

Wer nach der Fußball-Europameisterschaft in Frankreich noch nicht genug vom runden Kunststoffball hat und den Kick weiterhin sucht, landet unweigerlich bei "Messi". Der beste Fußballer der Welt, gerade erst aus der argentinischen Nationalelf zurückgetreten, ist ...
... der Dreh- und Angelpunkt des gleichnamigen Films. Allerdings handelt es sich hierbei nicht um eine Aneinanderreihung der fußballerischen Kunststücke des "Flohs". Vielmehr kommen ...
... in 90 Minuten allerlei Menschen zu Wort, die dann jeweils ihr Loblied auf ihn singen. Das stört nicht, der spanische Originalton ist aber nicht für jeden was. Dennoch: Für die wenigen fußballfreien Wochen ist "Messi" genau das Richtige.
Das Gleiche gilt auch für "Barca". Auch in ihm spielt Messi eine Rolle. Aber er steht eben nicht im Mittelpunkt. Dieser Part kommt dem großen CF Barcelona zu. Reichlich Fußballemotion - und das nicht erst seit Messi, Josep Guardiola oder Johan Cruyff.
Zu sehen und zu hören gibt es Zeitzeugen wie etwa den Mitgründer des FC Zürich und Gründer von "Barca", Hans Gamper, seines Zeichens Schweizer. Und ebenjene Fußballgrößten, die den Verein zu dem gemacht haben, was er heute ist: der wohl beliebteste und angesehenste Fußballklub der Welt. Da wären etwa Messi, Cruyff oder Ronaldinho.
"Barca" ist rund zwei Stunden lang - also ein Fußballspiel mit Verlängerung. Er bietet Wissen und Fußballspaß und setzt dem katalanischen Kultverein unaufdringlich ein Denkmal.
Ähnliches gelingt Jean-Jaques Arnaud auch mit der Verfilmung des chinesischen Bestsellers "Der letzte Wolf".
Ende der 1960er-Jahre soll ein chinesischer Student den Nomaden in der Inneren Mongolei Lesen und Schreiben beibringen. Doch auf den Jungen übt die unendliche Weite der Natur vor Ort eine viel größere Faszination aus. Vor allem die Wölfe haben es ihm angetan.
Die Regierung will sie allerdings ausrotten. Der Student rettet ein Wolfsjunges und zieht es auf. Doch als die Wölfe in die menschlichen Siedlungen vordringen, kommt es zum erbitterten Kampf: Mensch gegen Wolf. Am Ende kann es nur einen geben. Diesem traumhaften Filmplot stellt Arnaud atemberaubende Landschaftsaufnahmen zur Seite, die zeigen, dass 3D durchaus sinnvoll sein kann.
Ganz ohne 3D, aber ebenfalls mit einem einsamen Wolf und wunderschönen Landschaften kommt "Kommissar Dupin" daher. Der Pariser Bulle muss in der Bretagne seine Fälle lösen und tut das auch, ohne sich wirklich um die Gepflogenheiten vor Ort zu scheren. Charismatisch? Ja. Stur? Ebenso.
Allein die Zahl seiner Strafzettel für zu schnelles Fahren macht das deutlich. Oder auch seine Abscheu vor dem einheimischen Essen. Am Ende löst er die Fälle auf seine ihm eigene Weise. Das gefällt, sorgt für Kurzweil und ein paar nette Krimi-Stunden, denn die neu erschienene Box bietet 264 Minuten "Kommissar Dupin". Nur die Synchronisation passt nicht so recht.
Wem die Bretagne zu rauh ist, der könnte Kriminalkommissarin Candice Renoir an den südfranzösischen Küstenort Sète folgen. Nach zehn Jahren im Ausland als Hausfrau und Mutter wagt die frisch geschiedene Candice den Wiedereinstieg ins Berufsleben.
Doch, ach, die Kinder sind unglücklich in der neuen Umgebung, die alte Uniform ist zu eng, die Kollegen nehmen die "Polizei-Barbie" nicht ernst und der verdammt gut aussehende Nachbar ist vergeben. Als der erste Fall kommt, kann Candice jedoch ihren Kollegen (und dem Nachbarn) beweisen, dass auch eine vierfache Mutter so manche Tricks auf Lager hat.
