Concept Cars sind Fahrzeuge, die Ausblicke auf das geben sollen, was die Hersteller für die Zukunft noch in der Schublade haben. Doch oft sind sie auch nur geniale Auswüchse der Design-Abteilungen. Manchmal ist das auch besser so, aber ab und zu wünscht man sich solche Autos doch im Portfolio der Autobauer.
2006 präsentiert Fiat die Studie des FCC Adventure auf der Automesse in Sao Paulo. Halb Coupé, halb SUV ist er das, was BMW später mit seinen X-Modellen erfolgreich perfektioniert. Unter der Haube soll seinerzeit ein 2,5-Liter-Benziner mit 167 PS für Vortrieb sorgen. Als Basis für den FCC dient der unspektakuläre Stilo. Schade Fiat! Der FCC hätte der Marke gutgetan.
Bleiben wir bei dem italienischen Konzern. In Anlehnung an das 1965 produzierte Coupé Fulvia präsentiert Lancia 2003 eine gleichnamige Studie. In den 1960er Jahren gewinnt man mit dem Wagen sogar sieben Mal in Folge die Ralllye Monte Carlo.
Und so orientiert man sich auch bei den Bedienelementen der Studie an dem Erfolgsmodell. Die sind nämlich aus Metall gefertigt. Die Armaturenblende besteht aus zwei von Hand bezogenen Lederelementen und auch die Türverkleidungen des Luxus-Coupés sind mit Leder bezogen.
Unter der Haube arbeitet ein Vierzylinder mit 140 PS aus dem Fiat-Rega. Das stilistische Stufenheckschema und die Dimensionen sind vom Vorgänger übernommen.
Die Mailänder versprechen, dass die Studie auch in Serie geht. 2000 bis 3000 Exemplare sind geplant. Dabei bleibt es aber auch. Gebaut wird der Fulvia so nicht.
Auch VW setzt bereits 2001 mit der Studie Microbus auf einen Klassiker: den Bulli. Zehn Jahre später präsentieren die Wolfsburger in Genf eine erweiterte Bulli-Version mit Elektroantrieb. Dazu wird die Bus-Idee deutlich eingedampft.
Der VW Bulli tritt auf einer Länge von gerade mal 3,99 Meter nur als Sechssitzer mit zwei Sitzbänken an. In der Mittelkonsole dient ein herausnehmbares iPad als multifunktionaler Touchscreen.
Parallel zu den internetbasierten iPad-Applikationen und der Mediathek lassen sich hiermit Funktionen wie die Bluetooth-Freisprecheinrichtung und das Navigationssystem steuern. Die weitere Instrumentierung wird auf einen halbrunden Tacho mit integriertem Bildschirm reduziert.
Der Idee nach ist der VW Bulli auf reinen Elektroantrieb ausgelegt. Der 85 kW und 270 Newtonmeter starke E-Motor treibt die Vorderräder an. Eine 40 kWh große Lithium-Ionen-Batterie, die sich im Fahrzeugboden befindet, soll eine Reichweite von rund 300 Kilometern ermöglichen.
Damals frohlockte man, dass der kleine Elektro-Bulli in der neuen Up-Familie seine Heimat finden könnte. Aber letztlich werden die Pläne dann doch wieder auf Eis gelegt.
Im Jahr 2004 präsentiert Renault die Studie eines Multifunktionsfahrzeugs, von dem man getrost behaupten kann: Gott sei Dank, dass es die Serienreife nie erreicht hat. Der Trafic Deck'up soll für vier Personen die unterschiedlichsten Nutzungsmöglichkeiten bieten.
Der offene Heckbereich orientiert sich an dem Renault Concept Car Kangoo Break'up, bei dem zugunsten einer offenen Ladefläche ebenfalls auf Dach- und Seitenbleche verzichtet wird. Das Resultat ist eine großzügige Plattform, die beispielsweise Fotografen eine Rundumsicht von 360 Grad ermöglicht.
