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Ai Weiwei hat keinen Koffer in Berlin. Er hätte aber gern einen. Gepackt sei er jedenfalls bereits, sagte er kürzlich in einem Interview.
1 / 30 (Foto: dpa)

Ai Weiwei hat keinen Koffer in Berlin. Er hätte aber gern einen. Gepackt sei er jedenfalls bereits, sagte er kürzlich in einem Interview.

"Sobald ich meinen Reisepass bekomme, fahre ich nach Berlin, um an meiner Ausstellung teilzunehmen", so der chinesische Künstler.
2 / 30 (Foto: picture alliance / dpa)

"Sobald ich meinen Reisepass bekomme, fahre ich nach Berlin, um an meiner Ausstellung teilzunehmen", so der chinesische Künstler.

Es gibt nur ein Problem: Der weltberühmte und international gefeierte Konzeptkünstler darf nicht ausreisen.
3 / 30 (Foto: dpa)

Es gibt nur ein Problem: Der weltberühmte und international gefeierte Konzeptkünstler darf nicht ausreisen.

Die Behörden haben vor drei Jahren seinen Reisepass eingezogen, Ausreiseanträge werden stets abgelehnt.
4 / 30 (Foto: picture alliance / dpa)

Die Behörden haben vor drei Jahren seinen Reisepass eingezogen, Ausreiseanträge werden stets abgelehnt.

Dabei ist die nun beginnende Ausstellung "Ai Weiwei - Evidence" im Berliner Martin-Gropius-Bau, die von Kulturstaatsministerin Monika Grütters eröffnet wurde, ...
5 / 30 (Foto: Gao Yuan)

Dabei ist die nun beginnende Ausstellung "Ai Weiwei - Evidence" im Berliner Martin-Gropius-Bau, die von Kulturstaatsministerin Monika Grütters eröffnet wurde, ...

... die bisher größte Werkschau Ais weltweit. Und vielleicht auch seine spektakulärste.
6 / 30 (Foto: dpa)

... die bisher größte Werkschau Ais weltweit. Und vielleicht auch seine spektakulärste.

"Manchmal bin ich verzweifelt und hoffnungslos, aber manchmal auch voller Freude", sagt der Künstler in einer Dokumentation über die Vorbereitung der Schau.
7 / 30 (Foto: picture alliance / dpa)

"Manchmal bin ich verzweifelt und hoffnungslos, aber manchmal auch voller Freude", sagt der Künstler in einer Dokumentation über die Vorbereitung der Schau.

Er fügt an: "Ich fühle, dass sich die Ausstellung lohnt." (gebogener Sarg)
8 / 30 (Foto: dpa)

Er fügt an: "Ich fühle, dass sich die Ausstellung lohnt." (gebogener Sarg)

Die Spannung der Kunstwelt ist jedenfalls groß (die Bilder zeigen Ais weltweite "Perspektivstudien").
9 / 30 (Foto: dpa)

Die Spannung der Kunstwelt ist jedenfalls groß (die Bilder zeigen Ais weltweite "Perspektivstudien").

In 18 Sälen und auf 3000 Quadratmetern präsentiert Ai seine Werke. Etwa die Hälfte davon hat er neu geschaffen, die anderen waren bisher noch nie in Deutschland zu sehen. (Installation "He Xie")
10 / 30 (Foto: REUTERS)

In 18 Sälen und auf 3000 Quadratmetern präsentiert Ai seine Werke. Etwa die Hälfte davon hat er neu geschaffen, die anderen waren bisher noch nie in Deutschland zu sehen. (Installation "He Xie")

Der Titel "Evidence", der Hinweis, aber auch Beweis bedeuten kann, ist Programm: Neben gesellschaftlichen Entwicklungen greift Ai dezidiert politische Themen aus China auf.
11 / 30 (Foto: picture alliance / dpa)

Der Titel "Evidence", der Hinweis, aber auch Beweis bedeuten kann, ist Programm: Neben gesellschaftlichen Entwicklungen greift Ai dezidiert politische Themen aus China auf.

Typisch für ihn ist etwa die Verwendung von alten Gefäßen, die er umgestaltet, um damit auf die Konfrontation von Tradition und Moderne im heutigen China hinzuweisen. In diesem Fall hat er Vasen aus der Han-Dynastie (202 v. Chr.-220 n. Chr.) mit Autolack besprüht.
12 / 30 (Foto: Ai Weiwei / Foto: Mathias Völzke)

Typisch für ihn ist etwa die Verwendung von alten Gefäßen, die er umgestaltet, um damit auf die Konfrontation von Tradition und Moderne im heutigen China hinzuweisen. In diesem Fall hat er Vasen aus der Han-Dynastie (202 v. Chr.-220 n. Chr.) mit Autolack besprüht.

"Souvenir aus Schanghai" etwa ist aus Beton, Ziegelsteinen und einem Bettrahmen errichtet. Die Materialien sind Überreste aus Ais Atelier, das die Behörden kurz nach der Fertigstellung zerstörten.
13 / 30 (Foto: Ai Weiwei / Foto: Mathias Völzke)

"Souvenir aus Schanghai" etwa ist aus Beton, Ziegelsteinen und einem Bettrahmen errichtet. Die Materialien sind Überreste aus Ais Atelier, das die Behörden kurz nach der Fertigstellung zerstörten.

Besonders spektakulär ist die Installation im Lichthof.
14 / 30 (Foto: dpa)

Besonders spektakulär ist die Installation im Lichthof.