Bridget Jones trifft sich mit Columbo auf einen pinkfarbenen Martini – das ist quasi die Essenz der ersten Staffel der Krimi-Komödienserie "Candice Renoir". Nachdem die Klischees einer wieder berufstätigen Mutter abgehandelt sind (Rock platzt, Computer verwirrt) bringt die Art, wie Candice durch kleine Details die Kriminalfälle löst und ihre Romanze in Fahrt kommt, Spaß. Nachteil für frankophile OmU-Gucker: Die 3-DVD-Box kommt ohne Untertitel daher.
Rauer und authentischer geht es in der Thriller-Saga "Die Brücke" zu. Wen wundert's, kommt die Reihe doch aus Schweden. Und nicht erst seit "Wallander" oder der "Millennium"-Trilogie weiß der geneigte Zuschauer spannende und packende Krimi- und Thrillerunterhaltung aus Skandinavien zu schätzen.
"Die Brücke"-Reihe zeichnet ein auf den ersten Blick ungleiches Ermittlerduo aus. Empathie und Familienmensch hier, Single und kühler Kopf da. Beides ist gefragt, wenn es gegen Terroristen, ...
... Massenmörder und sogar gegen die Lungenpest geht. 1764 Minuten, Staffel 1 bis 3 - aber Vorsicht: Macht süchtig!
Auf dem besten Weg dahin ist auch die Serie "Fortitude". Allerdings gibt es da erst eine Staffel, die es aber bereits in sich hat. Eine Gemeinde hoch im Norden, in der noch nie ein Mord passiert ist, wird nun von einem solchen erschüttert.
Nahezu jeder der Einwohner, die aus allen Ecken und Enden der Welt kommen, hat etwas zu verbergen, wie ein hinzugezogener Polizeiexperte aus England nach und nach herausfindet. Auch der örtliche Polizist hat so seine Geheimnisse.
Reicht für 560 Minuten Hochspannung und schwarzhumorigen Witz. Dazu gibt es noch ein Mammut und jede Menge fehlgeleitetes zwischenmenschliches Techtelmechtel obendrauf. Der aufzuklärende Mord wird nicht der einzige bleiben ... Der perfekte Cliffhanger für Staffel 2!
Die US-Thrillerserie "True Detective" ist da bereits weiter: In der 2. Staffel schmücken nicht mehr die nonverbalen Dialoge von Matthew McConaughey und Woody Harrelson den Plot. Mit Colin Farrell, Rachel McAdams, Taylor Kitsch und Vince Vaughn wurden gleich vier Hollywoodgrößen verpflichtet und in den ehemaligen Speckgürtel von Los Angeles verfrachtet.
Während Vaughn einen Mafioso spielt, der aussteigen und seine Schäfchen ins Trockene bringen will, spielt der Rest Polizisten in unterschiedlichen Einheiten. Alle vier sind aber nur Rädchen in einem viel größeren Getriebe, das erst ...
... ab der Staffelhälfte richtig in Schwung kommt. Dreckig, direkt und mit großartigen Schauspielleistungen kommt die zweite Staffel "True Detective" daher und man darf gespannt sein, wie die dritte werden wird.
Hochkarätig besetzt ist auch "Die Vorsehung".
Anthony Hopkins, mal wieder Colin Farrell und Jeffrey Dean Morgan sitzen Teil eines tödlichen Katz-und-Maus-Spiels, in dem eigentlich nur der Mörder die Fäden in Händen hält. Er ist den Ermittlungen immer mindestens einen Schritt voraus. Selbst die hellseherische Gabe von Hopkins scheint er in seinen Überlegungen mit einbezogen haben.
Das macht dann nicht nur Hopkins Angst, sondern lässt auch beim Zuschauer zum Ende des Films hin die Nackenhärchen alarmierend zu Berge stehen. Knapp 100 Minuten wunderbare Schauspielleistungen - da kann man als Zuschauer auch ein paar auftretende Längen verschmerzen. "Die Vorsehung" thrillt!