Den Fahrgastraum trennt eine gläserne Zwischenwand von der Ladefläche, die bei Bedarf im Fahrzeugdach versenkt werden kann. Von den vier Einzelsitzen in der geräumigen Kabine lassen sich der Beifahrersessel und die Fondsitze um 180 Grad drehen.
Ein 2,5 dCi-Common-Rail-Diesel mit Vierventil-Technik soll dem Trafic Deck'up als Antriebsquelle dienen. Der Diesel mit Turboaufladung leistet 135 PS. Dank des permanenten Allradantriebs soll der Deck'up auch für leichtes Gelände taugen. Aber bei aller Innovation, optisch ist der Wagen eine Zumutung.
Anders verhält es sich mit dem Renault Nepta. Die auf dem Pariser Autosalon 2006 vorgestellte Studie eines riesigen Cabrios soll mit amerikanischem Feeling die Designwende der Franzosen einläuten: fünf Meter lang, glatt und optisch absolut klassisch.
Die Abmessungen des Luxus-Cabrios: 4,95 Meter lang, 1,95 Meter breit und nur 1,33 Meter hoch. Besonderes Highlight: Die elektrisch öffnenden Flügeltüren.
Bei geöffneten Flügeltüren ist das Cabrio knapp 1,90 Meter hoch. Gigantische Ausmaße für ein Auto ohne Dach. Allerdings hatte Renault den Nepta auch auf 23-Zöller gestellt, was ihn noch einen Tick wuchtiger macht.
Unter der ellenlangen Haube des Nepta verrichtet ein 3,5-Liter-V6 seinen Dienst. Das Aggregat generiert 420 PS und drückt 560 Newtonmeter auf die Hinterachse. Diese Leistungsdaten sollen den schicken Franzosen in 4,9 Sekunden auf Tempo 100 katapultieren. Aber, der Nepta bleibt ein Traumauto. Er wird nie gebaut.
Die perfekte Synthese aus Alltagssport- und Rennwagen präsentiert BMW 2011 mit dem 328 Hommage. Damals, zum 75. Geburtstag, wollen die Bayern ihrer Ikone von 1936 noch einmal ein Denkmal setzen. Eine langgestreckte, flache Form, ein böser Blick und die Reduktion auf das Wesentliche waren schon die Kennzeichen des BMW 328.
Die Front ist lang und breit, das Heck sportlich kurz. Türen sucht man, wie im klassischen Vorbild, vergeblich. Der Roadster besteht weitgehend aus Kohlefaserverbundstoffen (CFK) und trägt so die Leichtbauphilosophie des Originals von 1936 in die Neuzeit.
Damals waren Aluminium und Magnesium die verwendeten Materialien, heute setzt man auf CFK-Verbindungen. Spätestens mit den Modellen der neuen Submarke BMW i hat man jetzt auch den industriellen Serienbau mit diesem Werkstoff gewagt.
Auch im Interieur der Studie dominiert das dunkle Material. Als Reminiszenz an das Vorbild ist die sehr flache Windschutzscheibe des Roadsters geteilt. Angetrieben wird der 328 Hommage ganz klassisch von einem Reihensechszylinder.
Als Spielwiese für künftige Technologien dient der Roadster dennoch. So bestanden beispielsweise die gelochten großen Räder, ein weiteres Zitat des Originals von 1936, aus Aluminium und Glasfaserverbundstoffen. Leider wird der klassische Renner mit der modernen Attitüde nie gebaut.
Auch dass es dieses Auto nicht gibt, ist eher schade: Auf der Chicago Auto Show 2012 stellt Kia die Studie Trackster Concept vor. Ein wenig erinnert der Koreaner schon an den Mini, kommt aber wesentlich druckvoller daher. Dabei basiert der Wagen auf dem eher langweiligen Soul.
