Coronavirus-Liveticker +++ 20:47 Drei Bundesländer melden Inzidenz über 500 +++
16.11.2021, 06:35 Uhr+++ 20:47 Drei Bundesländer melden Inzidenz über 500 +++
Bayerns Sieben-Tage-Inzidenz macht einen großen Sprung und schnellt auf 530,4 (Vortag 498,4). Damit gesellt sich das Bundesland zu Thüringen (543,2) und Sachsen (754,3), die schon seit letzter Woche Inzidenzen jenseits der 500er-Schwelle melden. Auf der Inzidenzkarte zeigt sich, dass in der östlichen Hälfte Deutschlands - ausgenommen von Mecklenburg-Vorpommern - alle Bundesländer Inzidenzen über 300 melden. Schleswig-Holstein meldet heute erstmals wieder einen dreistelligen Wert (Vortag 98,4). Vor einer Woche lag die Inzidenz dort noch bei 79,5.
+++ 20:18 Bundesländer melden 23.236 neue Fälle +++
Die Zahl der gemeldeten Coronavirus-Infektionen in Deutschland ist auf 5.055.230 gestiegen. Wie aus den von ntv.de ausgewerteten Angaben der Landesbehörden hervorgeht, kamen damit 23.236 neue Fälle hinzu. Das ist der höchste Montagswert seit Pandemiebeginn. Im Wochenvergleich zeigt sich der deutliche Anstieg der Neuinfektionen. Am vergangenen Montag wurden 16.038 neue Fälle registriert. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Infektion stieg um 106 auf 97.782. In der Vorwoche wurden 66 Tote gemeldet. Als aktuell infiziert gelten rund 465.569 Personen.
Die Ansteckungsrate (7-Tage-R-Wert) wird vom Robert-Koch-Institut (RKI) mit 1,09 angegeben (Vortag: 1,18). Laut DIVI-Intensivregister werden in Deutschland derzeit 3190 Covid-19-Patienten intensivmedizinisch behandelt, 1609 davon werden invasiv beatmet. Rund 3452 Intensivbetten sind in den deutschen Kliniken derzeit noch frei. Damit sind nur noch 13,9 Prozent der Intensivbetten frei.
+++ 19:51 AfD will 2G-Regeln in Bayern mit Klage stoppen +++
Bayerische Landtagsabgeordnete der AfD wollen die 2G-Regeln im Freistaat mit einer Popularklage vor dem Bayerischen Verfassungsgerichtshof stoppen. "Die 2G-Regel läuft für die Bürger in Bayern auf einen faktischen Corona-Impfzwang hinaus und verletzt damit das Grundrecht auf körperliche Unversehrtheit sowie den Gleichbehandlungsgrundsatz", teilte die AfD-Fraktion mit. "Unsere Gesellschaft wird dadurch in Geimpfte und Ungeimpfte gespalten. Eine solche Diskriminierung ist in der Sache willkürlich und damit verfassungswidrig." Daher solle im Eilverfahren vor dem Bayerischen Verfassungsgerichtshof gegen die Regeln geklagt werden. Bei einer Popularklage geht es um die Frage, ob eine Rechtsnorm des bayerischen Landesrechts die Grundrechte der Bayerischen Verfassung verfassungswidrig einschränkt.
+++ 19:27 Obduktion: Impfung nicht alleinige Todesursache bei 12-Jährigem +++
Die Impfung gegen das Coronavirus ist nach dem abschließenden Obduktionsbericht nicht die alleinige Ursache für den Tod eines 12-jährigen Jungen im Kreis Cuxhaven. Laut einer Stellungnahme des Paul-Ehrlich-Institutes (PEI) habe bei dem Kind "eine besonders schwere, impfunabhängige Vorerkrankung des Herzens" vorgelegen, teilte der Landkreis Cuxhaven mit. "Unter Berücksichtigung der umfangreichen medizinischen Befunde ist die Impfung nicht als alleiniger Auslöser des tödlichen Ausgangs zu sehen", hieß es in der Mitteilung. Das Kind war zwei Tage nach der Zweitimpfung gestorben. "Auch wenn die endgültige Bewertung des Obduktionsergebnis des Kindes nun vorliegt, bleibt für die Familie und Angehörigen der tragische Verlust Ihres Kindes, der unendlich schmerzhaft ist und uns alle tief berührt. Ihnen gehört unser vollstes Mitgefühl", betonte Landrat Kai-Uwe Bielefeld (parteilos).