An die Nerven geht auch "Lucia - Engel des Todes". Der niederländische Film behandelt den wohl größten Justizirrtum in der jüngeren Geschichte des Landes. Die Krankenschwester Lucia wird trotz mangelnder Beweislage wegen mehrfachen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt.
Über sechs Jahre sitzt sie unschuldig hinter Gittern. Der Film von Regisseurin Paula van der Oest schildert Lucias Leidensgeschichte. Ob sie ein Happy End hat?
Ein Happy End hat Michael Manns "Thief" nicht. Dieser Spoiler muss sein. Aber ob Happy End oder nicht, das ist für den Film nicht wirklich wichtig. Wichtig sind die Coolness von James Caan und die unaufgeregte Erzählweise des Plots durch Regie-Tausendsassa Michael Mann.
Spannend, stylisch und hart kommt er daher - der Film, aber auch Hauptdarsteller Frank (James Caan), ein Tresorknacker, ein Meisterdieb.
Frank ist gerade aus dem Gefängnis raus, lernt die junge Jesse kennen und will mit ihr ein normales Leben mit Familie und allem Pipapo führen. Allerdings geht ein Coup schief und er muss sich von da mit den Cops und einer Gangsterfamilie herumschlagen. Fazit: Meisterwerk - aus einer anderen Zeit (1981).
Das trifft ohne Weiteres auch auf die Blu-ray-Box mit drei bisher weitgehend unbekannten Filmen des französischen Comedy-Enfant-terribles Louis de Funes zu.
Der grimassenschneidende und unter Dauerstrom zu stehen scheinende kleine Franzose hat es den Deutschen seit Jahrzehnten angetan. Kein Wunder, dass immer wieder neue DVD- und Blu-ray-Boxen seines filmischen Schaffens auf den Markt kommen.
"Scharfe Kurven für Madame", "Oscar" und "Onkel Paul, die große Pflaume" zeigen de Funes in altbekannter Stärke, aber ohne Gendarmen-Outfit oder auf der Jagd nach "Fantomas". "Nein? Doch! Ohh …!"
"Zisch! Krach! Bumm!" heißt es dagegen bei Bruce Lee. Der "Meister des Kung Fu" steht nicht nur in Asien und Amerika hoch im Kurs. Dennoch erscheint erst jetzt eine Uncut-DVD-Box.
Ein Mal Todesgrüße, zwei Mal Todeskralle, dazu sein letzter Kampf und eine Dokumentation über die Kung-Fu-Legende: Das kann sich sehen lassen, zumal alles digital remastered wurde. Schließlich stammen die Kultfilme des Martial-Arts-Künstlers allesamt aus den 1970er-Jahren.
Und wer weiß, vielleicht steckt Sie das Kung-Fu-Fieber an? Es ist nie zu spät dafür! Ein Zitat des Großmeisters sollte man sich allerdings zu Herzen nehmen: "Dein Gegner muss den Schlag erst spüren, dann darf er ihn sehen." Bei ...
… Schach ist das ähnlich. Dem Gegner mehrere Züge voraus sein, ihn vor sich hertreiben, bis er nicht mehr anders kann, als "Schach" zu sagen. Die logische Antwort: "Schach matt." Auch wenn für manche Schach nur ein Spiel ist mit absoluten Nerds am Brett, langweilig obendrein - "Zug um Zug" ist es bei Weitem nicht.
Cal ist ein Star seines Sports. Trainiert von einem Deutschen, schlägt der 22-Jährige jeden, der sich an sein Brett wagt. Der Sieg beim anstehenden internationalen Turnier ist fest eingeplant. Verlieren gibt es bei Cal nicht. Arroganz dagegen schon.
Als dann aber plötzlich ein Kind auftaucht und ihm Konkurrenz macht, fühlt sich Cal in seiner Ehre verletzt. Zug um Zug rückt er dem Wahnsinn näher, denn seine Siegesserie darf nicht reißen ... Ob sie das tut? Wer weiß! "Zug um Zug" bietet Einblicke in das "Spiel der Könige" und macht Lust darauf, das eigene Brett wieder rauszukramen. Zudem ist der Film spannend und schauspielerisch auf einem sehr hohen Level. Könnte Kult werden!