Allerdings ist der Trackster flacher als der Soul und hat nur zwei Türen. Die fallen aber länger aus als beim Serienmodell - genau wie der Radstand, der um 2,5 Zentimeter gestreckt wird. Die Fensterlinie ist sehr schmal gehalten. Dafür haben die Koreaner richtig fette Reifen aufgezogen: Auf 19-Zöllern sitzen vorn 245er- und 285er-Reifen hinten.
Auch der Innenraum des Kia Trackster wird einem gnadenlosen Sportgedanken unterworfen. Die Rückbank fliegt raus, dafür gibt es dort einen Feuerlöscher, das Ersatzrad, und zwei Staufächer für Werkzeug. In der ersten Reihe warten Sportsitze auf Fahrer und Beifahrer. Informationen werden über Zusatzinstrumente auf der Armaturentafel sowie ein Touchscreen in der Mittelkonsole abgerufen.
Im Trackster arbeitet ein Zweiliter-Benziner mit vier Töpfen und Benzindirekteinspritzung, der dank Turbobeatmung satte 250 Pferde aktiviert. Geschaltet wird über ein manuelles Sechsgang-Getriebe. Der Entwurf für den Kia Trackster stammt aus dem kalifornischen Designstudio von Kia Motors. Eine Chance auf Serienfertigung hat er aber damals schon nicht.
Nach dem fürchterlichen Vel Satis, der in der Oberklasse grandios floppte, präsentieren die Franzosen von Renault 2005 zur IAA die Studie eines Oberklasse SUV. Der ansehnliche Offroader erhält den Namen Egeus und ist eine sehr zeitgemäße Interpretation eines Luxus-SUV.
Der Innenraum ist studientypisch sehr futuristisch. Die Schmetterlingstüren geben einen breiten Zustieg zu den vier drehbaren Ledersitzen frei, die sich um sieben Zentimeter absenken lassen, was den Einstieg auch für Menschen mit Hüftbeschwerden zu einem echten Heimspiel werden lässt.
Keine Experimente gibt es bei den Instrumenten: Sowohl ein digitaler als auch ein analoger Tacho finden sich in einer Kombianzeige, um eine optimale Ablesbarkeit der Geschwindigkeit zu gewährleisten.
Experimentierfreudig zeigen sich die Renault-Designer beim Getriebe: Die Siebengang-Automatik soll per Drehregler geschaltet werden! Das Antriebsmoment des 250 PS starken 3-Liter V6-Diesels wird natürlich vollautomatisch an alle vier Räder verteilt. Aber der Egeus findet nicht den Weg in die Serienfertigung.
Auf dem 78. Genfer Salon zeigt Renault seine Studie für ein Mégane Coupé. Ja, bei genauem Hinsehen erkennt man tatsächlich deutliche Ähnlichkeiten zum aktuellen Modell. Aber dennoch: So wird er wohl nie gebaut werden.
Die hinten über einen Kohlefaserarm angeschlagenen Flügeltüren öffnen zweigeteilt (unten und oben) und verleihen dem Wagen die grazile Anmut einer Libelle.
Im Innenraum sind die Vordersitze asymmetrisch angeordnet, die Mittelkonsole reicht bis in den Fond, und die Instrumentierung "orientiert sich an Pilotenuhren", verkündet Renault damals.
Unter der Haube des Franzosen arbeitet ein aufgeladener Zweiliter-Benziner mit 200 PS und 280 Newtonmeter Drehmoment. Er soll das Mégane Coupé Concept in 7,2 Sekunden auf Tempo 100 beschleunigen.
Die Kraftübertragung erfolgt über ein manuelles Sechsgang-Schaltgetriebe an die Vorderräder. Die sind ebenso wie die Hinterräder 21 Zoll groß und geben dem kompakten Coupé einen wuchtigen Auftritt. So hätte man sich das Mégane Coupé gewünscht.
Auf der diesjährigen IAA stellt Audi die Crossover-Studie nanuk quattro vor. Ein Auto, dass die Dynamik eines Mittelmotorsportwagens hat, ...
