

Was gibt es Schöneres, als durch einen sonnigen Park zu radeln, ...
... zu laufen ...
... oder einfach nur zu schlendern? Deutschland ...
... ist ja glücklicherweise mit Parks und Gärten reich gesegnet, ...
... der Gelegenheiten sind daher viele.
Einer der bekanntesten deutschen Parks ist der Englische Garten in München. Mit knapp vier Quadratkilometern (400 Hektar) ist er der größte innerstädtische Park Deutschlands ...
... und gehört zu den größten Parkanlagen der Welt. Ab 1789 angelegt, ist der Volkspark seit 1792 für jedermann offen. Man kann in ihm nicht nur auf der Wiese herumliegen, ...
... der Englische Garten lockt auch mit diversen Biergärten, zum Teil sogar mit Wasserblick, wie hier am Kleinhesseloher See.
Am Chinesischen Turm erstreckt sich gar der zweitgrößte Biergarten Münchens (nach dem Hirschgarten) mit etwa 7500 Sitzplätzen.
Und der Eisbach im Englischen Garten ist gar kein so harmloses Bächlein, wie es auf den ersten Blick scheinen mag - ... auf einer künstlich erzeugten "stehenden Welle" kann man dort sogar surfen. Ist offiziell verboten, aber wen schert's.
Nicht minder bekannt und ...
... mit knapp 300 Hektar auch von stattlicher Größe ist der Park Sanssouci in Potsdam. Der barocke Ziergarten gehört zum gleichnamigen Schloss ...
... und wurde ab 1745 angelegt. Sechs Weinterrassen führen vom Schloss hinunter in den Garten und zum großen Wasserbecken mit Fontäne. Neben Blumenrabatten, Hecken und Parkbäumen ...
... stehen hier auch Tausende Obstbäume. Auf die Verbindung von Zier- und Nutzgarten ... (Orangerieschloss an der Maulbeerallee)
... im Park Sanssouci weisen auch die Göttinnen Flora (römische Göttin der Blüte) und Pomona (römische Göttin der Baumfrüchte) am Obeliskportal hin.
Eine schnurgerade, etwa 2 Kilometer lange Hauptallee führt durch den Park, vom Obelisken im Osten bis zum Neuen Palais im Westen.
In unmittelbarer Nachbarschaft zu Potsdam, in Berlin, erstreckt sich ein anderer großer und berühmter Park: der Große Tiergarten, "das grüne Herz der Hauptstadt".
Das ehemalige Jagdrevier vor den Toren Berlins - zumindest damals - ließ Kurfürst Friedrich III. Ende des 17. Jahrhunderts zu einem "Lustpark für die Bevölkerung" umgestalten.
Der Tiergarten liegt zwischen Brandenburger Tor (im Hintergrund), Regierungsviertel, Potsdamer Platz und Bahnhof Zoo und ist sehr beliebt bei Berlin-Besuchern ...
... und Berlin-Bewohnern. Er bietet reichlich Platz für Jogger und Radfahrer, ...
... Griller (im Hintergrund Schloss Bellevue, der Sitz des Bundespräsidenten) ...
... und während der Fanmeile am Brandenburger Tor und anderen großen Festen leider auch für Pinkler.
In verschiedenen Biergärten innerhalb des Tiergartens (hier der Schleusenkrug) kann man seinen Durst löschen oder den Hunger unter freiem Himmel stillen, ...
... auf dem Neuen See Boot fahren ...
... oder zwischen Statuen und über Brücken lustwandeln. Da der Tiergarten drei Kilometer breit und einen Kilometer tief ist, findet sich auch immer eine einsame Stelle.
Der Tiergarten wird von einigen großen Straßen zerschnitten, darunter die Straße des 17. Juni (hier während der Love Parade im Jahr 2000). Sie kreuzen sich am Großen Stern mit der Siegessäule in der Mitte.
Mit seinen stattlichen 210 Hektar ist der Berliner Tiergarten die drittgrößte innerstädtische Parkanlage Deutschlands nach dem Englischen Garten in München ...
... und dem "Tempelhofer Park" in Berlin.
Der Park auf dem Gelände des ehemaligen Flughafens Tempelhof erstreckt sich über etwa 300 Hektar. Er ist seit Mai 2010 offen ...
... und erfreut sich von Anfang an großer Beliebtheit. Wo kann man auch schon mal auf einer Start- oder Landebahn radfahren, skaten, kitesurfen, ...
... auf weiten baumlosen Flächen mitten in der Stadt Drachen steigen lassen ...
... oder auch einfach nur auf der Wiese neben der Startbahn liegen, mit Blick auf das ehemalige Flughafengebäude, den Radarturm und alte Flugzeuge? Einige Wiesen sind allerdings der Feldlerche vorbehalten, hier heißt es "Bitte nicht betreten".
Auf einem Teil des Parkgeländes wachsen Blumen, Salat, Obst und Gemüse - Anwohner der umliegenden dicht bebauten Wohngebiete nutzen die Freifläche für "Urban Gardening" und haben Beete angelegt.
