

Der King of Pop!
Michael Jackson ist tot.
Das ist so wie damals bei John Lennon: Jeder weiß noch, wo er an diesem Tag war, wie er es erfahren hat, dass der Ex-Beatle von einem verwirrten Fan erschossen wurde.
Oder auch der Tod von Lady Di. Es war ein Sonntag - und die Nachricht war unglaublich. Wie konnte diese junge Frau, die nach der Trennung von Charles eigentlich gerade erst anfing zu leben, so grausam ums Leben kommen?
Bei Menschen wie Farrah Fawcett musste man leider damit rechnen, und trotzdem ist es dann schlimm für die Familie, Freunde, Fans.
Aber Michael Jackson, der King of Pop, eine selbsterschaffene Kunstfigur, wie entsprungen aus dem "Neverland", stirbt so plötzlich an Herzversagen?
Ein riesiges Unglück für die, die ihn und seine Musik geliebt haben.
Auch wenn die Menschen, die ihm in den letzten Tagen und Monaten begegnet sind, alle sagen, wie zerbrechlich, kränklich und blass er gewirkt hätte.
Er soll nur noch 50 Kilo gewogen haben.
Sicher, jetzt werden einige kommen und behaupten, sie hätten es vorausgesehen, er sah so fertig aus, und er nahm zu viele Medikamente, und er war auch nicht ganz bei Sinnen.
Aber es ist ein Schock für die Fans auf der ganzen Welt.
Und die Kollegen: "Seine Größe war Perfektion. Michael war einer dieser Leute, die nicht aufgeben, bis etwas perfekt ist - und er arbeitete sogar dann noch weiter", sagt Donna Summer.
Sie haben einen der ihren verloren.
Ein Vorbild, wenn auch ein umstrittenes.
Und so reagieren die Stars und Fans mit Bestürzung und Trauer.
Die Frau, die man als einzige ihm ebenbürtig im Musikbusiness ansehen kann, Madonna, sagt: ...
... "Ich kann nicht aufhören über diese traurige Nachricht zu weinen!"
... "Ich habe Michael Jackson immer bewundert. ...
... Die Welt hat einen der Größten verloren, aber seine Musik wird für immer weiterleben."
Lisa Marie Presley, die Mitte der 1990er Jahre kurz mit Jackson verheiratet war, sprach von einem "massiven Verlust".
Sie denke vor allem an Jacksons Kinder, "die ihm alles bedeuteten".
Auch wenn ihm nachgesagt wurde, dass der King of Pop die Tochter des King of Rock nur aus PR-Zwecken geheiratet hätte, ...
... ist sie jetzt doch sehr traurig.
Hollywoodstar Elizabeth Taylor, Jacksons langjährige enge Freundin, war nach Angaben ihres Sprechers "zu sehr am Boden zerstört", um den Verlust in Worte zu fassen.
Mit seiner mütterlichen Freundin zusammen setzte er sich seit Jahren für HIV-kranke Menschen ein.
Jackson-Fans hielten spontan Mahnwachen ab und zollten ihrem Idol mit Gesängen und Aufführungen des "Moonwalk" Tribut.
In der Nacht seines Todes versammelte sich eine große Menschenmenge vor dem legendären New Yorker Apollo-Theater,...
... in dem der junge Jackson 1969 bei einem Talentwettbewerb seine Karriere gestartet hatte.
"In Erinnerung an Michael Jackson, eine wahre Apollo-Legende", leuchtete als Schriftzug auf dem Gebäude auf.
Auch vor Jacksons Nobelvilla in Holmby Hills wollen ihm Hunderte die letzte Ehre erweisen.
Angeblich wurde ein Dutzend Touristen in einem Reisebus Augenzeuge von Jacksons Abtransport im Krankenwagen.
Sie hatten vor dem Tor des Anwesens Fotos gemacht, als die Ambulanz den todkranken Star abholte.
Frank DiLeo, Jacksons Manager und langjähriger Freund, beschrieb den Popstar als "das größte Talent, mit dem ich je gearbeitet habe".
Nach seinen letzten Proben am Mittwochabend habe Jackson sehr zuversichtlich gewirkt. "Er sagte mir, wie glücklich er sei und dass die Dinge sich endlich so entwickelten, wie er es sich wünschte", so DiLeo in der "Times". (Foto: Mit Jermaine Jackson nach der Pressekonferenz im UCLA)
Michael Jacksons Leben hatte Höhen und Tiefen.
Aber an dieser Stelle soll es nicht um die Dinge gehen, die Jackson eventuell getan hat oder nicht, wie die Anschuldigungen wegen sexuellen Missbrauchs Minderjähriger, ...
