

Das Duell der beiden erfolgreichsten deutschen Mannschaften der jüngeren Fußball-Historie hat eine aufregende Geschichte. Spätestens in den 1990er-Jahren avancierte die Partie FC Bayern gegen Borussia Dortmund zum Kracher. Es trägt nicht umsonst den Spitznamen "deutscher Clasico".
Das erste Duell zwischen beiden Teams fand am 16. Oktober 1965 statt, Borussia Dortmund gewann - auch dank Torwart Hans Tilkowski - 2:0.
Auch der höchste Heimsieg der Bayern-Bundesliga-Geschichte stammt aus dem Duell: Am 16. Spieltag der Saison 1971/72 gewannen die Münchner 11:1.
Gerd Müller traf viermal, der heutige Bayern-Präsident Uli Hoeneß steuerte zwei Treffer bei. Bemerkenswert: Der bemitleidenswerte BVB-Torwart Jürgen Rynio bekam vom "Kicker" sogar noch die Note 3 verliehen.
Der höchste BVB-Sieg gegen den FC Bayern ist noch etwas länger her: 4:0 schlugen die Schwarz-Gelben am 3. Juni 1967 den jungen Franz Beckenbauer (l.) und dessen Team. Die Tore teilten sich Lothar Emmerich (Bildmitte) und Reinhold Wosab.
Große Trainer prägten in der Historie ihre Epochen. Etwa Ottmar Hitzfeld, der die Dortmunder von 1991 bis 1997 trainierte und anschließend noch ein Jahr als Sportdirektor arbeitete.
Unter Hitzfeld wurde der BVB in den Saisons 1994/95 sowie 1995/96 Deutscher Meister und konnte in der darauffolgenden Spielzeit die Champions League gewinnen.
Natürlich durften rauschende Feste ...
... mit den Pokalen nicht fehlen.
In Hitzfelds Amtszeit beim BVB fällt auch folgende Begebenheit: Andy Möller erarbeitete sich in der Saison 1996/97 den Spitznamen Heulsuse. "Andy ist wieder mal hingefallen und hat lamentiert und gestikuliert. Man wusste ja, er ist ein Spieler, der die Härte nicht so gut verträgt. Und dann habe ich eben dieses Zeichen gemacht: Hör auf zu heulen, du Heulsuse", erinnerte sich Rekordnationalspieler Lothar Matthäus später im Interview mit Deutsche Welle an das Spiel (1:1) vom 19. April 1997. "Es war halt in diesem Moment Andy Möller, der daran glauben musste. Das war nichts persönlich gegen ihn. Genauso wenig hat sich Olli Kahn den Chapuisat oder den Herrlich ausgesucht."
Apropos Herrlich und Chapuisat: Am 24. Spieltag der Saison 1998/1999 hatte der "Titan" einen ganz besonderen Tag: Stéphane Chapuisat entging dem Kahn'schen Furor noch knapp, ...
... Sturmkollege Heiko Herrlich konnte dagegen nicht mehr ausweichen. Beeindrucken ließ sich Herrlich jedoch nicht und revanchierte sich mit zwei Toren. Ohnehin habe Bayern-Torwart Oliver Kahn ja "nur ein bisschen geknabbert", sagte der Dortmunder hinterher beinahe zärtlich.
Trotz seines recht extrovertierten Vortrags durfte der Bayern-Torwart 90 Minuten auf dem Feld bleiben. Ein Privileg, dass Sammy Kuffour und Stefan Reuter nicht zuteil wurde. Kuffour sah in der 36. Minute Rot, Reuter in der 51. Minute Gelb-Rot. Das Spiel endete übrigens 2:2.
Doch Hitzfeld prägte ja nicht nur den BVB, sondern auch die Bayern. Gen München wechselte er nämlich nach seiner Zeit in Westfalen und arbeitete dort mit zweieinhalbjähriger Unterbrechung von 1998 bis 2008.
Fünf Mal gewann er die Meisterschaft, ...
... dreimal den DFB-Pokal und ...
... im Jahr 2001 auch die Champions League. Eine Genugtuung nach dem bitter verlorenen Endspiel von 1999 gegen Manchester United.
Natürlich fallen in die Hitzfeld-Jahre bei den Bayern auch einige kuriose Partien gegen des Trainers Ex-Klub:
Im kartenreichsten Spiel der Klassiker-Geschichte verwies Hartmut Strampe am 7. April 2001 Stefan Effenberg des Feldes. Der erklärte sich - man sieht es - damit einverstanden und gratulierte dem Schiedsrichter zu seiner sehr guten Entscheidung.