Berlin hat es gut und noch einen anderen schönen Park: den des Schlosses Charlottenburg. Er wurde Ende des 17. Jahrhunderts als französischer Barockgarten angelegt, aber im Laufe der Zeit in Teilen mehrmals verändert - mal im Stil des Rokoko, ...
... mal im Stil eines englischen Landschaftsgartens - je nachdem, was gerade Mode wurde. Im Zweiten Weltkrieg schwer in Mitleidenschaft gezogen, wurden danach Teile des Schlossgartens ...
... wieder "barockisiert", allerdings nicht ganz im Originalzustand, da sehr pflegeaufwändig. Der Schlossgarten umfasst etwa 55 Hektar.
Weiter gehts im Süden Deutschlands, in Baden-Württemberg: Berühmter noch als das Schloss Schwetzingen ...
... ist dessen prächtiger Schlossgarten, immerhin auch etwa 70 Hektar groß. Schwetzingen gilt mit dem Ensemble aus Stadt, Schloss und Garten ...
... als das am besten erhaltene Beispiel einer europäischen Sommerresidenz in der Tradition des 18. Jahrhunderts. Die weitläufige Anlage umfasst einen Park in englischem und französischem Stil ...
... und viele Bauten wie Orangerie, Badhaus und Gartenmoschee ("Rote Moschee", im Bild).
Mit etwa 45 Hektar etwas kleiner, dafür mit einem besonders schönen Namen ausgestattet ist "Planten un Blomen", ...
... eine Parkanlage im Herzen Hamburgs. (Hier spiegelt sich der Hamburger Fernsehturm im Japanischen Garten der Anlage.) Der erste Baum des Parks, eine Platane, wurde 1821 gepflanzt.
"Planten un Blomen" (niederdeutsch/plattdeutsch für "Pflanzen und Blumen" ist Teil eines bogenförmigen Grünzuges um die Innenstadt, der dem Verlauf der (im 19. Jahrhundert abgetragenen) Wallanlagen folgt.
Ein Teil des Parks heißt denn auch noch "Wallanlagen", er gehört wie der alte botanische Garten zum Stadtteil Neustadt. Der nordwestliche Parkteil, der "Planten un Blomen" seinen Namen gab, gehört dagegen zu St. Pauli.
Von Hamburg weiter nach Hannover, zu den Herrenhäuser Gärten, bestehend aus Großem Garten (im Bild), Berggarten, Georgengarten und Welfengarten.
Der Große Garten, historisches Kernstück der Herrenhäuser Gärten, gehört zu den bedeutendsten Barockgärten Europas. Er hat eine Fläche von etwa 50 Hektar.
Das Haus im Zentrum des Barockgartens nutzte der Welfenhof seit dem 17. Jahrhundert als Sommerresidenz. Das Schloss wurde ab 1655 errichtet, der Große Garten war etwa 1710 fertig.
Die Große Fontäne in der südlichen Gartenhälfte wurde um 1700 gebaut. 1721 erreichte sie erstmals eine Höhe von rund 35 Metern - sie war damit die größte dieser Zeit an einem europäischen Hof.
Die Allee von Kaiserlinden in den Herrenhäuser Gärten wurde 1726 als Verbindung zwischen Stadt und Schloss angelegt - und eignet sich sehr gut für ein entspanntes Schlendern.
Ein ähnliches Bild bietet sich in Kassel in der Karlsaue. Der Barockpark entstand ab 1680 unterhalb des alten Residenzschlosses der Landgrafen von Hessen-Kassel.
Heute steht an Stelle des Schlosses das Regierungspräsidium - hier wurde im September 2009 der Versuch unternommen, mit gelben Luftballons in den Händen die Umrisse des 1811 abgebrannten Schlosses nachzubilden. (Leider war der Wind zu stark und trieb die Ballons schnell auseinander.)
Die Orangerie etwa 400 Meter unterhalb des ehemaligen Schlosses ist erhalten; sie bildet den nördlichen Beginn der Karlsaue. Der Staatspark erstreckt sich südöstlich der Kasseler Innenstadt, eingebettet zwischen Rosenhang und Fulda.
Da sie so günstig nah am Stadtzentrum liegt, wurde die Karlsaue im Jahr 2012 als Ausstellungsplatz der documenta (13) genutzt. (Blick von der Loggia der Neuen Galerie in Richtung Karlsaue)
Die barocke Parkanlage glänzt mit vielen Wasserbassins ...
... und fächerförmig angeordneten Kanälen (im Bild: der Hirschgraben).
Ende des 18. Jahrhunderts wurde die 150 Hektar große Anlage zwar zum Landschaftspark umgestaltet, ...
.. die barocken Strukturen mit den Sicht- und Wegeachsen sind aber erkennbar geblieben.
Sichtachsen prägen auch den anderen bedeutenden Park, mit dem Kassel glänzen kann: den Bergpark Wilhelmshöhe. Seit 23. Juni 2013 ist er Unesco-Welterbestätte.
Die sechs Kilometer lange Wilhelmshöher Allee läuft schnurgerade auf das Schloss Wilhelmshöhe zu.
Oberhalb des Schlosses thront die riesige Herkules-Statue, das Wahrzeichen der Stadt Kassel.