... der Prozess endete mit Freispruch, ...
... sondern es soll ausschließlich um den Künstler und seine umfangreiches Werk gehen, ...
... das nun nach seinem Tod sicher noch einmal ganz anders vermessen wird.
Seine Freunde suchen jetzt natürlich nach einem Grund für den viel zu frühen Tod Michael Jacksons.
Herzversagen scheidet für viele aus oder wird zumindest damit begründet, dass "kriminelle" Ärzte für den Tod des King of Pop verantwortlich sind, ...
... Mediziner, die Jackson während seiner ganzen Karriere behandelt hätten, "die ihm das Gesicht zerstört haben, ...
... die ihm Medikamente gegen seine Schmerzen gegeben haben", sagt z.B. Tarek Ben Amar im französischen Radiosender Europe 1.
Jackson habe Medikamente gegen Schlaflosigkeit genommen. Zudem sei er ein Hypochonder gewesen. "Man wusste nie, ob er wirklich krank war, weil er von Scharlatanen umgeben war, die von dieser Hypochondrie lebten und ihm tausende und abertausende Dollar für Medikamente und Vitamine abknöpften", sagte der Produzent.
Jacksons Familie hatte zuvor bereits auf einen möglichen Zusammenhang zwischen dem Tod des Musikers und dessen Medikamentenkonsum hingewiesen.
Jacksons Tod sei "nicht unerwartet" gekommen, sagte der Anwalt der Familie, Brian Oxman (r.) dem Sender CNN.
Die genaue Todesursache wird die Autopsie klaren. (Foto: Jacksons Leiche wird vom Krankenhaus in die Gerichtsmedizin geflogen)
Den Fans dürfte das dann schon fast egal sein.
"Ich hatte mich so auf seine Show in London gefreut. Wir wären zur gleichen Zeit in Europa auf Tour gewesen und ich wollte einfliegen, um ihn zu sehen. ...
... Mein ganzes Leben lang war er eine Inspiration für mich und ich bin am Boden zerstört, dass er nicht mehr da ist", sagte Popstar Britney Spears laut "Usmagazine".
Justin Timberlake schreibt auf seiner Internetseite: "Ich kann noch nicht die richtigen Worte finden, um meine tiefe Trauer über Michaels Ableben auszudrücken. ...
... Wir haben ein Genie und einen wahren Botschafter nicht nur für Popmusik, sondern jede Art von Musik verloren.
... Er war eine Inspiration für mehrere Generationen, und ich werde für immer die Momente schätzen, die ich mit ihm auf der Bühne verbracht habe, und all die Dinge, die ich durch ihn über Musik gelernt habe."
Der Musikproduzent Quincy Jones sagte: "Ich bin absolut geschockt von dieser tragischen und unerwarteten Nachricht. ...
... Dass Michael uns so plötzlich und in einem so jungen Alter weggenommen wurde, da fehlen mir die Worte."
Mutter Katherine wird sich nun um die Kinder kümmern.
Die Geschwister La Toya, Jermaine, ...
... Randy und Janet ...
... bitten um Zurückhaltung und Verständnis, dass sie in dieser schweren Zeit in Ruhe gelassen werden wollen.
Die Familie versammelte sich im Haus von Mutter Jackson in Encino, nahe Los Angeles, um gemeinsam zu trauern.
Jacksons Vater Joe eilte aus Las Vegas herbei.
Derweil überschlagen sich die Beileidsbekundungen der Mächtigen, Reichen und Kollegen Jacksons.
Kaliforniens Gouverneur, Arnold Schwarzenegger zu Michael Jacksons Tod: "Die Welt hat eine der einflussreichsten Persönlichkeiten in der Musikindustrie verloren."
Wie alle Kalifornier seien seine Frau und er "traurig und schockiert". (Foto: Maria Shriver mit Michelle Obama beim Besuch einer Schule in San Francisco)
"So wie es keinen zweiten Fred Astaire oder Chuck Berry oder Elvis Presley geben wird, wird es nie jemanden geben, der mit Michael Jackson vergleichbar ist", sagte Hollywood-Produzent Steven Spielberg.
"Seine Musik wird bis heute in jeder Ecke der Welt gespielt", so noch einmal Starproduzent Quincy Jones. "Er hatte alles - Begabung, Anmut und Perfektion."
Mit Jacksons Tod habe er seinen kleinen Bruder verloren, sagte Jones, "und ein Teil meiner Seele ist mit ihm gegangen".
Jacksons einstiger Produzent, der frühere Sony-Chef Tommy Mottola, sagte der "Los Angeles Times": "In der Popgeschichte gibt es eine Drei-Männer-Herrschaft: Sinatra, Elvis und Michael."