Das Gleiche gilt für "Virgin Mountain". Da reicht es fast schon, dass der Film aus Island kommt. Aber es kommt ...
... noch besser: Der Mittvierziger Füsi spielt die Hauptrolle. Er ist ein Kind im Körper eines Mannes und lebt noch bei seiner Mutter. Die setzt ihm alle naselang neue Lover vor die Nase und versucht Füsi für das andere Geschlecht zu erwärmen. Aber Füsi stellt lieber Kriegsschlachten nach oder spielt mit ferngesteuerten Autos.
Bis er eines Tages einen Tanzkurs geschenkt bekommt und dabei Sjöfn kennenlernt. Irgendwie funkt es - bei Füsi. Bei Sjöfn dauert es und auch sie hat ein paar Macken, wie sich noch herausstellen wird. "Virgin Mountain" ist einer dieser leisen und liebenswürdig-schrägen Filme, die man nie wieder vergisst. Island: Mehr davon!
Starbesetzt und bildgewaltig kommt dagegen Terrence Malicks "Knight of Cups" daher - und gibt so einen Einblick in das Seelenleben Hollywoods. Rick (Christian Bale) spielt einen erfolgreichen Autor, der das ausschweifende Partyleben genießt. Frauen gehören dazu (Natalie Portman, ...
... Cate Blanchett). Als noch eine dritte Frau in Ricks Leben tritt, wird dieses durcheinandergewirbelt und beginnt von Neuem. Sinnsuche mit Hochkarätern. Hollywood-Heimkino at it's best!
Da will "Zipper" nicht hintenanstehen – wie schon der deutsche Untertitel verrät: "Geld. Macht. Sex. Verrat.". Und der Film ist topaktuell.
Das Streben nach politischer Macht und das Hängen daran, das Nichtloslassenkönnen – darum dreht sich alles in "Zipper". Staatsanwalt Sam Ellis (Patrick Wilson) hat eigentlich alles: eine hübsche Frau (Lena Headey), die für seine Karriere ihre hat sausenlassen, ein Traumhaus und einen Job, den er liebt. Aber er hat auch eine Affäre. Immer und immer wieder.
Als er in den US-Senat aufsteigen will, fällt seine Sexsucht ihm auf die Füße. Gewaltig. Und Sams bisheriges erfolgreiches Leben fällt wie ein Kartenhaus in sich zusammen. Was bleibt nach "Zipper"? Die Tatsache, dass Politiker auch nur Menschen sind. Und: "Ein Film von ..." muss nicht immer schlecht sein, zumindest wenn Darren Aronofsky ("Pi", "Requiem for a Dream", "The Wrestler", "Black Swan") seine Finger mit im Spiel hat.
"Kill your Friends" kommt ohne "Ein Film von …" aus. Dafür führt er den Zuschauer in eine Zeit, in der alles besser war - die 1990er. Und um noch eins draufzusetzen: in die britische Musikszene, ins pulsierende London.
Um Stephen Stelfox dreht sich alles. Er ist ein karrieregeiler Musikmanager, dem Musik aber völlig egal ist. Dennoch hält er sich für den einzig Wahren, den Auserwählten, das Nonplusultra. Kokain und Alkohol helfen bei dieser Selbsteinschätzung ein wenig nach. Als er bei einer Beförderung übergangen wird, greift er zum Baseballschläger.
Die Figur des Stephen Stelfox erinnert stark an die des Patrick Bateman aus "American Psycho". Nur statt des New Yorker Investmentbankers übernimmt in "Kill your Friends" ein Londoner Musikmanager die Rolle des skrupellosen, arroganten, sarkastischen und über Leichen gehenden Vorzeigearschlochs. Dazu gibt es jede Menge Britpop und den einen oder anderen Seiteinhieb auf die 1990er. "Yo, I'll tell you what I want, what I really, really want …"
Was Jane will? Eine Knarre! Und sie bekommt sie - in Form ihres Ex-Freundes, der ihr hilft, sich, ihr Haus und ihren Mann gegen eine Bande von kaltblütigen Gangstern zu verteidigen. Willkommen im Wilden Westen. Willkommen bei "Jane got a Gun".
