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Der Abschied war wehmütig: Als der Pilot der "Tante Ju" am 30. Oktober 2008 zum letzten Start ...
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... vom Flughafen Tempelhof abhob, winkte er zum Abschied nochmal mit den Tragflügeln. Gegen Mitternacht starteten die letzten beiden Flugzeuge, eine Junkers Ju 52 ...
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... und ein "Rosinenbomber" vom Typ Douglas Dakota DC 3, vom City-Airport mitten in der Stadt, (im Bild: eine Douglas DC 6) ...
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... bevor er nach 85 Jahren Flugbetrieb geschlossen wurde und die Lichter hier ausgingen.
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Gegner der Schließung des Tempelhofer Flughafens ...
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... und Angestellte trauerten.
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Am 8. Oktober 1923 war der Flughafen Berlin-Tempelhof eröffnet worden; er war damit einer der ersten Verkehrsflughäfen Deutschlands. (Bild von 1928) Nach seiner ...
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... Inbetriebnahme wurde er durch den stark zunehmenden Flugverkehr schnell zu klein und daher in verschiedenen Bauabschnitten ...
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... nach und nach immer mehr ausgebaut und erweitert. Der 1936 begonnene Neubau war ...
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... nach seiner Fertigstellung 1941 mit 307.000 Quadratmetern das flächengrößte Gebäude der Welt. Diesen Titel hatte Tempelhof ...
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... allerdings nur für zwei Jahre inne, bis er ihm vom Pentagon in den USA abgenommen wurde. Das Tempelhofer Flughafengebäude ...
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... am Nordwestrand des Flugfeldes gehört mit einer Gesamtlänge von 1230 Metern jedoch immerhin zu den längsten Gebäuden in Europa.
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Während der Luftbrücke Ende der 1940er Jahre warteten dort Kinder auf Trümmerhaufen auf Süßigkeiten, die die alliierten Piloten abwarfen, als sie die eingeschlossene halbe Stadt, ...
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... den Westteil Berlins, fast ein Jahr lang per Flugzeug versorgten.
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Im Juli 1951 wurde zum Gedenken an die Opfer der Luftbrücke auf dem Platz vor dem Hauptgebäude des Zentralflughafens Tempelhof das Luftbrückendenkmal eingeweiht, ...
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... vom Berliner Volksmund "Hungerkralle" oder "Hungerharke" genannt.
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Der Platz selbst heißt bereits seit Juni 1949 "Platz der Luftbrücke", ...
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... der damalige Westberliner Bürgermeister Ernst Reuter (r.) gab ihm anlässlich des Endes der Blockade und damit der Versorgung der Bevölkerung aus der Luft diesen Namen.
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Seitdem war Tempelhof neben dem Flughafen Tegel im Nordwesten der Stadt Westberlins Tor zur Welt; viele Stars wie Hildegard Knef, ...
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... Gina Lollobrigida ...
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... und Duke Ellington landeten hier.
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Seit November 2008 kann man nun von Tempelhof, aus der Mitte der Stadt, zwar nicht mehr abfliegen ...
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... oder dort ankommen, ...
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... ganz tot ist der Flughafen aber dennoch nicht. Im Gegenteil: Zu Ereignissen wie der Modemesse "Bread & Butter" ...
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... drängeln sich hier die Massen; ...
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... ebenso beim Berlin Festival im Rahmen der Berlin Music Week ...
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... alljährlich Anfang September.
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Auch auf dem Flugfeld ist der Kerosingeruch längst verflogen: Dort ...
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... ... ist der größte Park der Stadt entstanden, ...
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... ein Paradies für Läufer, ...
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... Griller und Picknicker, ...
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... für Flugdrachenfreunde, ...
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... Wintersportler ...
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... und Radfahrer. Und für vielerlei Interessen und Gelüste mehr.
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Denn es gibt viel, viel Platz für jeden: Durch die Stilllegung ist eine riesige Freifläche entstanden, ...
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... um die viele andere Großstadt Berlin beneiden können. Fast so groß wie der Central Park in New York, ...
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... zentral gelegen in der Hauptstadt, mit U-Bahn- und Autobahnanschluss.
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Auch für die Natur ist Platz: Am Rand der "Tempelhofer Freiheit", wie der Park nun genannt wird, haben Anwohner Pflanzenkübel und Beete angelegt, ...
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... ein Teil der Wiesen dient als Brutfläche für Vögel und darf daher nicht betreten werden.
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Ohne großartige Baumaßnahmen und Investitionen ist ein vielfach nutzbarer und sehr beliebter Ort entstanden und wenn es ...
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... nach einem großen Teil der Anwohner und aller Berliner ginge, ...
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... könnte das alles so bleiben, wie es ist: ...
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... eine riesige Fläche mit kilometerweitem Blick, die ...
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... die Hektik der Hauptstadt weit weg erscheinen lässt - ohne störende Häuser am Rand.
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Aber der Berliner Senat hat andere Pläne mit dem Gelände.
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Das Land Berlin will am Rand der 300 Hektar großen Fläche Wohn- und Firmengebäude hochziehen.
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Bis zu 5000 Wohnungen könnten entstehen, die Berlin - so Stadtentwicklungssenator Michael Müller (r.) - dringend braucht.
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Losgehen soll es südlich vom alten Terminal, es gibt schon 3D-Zeichnungen und Bebauungspläne. Nicht wenige träumen vom Wohnzimmerblick auf das weite Feld.
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Doch gebaut wird erstmal nicht - zumindest so lange, wie engagierte Parkfans Unterschriften für ein Volksbegehren sammeln. Das hat der Senat versprochen.
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Und er hat versprochen, zumindest 230 Hektar in der Mitte des Feldes unbebaut zu lassen. Aus dem Tempelhofer Feld soll ein "richtiger Park" werden - worunter sich aber jeder etwas anderes vorstellt.
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Die einen wünschen sich einen See, Bänke, schattenspendende Bäume. Die anderen haben Angst um wertvolle Biotope oder generell vor jeder Veränderung. Der Senat plant ein großes Wasserbecken und pflanzt erstmal Bäume.
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Auch fünf Jahre nach dem letzten Flug wird also gerungen um die beste Lösung für das große Feld mit seiner besonderen Geschichte.
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In das riesige Gebäude mit Hangars und Offiziershotel sollen bald Kreative einziehen, auf dem ellenlangen Dach ...
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... vielleicht ein Café. Der Blick jedenfalls ...
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... wäre einzigartig: herab auf die umliegenden Viertel und weit bis an die Stadtgrenzen.
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Als läge Berlin seinem altehrwürdigen, geschichtsträchtigen Flughafen zu Füßen.
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Wer sich im Kampf um die Nutzung der "Tempelhofer Freiheit" am Ende durchsetzen wird, ist noch offen. (Text: Andrea Beu, mit dpa)
Totale Freiheit oder Bebauung Was wird aus dem Flughafen Tempelhof?
Vor fünf Jahren wurde der Berliner Flughafen Tempelhof stillgelegt - seitdem gibt es hier Musik und Mode anstelle von Abflügen und Landungen. Und seitdem steht der alte Luftbrücken-Airport vor dem Start in eine neue Zukunft. Nur die Richtung ist nicht ganz klar. Alles so lassen, wie es ist oder die riesige Innenstadtbrache bebauen?
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