Nach Karten gewann der FC Bayern klar mit zehn Gelben, einer Gelb-Roten und einer Roten Karte gegen vergleichsweise zahme Dortmunder (zweimal Gelb, einmal Rot). Das Spiel endete jedoch 1:1.
Gaben am Ende die fiesen Wünsche der BVB-Fans den Ausschlag, dass sich der FC Schalke 04 2001 nur für vier Minuten als deutscher Meister fühlen durfte - und am Ende doch wieder der FC Bayern jubelte?
Nicht ganz so dramatisch wie das Saisonfinale 2000/01 war das Hinspiel zwischen den Bayern und dem BVB 2001/02, es hatte aber einen hohen Unterhaltungswert. Erst flog Bayern-Profi Torsten Frings vom Platz, später folgte BVB-Keeper Jens Lehmann.
Nutzte nur nichts: Am Ende der Saison musste der FC Bayern zähneknirschend dem Rivalen aus dem Westen zur Meisterschaft gratulieren.
Dortmunds Markus Brzenska ist in der deutschen Fußballgeschichte nur eine Randnotiz, zur bunten Bayern-BVB-Geschichte trägt er allerdings einen Platzverweis bei - bei seinem Bundesligadebüt im November 2003. Bayern gewann 4:1.
Ein deutlich prominenterer Rotsünder war dann im Rückspiel der Saison 2003/04 Michael Ballack. Als er in der 66. Minute Gelb-Rot kassierte, war das Spiel schon entschieden: Dortmund gewann 2:0.
Nicht weniger legendär als Hitzfeld: Jürgen Klopp.
Der Mann mit der viel beachteten "Pöhler"-Kappe war von 2008 bis 2015 in Dortmund angestellt. Als er seinen Abschied bekanntgab, herrschte kollektive schwarz-gelbe Trauer.
Den DFB-Pokal konnte er im Mai 2012 mit nach Dortmund nehmen, außerdem gewann der BVB in dieser Saison die Deutsche Meisterschaft. Das war übrigens eine Titelverteidigung, denn schon in der Saison 2010/11 war der BVB bester Bundesligist. Außerdem steht in der Ära Klopp zweimal der Gewinn des Deutschen Superpokals zu Buche (2013/14, 2014/15).
Während Klopp in Dortmund agierte, hatte der FC Bayern gleich mehrere prägende Trainer: Jupp Heynckes ...
... und Josep Guardiola.
Der Katalane arbeitete von 2013 bis 2016 in München und feierte in dieser Zeit dreimal die Meisterschaft, zweimal den Pokalsieg, einmal den Uefa Supercup und einmal die Klub-Weltmeisterschaft.
Heynckes ist ein alter Bayern-Bekannter - schon von 1987 bis 1991 war er Angestellter des Klubs. Insgesamt trat er viermal als Bayern-Trainer an: 2009, von 2011 bis 2013 sowie von 2017 bis 2018.
In die Jahre dieser drei Ausnahme-Trainer fallen zahlreiche enge Duelle - bei längst nicht allen war Arjen Robben so gut gelaunt.
Im April 2012 wusste der Niederländer, dass den Bayern nur ein Sieg in Dortmund hilft, um die Schale vielleicht doch noch nach München zu holen. Und so wollte er in der 86. Minute die Dinge in die eigenen Hände nehmen. Der Außenstürmer "erarbeitete" sich einen Strafstoß, ...
... trat selbst an, um die BVB-Führung von Robert Lewandowski (77.) auszugleichen und ...
... scheiterte an Dortmunds Torwart Roman Weidenfeller.
"Ich habe keinen Bock auf Schwalben", hatte Neven Subotic dem Holländer hinterher angeblich gesagt. Nach Studium der Bilder wollen findige Lippenleser jedoch weniger zitierfähige Worte des Dortmunder Verteidigers herausgelesen haben.
2012 war einfach das Jahr der Dortmunder: Nach der Meisterschaft holte die Mannschaft von Trainer Jürgen Klopp im Mai auch noch den Pokal - quasi im Vorbeigehen. Robert Lewandowski schoss den Rekordpokalsieger aus München beim 5:2 beinahe im Alleingang ab. Der Pole erzielte drei Treffer.
Während die geprügelten Bayern also enttäuscht am Pokal vorbeiziehen mussten, ...
... durften sich die Westfalen die zweite Trophäe der Saison in die Vitrine stellen.
Am 32. Spieltag der Saison 2012/13 flog Bayerns Rafinha vom Platz. "Das kann doch nur ein Missverständnis sein", dachte sich der Brasilianer offenbar ...
