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Riesenspektakel in der chinesischen Hauptstadt: Mit 70 Schuss Salut und einer Flaggenzeremonie beginnen in Peking die Feiern zum 70. Jahrestag des Kriegsendes in Asien.
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Die Führungsriege der Kommunistischen Partei lädt anlässlich des großen Jubiliäums zu einer Machtdemonstration der Superlative ein.
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Gesteuert von tausenden Funktionären und ihren Helfern hinter den Kulissen hält Peking nichts Geringeres als ...
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... die größte Militärparade in der Geschichte der Volksrepublik ab.
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Eine Delegation aus Russland nimmt als Chinas Weltkriegs-Verbündeter im Kampf gegen Faschismus und japanischem Kaiserreich mit einer Ehrengarde an der Parade teil.
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Stargast des großen Staats-Show-Spektakels ist allerdings Russlands amtierender Staatschef.
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Präsident Wladimir Putin ist höchstpersönlich nach Peking gereist, um an der Seite der chinesischen Parteiführung und 30 weiteren Staatsgästen den Truppenaufmarsch von der großen Ehrentribüne aus abzunehmen.
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Zeitpunkt und Umfang des Staatsaktes sind außergewöhnlich: ...
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Es ist das erste Mal überhaupt, dass China den Sieg über Japan im Großen Weltkrieg mit einer eigenen Parade ehrt.
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Alle früheren Militärparaden dieser Größenordnung fanden stattdessen zum Jahrestag der Gründung der Volksrepublik am 1. Oktober statt.
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Diesmal jedoch lässt Peking zum 70. Jahrestag der Kapitulation Japans im Zweiten Weltkrieg nicht nur ein starkes Truppenkontingent aufmarschieren.
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Die demonstrative Waffenschau zielt auf die Wirkung in der Öffentlichkeit. Die Veranstaltung ist bis ins letzte Detail durchgeplant und inszeniert.
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Offensichtlicher Zweck ist es, die neue Weltgeltung Chinas mit Macht, Menge und Material hervorzuheben.
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Die Volksbefreiungsarmee - wie die Streitkräfte offiziell noch immer heißen - ist mit 12.000 Soldaten an der Parade beteiligt.
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Dazu kommen etwa 200 Militärflugzeuge und -hubschrauber sowie rund 500 gepanzerte Fahrzeuge.
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Wie angekündigt zeigt China auch modernstes Kriegsgerät aus der Kategorie der schweren Waffensysteme.
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Zu sehen sind etwa die neuesten Versionen von Chinas schwerem Hauptkampfpanzer "Typ 99A".
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Geheimdienstexperten aus aller Welt warten jedoch auf ganz andere Neuentwicklungen.
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Westliche Militäranalysten zum Beispiel erhoffen sich von der Parade Einblick in die Schlagkraft Chinas im Bereich der weitreichenden Raketenartillerie.
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Und tatsächlich: Erstmals zeigt das chinesische Militär unverhüllt eine seiner neuesten ballistischen Interkontinentalraketen vom Typ Dongfeng DF-31A.
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Die Reichweite der hochmobilen, strategischen Feststoffraketen aus der Dongfeng-Baureihe liegt angeblich bei mehr als 11.000 Kilometern.
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Bereits lange vor der Parade verbreiteten chinesische Staatsmedien die Nachricht, dass China mit seinem Raketenarsenal "jeden beliebigen Punkt innerhalb der USA" erreichen könnte.
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Die Fernwirkung der neuen Reichweiten stärkt das international zur Schau gestellte Selbstbewusstsein der Machthaber in Peking.
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Präsident Xi Jinping (hier in der offenen Limousine unter dem berühmten Porträt des legendären KP-Chefs Mao Tse-tung) steht an der Spitze einer wirtschaftlichen und militärischen Supermacht.
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China verfügt über eine große Bandbreite an strategischen und taktischen Waffen - und zeigt sie mittlerweile auch bereitwillig vor. (Im Bild eine Dongfeng-Kurstreckenrakete vom Tyo DF-15B).
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In beeindruckender Präzision ziehen ausgewählte Einheiten aus fast allen Truppenteilen durch das Zentrum Pekings.
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Die Parade zieht über die breite Prachtstraße am Eingang zur "Verbotenen Stadt", an der Großen Halle des Volkes und damit auch am Platz des Himmlischen Friedens vorbei.
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Jedes Detail der Veranstaltung verrät, dass sich Chinas Generäle längst nicht mehr nur als Mittel zum Zweck der Landesverteidigung verstehen.
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Dass Staatspräsident Xi in seiner großen Ansprache eine Reduzierung der Truppenstärke um 300.000 Mann ankündigt, fällt bei all der Machtsymbolik kaum ins Gewicht.
