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Fast 30 Jahre hat Husni Mubarak Ägypten regiert. Und er wollte eigentlich so lange "seine Verantwortung übernehmen" wie sein Herz schlage.
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Der Beamtensohn Mubarak gelangt über eine Militärkarriere in die Politik.
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Der 1928 im Nildelta geborene Mubarak tritt 1947 in die Militärakademie ein.
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Er entscheidet sich für eine Karriere in der Luftwaffe und wird unter anderem in der Sowjetunion ausgebildet, wo er lernt, Bomber zu fliegen. Später ernennt ihn Präsident Anwar el-Sadat zum Chef der Luftwaffe.
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Zwei Jahre nach dem Krieg gegen Israel 1973 wird er Vizepräsident.
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1981 rückt Mubarak automatisch an die Staatsspitze, als Sadat wegen seines Friedensvertrags mit Israel von radikalen Muslimen ermordet wird.
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Den Vertrag mit den Israelis hat Mubarak mit ausgehandelt.
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Es gelingt ihm, an dem in der arabischen Welt umstrittenen Friedensvertrag mit Israel festzuhalten und Ägypten dennoch in einer regionalen Führungsrolle zu halten.
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Mubarak bewahrt das Land vor dem Chaos, hält Ägypten aus Kriegen heraus und baut nach dem Friedensschluss mit Israel 1979 die Beziehungen zu anderen arabischen Nationen neu auf.
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Jahrzehntelang präsentiert er sich als gutmütiger und rastloser Präsident, dem die Sicherheit und Stabilität seines Landes und das Wohlergehen des Volkes am Herzen liegt.
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Doch der Staatschef regiert mit Notstandsgesetzen und gründet seine Macht auf den auch brutal agierenden Sicherheitsapparat.
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Mit seiner ausgleichenden Außenpolitik und seinem harten Vorgehen gegen radikale Muslimgruppen im Land, die in den 1990er Jahren ausländische Touristen und Staatsdiener töten, verschafft sich Mubarak im Westen breite Unterstützung.
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Nach der Invasion Kuwaits durch den Irak 1990 schließt sich Mubarak im Kampf gegen den Bagdader Machthaber Saddam Hussein den Alliierten an.
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Dafür werden seinem Land Kredite von mehr als 20 Milliarden Dollar erlassen. Eindringlich warnt er aber vor einem zweiten Irakkrieg und sagt richtig vorher, dass die von den USA geführte Invasion Chaos auslösen werde.
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Der Westen sieht in dem Präsidenten einen verlässlichen Partner und entscheidenden Pfeiler für die Stabilität im Nahen Osten. Daher wird sein Land wirtschaftlich und finanziell unterstützt. Über Menschenrechtsverletzungen sieht der Westen hinweg oder schweigt dazu.
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Die Demokratie-Initiative des damaligen US-Präsidenten George W. Bush in der Region zeigt in Ägypten nur kurz Wirkung. Zwar werden bei der Präsidentenwahl 2005 erstmals mehrere Kandidaten zugelassen.
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Doch nachdem Bush das Interesse verliert, kehrt Mubarak zu seiner Politik zurück. Bei der Parlamentswahl 2010 gibt es nach Darstellung von Menschenrechtsgruppen so viele Unregelmäßigkeiten wie nie zuvor.
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Das korrupte und autoritäre politische System des Landes wird nicht reformiert. Den Ägyptern bleibt in den 30 Jahren unter seiner Ägide eine echte Bürgerbeteiligung versagt.
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70 Milliarden US-Dollar Vermögen soll Mubarak in seiner Amtszeit angehäuft haben.
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Kritiker werfen Mubarak vor, seinen Sohn Gamal zum Nachfolger aufzubauen und eine Dynastie schaffen zu wollen. Reformen verweigert er sich bis zuletzt.
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Die Spannungen in der ägyptischen Gesellschaft nehmen seit Jahren zu, auch weil soziale Konflikte immer schärfer zutage treten.
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Angesichts der Verteuerung von Öl und Lebensmitteln wird der Präsident sogar mit Hungeraufständen konfrontiert.
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Nach tagelangen Protesten als Reaktion auf die Vorgänge in Tunesien gibt der 82-Jährige bekannt, er werde im September nicht erneut zur Wahl antreten und auch seinen Sohn nicht als seinen Nachfolger einsetzen.
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Den Ägyptern ist das noch immer nicht genug. Sie wollen Mubarak sofort gestürzt sehen.
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Auch die Militärs entziehen Mubarak zunehmend die Unterstützung.
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Dieser lehnt jedoch in einer Rede an die Nation einen Rücktritt zunächst ab. "Der Vizepräsident der Republik hat seine Aufgaben gemäß der Verfassung übernommen", erklärt Mubarak zwar. Doch auch er will im Amt bleiben.
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Zur großen Enttäuschung und Wut der Demonstranten. Sie wollen weiter demonstrieren.
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Der Friedensnobelpreisträger, Mohamed el-Baradei, eine der Gallionsfiguren des Protests, warnt: "Ägypten wird explodieren."
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(Foto: dpa)
Einen Tag später verlässt Mubarak Kairo und übergibt die Macht in die Hände eines Militärrats.
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Die Ära Mubarak ist zu Ende.
Langer Abschied von der Macht Mubarak ist am Ende
Die Machtausübung auf Lebenszeit war das Ziel von Husni Mubarak. Am Ende zwingen ihn der Druck der Straße und schließlich auch der des Militärs zum Machtverzicht.
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