... und gab die Schuld dafür Jakub "Kuba" Blaszczykowski. Das Spiel endete nach Toren von Kevin Großkreutz und Mario Gomez 1:1, ...
... der wechselwillige Robert Lewandowski vergab einen Elfmeter.
Meister wurde schließlich der FC Bayern - mit gewaltigem Vorsprung. Matthias Sammer hätte sich gar nicht so aufregen müssen.
Der wohl schmerzhafteste Gegentreffer der jüngeren Dortmunder Fußballgeschichte sowie der Saison 2012/13: Kurz vor Schluss entschied Arjen Robben mit seinem 2:1 das rein deutsche Champions-League-Finale und sicherte dem deutschen Meister und Pokalsieger damit das Triple.
Für Heynckes Team eine Wiedergutmachung: Denn im Jahr zuvor hatten die Bayern das "Finale dahoam" gegen den FC Chelsea verloren.
Im Pokalfinale 2014 klärte Bayern-Verteidiger Dante einen Kopfball von Mats Hummels (damals BVB) klar hinter*/ gerade so noch auf** der Linie, Bayern gewann schließlich trotzdem, 2:0 nach Verlängerung. * sagen die einen / ** sagen die anderen und das Schiedsrichtergespann
Ein Jahr später gab es das Duell bereits im Pokal-Halbfinale: Lange drückend überlegen musste der FC Bayern trotzdem ins Elfmeterschießen. Thomas Müller durfte sich noch über den Führungstreffer von Robert Lewandowski freuen, ...
... den Pierre-Emerick Aubameyang aber in der 75. Minute egalisierte.
Das Elfmeterschießen verlief aus Münchener Sicht verheerend: Philipp Lahm und Xabi Alonso rutschen bei ihren Versuchen aus, ...
... Manuel Neuer und Mario Götze scheitern einfach so. Am Ende stand ein 0:2 im Elfmeterschießen. Dortmund gewann den Pokal 2015 dennoch nicht, sondern scheiterte anschließend im Finale am VfL Wolfsburg.
Und was hat die jüngste Historie zu bieten?
Wieder mal München, wieder mal Pokal: Ousmane Dembélé jubelt, Arjen Robben nicht. Der Dortmunder Youngster schoss die Westfalen in München mit seinem 3:2 ins Pokalfinale 2017. Am Ende holte Dortmund auch den Pott (2:1 gegen Eintracht Frankfurt).
Dreimal Lewandowski: In der Rückrunde 2017/18 erlebte Dortmund einen bitteren Abend und holte sich in München eine 6:0-Klatsche ab. Schon zur Pause stand es 5:0.
Die Revanche gelang postwendend - am 10. November 2018: BVB-Torjäger Paco Alcácer traf die Bayern ins Mark und entschied das Hinspiel der aktuellen Saison mit seinem Tor zum 3:2. Vorher hatte ...
... Marco Reus zweimal getroffen, ...
... nachdem Robert Lewandowski zweimal für eine Bayern-Führung gesorgt hatte.
Für das insgesamt 120. Duell im April 2019 gab die Südtribüne den Dortmunder Profis nach dem 2:0-Sieg über den VfL Wolfsburg eine Erinnerung mit nach München. Doch ...
... die Bayern antworteten sportlich und zerlegten desolate Dortmunder. Schon nach ...
... 45 Minuten stand es nach Toren von Mats Hummels, Javi Martinez, Robert Lewandowski und Serge Gnabry 4:0, Lewandowski ...
... erhöhte noch auf 5:0.
Im August setzte der BVB dann aber einen Nadelstich, der den FC Bayern offenbar so frustete, dass er in Person von Joshua Kimmich kurz die Nerven verlor: Im Supercup gewann der Herausforderer 2:0, Kimmich trat gefrustet an der Außenlinie Jadon Sancho um - und kam unverständlicherweise mit einer Gelben Karte davon.
Sebastian Kehl, Leiter der BVB-Lizenzspielerabteilung, freute sich über einen "Titel, der uns Schwung gibt." Es sei eine "Standortbestimmung" gewesen, "aber beide Mannschaften sind sicher noch nicht bei 100 Prozent. Wir wissen, dass wir noch große Aufgaben in der Meisterschaft vor uns haben."
In der Hinrunde der aktuellen Saison lief es für den BVB aber nicht viel besser als in der Rückrunde der letzten. Der taumelnde FC Bayern hatte gerade Hansi Flick als Nachfolger von Niko Kovac installiert. Und Flick durfte sich gleich viermal freuen.