Sie hätten die Popkultur definiert. "Nichts was vor ihm war oder was nach ihm kommt, wird jemals so groß sein, wie er war."
US-Hip-Hop-Musiker Sean "P. Diddy" Combs schrieb im Internetdienst Twitter, Jackson habe ihm gezeigt, "dass man den Beat tatsächlich sehen kann".
Der Popstar habe die Musik zum Leben erweckt.
"Ich bin am Boden zerstört", erklärte die italienische Schauspielerin Sophia Loren, eine weitere Freundin des Sängers.
"Es wird nie einen zweiten Michael Jackson geben. Die Welt hat eine Ikone verloren, er hat der Welt mit seiner Musik einen Schatz geschenkt."
Der Illusionist Uri Geller, ein guter Freund des Musikers, erklärte sich "am Boden zerstört und sehr, sehr traurig".
Jackson war 2001 sein Trauzeuge. Er bete für ihn, sagte Geller.
"Ich habe ihn und seine Musik geliebt, als ich zur Schule gegangen bin", so ein Fan. "Sein Leben war seltsam, aber seine Musik begleitet mich seit meiner Jugend."
"Niemand ist so hoch geflogen und so tief gestürzt", schrieb der britische Außenminister David Millibrand auf Twitter. "Ruhe in Frieden, Michael."
Oft wurde Jackson mit dem Genie James Brown verglichen.
Und Udo Jürgens hat nach eigenen Angaben die Musikalität von Michael Jackson immer zutiefst bewundert. "Das Talent von Michael Jackson war grenzenlos und ließ einen mit offenem Mund danebenstehen", so der deutsche Sänger.
"Jackson war ein unglaublicher Songschreiber und der Einzige seiner Generation, der eine derartige Bewegungskultur hatte. Seine Songs haben etwas Geniales und waren immer auf der Höhe der Zeit." (Foto: Mit Lisa Marie Presley)
"Für mich persönlich war er ein armer Mensch, aber ein riesiger Künstler." Das sagt der weltweit einzige autorisierte Biograf von Michael Jackson, Christian Marks, zum Tod des Künstlers.
Mariah Carey hat Michael Jackson für seinen "einmaligen Beitrag" zur Musikwelt gewürdigt. Er habe Millionen von Fans Freude ins Leben gebracht, so Carey.
"Kein Künstler wird jemals seinen Platz einnehmen. Sein Stern wird für immer leuchten."
Der amerikanische Rock-Star Lenny Kravitz erklärte derweil: "Es wird niemals wieder ein Talent wie Michael Jackson geben." Er sei ein Junge gewesen, "den Gott mit einer engelsgleichen Stimme gesegnet hat".
Bei gemeinsamen Arbeiten sei Jackson "lustig, sehr lustig" gewesen. "Ich habe auch gesehen, was er für ein wunderbarer Vater war. Er war ein wundervoller Mensch. Ich bin tieftraurig", ließ Kravitz in London mitteilen. "Du hast uns alles gegeben, was Du geben konntest."
Nena ist bestürzt: "Ich war immer ein absoluter Fan von Michael Jackson. Und ich hätte ihn gern gesehen im Sommer, in London." Nena fügte hinzu: "Ich wünsche Michael eine schöne Reise, wo immer er jetzt hingeht. Ich glaube, dass es ihm sehr gut geht."
"Ich habe ihn sehr geliebt und werde ihn jeden Tag für den Rest meines Lebens vermissen", sagt Liza Minelli.
"Ein großer Künstler, der viele, viele Impulse für die Popwelt gesetzt hat, aber natürlich auch in sich ein sehr tragisches Leben zuletzt geführt hat. 'Thriller', das ist bis heute ein Klassiker", findet Karl-Theodor zu Guttenberg, Bundeswirtschaftsminister.
Der britische Premierminister Gordon Brown hat nach dem Tod von Michael Jackson sein Beileid zum Ausdruck gebracht. "Das ist eine sehr traurige Nachricht für Millionen Michael-Jackson-Fans in Großbritannien und auf der ganzen Welt!"
"Mein Herz ist voller Trauer über den schrecklichen Verlust meines engen Freundes Michael. Er war ein außerordentlicher Freund, Künstler und eine Bereicherung für die Welt. Ich schließe mich seiner Familie und seinen Freunden an, indem ich sein unglaubliches Leben feiere und seinen viel zu frühen Tod betrauere". Das sagt Brooke Shields.
Die ganze Welt wird ihn vermissen.
Michael Jackson, King of Pop (1958 - 2009)