierten Liedern wie "Suspicious Minds” dominiert wurde, brach es hin und wieder aus ihm heraus, wie "Guitar Man” und "U.S. Male" belegen. "Big Boss Man" und "In The Ghetto" sind zwei der wenigen sozialkritischen Stücke des Elvis Aaron. Hier könnten sich Manics und Elvis wieder treffen.

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Quelle: ntv.de

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