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Ein großes Feuer in der Wüste? Hier ist kein Unglück passiert, das ist das "Burning Man Festival" in der Black Rock Desert in Nevada.
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Dort finden sich jedes Jahr Ende August, Anfang September ...
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... Zehntausende Menschen ein, um an diesem ganz besonderen Spektakel teilzuhaben.
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Manche sind in all dem Staub und Sand mit dem Fahrrad unterwegs, ...
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... viel abgefahrener sind aber die "Mutant Vehicles". Denn was hier wie ein großer Eisbär daherkommt, ist ein Fahrzeug.
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Dieses Schiffsautovehikel heißt USS Nevada und kann vielleicht auch segeln, wenn der Sprit ausgeht.
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Wobei auch viele der Fahrräder nicht alltäglich aussehen.
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Das "Burning Man Festival" ist eins der letzten Relikte der Hippiekultur.
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In diesem Jahr begann es am 30. August, es stand diesmal unter dem Thema "Carnival of Mirrors". (im Bild: "Temple of Promise")
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Dabei geht es um Spiegel und Masken, "eine magische Show in der Art altmodischer Karnevals", so die Veranstalter.
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Das Altmodische wird aber in einen Bezug zu heute gesetzt. In unserer ...
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... medien- und konsumgeprägten Welt gelte es herauszufinden: Wer ist der Betrüger, wer wird betrogen, ...
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(Foto: REUTERS)
... wie können wir entdecken, wer wir wirklich sind? So beschreiben es die Veranstalter auf ihrer Webseite.
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Das "Burning Man"-Festival selber ist natürlich überhaupt nicht konsumgeprägt, ...
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... denn es gibt auf dem Festivalgelände fast nichts zu kaufen, nur Kaffee und Eiswürfel.
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Man muss sich entweder alles selbst mitbringen oder jemanden finden, der einen einlädt.
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Edle Spender und großzügige Menschen gibt es hier aber immer genug.
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Das Festival rund um den 12 Meter hohen Holzmann gibt es in diesem Jahr bereits zum 29. Mal.
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Angefangen hatte alles 1986 - damals hatte "Urvater" Larry Harvey (l., 1998) mit ein paar Freunden die erste Holzfigur am Baker Beach in San Francisco verbrannt; wohl aus Liebeskummer und aus Gründen, an die sich heute von den "Burning Man"-Pionieren keiner mehr so recht erinnert.
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Seit 1990 dort das Verbrennen der Holzfigur am Strand verboten wurde, findet das Festival in der Black-Rock-Wüste nördlich von Reno statt ...
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... und statt ein paar Freunden kommen nun jedes Jahr zehntausende Besucher aus vielen Ländern der Erde.
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Aus dem Herzschmerz-Ritual unter Freunden ist eine mehrtägige Riesenparty geworden. (Bei der auch mal geheiratet wird.)
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In diesem Jahr sind es wie 2014 schon fast 70.000 Menschen, die sich eins der nicht besonders preiswerten Tickets besorgt haben.
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Diese kosten zwischen 800 und 390 Dollar. Es gibt zudem noch 4000 "Low Income"-Tickets für 190 Dollar, für Menschen mit geringem Einkommen.
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Hinzu kommen noch Kosten für die Fahrzeuge (50 Dollar pro "Vehicle Pass").
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Kinder unter 12 Jahren können ihre Eltern kostenlos begleiten, brauchen aber trotzdem ein Ticket ("no-cost kids ticket").
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Trotz der hohen Eintrittspreise ist das Festival wieder mal ausverkauft; am Eingang konnte man keine Tickets mehr bekommen.
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Nichts für Spontanbesucher.
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In der Zeit des Festivals, das diesmal vom 30. August bis zum 7. September dauerte, entsteht rund um den hölzernen Mann ...
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... eine "temporäre Stadt" aus Kunstinstallationen, ...
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... dazwischen kurven die verschiedenen Fahrzeuge rum.
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Manche Besucher bleiben aber auch einfach mal da liegen, wo sie gerade sind - oft sieht man vor lauter Sand in der Luft auch eh nicht viel.
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Auf dem gesamten Gelände sind nur die "Mutant Vehicles" oder auch "Art Cars", Radfahrer und Fußgänger erlaubt.
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Keine normalen Fahrzeuge - und kein Müll, keine Hunde und keine Waffen.
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Denn hier gibt es bei aller Freiheit auch Regeln, ...
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... die "Ten Principles of Burning Man". Dazu gehört das Gebot: Schenken! ("Burning Man is devoted to acts of gift giving")
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Was man mitgebracht (oder geschenkt bekommen) hat, darf man nicht als Müll zurücklassen, ...
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... denn ein anderes der zehn Gebote lautet: "Leaving No Trace" (Keine Spuren hinterlassen).
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Auch das Tragen von Markenlogos ist eher verpönt. Ansonsten sind Toleranz und Respekt oberstes Gebot. Und jeder kann mal so ziemlich alles rauslassen, was er schon immer rauslassen wollte.
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Viel Platz für Selbstdarsteller aller Art.
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Auch für Einhörner.
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Oder Feuervögel.
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Wenn da mal nicht auch Drogen im Spiel sind ...
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Es gibt Musik und Kunstaktionen, interaktive Skulpturen, ...
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... in diesem Jahr zum Beispiel auch ein "Barbie Death Camp", ...
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... hier wird ein verkokeltes Piano mit einem Katapult in die Luft geschossen.
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Bei der "Blunderwood Portable Art Installation" gibts Poesie zu lesen.
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Aus dem Bauch wächst ... ja, was eigentlich?
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Skateboardfahren kann man auch - geradezu profan.
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Geschlafen wird im Zelt oder im Wohnmobil. Wegen des Wassermangels ...
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... muss auf Körperhygiene während des Festivals weitgehend verzichtet werden. Es fährt aber ein Wasser-Truck mit Sprenger herum, unter dem man etwas Erfrischung finden kann.
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Toilettenhäuschen gibt es aber - und Laternen mit eigenen "Lamplighters", die in einem Ritual jeden Abend bei Dämmerung die Lichter anzünden.
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Höhepunkt des "Burning Man Festivals" ist jedesmal am Sonntag (immer der Sonntag vor dem "Labor Day", dem ersten Montag im September) ...
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... das namensgebende Verbrennen des Holz-Mannes.
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Das Publikum verabschiedet sich an diesem letzten Abend ...
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... mit einer riesigen, rauschenden Party.
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Am Labor Day selbst, in diesem Jahr also am 7. September, endet dann der Riesenrummel.
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Die zehntausenden Besucher machen sich auf den Heimweg zurück durch die Wüste.
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Manche nehmen sich noch ein Stück des verbrannten Holzmannes als Andenken mit.
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Wer im nächsten Jahr dabei sein möchte: 2016 findet das "Burning Man Festival" vom 29. August bis 5. September statt. (Text: Andrea Beu)
Liebe, Kunst, Freaks - und viel Sand "Burning Man", das durchgeknallte Wüstenfestival
Zehntausende Freaks aus aller Welt treffen sich jedes Jahr Ende August, Anfang September in der Wüste von Nevada beim "Burning Man Festival". Dort leben sie ein paar Tage lang inmitten abgefahrener Konstruktionen in Zelten oder Wohnmobilen. Es gibt kaum Wasser - dafür aber viel Sand und Staub. Dazu Kunst, Musik und Hippie-Botschaften.
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