Uli Hoeneß, damals noch scheidender Bayern-Präsident, lobte seinen neuen Trainer wenige Tage später auf der Jahreshauptversammlung entsprechend euphorisch für das 4:0: "Hansi Flick, unsere Mannschaft hat Borussia Dortmund attackiert, dominiert und am Ende deklassiert, das hat mir gut gefallen."
Das Rückspiel, auf das sich die Fans so gefreut hatten, hätte eigentlich Anfang April stattfinden sollen, aber es kam anders. Das 102. Bundesliga-Duell stieg an einem Dienstagabend Ende Mai, der FC Bayern ...
... gewann durch ein Tor von Joshua Kimmich 1:0. Und entschied damit die Meisterschaft. Denn statt Dortmund auf einen Punkt herankommen zu lassen, ...
... durften die Bayern-Profis hinterher über einen Vorsprung von sieben Punkten jubeln.
Er macht ja schon was her, der Pokal für den Supercup-Sieger, um den auch 2020 - so war der Plan - der Deutsche Meister und der Deutsche Pokalsieger spielen sollen. Da aber ...
... der FC Bayern schlecht gegen ...
... den FC Bayern spielen konnte, durfte der Vizemeister um die Trophäe spielen. Damit ...
... trafen zum 125. Mal in der gemeinsamen Geschichte der FC Bayern und Borussia Dortmund aufeinander. Schon im Vorjahr hatte man sich beim Supercup duelliert, damals gewann der BVB zu Hause vor ...
... vielen, vielen Zuschauern. Oder wie man heutzutage sagen muss: vor Zuschauern.
Im Rückblick dürfte der FC Bayern die Niederlage von 2019 verschmerzen können.
Damals sorgte das Ergebnis für lange Gesichter auf der einen ...
... und Begeisterung auf der anderen Seite. Es stand am Ende 2:0 für den BVB.
Das nächste Duell musste auch wieder vor einer Kleinstkulisse in der Allianz Arena stattfinden: Der DFB-Supercup.
"Unter Berücksichtigung der aktuellen Pandemielage in München", so wurde es zwei Tage vor dem Spiel verkündet, wird die Begegnung ohne Stadionbesucher ausgetragen.
Kurios: Sowohl der FC Bayern (1:4 bei der TSG Hoffenheim), als auch ...
... Borussia Dortmund (0:2 in Augsburg) hatten ihre letzten Bundesligaspiele vor dem Supercup verloren.
Der DFL-Supercup war das letzte Spiel von Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus, die auf eigenen Wunsch nur noch im Kölner Keller zum Einsatz kommen wird.
Erling Haaland und Julian Brandt glichen eine frühe Bayern-2:0-Führung aus.
Doch am Ende entschied Joshua Kimmich in der 82. Minute mit seinem 3:2 das Spiel.
Wenige Wochen später war Kimmich dann die tragische Figur beim bislang letzten Aufeinandertreffen beider Klubs. Beim Versuch, Erling Haalnd zu stoppen, verletzte sich der Nationalspieler schwer am Knie ...
... und fiel mehrere Monate. Das Spiel wurde vom Drama zum Krimi: In der Nachspielzeit der ersten Hälfte trafen ...
... Reus und Alaba. In der zweiten Hälfte konnte Haaland ...
... nach Treffern von Lewandowski und Leroy Sané nur noch verkürzen.
2020/21 hatte der BVB im Rückspiel die Chance, den FC Bayern von der Tabellenspitze zu schießen. Die Schwarz-Gelben legten gewaltig los, nach neun Minuten stand es durch zwei Haaland-Tore 2:0.
Doch Lewandowski nahm das Duell an, gleich mit einem Doppelpack sein Privatduell gegen Haaland und damit auch das Spiel noch vor der Pause aus.
Und es war dann doch noch der Bayern-Stürmer, der das Wettschießen der Superstürmer für sich entschied: Lewandowski machte mit dem 4:2, seinem dritten Treffer des Abends, den Deckel drauf.
Am Ende musste sich der BVB mal wieder nach einem Spiel in München ärgern. Mittelfeldspieler Emre Can gab sich bei "Sky" selbstkritisch: "Wir haben mutig angefangen. Wenn man gegen Bayern aber nur zehn Minuten mutig spielt, dann wird es schwer. Das war heute einfach zu wenig. Auf dem Spielfeld hatte ich das Gefühl, dass wir uns nicht gut in den Räumen bewegt haben. Wir haben von hinten raus keinen guten Fußball gespielt. Da schließe ich mich auch ein."