Natalie Portman spielt Jane, hart zu sich selbst und mitten im Leben stehend. Ihre große Liebe ist an den Wirren des Bürgerkriegs zerbrochen. Aber irgendwie muss es ja weitergehen. Ein neuer Mann und ein paar Jahre später holt sie die Vergangenheit wieder ein.
Der Film brilliert mit starken Schauspielerleistungen und einem Bösewicht, den man in dieser Rolle einfach nicht vermutet hätte: Ewan McGregor. Der Boss der Gangsterbande ist ein Fiesling, wie er im Buche steht, unsympathisch und kaltblütig bis zur Hutspitze. So machen Western Spaß, auch wenn der Filmplot ein todernster ist.
Todernst geht es bei "The Good, the Bad and the Dead" nur am Anfang zu.
Da wacht Brian mitten in der Wüste auf. Um ihn herum Leichen, mehrere Autos, Drogen und Millionen Dollar. Wie er dahingekommen ist und was er dazu suchen hat? Brian hat keine Ahnung. Aber muss hier erst einmal weg.
Denn nicht nur ein korrupter Sheriff ist im auf den Fersen, sondern auch die DEA und ein Drogenboss. Auf seiner Flucht kehren nach und nach seine Erinnerungen zurück, aber nicht an alle will er sich erinnern. Das Ende hält einige Überraschungen parat - und das passt zu dem schrägen Crime-Action-Thriller, mit etwa Dolph Lundgren und Danny Trejo.
Todernst ist dann nur noch der Filmtitel.
Mit einem ernsten Thema wartet wiederum "Hyena Road" auf. Eine Straße durch Afghanistans wilde Bergwelt, um den Taliban endlich Einhalt gebieten zu können, soll gebaut werden. Aber die Straße bildet nur die Rahmenhandlung. Der Film führt die Schicksale dreier Männer zusammen, zweier kanadischer Soldaten und eines alten Mudschaheddin, der sich längst zur Ruhe gesetzt hat.
"Hyena Road" ist kein einfacher Film, etwas Gehirnschmalz wird schon benötigt, aber dann wartet er mit Aha-Effekten, Geheimnissen und Ansätzen von Verschwörungstheorien auf. Fantastische Landschaftsaufnahmen einer staubigen Bergwelt und ein kleiner Ausflug in die kriegerische Vergangenheit des Landes runden das Ganze ab. Dass keine US-Soldaten vorkommen, ist ein weiterer Pluspunkt.
Im effektvollen Actionreißer "Kill Command" bekommen es US-Elitesoldaten bei einer vermeintlichen Routineübung mit ...
... Kampfrobotern zu tun, deren Programmierung auf "Lernen" eingestellt ist. Und das tun sie auch. Sie studieren, analysieren und reprogrammieren sich selbst, was für die menschlichen Kampfschweine dann zur tödlichen Bedrohung wird. Mills, halb Mensch, halb Maschine, die die Übung vor Ort begleitet, ...
... ist von der Durchschlagskraft und Raffinesse der von ihr programmierten Maschinen überrascht. Aber auch sie wird zum Angriffsziel der Roboter. "Kill Command" kommt mit viel Wumms daher, aber an Klassiker wie die "Terminator"-Reihe nicht heran, trotz sehr ansehnlicher Effekte und Roboter. Irgendwie hat man das Gefühl, dass das schon längst nicht mehr die Zukunft ist.
Auch bei "Echelon Desaster" macht sich etwas von Menschenhand Erschaffenes selbstständig: Eine Software, die lernt und immer mächtiger wird, lässt das Wetter verrückt spielen. Erdbeben ...
... sind erst der Anfang. "Echelon" könnte das Ende der Menschheit bedeuten. Man muss die Software irgendwie stoppen ... Unterhaltsam. Aber das geringe Budget erinnert an einen TV-Film. Am Ende kommt man nicht umhin, zu sagen: Da wäre SciFi-mäßig sicherlich mehr drin gewesen.
