Kino

Bikinis, nackte Haut - und Haie "Shark Night": Sie wollen nur spielen

Ooops, weg ist er ...

Ooops, weg ist er ...

(Foto: Universum Film)

Feiern, Flirten, Fun: Als mehrere Collegestudenten beschließen, sich ein paar erholsame Tage in einem Ferienhaus zu gönnen, um sich die Sonne auf die Bikini-Figuren und Waschbrettbäuche scheinen zu lassen, ahnen sie nicht, dass es die letzten Tage ihres Lebens sind. Das Ferienhaus liegt idyllisch und abgeschieden an einem Salzwassersee - und der hat es tierisch in sich.

Welches Tier hat durch nur einen Film eine solche Berühmtheit erlangt, dass sich Millionen Menschen weltweit vor ihm fürchten und bereits beim Gedanken daran eine Gänsehaut bekommen und schleunigst Reißaus nehmen wollen, getrieben von schierer Panik? King Kong? Nein. Die eine oder andere Spinne? Vielleicht. Aber gegen die am Horizont auftauchende und immer näher kommende Rückenflosse des Weißen Hais sehen auch sie alt oder besser klein und niedlich aus.

Stellen sie sich die Musik aus "Der weiße Hai" von John Williams dazu vor.

Stellen sie sich die Musik aus "Der weiße Hai" von John Williams dazu vor.

(Foto: Universum Film)

Steven Spielberg sorgt für den fragwürdigen Ruhm dieser Unterwasser-Spezies. Sein gleichnamiger Streifen schuf 1975 eine völlig neue Filmgattung und gilt unter den Tier-Horrorfilmen als der Genre-Klassiker schlechthin. Die sich langsam nähernde Rückenflosse, dazu die stetig intensiver werdende Musik … Suspense pur. Das Bild brennt sich ins Gedächtnis ein, die Fantasie übernimmt den Rest. Seitdem gibt es immer wieder Versuche, dieses "Thrill" auf die Kinoleinwände zurückzuholen. Geschafft hat es bisher keiner. Auch David R. Ellis ("Snakes On A Plane", "Final Call") nicht. Sein Vorteil: Er hat es mit "Shark Night 3D”" aber auch gar nicht vor.

Für jeden Geschmack ist etwas dabei

Er will doch nur spielen ...

Er will doch nur spielen ...

(Foto: Universum Film)

Das ist zumindest die Vermutung, die einen überkommt, wenn man sich seinen Film ansieht: Eine Gruppe College-Studenten beschließt, sich eine kurze erholsame Auszeit vom harten Studium zu gönnen und steuert das Ferienhaus von Saras (Sara Paxton; "The Innkeepers", "Plötzlich verliebt") Eltern an. Es steht mitten in der Pampa Louisianas an einem Salzwassersee. Die Sonne scheint, die Partylaune ist prächtig. Selbst der kurz vorbeischauende ortsansässige Sheriff (Donal Logue; "Max Payne", "Zodiac - Die Fährte des Killers") ist cool wie das auf Eis gelegte Bier und kippt ein paar selbige mit den sieben Feiernden.

Da wären Sara: blond, äußerst gut gebaut und seit Jahren abstinenter Single; Nick (Dustin Milligan; "The Messengers"): Medizinstudent, Kassengestell-Träger, schüchtern und heimlich verliebt in Sara; das Pärchen Malik (Shinqua Walls) und Maya (Alyssa Diaz) - er ein angehender Profi-Basketballer, sie eigentlich zu schön und zu gut für ihn ("Sie liebte mich auch schon, als ich noch kein Geld hatte"); das Pärchen Beth (Katharine McPhee) und Blake (Chris Zylka; "Kaboom") - sie kühl und taff, er benutzt selbst dort Bräunungscreme, wo die Sonne nie scheint. Und last but not least Nicks Zimmerkollege vom College Gordon (Joel David Moore; "Hatchet", "Julia X"). Keine Sorge, die Namen spielen keine große Rolle. Die Stars in dem Film sind nicht menschlich …

Bis(s) zum Morgengrauen

Kaum ist der Trupp vor Ort, schnappt sich Nick ein Motorboot und zieht Malik auf Wasserski hinter sich her. Der springt, dreht sich, fliegt - Körperbeherrschung in Perfektion. Freundin Maya ist entzückt. Doch plötzlich fehlt von Malik jede Spur. Panik greift im Boot um sich. Erst am Strand taucht Mail wieder auf. Völlig erschöpft, kreidebleich - und einen Arm ärmer. Ein Haiangriff!