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Die Volksrepublik werde stets den Weg der friedlichen Entwicklung gehen, verspricht Xi.
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Doch auch nach dem Truppenabbau bleibt das chinesische Militär mit einer Kopfstärke von ...
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... immer noch gut zwei Millionen Soldatinnen und Soldaten eine der personalstärksten Streitmächte der Welt.
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Und: Präsident Xi will die chinesische Volksbefreiungsarmee modernisieren und schlagkräftiger machen.
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Auf ein paar hunderttausend Mann kann das Militär dabei gut verzichten.
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Ohnehin haben sich die chinesischen Streitkräfte in den vergangenen Jahren bereits stark verändert.
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In Peking blicken Zuschauer auf hochmoderne Einsatztruppen, die fähig - und wohl auch bereit - sind für hochbrisante Aufträge.
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Die Parade muss in ihrer Dramaturgie auf Chinas Nachbarn, Partner und Rivalen wie ein Wink mit dem geopolitischen Zaunpfahl wirken.
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Wenn zum Beispiel amphibische Schützenpanzer der Landungstruppen im Marine-Tarnmuster vor den riesigen Video-Leinwänden vorbeirollen, ...
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... werden insbesondere Beobachter in Südkorea, Japan und Taiwan an alte Konfliktlinien und den schwelenden Inselstreit im chinesischen Meer denken.
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Hochmobile Panzerhaubitzen des Heeres könnten Brückenköpfe abschirmen oder Abwehrstellungen sturmreif schießen.
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Mit dem Formationsflug mittelschwerer Transporthubschrauber der Heeresflieger vom Typ "Z-8" demonstrieren die Chinesen ihre die Fähigkeiten zum schnellen Vorstoß aus der Luft.
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Kettengetriebene Panzerabwehreinheiten sollen im Ernstfall motorisierte Bodentruppen in Schach halten.
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Flakpanzer, die Kenner der Bundeswehr ihrem Design an den einstigen Flugabwehreinheiten vom Typ "Gepard" erinnern dürften, könnten etwa feindlichen Kampfhubschraubern gefährlich werden.
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Auffallende Ähnlichkeiten zu einem möglichen Vorbild aus dem Westen zeigt auch diese Kampfdrohne namens "Wing Loong". Das unbemannte Fluggerät wirkt wie eine Kopie der US-amerikanischen MQ-9 "Reaper".
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Präsident Xi Jinping (l.) und seine Amtsvorgänger Jiang Zemin (M.) und Hu Jintao (r.) wissen: ...
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Die Masse des Materials dürfte den großen Gegenspieler im pazifischen Raum, die USA, wohl nur mäßig beeindrucken.
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Um die USA in der chinesischen Einflusszone in gewisse Schranken zu weisen, setzt die Führung in Peking auf neue Allianzen - und auf eine Waffe, die selbst den Trägerkampfgruppen der US Navy Kopfzerbrechen bereitet.
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Es sind dies die schnell verlegbaren Anti-Schiffs-Raketen, die vor allem die riesigen und milliardenteuren US-Flugzeugträgerflotten im Konfliktfall auf Abstand halten sollen.
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China werde den Frieden verteidigen und nicht zulassen, dass sich die Geschichte wiederholt, verspricht Präsident Xi zu Beginn der Militärparade im Beisein ebenso hochdekorierter wie betagter Veteranen.
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Chinas Führungsriege blieb auf der Tribüne nicht ganz alleine: Für die Vereinten Nationen nimmt Generalsekretär Ban Ki Moon teil, aus Südkorea kommt Präsidentin Park Geun-hye.
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Die meisten westlichen Staatschefs wollten - im Gegensatz zum Kremlchef - nicht persönlich an der Jubiläums-Waffenschau teilnehmen.
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Eine Einladung aus Peking hatten Washington, Paris oder London im Vorfeld diskret abgelehnt.
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Deutschland und die USA schicken offiziell nur Botschafter.
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Privat taucht in Peking allerdings Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder (r.) auf. Die Geste kommt beim Gastgeber gut an.
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Die chinesischen Staatsmedien würdigen den SPD-Politiker daraufhin als "Freund Chinas".
Schröder und Putin in Peking China feiert seine militärische Stärke
Premiere in Peking: Die Parteiführung inszeniert eine Militärparade gigantischen Ausmaßes. Der Anlass ist historisch, die Umsetzung voller Symbolik. Die Botschaft richtet sich nach außen und nach innen: China geht es um Macht, Weltgeltung und die neue Schlagkraft chinesischer Waffen.
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