Zu den SciFi-Klassikern zählt zweifelsohne "Battlestar Galactica". Die Serie, als DVD-Box mit allen vier Staffeln, bekommt weiteren Zulauf.
In "Blood and Chrome" wird die Vorgeschichte von Commander William Adama erzählt. Das Prequel spielt fünf Jahre vor dem ersten Cylonischen Krieg.
Wie bei den jüngsten "Star Trek"-Filmen wird dabei der Werdegang der Hauptfigur(en) näher beleuchtet. Wie wird aus dem aufstrebenden jungen Piloten Adama dann der Commander, in dessen Händen die Zukunft der Menschheit liegen wird? 90 Minuten dauert das Ganze, ein gebührender Aufgalopp für die eigentliche US-SciFi-Kultserie.
Dass auch Russen SciFi können, haben sie bereits mit "Dark Planet" bewiesen. "Survival Game" von Regisseur Sarik Andreasjan nimmt dabei die Idee von "Running Man" (der übrigens 2017 spielt) und stellt eine Action-TV-Gameshow in den Mittelpunkt des Films: ...
... "Mafia" heißt sie und elf Kandidaten setzen darin ihr Leben aufs Spiel, um einen riesigen Batzen Geld zu gewinnen. Die Kandidaten müssen den- oder diejenigen aus ihrer Mitte entlarven, die zur Mafia gehören. Gerät einer in den Verdacht, muss er sich seinen größten Ängsten stellen - was bisher keiner überlebt hat.
Aber es wäre nicht SciFi, wenn nun doch jemand überlebt. Am Ende gibt es noch einen politisch-erhobenen Zeigefinger. Aber der stört nicht. Auch beim zweiten Mal unterhält "Survival Game" noch blendend - auch weil sich die Effekte sehen lassen können.
Effekte satt gibt es auch beim Action-Reißer "Point Break". Zeit zum Durchatmen bleibt da für den Zuschauer kaum, denn der ...
... Adrenalinjunkie und Ex-Youtubetstar Johnny Utah kehrt nach einem tödlichen Unfall der Surfer-Szene den Rücken und heuert beim FBI an. Als eine unbekannte Gruppe mehrere Angriffe auf Unternehmen startet, erkennt Utah ein hilfreiches Detail: Die Mitglieder der Gruppe müssen Extremsportler sein, auf der Suche nach ...
... dem Adrenalinjunkie-Nirvana, der Vollendung der Osaki-Eight. Utah schleust sich in die Gruppe ein und wird schon bald auf eine harte Probe gestellt: Gesetz oder Leben nach eigenen Regeln? Der Film bietet ultrastarke Bilder und Stunts - und am Ende die Frage: Sind die Bösen hier nicht die eigentlichen Guten?
Nahezu effektfrei kommt "Unknown User" daher. Allerdings sollte man als Zuschauer schon einen Hang zu Social Networks haben und Whatsappen, Instagrammen und Twittern, sonst macht der Film keinen Spaß.
Das Problem des Streifens ist nämlich, dass man sehr viel lesen muss: Chatverläufe beispielsweise. Das nervt. Die Idee des Films ist aber hip, fresh, fast tight: Laura hat sich vor einem Jahr umgebracht. An ihrem Todestag sitzen sechs Mitschüler am Computer, via Skype miteinander verbunden. Doch ihr Gespräch wird plötzlich gestört: Ein Unbekannter hackt sich über Lauras Konto ein. Und das ist erst der Anfang.
Seine Forderungen sind unmissverständlich: Wer den Chat verlässt, stirbt. Wer schweigt, stirbt. Und so dezimiert sich nach und nach der Kreis der Skyper, ohne dass einer wüsste, wer hier denn eigentlich die Fäden zieht. Wie gesagt: Der Plot bringt's. Die filmische Aufarbeitung muss man mögen. Seine Fans findet der Film ganz sicher.