Das Herkulesmonument und das Schloss bilden eine Sichtachse. Sie ist zugleich die Mittelachse des gesamten Bergparks und wird durch die Wilhelmshöher Allee fortgeführt - oder begonnen, je nach Blickrichtung.
Eine andere Besonderheit des Parks sind die aufwendigen Wasserspiele - neben einer über 50 Meter hohen Fontäne ergießen sich, ebenfalls in der Achse Herkules - Schloss, unzählige Kaskaden.
Zudem darf sich der Landschaftspark Wilhelmshöhe der größte Bergpark Europas nennen. Angelegt wurde er ab 1696, die Bauarbeiten und Umbauten zogen sich über 150 Jahre hin.
Sichtachsen gehören auch zu den prägenden Merkmalen des Wörlitzer Parks. Er ist ein wirkliches landschaftliches Kleinod und Teil ...
... des 42 Quadratkilometer großen Gartenreichs Dessau-Wörlitz, das seit dem Jahr 2000 auf der Liste des UNESCO-Welterbes steht. Der Park wurde unter Fürst Leopold III. Friedrich Franz von Anhalt-Dessau ...
... 1769-73 angelegt und bis 1813 erweitert; er ist einer der ersten und gehört zu den größten deutschen Landschaftsparks nach englischem Vorbild.
Der Wörlitzer Park sollte nicht einfach nur schön anzusehen sein - er sollte nach dem Wunsch des Fürsten zugleich der Bildung dienen, mit den Bereichen Architektur, Gartenkunst und Ackerbau. (Im Bild das von 1773 bis 1813 erbaute "Gotische Haus"; es vereint Klassizismus, Rokoko und Barock.)
So stand der Park von Anfang an auch allen Bürgern offen, ebenso ...
... das Schloss und alle anderen Gebäude. Das Wörlitzer Schloss nach den Plänen von Friedrich Wilhelm Freiherr von Erdmannsdorff, 1769-73 errichtet, ist übrigens der erste klassizistische Schlossbau Deutschlands.
Der Fürst-Pückler-Park Bad Muskau ist mit 750 Hektar der größte kontinentaleuropäische Landschaftspark im englischen Stil.
Gemeinsam mit der Anlage um Schloss Branitz bei Cottbus ...
... begründete der Park Hermann Fürst von Pückler-Muskaus Ruf als "grüner Fürst". Er legte ihn ab 1815 an.
Weite Wiesen, große Bäume, geschwungene Wege, malerische Seen und Flüsse sowie Brücken prägen neben einigen markanten Bauwerken den Park. (im Bild: die 1844 erbaute Orangerie)
Der Muskauer Park liegt an der Neiße, zu einem Drittel in Sachsen und zu zwei Dritteln in Polen; das Neue Schloss Muskau ist sein zentrales Bauwerk. Seit 2004 ist der Park UNESCO-Weltkulturerbe und gehört zu den wenigen staatenübergreifenden Welterbestätten.
"Eine der schönsten Parkanlagen Europas" findet man (laut der Betreibergesellschaft) in Mannheim: der Luisenpark.
Er liegt am linken Neckarufer und gliedert sich in Unteren Luisenpark (öffentlich) und Oberen Luisenpark (privat).
Er entstand um 1900, als die Mannheimer Bevölkerung so gewachsen war, dass eine Stadterweiterung nebst Parkanlage geplant wurde.
Benannt wurde der Park nach Luise, der badischen Großherzogin und Tochter Kaiser Wilhelm I., die von 1838 bis 1923 lebte. (im Hintergrund: der Mannheimer Fernmeldeturm)
Zur Bundesgartenschau 1975 wurde der Park rundum erneuert, ...
... eine angrenzende Wiesenfläche wurde in das Parkgelände integriert. Seitdem ist der Park 42 Hektar groß.
Viel wurde gebaut in den letzten Jahren im Luisenpark, am spektakulärsten ist wohl das original chinesische Teehaus im Chinesischen Garten, der im Jahr 2001 angelegt wurde.
Auch im Dortmunder Westfalenpark gab es die Bundesgartenschau, und zwar gleich drei Mal: 1959, 1969 und 1991.
Zur Buga 1959 entstand die Parkanlage, in deren Mittelpunkt das mit 220 Metern zu der Zeit höchste deutsche Gebäude, der Florianturm, steht.
Der Westfalenpark umfasst 70 Hektar; er wird im Norden durch die B1 und im Süden durch die Emscher begrenzt.
Mit seinen großen Liegewiesen, Spielplätzen und thematischen Gärten ...
... und mit seinem alten Baumbestand ist er nicht nur als Erholungspark in ganz Nordrhein-Westfalen sehr beliebt, ...
... im Westfalenpark finden auch viele gut besuchte Konzerte und Veranstaltungen, wie etwa das Festival Juicy Beats, statt. Auf den Florianturm kann man auch hinauffahren - von der Aussichtsplattform aus hat man einen fantastischen Rundblick ...
... und kann erstaunt feststellen, wie grün das Ruhrgebiet doch ist. (Text: Andrea Beu)