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In der EM-Quali gegen England? Die Fahnen der Anhänger des DFB-Gegners lassen dies vielleicht auf den ersten Blick glauben, doch ging es am Freitagabend in Nürnberg nicht gegen die Briten von der Insel, sondern ...
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... gegen die von der Halbinsel, genauer gesagt der iberischen Halbinsel. Denn das an der Südspitze Spaniens gelegene britische Überseegebiet Gibraltar stellt trotz seiner nicht einmal 30.000 Einwohner (plus Berberaffen) seit Mai 2013 eine eigene Mannschaft innerhalb der Uefa.
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Die Fußball-Amateure vom "Affenfelsen", die hauptberuflich als Polizisten, Zollbeamte oder Buchhalter arbeiten, wollten vor Spielbeginn aber erstmal nichts von Unterlegenheit wissen: "Wir glauben an uns. Aber wir brauchen auch ein bisschen Glück. Hoffentlich lächelt uns der Fußball-Gott mal ein bisschen zu", sagte Abwehrspieler David Artell.
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Auf Glück wird diese Elf vorher wohl nicht gebaut haben: Deutschland trat mit einer Dreierkette in der Abwehr und zwei Stürmern recht offensiv auf.
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Gelassen war vor Spielbeginn die Stimmung von Gibraltars Trainer Allen Bula. Für ihn ging es vor allem darum, eine zweistellige Anzahl von Gegentoren zu verhindern, während ...
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... Joachim Löw vielleicht insgeheim hoffte, den bisherigen DFB-Rekord unter seiner Leitung, ein 13:0 gegen San Marino aus dem Jahr 2006, in Nürnberg einzustellen.
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Pünktlich startete die Partie, bei der Shkodran Mustafi seit seiner Verletzung im WM-Achtelfinale gegen Algerien erstmals wieder für die DFB-Elf dabei war.
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In seinem zweiten Länderspiel sollte der Leverkusener Karim Bellarabi ebenso wie ...
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... Rückkehrer Lukas Podolski bei seinem bereits 121. Auftritt im Nationaltrikot von den Flanken das Torfest gegen Gibraltar mitgestalten.
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In der Mitte wartete Thomas Müller auf seine Chancen, von denen er eine schon in der vierten Minute vergab.
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In der 12. Minute war es dann aber soweit und Müller konnte seinen ersten Treffer markieren. Gibraltar hatte zu diesem Zeitpunkt aber auch schon einen Erfolg eingefahren: Erstmals überstand der Fußballzwerg die ersten zwölf Minuten in der EM-Qualifikation ohne Gegentor und verbesserte seine alte Bestmarke um eine ganze Minute.
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Mit dem Münchner freute sich Stürmerkollege Max Kruse aus Mönchengladbach.
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Nur als Zuschauer war Bastian Schweinsteiger nach Nürnberg gereist. Doch auch auf der Bank hatte der sichtlich seinen Spaß und konnte zwischendurch vielleicht ...
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... auch einen Plausch mit DFB-Neuling Jonas Hector aus Köln halten. Der musste sich allerdings eine Weile gedulden, bis Joachim Löw ihn auf den Rasen ließ.
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Dort lief sich derweil in gewohnter Weise Thomas Müller frei und ...
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... legte in der 29. Minute dann das 2:0 nach. Jetzt hätte es ja eigentlich losgehen können, das Schützenfest zu Nürnberg, doch ...
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... auch die Gibraltarer legten sich ins Zeug und verteidigten ...
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... ihren Kasten mit elf Mann nach allen Regeln der Kunst. Deutschland tat sich schwer, gegen die gerade mal mit zwei Vollzeit-Fußballern spielende Mannschaft seine Lücken zu finden.
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Es hakte und knirschte im deutschen Spiel, die Fünferabwehrkette Gibraltars tat ihr Übriges .
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Ab und zu tat sich dann aber doch eine Lücke im Bollwerk der Gibraltarer auf, die ...
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... Mario Götze dann nach sehenswertem Doppelpass mit Kruse in Minute 38 auch nutzte. Kurz vor der Pause ...
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... bekam dann sogar Manuel Neuer zwischenzeitlich mal etwas Arbeit. Liam Walker vergab aus 30 Metern die Riesenchance zum Anschlusstreffer. So stand es ...
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... zur Halbzeit solide 3:0, während Gibraltar schon erste Ermüdungserscheinungen an den Tag legte. Entspannen wollte sich der Bundestrainer angesichts des Zwischenstandes jedoch nicht.
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Nach der Pause tat sich zunächst nicht viel, sodass Löw in der 60. Minute für Sami Khedira Kevin Volland brachte. Dann jedoch ...
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... schoss Gibraltar nach Vorarbeit von Podolski gar ein Tor - jedoch auf den eigenen Kasten, womit der Spielstand ohne weiteres deutsches Zutun zur 67. Minute 4:0 betrug.
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Kurz darauf verhalf der Bundestrainer dem Kölner Hector dann noch zu seinem ersten Einsatz, als er Erik Durm vom BVB vom Platz nahm.
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Da er zu einem zufriedenstellenden deutschen Ergebnis im Grunde nur von einer Seite etwas beisteuern konnte, war Manuel Neuer während langer Spielabschnitte ohne Beschäftigung. Zwischendurch machte er sogar Kniebeugen am Mittelkreis, bis es dann ...
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... nach 90+3 Minuten den Abpfiff gab. Für die Gibraltarer gab's ein Weltmeister-Trikot, für die Deutschen ...
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... vom Nürnberger Publikum verhaltenen Applaus. Oder zumindest ...
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... für die Torschützen, die am Schluss ja doch nur zu zweit waren (Gibraltars Eigentorschütze Santos nicht mitgerechnet).
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Eines der vielleicht enttäuschendsten 4:0 der DFB-Geschichte hinterließ bei Löw und Co-Trainer Thomas Schneider jedenfalls keinen Freudentaumel.
Torfest gegen Gibraltar bleibt aus Deutschlands glanzloser Sieg
Wie im sonstigen Leben auch ist im Fußball vieles relativ. Ein 4:0 beispielsweise gilt als Spitzenergebnis - außer, der Gegner ist winzig und seine Spieler arbeiten eigentlich als Zollbeamte. Dann ist das Ergebnis relativ schlecht. So wie in der EM-Qualifikation Deutschlands gegen Gibraltar.
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