... der sich aber auf jedem Untergrund wohlfühlen soll. Das Showcar entsteht seinerzeit in enger Zusammenarbeit mit der VW-Tochter Italdesign Giugiaro, ...
... die auf dem Genfer Salon 2013 das auf den ersten Blick gleiche Auto mit dem Namen Parcour zeigen.
Befeuert wird der nanuk von einem neu entwickelten V10 TDI, der längs vor der Hinterachse installiert ist. Der mächtige Selbstzünder schöpft aus 5,0 Liter Hubraum 544 PS und rammt bereits ab 1500 U/min ein Drehmoment von 1000 Newtonmetern auf die Kurbelwelle.
Im Innenraum des nanuk räumt Audi auf. Die Mittelkonsole beherbergt nur noch das Notwendige und das Display für Navi und Fahrinformationen verschwindet in das direkte Sichtfeld des Fahrers hinter das Lenkrad. Außenspiegel gibt es nicht mehr. Kameras übertragen das Bild auf Displays an den A-Säulen.
Der Audi nanuk quattro concept wiegt leer etwa 1900 Kilogramm, ist also ein ziemlich schwerer Klotz. Trotzdem sprintet er von 0 auf 100 km/h in 3,8 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 305 km/h. Ob es den nanuk irgendwann in Serie geben wird? Eher nicht. Ihm wird wohl eher das Schicksal des ...
... Audi Steppenwolf beschieden sein. Im Jahr 2000 heißt es: "Projekt Steppenwolf soll unbefestigtes Terrain unter extremen Bedingungen ebenso mühelos meistern wie den Hochgeschwindigkeitsbereich. Zu seinem Revier soll der Outback ebenso zählen wie die Autobahn."
Die Karosserie des Steppenwolf soll das aktuelle Audi-Design auf eigene Weise interpretieren. Als Basis dient die Plattform des A3. Mit einer Länge von 4,21 Metern ist der Steppenwolf als viersitziger Vertreter der Kompaktklasse konzipiert. Das Fahrzeug soll wahlweise ein Hardtop aus Kohlefaser oder aber ein manuell zu öffnendes Softtop bekommen.
Apropos Softtop: Kia stellt auf der IAA 2007 die Studie eines Cabrios vor, das auf der Basis des Ceed ruht. Die zweite Generation des Ceed startet im Juni 2012 mit dem Kompaktmodell. Im September folgt der Kombi, im Frühjahr 2013 der Pro-Ceed mit drei Türen. Außerdem ist auch noch eine Van-Version geplant.
Jetzt wird gemunkelt, dass das Cabrio tatsächlich im kommenden Jahr die Modellpalette der Koreaner abrunden soll und sich an die Studie von 2007 anlehnen wird.
Soll das Projekt zu einem blechgewordenen Traum werden, so würde für den Antrieb nur der aus dem geschlossenen Kompaktsportler GT bekannte 204 PS starke 1,6-Liter-Benziner in Frage kommen.
Diesen Flitzer wird es dagegen so nie geben: 2012 präsentiert BMW im Zusammenspiel mit dem italienischen Karossier Zagato den BMW Z4 Zagato Roadster.
Von der ersten Designidee bis zum fertigen Pebble-Beach-Modell vergehen gerade einmal sechs Wochen. Im Vergleich zum normalen BMW Z4 zeigt sich der Zagato Roadster muskulöser und deutlich dreidimensionaler.
Das gilt besonders für die bullige Front mit z-förmiger Gitterstruktur und konturierter Motorhaube. Die Überrollbügel gehen über den Verdeckkasten in das muskulöse Heck mit Lichtspange und schwarzem Diffusor in der Schürze über.
Eine Serienumsetzung ist wie gesagt nicht mal in Kleinserie geplant. Bleibt nur: hinschauen und weiter träumen.
Träumen muss man auch von diesem Prachtburschen. Mit der Studie des Opel Monza beschwören die Rüsselsheimer Erinnerungen an die großen Zeiten herauf. Dabei ist das Coupé das Futuristischste, was Opel seit langem gezeigt hat.
