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Mit einer großen Militärparade feiert Vietnam den 70. Jahrestag der Unabhängigkeitserklärung.
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Mehr als 30.000 Teilnehmer aus Militär und sozialistischen Zivilorganisationen marschieren am großen Feiertag, dem 2. September, durch die Innenstadt von Hanoi.
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Im Gleichschritt und mit wehenden Fahnen führt die Parade am Mausoleum von Ho Chi Minh vorbei. (Im Bild Soldatinnen einer Kommunikations- und Signaleinheit.)
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Das Spektakel ist auf Massenwirkung ausgelegt: Exakt ausgerichtet in Reih und Glied marschiert Einheit auf Einheit an Tausenden Schaulustigen vorbei.
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Die Farbe der Uniformen verrät Militärexperten, welcher Teilstreitkraft der Vietnamesischen Volksarmee die Soldatinnen und Soldaten angehören.
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Strahlend weiß sind zum Beispiel die Paradeuniformen der Marine.
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In gedecktem Rot-Braun und in schwarzen Hosen laufen lächelnde Milizionärinnen an den Tribünen vorbei.
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Die Offiziere der Grenzschutztruppe tragen Tannengrün.
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Zivile Vertreter der "Arbeiterschaft" müssen nach der Logik einer Sozialistischen Volksrepublik zur großen Parade natürlich in einheitlichen Blaumännern auftreten.
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Die Veranstaltung ist voller politischer Symbolik: Die Sozialistische Republik Vietnam demonstriert - hier mit Offizieren der Marine - voller Stolz ihre militärische Macht.
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Das Mausoleum von Ho Chi Minh steht am Da-Dinh-Platz, genau an jener Stelle, wo der legendäre Partisanenführer am 2. September 1945 die Unabhängigkeit von Frankreich erklärte.
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In den Jahren nach 1945 legte Ho Chi Minh die Grundlagen des von der Kommunistischen Partei geführten Staates Vietnam.
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Ho Chi Minhs Partei ist noch immer an der Macht.
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Das Militär spielt im Selbstverständnis der Staatsführung eine besondere Rolle.
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In blutigen Kämpfen gegen die französische Kolonialmacht mussten sich die Vietnamesen ihre Unabhängigkeit erkämpfen - und kurz darauf gegen die modernste Militärmaschinerie der Welt antreten.
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Zwischen 1946 und 1954 versuchte Frankreich, seine Hoheit über die Kolonie mit Waffengewalt im Indochinakrieg zu verteidigen. Der Versuch endete in einem blutigen Debakel.
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Nach dem Sieg gegen die Franzosen wurde Vietnam geteilt: Im Einflussbereich Chinas entstand Nordvietnam, im Süden übernahm bald eine anti-kommunistische Militärjunta die Macht.
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Die USA unterstützten das Regime im Süden - zunächst mit Wirtschaftshilfen, dann mit Militärberatern.
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Im Jahr 1964 lieferte der Tonkin-Zwischenfall schließlich den Anlass für den offiziellen Kriegseintritt der Vereinigten Staaten.
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Ab dem Frühjahr 1965 bombardierten die US-Amerikaner Nordvietnam.
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Zudem schickte Washington Bodentruppen nach Südvietnam. Sie bekämpften dort die Einheiten der dortigen Nationalen Front für die Befreiung Südvietnams (NLF), auch "Vietkong" genannt.
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Die USA steuerten immer tiefer in eine ungleiche Auseinandersetzung, in dem sich das mächtige US-Militär ...
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... schließlich vor den Guerilla-Taktiken des "Vietcong" zurückziehen musste.
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Der auf beiden Seiten brutal geführte Konflikt ging als Vietnamkrieg in die Geschichte ein - und hinterließ sowohl in Vietnam als auch in den USA bleibende Narben.
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Der Krieg dauerte mehr als eine volle Dekade und endete erst 1975 mit dem Fall von Saigon (heute Ho-Chi-Minh-Stadt), der Hauptstadt des Südens.
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40 Jahre später befindet sich Vietnam in einem tiefgreifenden Wandel.
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Die Kommunistische Partei versucht sich - wie das große Vorbild China - schrittweise für den freien Markt zu öffnen.
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Sogar die einstigen Kriegsgegner arbeitet längst mit dem noch immer von der Kommunistischen Partei regierten Vietnam zusammen.
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Bei seinem Staatsbesuch Anfang August fand US-Außenminister John Kerry (hier mit Generalsekretär Nguyen Phu Trong, r.) lobende Worte für die vietnamesisch-amerikanischen Beziehungen.
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Die beiden Nationen hätten in den vergangenen 20 Jahren gezeigt, so Kerry, dass "frühere Feinde wirklich Partner werden können".
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Der Handel zwischen den USA und Vietnam schwoll von 450 Millionen Dollar (knapp 412 Millionen Euro) im Jahr 1995 auf das aktuelle Volumen von rund 36 Milliarden Dollar an.
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Ganz ohne Spannungen bleibt die neue Freundschaft zwischen der Sozialistischen Republik und der weltgrößten Wirtschaftsmacht allerdings nicht.
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Der vietnamesischen Regierung wird immer wieder vorgeworfen, repressiv gegen die Opposition vorzugehen.
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Auf der Liste der Organisation Reporter ohne Grenzen zur Pressefreiheit weltweit rangiert die aufstrebende Wirtschaftsmacht in Südostasien regelmäßig auf den hintersten Plätzen.
Große Militärparade in Vietnam Soldaten marschieren durch Hanoi
In Südostasien begeht die Kommunistische Partei Vietnam ein großes Jubiläum: Auf den Tag genau vor 70 Jahren legt ein legendärer Partisanenführer den Grundstein für einen bemerkenswert Aufstieg - vom zerbombten Agrarstaat zur aufstrebenden Wirtschaftsmacht.
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