Musik

Tom Gaebel feiert seit April "Sinnlich-beswingliche Weihnachten"

Was hat er denn da? Doch nicht etwa Schnee? Zu Weihnachten?

Was hat er denn da? Doch nicht etwa Schnee? Zu Weihnachten?

Es sind 12 bis 18 Grad Celsius in Deutschland - wie soll einem da weihnachtlich ums Herz werden? Gar nicht, auswandern oder die Plastikpalme aufpusten wäre eine Lösung. Oder eben Musik - sie versetzt uns in die richtige Stimmung. Und Tom Gaebel schafft das.

Wie immer herrscht vorweihnachtliche Hektik - nur einen tangiert das nicht so dramatisch wie die anderen auf-die-letzte-Sekunde-Geschenke-Käufer: Für Tom Gaebel ist nämlich seit dem Frühjahr Weihnachten. Wenn man im April mit der Weihnachtsmusik startet, dann ist man ja wohl gewappnet. Der 40-Jährige saß da im Studio und hat sein neues Album "A Swinging Christmas" eingespielt – eine Sammlung von 14 Songs, unter denen sich sowohl Klassiker als auch Eigenkompositionen befinden. Und damit versetzt uns Tom Gaebel nun in die richtige Stimmung, ob man Weihnachtsmuffel (geworden) ist oder nicht.

n-tv.de: Und - sind Sie in Weihnachtsstimmung, Herr Gaebel?

Tom Gaebel: (lacht) Schon seit dem Frühjahr! Ich wäre dann so weit! Aber ganz ehrlich: Mich haben diese weihnachtlichen Gefühle und Klänge, die mich nun fast schon das ganze Jahr begleiten, nicht gestört. Man kommt damit gut zurecht.

Auch bei 35 Grad im Schatten?

Ja, irgendwie schon.

Die Modeleute müssen sich ja auch immer antizyklisch mit der nächsten Saison auseinandersetzen …

Ja, genau, die Pelzmäntel werden im Hochsommer entworfen und die Bikinis bei klirrender Kälte.

Mit Tom Gaebel wird Weihnachten cool - auch bei Plus-Graden.

Mit Tom Gaebel wird Weihnachten cool - auch bei Plus-Graden.

Wenn ich Weihnachtslieder zu früh im Radio höre, muss ich allerdings umschalten.

(lacht) Nee, mir ist das egal, wenn ein Song gut ist, dann ist er gut - egal, ob Weihnachten oder nicht. Ich fühle mich aber dann auch nicht an den Tannenbaum gebeamt.

"A Swinging Christmas" kann man durchaus bereits vor und auch nach Weihnachten hören, finde ich. Da ist mehr drin.

Danke, ja, ich hab versucht, es nicht zu übertreiben. Es sollte locker sein und sinnlich-beswinglich. Ich lass' mich eh nicht so von Texten ablenken - wenn das Konzept stimmt, dann reicht mir eine gute Melodie, der Swing eben. Und ich war etwas sparsamer mit dem Zuckerguss - für all die Leute, die das Weihnachtliche nicht so übertrieben brauchen (lacht).

Stimmt - meine Familie, zumindest der jüngere Teil, freut sich auch über solche Alben. Obwohl da ja auch wirklich alte Schinken von Frank Sinatra und Co. drauf sind.

Ja, aber das ist ja gerade das Schöne an Weihnachten: Wenn es ein Fest gibt, bei dem man Traditionen bewahren sollte und sich in Erinnerungen wälzen darf, dann ja wohl Weihnachten. Deswegen darf die Musik ja auch etwas Melancholisches haben. Ich erinnere mich dann jedenfalls gern an meine Kindertage, wo ich dieses Fest noch gänzlich anders wahrgenommen habe als jetzt.

Wie feiern Sie denn Weihnachten?

Ganz traditionell: die vier Brüder mit der Mutter unter dem Tannenbaum. Es gibt leckeres Essen und es kommen die Freundinnen und (überlegt) ja, auch schon eine Frau mit, mein einer Bruder ist verheiratet (lacht). Die Geschenke sind allerdings etwas kleiner geworden. Das war ja früher wohl die Hauptattraktion an Weihnachten. Ich mag das aber, wenn es weihnachtlich aussieht. Zum Glück kümmert sich meine Freundin aber darum!

Welches ist Ihr Lieblingsweihnachtslied?

Oh je, ich bin da eher breit aufgestellt. Ich mag die althergebrachten Songs, auch die deutschen oder eben die christlichen, aber ich mag auch die lockeren, amerikanischen. Aber so Rock-Weihnachten ist nicht mein Ding. Und was ich ganz schlimm finde, ist, wenn es billig gemacht ist, jeder haut ja eine CD raus. Besonders für Kinder wird oft katastrophal billig produziert, ein Grauen!

Was würden Sie Weihnachten niemals machen wollen? In die Karibik abhauen zum Beispiel?

Ach, hab' ich auch immer gedacht, aber ich glaube, ich könnte das. Ich möchte es zwar traditionell haben, aber nachdem ich das ganze Jahr mit Weihnachtsmusik verbracht habe … (lacht) Obwohl, nee, ich bleib' doch hier.

Country ist da auch auf Ihrem Album, oder, und Elvis?

Ja, ein bisschen, aber eher haben wir dann an Bert Kaempfert gedacht, als wir "Blue Christmas" aufgenommen haben.

Wie kommen Sie zu Ihrer Songauswahl?

Ich stöbere gerne ein bisschen rum. Ich will mich auch nicht wiederholen. Und dabei finde ich dann auch mal ein paar alte Schätzchen, die man lange nicht gehört hat.

Apropos alte Schätzchen - für wen machen Sie Musik? Ich habe das Gefühl, die Grenzen verschwimmen.

Es gibt sicher Musik, die nur Jüngere und nur Ältere hören, aber im Großen und Ganzen kommen die Generationen sich doch näher.

Passt doch gut zu Weihnachten, dieses Schlusswort. Ein frohes Fest!

Mit Tom Gaebel sprach Sabine Oelmann

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Quelle: ntv.de

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