Der Monza Concept setzt auf grünen Antrieb. Ein Elektromotor wird mit Hilfe einer Brennstoffzelle mit Energie versorgt. Für stärkeren Antrieb sorgt der ein Liter große Verbrennungsmotor mit drei Zylindern.
Mit einem Fingerstreich über den hinteren Kotfügel schwingen die Flügel des Wagens ohne einen Laut nach oben.
Der Innenraum des Monza bietet ausreichend Platz für vier Personen, die allerdings nicht zu hoch gewachsen sein dürfen.
Gerade einmal 1,31 Meter misst die Höhe des Wagens, die Breite wiederum beläuft sich auf rund zwei Meter. Durch diese Maße wirkt das Coupé äußerst muskulös.
Der Fahrer blickt auf ein Display, das auf die gesamte Breite des Armaturenbretts projiziert wird. Knöpfe und Hebel gibt es, bis auf den Wahlhebel für die Automatik und den Türöffner, nicht mehr. Stattdessen werden alle Bedienungen auf die freien Flächen eingeblendet. Schick!
Den Monza wird es in dieser Form nicht in Serie geben, aber Teile und Funktionen des Konzeptfahrzeuges werden schon im gerade erst feingeschliffenen Insignia verbaut.
Dem Monza gar nicht so unähnlich ist der Renault Ondelios von 2008. "Er schmiegt sich in den Fahrtwind wie ein eleganter Tropfen, aerodynamisch optimiert bis ins Detail und ausgestattet mit hochmodernen Technologien", schreiben die Franzosen damals über ihre Studie.
Renault zeigt mit dem Ondelios wie man sich das Reisen der Zukunft vorstellt. Bei der Gestaltung der 4,80 Meter langen, 1,60 Meter hohen und zwei Meter breiten Karosserie orientieren sich die Franzosen am Flugzeugbau. Resultat: fließende Formen, optimierte Aerodynamik und ein CW-Wert von nur 0,29.
Der Ondelios ("onde" heißt übersetzt "Welle") wirkt wie aus einem Guss. LED-Rückleuchten verzieren das massige Heck. Statt aus schnödem Blech besteht die Außenhaut der Studie aus Kohlefaser. Auf 100 Kilometer sollte sich der Ondelios mit nur 4,5 Litern Diesel begnügen - und das bei 258 PS. Möglich wird das durch einen Antrieb aus einem Zweiliter-Turbodiesel mit 200 PS und zwei Elektromotoren, die jeweils 20 kW leisten.
Der Innenraum verwöhnt die sechs Passagiere, die im Ondelios in drei Zweierreihen üppig Platz finden, mit modernster Technik und High-End-Entertainment. Aber wie gesagt, auch das nur eine Idee, die so nie umgesetzt wird.
Auf der IAA 2011 lässt es Kia mit der Studie GT richtig krachen. Bei dem 4,69 Meter langen Konzept handelt es sich um den ersten Kia mit Heckantrieb. Seine Vorbilder sind die GT-Klassiker der 70er Jahre: große Motorhaube, weit vorn positionierte Vorderräder, nach hinten versetzte Kabine, steil abfallendes Heck.
Wie real der Kia GT ist, verrät ein Blick auf die technischen Daten: Angetrieben wird die Limousine von einem 3,3-Liter-V6 mit Turboaufladung und Benzindirekteinspritzung, keine Rede von Elektro-, Hybrid- oder Brennstoffzellentechnik. Stramme 395 PS und 534 Newtonmeter soll der V6 mobilisieren und seine Kraft über eine Acht-Stufen-Automatik an die Hinterräder abgeben.
Über Portaltüren entern die Passagiere den Innenraum. Der Clou ist eine gläserne Instrumenteneinheit. Wirklich super, aber leider so nicht umsetzbar.