Das gilt auch für den "Demolisher". Bedrückend, gewalttätig, ohne Aussicht auf Rettung: So prügelt er sich in das Leben der Zuschauer. Komplett schwarze Schutzkleidung tragend sucht der "Demolisher" nach den Gangstern, die seine Frau zum Krüppel geprügelt haben.
Nach für Nacht streift er durch die heruntergekommenen und fast menschenleeren Straßen einer deprimierenden Großstadt. Er sucht nicht nur die Gangster, sondern auch Erlösung. Aber er findet nur Gewalt und eine Obsession, die sein Leben oder das, was noch davon übrig ist, komplett zu verschlingen droht.
Als er eines Nachts auf Marie trifft, reiner Zufall, spitzt sich das Ganze zu. Ein Katz-und-Maus-Spiel strebt auf seinen gewalttriefenden Höhepunkt zu. Wer "Punisher" mag, wird "Demolisher" lieben. Aber: Ein Film für die breite Masse ist er nicht.
"Yakuza Apokalypse" ist das genauso wenig. Wer den Namen des Regisseurs hört, weiß bereits, warum: Takeshi Miike. "Audition", "Full Metal Yakuza" oder auch die "The Thord Yakuza"-Saga haben gezeigt, dass Miike kein 0815-Regisseur ist. "Yakuza Apokalypse" ist deshalb nur logisch. Warum ...
... nicht einmal Yakuza und Vampire in einem Film zusammenbringen? Ein scheinbar unverwundbarer Yakuza-Boss muss nun doch abtreten. Seine Vampir-Gabe übergibt er zuvor noch an seinen designierten Nachfolger. Der hat diese auch dringend nötig, denn andere Clans haben es auf das Gebiet seines einstigen Bosses abgesehen. Und sie ...
... haben ebenfalls so ihre dämonischen Geheimnisse. Krasse Idee(n), geile Umsetzung! Ein Miike-Film, wie er sein soll, mit viel Blut und schrägem Humor.
Kunstblut satt gibt es auch bei "Little Dead Rotting Hood". Rotkäppchen war gestern.
Wie dereinst beim Märchen der Grimms gibt es eine im Wald lebende Großmutter. Die ist aber der Hexerei mächtig und bekommt mit, wie sich eine Werwolfbrut in ihrer Heimat ausbreitet. Da die Menschen die Gefahr nicht erkennen, verwandelt sie schließlich ...
... ihre Enkelin in eine capetragende, mörderische Untote. Sie soll den Ort vor den Werwölfen und dem Untergang retten. Kein einfaches Unterfangen, aber der Sheriff (Eric Balfour!) steht ihr zur Seite. Ja, auch auf so etwas muss man als Drehbuchautor erst einmal kommen. Gabriel Campisi hatte sie - und Regisseur Jared Cohn gelang eine wirklich sehenswerte Umsetzung. Man darf gespannt sein, welches Märchen sich die beiden als Nächstes zur Brust nehmen.
Untote sind ja eh hip. Fresh. Tight. Und das schon seit einigen Jahren. Nicht totzukriegen sozusagen. Neben Hochkarätern wie den beiden "Walking Dead"-Serien und dem Blockbuster-Ausrutscher "World War Z" gibt es aber auch jede Menge Filme, die es nicht gebraucht hätte. "Navy Seals vs. Zombies" hätte um ein Haar dazu gehört. Der Vizepräsident der USA meldet "Code Red".
Er sitzt fest. Eingeschlossen in Baton Rouge. Irgendetwas geht dort vor sich. Ein Trupp Seals soll ihn rausholen und der Sache auf den Grund gehen. Schnell wird den Elitesoldaten klar, dass sie es mit einem neuartigen Feind zu tun haben. Schnelles Fazit: Die Zombies kommen erst spät, können sich aber sehen lassen. Die Twists passen. Aber nur absolute Zombiefilm-Fetischisten dürften Gefallen finden. Irgendwie hat man alles schon einmal gesehen.
Das gilt nicht für diesen Zombiestreifen: "Jeruzalem". Hier gibt es viele Neuerungen, sowohl was die Zombies an sich betrifft als auch die Sichtweise der Zuschauer. Mit Hilfe einer Google Glas fühlt man sich, als wäre man live im Geschehen - und ...