"Vor dem 3:2 war es ein klares Foulspiel. Wenn das bei Bayern gewesen wäre, hätte der Schiedsrichter gepfiffen", kritisierte dagegen BVB-Kapitän Marco Reus den Referee gegenüber "Sky" nach der Partie ungewohnt offensiv. Einen Bayern-Bonus wollte der Nationalspieler auf Nachfrage zwar nicht bestätigen, schob aber erneut nach: "Aber ich sage ganz klar, wäre es bei Bayern gewesen, hätte er gepfiffen."
In den bisherigen 108 Bundesligabegegnungen beider Mannschaften gewann 25-mal der BVB, 30 Partien endeten mit einem Unentschieden. 132-mal durften die Fans in Schwarz-Gelb ein Tor bejubeln. Erfolgreichster BVB-Torschütze in den direkten Vergleichen ist Lothar Emmerich (acht Treffer).
Die Anhänger des FC Bayern durften 53 Bundesligasiege gegen den BVB feiern, 14 der 212 Tore seit 1965 erzielte der im November 2021 verstorbene Gerd Müller. Bayerns Rekord-Torschütze in diesem Klassiker ist aber Robert Lewandowski: Der Pole traf in 24 Spielen für den FC Bayern 27-mal gegen Borussia Dortmund.
Umgekehrt schaffte Lewandowski wenig: In sechs Bundesliga-Duellen gegen den FC Bayern gelang dem Torjäger nur ein Treffer - im April 2012, immerhin der Siegtreffer. Wenig später war der BVB Meister.
Insgesamt 14 Platzverweise gab es in der Geschichte des Duells, jeweils sieben auf jeder Seite. Bayerns Rafinha erwischte es als einzigen Spieler zweimal.
In dieser Saison traf man sich bereits zweimal. Zuerst im August, um den Supercup auszuspielen. Zum neunten Mal schon. Nach dem ersten Spieltag schaute man natürlich wieder auf die Torjäger: Lewandowski rettete dem FC Bayern gegen Borussia Mönchengladbach einen Punkt, Haaland dagegen ...
... traf doppelt, lieferte drei Assists und trug maßgeblich dazu bei, dass beim BVB nach dem 5:2 gegen Eintracht Frankfurt die Stimmung prächtig war.
Doch dann war alles wieder wie meistens: In einem bisweilen hitzigen Spiel ...
... traf Robert Lewandowski zweifach, ...
... Erling Haaland konnte nicht kontern ...
... und nach einem 3:1 durfte Julian Nagelsmann seinen ersten Titel als Trainer des FC Bayern feiern.
Am 14. Spieltag, kurz vor Nikolaus, sieht es dann lange so aus, als könnte der BVB mal wieder was Zählbares aus einem Bundesligaspiel mitnehmen: Julian Brandt bringt sein team früh in Führung, nach dem Ausgleich von Robert Lewandowski ...
... sorgt Erling Haaland für die erneute Führung.
Doch am Ende jubeln doch wieder die Bayern: Kingsley Coman und Robert Lewandowski sorgen für das 3:2 (2:2).
Sorgen bereitet dem BVB aber zunächst weniger das Ergebnis als die Gesundheit von Julian Brandt: Der muss nach einem Zusammenprall die Nacht im Krankenhaus verbringen, meldet sich aber schnell wieder zurück.
Anders als Leon Goretzka: Der muss im bisher letzten "Klassiker" mit Knieproblemen vorzeitig vom Platz und kehrt erst im April zurück in den Kader.
Mit dem 3:1 feiert der FC Bayern im April 2022 die zehnte Meisterschaft in Serie. Ausgerechnet gegen den BVB, im größten Duell des deutschen Fußballs.
Robert Lewandowski trifft, klar.
Serge Gnabry auch und Jamal Musiala macht nach dem zwischenzeitlichen Anschlusstreffer den Deckel drauf.
Ärger gibt es, weil dem BVB ein klarer Elfmeter verwehrt wird. Aber am Ende ist es dann doch wieder so wie meistens:
Der FC Bayern jubelt. Doch das bisher letzte Duell endet mit einer Menge Frust für den Rekordmeister, weil ...
... Anthony Modeste für seinen BVB nach 95 Minuten ein wildes Spitzenspiel nach 0:2-Rückstand in Unterzahl mit seinem 2:2 mit einem gefühlten Sieg für die Gastgeber beendete.
Heute Abend (18.30 Uhr/Sky und im Liveticker auf ntv.de) ist der Klassiker besonders spannend: Der FC Bayern tauscht kurz vorher seinen Trainer aus und der BVB ...
... endlich mal wieder ganz nah dran ist, den FC Bayern mehr als nur ein bisschen zu ärgern.