Erdiger, aber auch nie umgesetzt, ist die Studie Koup, die Kia im Jahr 2008 in New York präsentiert. Die straff gezeichnete Karosserie mit der angedeuteten Keilform erinnert an den damals neuen Mitsubishi Lancer und dessen kommende Evolution-Version.
Am Heck unterstreichen ein - aerodynamisch wirksamer - Karbondiffusor und die aus ihm hervorlugenden Chromendrohre den sportlichen Anspruch der Konzeptstudie. Ein Zweiliter-Vierzylinder mit Turboaufladung verleiht dem Koup 300 PS.
Für sicheren Fahrbahnkontakt sorgen 245er-Gummis auf 19-Zoll-Felgen. Im Innenraum erstrahlen die Instrumente im knallbunten Star-Wars-Look und eigentlich ist spätestens an dieser Stelle klar, dass der Wagen nicht den Weg in die Serie finden wird.
Aber was die kleine Tochter Kia kann, kann die Mutti Hyundai natürlich viel besser. Mit einer aufsehenerregenden Studie präsentieren sich die Koreaner auf dem Genfer Auto-Salon 2010. Der 4,78 Meter lange HED-7 i-flow soll damals einen Ausblick auf den europäischen Sonata-Nachfolger geben.
Schön wäre es gewesen! Das Kürzel HED-7 steht für "Hyundai European Design", denn der i-flow wird damals schon im Rüsselsheimer Design-Center der Koreaner entworfen. Als Inspiration für die Linienführung bei dem 1,85 Meter breiten und 1,42 Meter hohen Fahrzeug dient wie auch bei den neuesten Hyundai-Modellen die Natur.
Unter der Haube des HED-7 i-flow soll ein neuer Common-Rail-Diesel mit 1,7 Liter Hubraum und doppelter Turboaufladung arbeiten. Der Selbstzünder ist an einen Elektromotor gekoppelt. In Verbindung mit einem Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe kommt der Mildhybrid mit drei Liter Kraftstoff 100 Kilometer weit und soll nur 85 Gramm CO2 pro Kilometer ausstoßen.
Er hat es fast in die Produktion geschafft, darf aber jetzt auch im weitesten Sinne als Studie gelten: der Audi R8 e-tron. Ende 2012 soll die Kleinserie des Elektro-Sportlers zu haben sein. Zwei Elektromotoren mit zusammen 381 PS und 820 Newtonmetern treiben die Hinterräder des e-tron an.
Die Höchstgeschwindigkeit ist mit Rücksicht auf den 49 kWh Lithium-Ionen-Akku auf 200 km/h begrenzt. In deutlich unter fünf Sekunden geht es auf 100 km/h. Wer den Prestigespurt jedoch zu oft ausprobiert, hätte trotz Rekuperation keine Chance auf die 215 Kilometer Reichweite, die Audi verspricht.
Zwar fällt der R8 e-tron letztlich bei den Audi-Verantwortlichen durch, aber er könnte eine Auferstehung feiern. Jetzt wo VW über die restlose Elektrisierung seiner Flotte nachdenkt.
Oben offen und absolut schnittig präsentiert sich 2004 die Roadster-Studie Wind von Renault in Genf. Optisch erinnert der Flitzer an eine Mischung aus Mazda MX 5 und ...
... Porsche 911. Eigentlich eine hübsche Kombination, die dem Franzosen ausgezeichnet steht. Innovativ auch das Sitzkonzept. Es handelt sich um einen 2+1 Sitzer. Kein Schreibfehler, denn während andere Cabrios und Roadster reine Zweisitzer oder 2+2 Sitzer sind, bietet der Wind Platz für bis zu drei Personen.
Der dritte Sitz ist hinten mittig angeordnet und kann durch Versetzen des Mittelteils zwischen den Vordersitzen verwendet werden. Die Position des Gestühls ist nicht verstellbar sondern fix vorgegeben. Um Fahrern jeglicher Statur dennoch größtmöglichen Komfort zu bieten, lassen sich sowohl die Pedalerie als auch das Lenkrad vielfach justieren.