Ein Leckerbissen - nicht nur für einen Hai.

Ein Leckerbissen - nicht nur für einen Hai.

(Foto: Universum Film)

Ein Haiangriff? Mitten auf einem Binnensee? Verrückt! Aber: Es ist ja ein Salzwassersee und Louisianas Hurrikansaison hat für großflächige Überflutungen gesorgt. Da könnte der Hai doch glatt bis in den See gespült worden sein. Die Party-People denken erst einmal nicht weiter darüber nach, denn Malik braucht dringend einen Arzt. Dumm nur, dass auf diesem vermaledeitem Eiland kein Handyempfang herrscht. Also wieder rauf aufs Boot und versucht, Hilfe zu holen.

Doch der Hai hat Blut geleckt und greift nun auch das Boot an, das Steuer ist kaputt und bevor der recht große Kahn am Strand zerschellt, springt die Besatzung - inklusive des einarmigen Maliks - todesmutig aus dem kurz darauf in Flammen und lautem Getöse aufgehenden Wrack. Das war knapp! Kein Zweifel, in dem See gibt es Haie. Malik muss dennoch schleunigst in ein Krankenhaus. Seinen Arm hat Nick am Grund des Sees bei einem eiligen Tauchgang gefunden, bevor er vor einem weiteren Hai fliehen musste.

Wie kommen Haie in einen See? Da müssen Menschen ihre Finger im Spiel haben.

Wie kommen Haie in einen See? Da müssen Menschen ihre Finger im Spiel haben.

(Foto: Universum Film)

Wie sich herausstellt, wimmelt es in dem See von diversen Arten von Haien: Weiße Haie, Hammerhaie, Zigarrenhaie. Und es waren auch nicht die Hurrikans, die sie in den See gespült haben. Hinter all dem stecken der Sheriff und Saras alte Liebe Dennis (Chris Carmack; "Into The Blue 2"): Sie filmen die Haie bei ihrer menschlichen Nahrungsaufnahme und stellen die Filme - gegen eine kleine Gebühr natürlich - zum Anschauen für die Millionen von Schaulustigen ins Netz. Was für eine Wendung und das alles innerhalb nur einer Nacht?!

Ein "Hailight"?

"Shark Night" ist bei Universum als DVD, Blu-ray und in 3D erschienen.

"Shark Night" ist bei Universum als DVD, Blu-ray und in 3D erschienen.

(Foto: Universum Film)

Bierernst sollte man "Shark Night" also nicht nehmen. Sich Gedanken über die aberwitzige Story zu machen, ist strengstens verboten. Sachen zu hinterfragen ebenso. Das Beste ist, man lehnt sich zurück, schnappt sich das eine oder andere Bierchen und lässt die schauspielerische Leistung der Hauptdarsteller auf sich wirken: Die Haie sind wirklich gelungen, Computertechnik sei Dank.

Der Spielbergsche Suspense fehlt ihnen aber völlig. Dafür zicken sie nicht lange herum. Kaum tauchen sie im Film irgendwo auf, schnappen sie auch schon nach allem, was nicht mehr als eine Badehose oder einen Bikini anhat und sich irgendwie in Wassernähe befindet. Notfalls springen sie sogar aus dem salzigen Nass, fliegen gekonnt und pfeilschnell durch die Luft, nur um dort dann zielsicher ihre Beißerchen in menschliches Fleisch zu schlagen.

Haben sie auch nur einen Tropfen Blut geschmeckt, gehen sie ab wie die sprichwörtlichen Zäpfchen. Das sorgt für Kurzweil und gute Unterhaltung. "Shark Night" ist ein wahrer Leckerbissen für Filmblutfans und Collegefilm-Nerds. Achtung, aufgepasst: "Shark Night" ist ein "Hailight", allerdings nicht zu vergleichen mit Spielbergs Hai-Klassiker.

Quelle: ntv.de

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