Dort ließ Ai 6000 antike hölzerne Schemel aufstellen. Sie sollen symbolisieren, wie die Chinesen bei der Landflucht ihre Vergangenheit zurücklassen.
15 / 30 (Foto: dpa)

Dort ließ Ai 6000 antike hölzerne Schemel aufstellen. Sie sollen symbolisieren, wie die Chinesen bei der Landflucht ihre Vergangenheit zurücklassen.

Monströs mutet "Diaoyu-Inseln" an, eine Marmornachbildung der Inselgruppe, die zwischen Japan und China heftig umstritten ist.
16 / 30 (Foto: Ai Weiwei / Foto: Mathias Völzke)

Monströs mutet "Diaoyu-Inseln" an, eine Marmornachbildung der Inselgruppe, die zwischen Japan und China heftig umstritten ist.

"Very Yao", eine Installation aus 150 Fahrrädern, erinnert an Yang Jia, einen Pekinger, der verhaftet wurde, weil er ein nicht registriertes Fahrrad gefahren haben soll.
17 / 30 (Foto: Ai Weiwei / Foto: Mathias Völzke)

"Very Yao", eine Installation aus 150 Fahrrädern, erinnert an Yang Jia, einen Pekinger, der verhaftet wurde, weil er ein nicht registriertes Fahrrad gefahren haben soll.

In der Haft wurde Yang schwer misshandelt. Schließlich wurde er des Mordes an sechs Polizeibeamten angeklagt und zum Tode verurteilt.
18 / 30 (Foto: dpa)

In der Haft wurde Yang schwer misshandelt. Schließlich wurde er des Mordes an sechs Polizeibeamten angeklagt und zum Tode verurteilt.

Auch die eigene Verhaftung 2011 verarbeitet Ai: Zu sehen ist etwa die nachgebaute Zelle, in der Ai Weiwei ...
19 / 30 (Foto: REUTERS)

Auch die eigene Verhaftung 2011 verarbeitet Ai: Zu sehen ist etwa die nachgebaute Zelle, in der Ai Weiwei ...

... 81 Tage festgehalten wurde. Er wurde verhört - ohne zu wissen, warum.
20 / 30 (Foto: dpa)

... 81 Tage festgehalten wurde. Er wurde verhört - ohne zu wissen, warum.

Diese Installation heißt "Handschellen".
21 / 30 (Foto: dpa)

Diese Installation heißt "Handschellen".

Seit seiner Freilassung steht Ai unter ständiger Überwachung, ...
22 / 30 (Foto: picture alliance / dpa)

Seit seiner Freilassung steht Ai unter ständiger Überwachung, ...

... was er ebenfalls künstlerisch verarbeitet. (Überwachungskamera aus Marmor)
23 / 30 (Foto: dpa)

... was er ebenfalls künstlerisch verarbeitet. (Überwachungskamera aus Marmor)

Eine andere Installation zeigt die beschlagnahmten Computer, Handys und Akten des Künstlers und verweist auf die fortdauernden Repressalien.
24 / 30 (Foto: dpa)

Eine andere Installation zeigt die beschlagnahmten Computer, Handys und Akten des Künstlers und verweist auf die fortdauernden Repressalien.

So sind etwa seine Werke in seinem Heimatland verboten.
25 / 30 (Foto: REUTERS)

So sind etwa seine Werke in seinem Heimatland verboten.

Und reisen darf Ai auch nicht - weshalb sich weltweit immer wieder Kollegen und Freunde für ihn stark machen.
26 / 30 (Foto: picture alliance / dpa)

Und reisen darf Ai auch nicht - weshalb sich weltweit immer wieder Kollegen und Freunde für ihn stark machen.

Bei der Eröffnung der Ausstellung war dies ebenfalls ein Thema: "Ai Weiwei kann heute nicht hier sein. Aber: The artist is present", sagte Grütters.
27 / 30 (Foto: picture alliance / dpa)

Bei der Eröffnung der Ausstellung war dies ebenfalls ein Thema: "Ai Weiwei kann heute nicht hier sein. Aber: The artist is present", sagte Grütters.

"Seine Werke sprechen zu uns, durch sie bleibt Ai Weiwei seit Langem mit der ganzen Welt in Kontakt." (Videoinstallation an einer Wand mit Schuldscheinen)
28 / 30 (Foto: dpa)

"Seine Werke sprechen zu uns, durch sie bleibt Ai Weiwei seit Langem mit der ganzen Welt in Kontakt." (Videoinstallation an einer Wand mit Schuldscheinen)

Der Intendant der Berliner Festspiele, Thomas Oberender, nannte Ais erzwungenes Fehlen einen "Skandal". (Atemschutzmaske aus Beton auf einem Grabstein)
29 / 30 (Foto: imago/epd)

Der Intendant der Berliner Festspiele, Thomas Oberender, nannte Ais erzwungenes Fehlen einen "Skandal". (Atemschutzmaske aus Beton auf einem Grabstein)

"Ai Weiwei - Evidence" ist vom 3. April bis zum 7. Juli 2014 im Martin-Gropius-Bau in Berlin zu sehen.
30 / 30 (Foto: REUTERS)

"Ai Weiwei - Evidence" ist vom 3. April bis zum 7. Juli 2014 im Martin-Gropius-Bau in Berlin zu sehen.

Donnerstag, 03. April 2014

Die spektakuläre Werkschau des Ai Weiwei Beton, Handschellen und alte Vasen

Er zeigt seine Gefängniszelle, Handschellen und eine Überwachungskamera aus Marmor: Politik und Repressalien sind stets präsent in der großen Ausstellung von Ai Weiwei in Berlin. Nur der Künstler fehlt - Chinas Behörden lassen ihn nicht ausreisen.
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