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Der FC Bayern München steht zum 21. Mal im Finale des DFB-Pokals. Doch nach dem Halbfinale gegen den SV Werder Bremen wird nur über ein Thema geredet: die Schwalbe von Arturo Vidal.
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In der 71. Minute segelt der Chilene durch den Strafraum der Münchener Allianz Arena, obwohl ihn Bremens Janek Sternberg gar nicht berührt hat.
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(Foto: AP)
Schiedsrichter Tobias Stieler ist von der Flugshow "Air"-turo Vidals so beeindruckt, dass er irrtümlicherweise Elfmeter pfeift …
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… und Thomas Müller und seinen Bayern somit die Chance zur Vorentscheidung gibt. Müller ist es auch, der später - im Gegensatz zu Vidal - einräumt: "Natürlich war es eine Schwalbe." Interessant ist allerdings vielmehr seine Interpretation der unsportlichen Aktion: "Es war vielleicht eher so ein Schutz-Hochspringen."
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(Foto: Screenshot Twitter @AyaYD1)
Da ist sie wieder, die Rede von der berühmt-berüchtigten Schutzschwalbe. Es ist eine Disziplin, in der sich nur wenige Spieler so stilsicher bewegen wie Arturo Vidal (hier 2013 im Trikot von Juventus Turin).
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Der Erfinder der sogenannten Schutzschwalbe ist allerdings nicht Vidal, sondern Andreas Möller. In der Partie gegen den Karlsruher SC ließ sich der damalige Dortmunder 1995 theatralisch im gegnerischen Strafraum fallen.
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Nach dem Spiel wurde Möller vom DFB-Sportgericht als erster Schwalbensünder überhaupt zu einer Sperre von zwei Spielen und einer Geldstrafe in Höhe von 10.000 Mark verurteilt.
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Die Wurzeln des gekonnten Erschleichens von Elfmetern liegen jedoch noch weiter zurück. Im WM-Finale 1974 fiel der deutsche Nationalspieler Bernd Hölzenbein im Strafraum der niederländischen Elftal. Der danach durch Paul Breitner verwandelte Elfmeter brachte die DFB-Elf auf die Siegerstraße zum WM-Titel.
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26 Jahre später war es erneut eine Schwalbe, die den deutschen Sommer macht. Im WM-Finale 1990 ließ sich Rudi Völler fünf Minuten vor Schluss gekonnt im Strafraum von Diego Maradonas Argentiniern fallen. Die Flugeinlage ist allerdings so perfekt, dass sie erst bei genauerer Betrachtung zu erkennen ist.
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Andy Brehme verwandelte den folgenden Elfmeter sicher und die deutsche Nationalelf krönte sich zum dritten Mal zum Weltmeister.
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Mit Brehme und Völler stand auch Jürgen Kohler auf dem Platz. Der ist vom "Schwalben" so angetan, dass er das auch im Saisonfinale 2002 probierte. Der Dortmunder segelte in der 88. Minute durch den Strafraum des akut abstiegsgefährdeten 1. FC Köln.
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Kohlers Kollege Marcio Amoroso verwandelte den anschließenden Elfmeter und brachte den BVB somit zwei Spieltage vor Schluss auf den Weg zum Meisterschaftstitel.
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Filmreife Schwalben sind allerdings nicht nur auf dem Platz, sondern auch an der Seitenlinie zu beobachten. Das weiß man nicht erst seit Louis van Gaals Showeinlage aus dem Jahr 2016, ...
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... sondern seit Norbert Meiers Zwist mit Albert Streit. Während der Partie gegen den 1. FC Köln geriet der Duisburger Trainer mit dem Kölner aneinander.
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Meier versetzte Streit am 7. Dezember 2005 einen Kopfstoß und ging danach selbst theatralisch zu Boden. Das DFB-Sportgericht erteilte ihm ein vorläufiges Berufsverbot, das erst 7. März 2006 endete.
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Einer der größten Schwalbenkönige ist Cristiano Ronaldo. Böse Zungen behaupten, dass niemand so schön falle wie der portugiesische Nationalspieler.
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Besonders in seiner Zeit bei Manchester United erhitzte der Superstar mit seinen Flugeinlagen die Gemüter des englischen Publikums.
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In Sachen ästhetischen Fliegens hat Ronaldo allerdings äußerst starke Konkurrenz. Arjen Robben, Teamkollege von Vidal, liebt es, abzuheben.
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(Foto: imago sportfotodienst)
Mit seinem schmerzverzerrten Gesicht während der Flugeinlage hat der Niederländer schon so manchen Schiedsrichter erweicht.
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(Foto: imago/MIS)
Die Haltungsnoten sind bei Robben stets bestens.
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(Foto: imago/AFLOSPORT)
Weniger formschön, doch mindestens genauso erfolgreich nutzte der Brasilianer Fred die Gravitationskraft im Eröffnungsspiel der WM 2014.
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(Foto: Screenshot Twitter @CenaCenagummy )
Ein Beispiel besonderer Dreistigkeit lieferte der Brasilianer David Luiz im Dezember 2013. Der Spieler vom FC Chelsea ließ sich an der Eckfahne fallen - und grinste anschließend in die Kamera, als er von der Roten Karte für seinen Gegenspieler Rafael von Manchester United erfuhr.
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(Foto: imago/Lackovic)
Arturo Vidal befindet sich also in bester Schwalben-Gesellschaft.
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(Foto: Screenshot Twitter @kingarturo23)
Zu seinem unsportlichen Verhalten möchte sich der Chilene allerdings nicht äußern. Stattdessen twittert er: "Berlin, wir können es kaum erwarten!!!"
"Air"-turo Vidal auf Möllers Spuren Das sind die Schwalbenkönige des Fußballs
Mit seiner unsportlichen Flugeinlage rückt Arturo Vidal den Finaleinzug seines FC Bayern in den Hintergrund. Doch ein Blick in die Geschichte der Schwalben zeigt: Der Chilene ist kein Pionier in der Flugkunst auf dem Rasen.
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