Angetrieben wird der Renault Wind von dem bekannten Zweiliter-Vierzylinder mit 135 PS, der den nur 850 kg leichten Roadster ausreichend beschleunigen soll.
2004 steht in den Sternen, ob der Wind je in Serie geht. Als es 2010 heißt, die Franzosen blasen jetzt zum Angriff, frohlockt die Oben-ohne-Gemeinde. Doch sie erschrickt umso mehr, als das Ergebnis präsentiert wird: ...
... Der Renault Wind ist ein Schatten dessen, was die Studie verspricht. So wie er aussieht, so sind aber auch die Verkaufszahlen: schrecklich!
Auch um ihn wird richtig Wind gemacht: der Renault Alpine A110-50. Zu seinem 50. Geburtstag legen die Franzosen den legendären Rennwagen Alpine A 110 aus den 60er und 70er Jahren als Showcar in zeitgemäßer Form wieder auf.
Der im klassischen Blau lackierte Rennwagen mit flacher Karbon-Karosserie basiert auf dem Formel-Renault-Wettbewerbsfahrzeug Mégane Trophy und übernimmt dessen Gitterrohrrahmen sowie den 3,5-Liter-V6-Mittelmotor mit 400 PS, heißt es.
Beim Großen Preis von Monaco zeigt Renault auch stolz die Fahrtüchtigkeit seines neuen Alpine A110-50. Da heißt es schon: Renault werde jetzt wieder Porsche jagen. Aber Pustekuchen.
In der hier gezeigten Form bleibt die Studie eine Studie.
Sportlich gibt sich auch Seat auf dem Pariser Salon 2011 mit dem IBE Concept. Allerdings wird hier an ein "supermodernes Sportcoupé für die urbane Mobilität der nahen Zukunft gedacht". So nah ist die Zukunft dann aber auch nicht, denn heute spricht von dem E-Sportler kein Mensch mehr.
Als noch vor zwei Jahren die Elektromobilität das große Steckenpferd der Hersteller ist, versuchen sie mit immer neuen Konzepten auch das Publikum von der Zukunftsfähigkeit der batteriegetriebenen Fahrzeuge zu überzeugen. So auch Audi, die das "Urban Concept Spyder" 2011 auf der IAA präsentieren.
Das Konzept orientiert sich bewusst nicht an irgendwelchen Vorbildern, betont Audi. Es folge einzig und allein den Prinzipien Leichtbau, Effizienz und Reduktion - nicht zuletzt dank seines Monocoques aus mit Kohlenstofffaser verstärktem Kunststoff (CFK). Die Krux aber auch hier: Der Zweisitzer muss nach 50 bis 60 Kilometern an die Steckdose.
Gebaut wird die Hightech-Seifenkiste natürlich nicht. Denn neben der geringen Reichweite bietet der Wagen gerade mal zwei Personen Platz und hat nicht mal Raum für einen Range Extender.
Ein letztes Beispiel für Autos, wie sie leider nie gebaut werden, soll der Toyota NS4 sein. In Detroit gaben die Japaner mit der Studie einen Ausblick auf ihren in die Jahre gekommenen und ach so blutarmen Prius.
Beim NS4 verzichtet Toyota auf das furchtbar hässliche abgeschnittene Kamm-Heck des aktuellen Modells. Vielmehr drückt man die Silhouette und streckt sie nach hinten.
Im Innenraum findet sich ein neuartiges Bediensystem, bei dem alle Fahrzeugfunktionen über einen zentralen Touchscreen gesteuert werden. Vorbild sind Smartphones und Tablet-PCs.
Den Antrieb übernimmt auch in der Studie ein Plug-in-Hybrid, wie er künftig beim aktuellen Prius zu haben sein wird. Technische Daten nennt Toyota nicht, die Reichweite im Elektromodus soll die des aktuellen Modells jedoch deutlich übertreffen, heißt es. Wie dem auch sei: Allein die Optik lässt für Toyota hoffen.