... das heißt mitten im Partyleben Jerusalems. Zwei US-Girlies machen Urlaub in der geschichtsträchtigen Stadt. Sie lernen schnell einheimische Jungs kennen, Juden genauso wie Araber. Aber die Girlies sind einfach zur falschen Zeit am falschen Ort, denn ...
... mysteriöse, unheilvolle Dinge kündigen sich an. Die Hölle öffnet nicht nur sprichwörtlich ihre Pforten und ein Kampf auf Leben und Tod der gesamten Menschheit beginnt. Fliegende Zombies, historische Verweise, eine altehrwürdige, mystische Kulisse - dazu die Ego-Shooter-Optik und ab und an Found-Footage-Charakter: "Jeruzalem" haucht dem Untoten-Genre definitiv neues Leben ein!
"Houses of Terror" versucht das bei einem anderen Horror-Subgenre: bei Halloween-Schockern. Auch hier glaubt der Zuschauer nahezu schon alles gesehen zu haben. Aber "Houses of Terror" zeigt, dass das nicht so ist.
Zu Halloween konkurrieren in den USA Hunderte Horrorhäuser um die Gunst Gruselsuchender. Einer Gruppe von Freunden sind die "normalen" Vampire, Zombies und Clowns mit Reißzähnen, die plötzlich hinter an Decken baumelnden Gerippen hervorspringen, nicht genug. Sie suchen den besonderen Kick.
Und finden den via soziale Netzwerke dann auch irgendwo in der Pampa. Das Problem dabei ist: Sie haben zuvor einige Einheimische verärgert. Der Rest ist klassischer Slasher-Horror und erinnert an Rob Zombies "Haus der 1000 Leichen". Das ist ein Kompliment.
Komplimente braucht der "Candyman" nicht. Erstmals auf Blu-ray erschienen, hat der Film auch fast 25 Jahre nach seiner Entstehung nichts von seinem Gruselfaktor verloren. Nach wie vor ist es einer der wenigen Filme, bei denen einem noch immer ein Schauer über den Rücken läuft, wenn man daran denkt, ...
... dass es genügt, sich vor einen Spiegel zu stellen und fünf Mal seinen Namen zu sagen, um ihn heraufzubeschwören. Ist das nur eine dieser urbanen Legenden? Helen versucht das herauszufinden. Sie hätte es besser gelassen.
Zu manchen Filmen kann man erzählen, was man will - am Ende muss man sie einfach gesehen haben. "Candyman" ist so einer.
"Die dunkle Seite des Mondes" könnte auch so einer werden. Die deutsche Produktion fährt mit Moritz Bleibtreu und Jürgen Prochnow schauspielerisch die ganz große Schiene. Doch statt seichter Unterhaltung oder gar Romantic Comedy gibt es Suspense, Drama und Thriller. Und wie das?
Ein Pilztrip reicht aus. Die Halluzinogene verfehlen beim Wirtschaftsanwalt Urs Blank (Bleibtreu) nicht ihre Wirkung, nur ist sie anders als gedacht. Blanks dunkle Seite kommt zum Vorschein und er wird zur unberechenbaren Persona non grata. Und während Blank ...
... in den Wäldern nach einem Mittel gegen seinen Pilztrip sucht, sorgt sein Mandant (Prochnow) dafür, dass Blank ihm nicht einen vielversprechenden Deal versaut. Notfalls muss Blank halt sterben. Supergeschichte, topbesetzt und grandios verfilmt. Mehr davon, deutsche Filmindustrie! Mehr!
"Mehr davon, mehr!" möchte man als Filmfan auch rufen, wenn es um Bud-Spencer-Streifen gilt. Allein, es ist nicht mehr möglich, Spencer alias Carlo Pedersoli ist tot.
Er wird nie wieder einen Film drehen. Seine ruhig und durchweg sympathischen Haudraufs machten ihn einzigartig. Der Sommer 2016 soll auch seiner sein. Film ab!