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Am 12. Januar 2010 erschüttert eine Erdbeben der Stärke 7,0 auf der Richterskala Haiti.
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Über eine Million Bewohner des ohnehin schon bettelarmen Inselstaats verlieren ihr Zuhause ...
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... und rund 230.000 ihr Leben.
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Doch damit nicht genug: Der Naturkatastrophe folgen eine Choleraepidemie ...
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... und mit den Präsidentschaftswahlen eine weitere Verschärfung der politischen Krise.
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Die Haitianer müssen sich in Geduld üben.
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Allein die Trümmerbeseitigung kommt nur schleppend voran.
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Wohl nicht zuletzt deshalb, weil Baumaschinen in Haiti eine Seltenheit sind. Die Menschen sind auf ihre eigenen Hände angewiesen.
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Die hygienischen Zustände sind nach wie vor vielerorts katastrophal ...
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... und eingie Wasserquellen so stark kontaminiert ...
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... dass noch immer neue Cholera-Fälle auftreten. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind momentan über 171.000 Infizierte ...
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... und mehr als 3600 Tote zu beklagen.
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Zwar ist die Sterberate massiv gesunken, ...
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... als eingedämmt gilt die Epidemie jedoch noch nicht.
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Noch immer besteht nicht überall Zugang zu sauberem Wasser.
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Die Gründe für die Katastrophe sind noch ungeklärt. Was eine aufgebrachte Menge allerdings nicht davon abhält, Ende des Jahres vergangenen Jahres 40 Voodoo-Priester zu töten. Sie gaben ihnen die Schuld an der Cholera-Katastrophe.
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Derselbe Vorwurf gilt skurrilerweise den UN-Truppen.
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Dabei müssen sich die Vereinten Nationen wohl eher ankreiden, nicht ausreichend gespendet zu haben. Nicht einmal zwei Drittel der versprochenen Gelder sind tatsächlich gezahlt worden.
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Glaubt man Sänger Michel Martelly, Präsidentschaftskandidat des Landes, dann sind Spenden jedoch auch nicht das, was dem traditionell klammen Land weiterhilft.
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"Wir müssen aufhören, die ganze Zeit zu betteln, aufhören zu glauben, dass wir Geld der internationalen Staatengemeinschaft brauchen. Wir brauchen nicht in erster Linie das Geld, sondern Assistenz und Beratung, Infrastruktur. Wir haben ja nicht einmal die Fähigkeit, richtig mit Geld umzugehen", so der 49-Jährige.
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Ob er die Politik seines Landes selbst mitgestalten kann, ist fraglich.
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Bei der Präsidentschaftswahl am 28. November 2010 landet er hinter der Rechtsprofessorin und ehemaligen Präsidentengattin Mirlande Manigat ...
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... und ist überraschend auch hinter Jude Celestin von der unbeliebten Regierungspartei Inité platziert. Der Sänger wäre somit nicht zur Stichwahl zugelassen. Prompt ist die Rede von Wahlmanipulation ...
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... und dem ohnehin gebeutelten Land steht ein weiterer Nebenkriegsschauplatz ins Haus.
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Derzeit werden die Stimmzettel neu ausgezählt. Ende Februar 2011 soll eine Stichwahl stattfinden.
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Geht es nach der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS), dann ohne Celestin und mit Martelly.
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Der neue Staatschef wird vor allem das Problem der Obdachlosigkeit angehen müssen. Noch immer leben etwa 1,2 Millionen Menschen in Lagern ...
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... oder auf der Straße.
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Unter ihnen sind nach UNICEF-Angaben 380.000, laut "Save the Children" 500.000 Kinder.
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Der US-Schauspieler Sean Penn, dessen eigenes Obdachlosencamp in Port-au-Prince 55.000 Menschen (!) ein provisorisches Heim bietet, kritisiert den Zustand der meisten Massenlager, da diese sich nicht weiterentwickelt hätten. "Sie sind zum Symbol des Scheiterns der Aufbauhilfe geworden", so der Oscar-Preisträger.
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Doch es gibt auch Hoffnung.
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Unzählige Projekte versuchen Abhilfe zu schaffen. Der ehemalige US-Präsident Bill Clinton informiert sich hier über ein Trümmer-Recycling-Programm der UN.
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Und in Leogane, dem Epizentrum des verheerenden Bebens, setzt man beim Hotel-Neubau auf Eigeninitiative.
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In Port-au-Prince ist der wiedererrichtete und kürzlich eröffnete Eisenmarkt, das Handelszentrum der Hauptstadt, Symbol für Hoffnung und Fortschritt.
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Schon Ende September 2010 wird in der Hauptstadt ein neues Elektrizitätswerk in Betrieb genommen.
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Viele Haitianer versuchen, aus eigener Kraft auf die Beine zu kommen ...
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... und vielerorts stößt man auf provisorische Läden.
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Die Erdbebenopfer fassen neuen Lebensmut ...
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... und arbeiten an einer besseren Zukunft. (Text: Michael Kreußlein, mit AFP/dpa)
Von einer Krise in die nächste Haitis mühsamer Weg aus den Trümmern
Das verheerende Erdbeben von Haiti hat die Bevölkerung noch immer fest im Griff. Nur langsam macht der Karibikstaat nach der Naturkatastrophe und der Cholera-Epidemie Fortschritte. Doch es gibt auch Zeichen der Hoffnung.
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