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Die großen Filmfestivals: Stars auf dem roten Teppich ...
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... und am Ende ein goldener Hauptpreis.
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Im Februar geht es in Berlin um den Bären, ...
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... im Mai in Cannes um die Palme ...
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... und im September in Venedig um den Löwen.
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Es geht nie um die ... Sie wissen schon.
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Aber immer um die Filmkunst.
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Die Festival-Preise haben bei manchen Cineasten einen höheren Stellenwert ...
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... als die Oscars, die meist beim Massenpublikum die Maßstäbe setzen.
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Auch wenn viele Film-Experten inzwischen an den großen Festivals in Europa zweifeln und wichtige Entwicklungen eher in arabischen Ländern, in Südamerika oder in Asien sehen ...
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... oder bei kleineren Filmfesten wie dem Sundance im US-Staat Utah oder dem Festival in Toronto: ...
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... Noch gelten Berlin, Cannes und Venedig als die drei renommiertesten Festivals der Welt. Deswegen hier: Ein Vergleich mit Augenzwinkern.
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BERLIN: Die Berlinale wurde 1951 in einer Stadt gegründet, die noch von Krieg und Blockade gezeichnet war.
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Das Festival verstand sich lange als kulturelles Aushängeschild des Westens ...
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... und im Kalten Krieg als Treffpunkt für Künstler aus Ost und West.
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Heute versteht es sich als sehr politisch und orientiert sich oft außereuropäisch.
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CANNES: Das Festival wurde 1946 gegründet, auch wenn es Ansätze bereits vor dem Weltkrieg gab.
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Wegen Geldmangel fiel es in den frühen Jahren ein paar Mal aus. Wegen der Mai-Unruhen erzwang 1968 eine Gruppe politischer Filmemacher, angeführt von den Nouvelle-Vague-Stars Jean-Luc Godard und François Truffaut (M), einen Abbruch.
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VENEDIG: Das Filmfestival gilt mit seiner Gründung 1932 als das älteste der Welt. Zunächst stand Diktator Benito Mussolini Pate.
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Zeitweise fiel es auch ins Wasser oder ...
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... fand unregelmäßig statt.
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Es war Italiens "Dolce Vita"-Zeit mit Filmgrößen wie Federico Fellini (1969 mit Capucine), Luchino Visconti oder Michelangelo Antonioni.
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BERLIN: Meist kann kaum jemand den Titel oder den Namen des Regisseurs aussprechen.
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Mitten in Europa steht die Jury oft auf Exotisches.
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Viele Sieger finden nur mit Ach und Krach einen Verleih. (Foto: "Tropa De Elite", der Gewinner der 58. Berlinale)
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CANNES: Hier gab es bereits viele renommierte Mehrfachgewinner, zum Beispiel Bille August (Mitte) ...
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... oder Francis Ford Coppola (mit Sohn und Tochter Sofia).
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Am besten hieße der Sieger hier Lars Quentin Haneke-Dardenne-Polanski-Van-Sant.
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VENEDIG: Auch hier schadet der Name Coppola nicht - 2010 gewann seine Tochter Sofia.
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Ja, oft sind es die gleichen Namen wie in Cannes. Der Löwe gilt ein bisschen als Oscar-Vorbote.
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Im Zweifel aber gewinnt Ang Lee - zumindest war das 2005 und 2007 so.
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Es gibt in jeder Stadt viele Klischees über den Jury-Vorsitz: ...
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BERLIN: Hier bevorzugt man exzentrische Filmfrauen europäischer Herkunft (2011: Isabella Rossellini, 2009: Tilda Swinton).
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CANNES: Franzosen mögen linksliberale Charakterköpfe, manchmal sogar aus den USA (2011: Robert De Niro, 2008: Sean Penn).
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VENEDIG: Gerne nimmt man hier ein Enfant Terrible der internationalen Filmwelt (2010: Quentin Tarantino, 2011: wird erst im Frühling publik).
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Der Charakter des Festivals ist ebenfalls überall ein anderer: ... (Foto: "True Grit" mit Jeff Bridges)
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BERLIN: Berliner lieben ihre Berlinale - sie gilt als das weltgrößte Publikums-Festival.
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Natürlich wird trotzdem gemotzt, ...
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... zum Beispiel über lange Schlangen an den Ticket-Schaltern.
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Berliner allerdings können sich einrichten: ...
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... Ein Picknick auf dem roten Teppich, ...
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... das Programm auswendig lernen, ...
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... und dann ist die Freude auch riesengroß über die erstandenen Karten.
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Kritiker finden den Wettbewerb zwar oft "durchwachsen", zu entdecken gibt es dafür immer etwas in den Unter-Sektionen.
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Seit 1987 wird bei der Berlinale der schwul-lesbische "Teddy" verliehen.
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CANNES: Hier geht es beim Einlass sehr streng zu, schon manch einer wurde wieder nach Hause geschickt, ...
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... denn Cannes gilt als extrem exklusiv, glamourös und prestigeträchtig.
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Es soll aber auch hier Mittel und Wege geben, überall reinzukommen.
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Meistens sind hier mehr A-Promis als bei den anderen. Südfrankreich mit Meerblick im Mai ...
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... ist nun mal attraktiver als Deutschlands Hauptstadt im nasskalten Februar.
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Im Anschluss hat der internationale Jet-Set hier auch noch die Option, zum Formel-1-Rennen im nahen Monaco (Ende Mai) zu fahren.
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Also: Cannes, muss aber nicht.
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VENEDIG: Vergleichsweise gemütlich und romantisch geht es in Venedig zu.
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Das Festival ist fast ein Wellness-Programm für gestresste Filmemacher und Kritiker.
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Ohne permanent an den gigantischen "Filmmarkt" zu denken, geht es hier weniger ums Geschäft als in Cannes und Berlin.
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Die Stadt im Wasser mit wenigen (Lido) bis gar keinen Autos (Innenstadt) ist eine perfekte Kulisse, ...
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... fast unerträglich schön.
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Aber - was zum Meckern gibt's immer: ...
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BERLIN: Auch wenn es stimmt, dass der heutige Festival-Hauptort, der Potsdamer Platz, potthässlich ist und vor dem Jahr 2000 alles irgendwie urbaner war, ...
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... wer will schon wirklich wieder zurück in den Mief des altbundesrepublikanischen West-Berlins?
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CANNES: Die verhältnismäßig kleine Stadt am Mittelmeer ist vom Auflauf der (Medien-)Massen überfordert ...
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... und die Starlets nerven und der Beton-Filmpalast sowieso.
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Wer allerdings so spricht, leidet auf hohem Niveau. Deswegen: Einfach mal die Klappe halten und die Côte d'Azur genießen.
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VENEDIG: Der Lido ist mittlerweile auch lädiert ...
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... und gar nicht mehr so mondän ...
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... wie zu Zeiten von Thomas Mann.
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Damit ist die Stadt Venedig wenigstens einigermaßen irdisch.
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Doch Abhilfe ist versprochen, ein neuer Filmpalast im Bau. (soe)
Berlin, Cannes, Venedig Filmfestivals im Vergleich
Viele vergleichen die Berliner Filmfestspiele gern mit den Events in Cannes und Venedig. Eine Anleitung zum Smalltalk über die wichtigsten der sogenannten A-Festivals.
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