+++ 18:56 Intensivstationen in der Slowakei laufen voll +++
In der Slowakei schlagen Krankenhäuser Alarm, weil sich die Intensivstationen immer stärker mit Corona-Patienten füllen. In der Region um Presov im Nordosten des Landes gebe es kaum noch freie Intensivbetten, teilt das Gesundheitsministerium mit. 96 Prozent der Betten mit Beatmungsgeräten seien belegt. Vergangene Woche hätten 35 schwer kranke Patienten in Krankenhäuser in andere Regionen verlegt werden müssen. 80 Prozent der Covid-19-Patienten in der Universitätsklinik Luis Pasteur in der Stadt Kosice seien nicht geimpft, sagt Krankenhausdirektor Jan Slavik. Die Slowakei hat eine der niedrigsten Impfquoten in Europa - nur 53,7 Prozent der erwachsenen Bevölkerung sind laut Europäischem Zentrum für Prävention und Kontrolle von Krankheiten (ECDC) geimpft.
+++ 18:40 Räumung von Club in Niedersachsen führte zu Panik - zu viele Besucher +++
Bei einer 2G-Party in einem Club im Landkreis Cloppenburg ist bei einer Routinekontrolle eine Räumung angeordnet worden nachdem eine zu hohe Besucherzal festgestellt wurde. Daraufhin brach unter einigen Gästen eine Panik aus. Mehrere Personen fielen in Ohnmacht oder hyperventilierten. Sanitäter und Psychologen betreuten die Menschen mit gesundheitlichen Problemen. "Die Besucherzahl am Freitagabend lag in der Diskothek im vierstelligen Bereich", sagte dazu heute ein Sprecher des Landkreises. Die Ermittlungen über die Gesamtzahl der Besucher liefen noch, sagte er. Bei der nach 2G-Regeln stattfindenden Veranstaltung in der Stadt Friesoythe hätte nach der niedersächsischen Corona-Verordnung die Kapazität der Besucher auf 50 Prozent beschränkt werden müssen. Der Landkreis werde eine Ordnungswidrigkeitenverfahren wegen des Verstoßes gegen die niedersächsische Corona-Verordnung einleiten. Des Weiteren prüfe der Landkreis die Anordnung von weiteren rechtlichen Maßnahmen, sagte der Sprecher.
+++ 18:12 Italien verschärft Regeln in Taxis, Zügen und Bussen +++
Wegen steigender Corona-Zahlen schärft Italien in Taxis, Zügen und Bussen nach. Künftig dürfen in Taxis nur noch zwei Fahrgäste auf der Rückbank einsteigen, wenn sie nicht zu einer Familie gehören. Der Beifahrersitz soll frei bleiben. Das beschlossen das Ministerium für Gesundheit und jenes für die Infrastruktur in einer Verordnung. Sanitätsbehörden und die Bahnpolizei haben nun die Möglichkeit, Personenzüge anzuhalten, wenn ein Covid-Verdachtsfall auftritt. In dem Fall muss der Bahnbetreiber das betroffene Abteil desinfizieren, bevor der Zug weiterfahren kann, wie es hieß. Darüber hinaus soll - wenn möglich und vor allem in den großen Bahnhöfen von Rom, Mailand und Florenz - bei den Passagieren schon vor dem Zutritt zu den Fernzügen der "Grüne Pass" kontrolliert werden. Dieser ist als Nachweis von Impfung, Genesung oder Test vorgeschrieben. In öffentlichen Bussen soll die vordere Tür wieder geöffnet werden, wenn zwischen dem Fahrer und den Gästen eine Schutzwand installiert ist. Dadurch kann das Ein- und Aussteigen entzerrt werden. Masken sind - ebenso wie in Zügen oder Taxis - ohnehin Pflicht.
+++ 17:50 In Baden-Württemberg gilt ab Mittwoch 2G-Alarmstufe +++
In Baden-Württemberg ist nach Angaben des Gesundheitsministeriums ab Mittwoch die sogenannte Alarmstufe in Kraft. Dann gilt in Restaurants, Museen, Ausstellungen und Veranstaltungen eine 2G-Regel, so dass nur noch Geimpfte und Genesene Zutritt haben. Auslöser ist, dass am Dienstag auf den Intensivstationen in dem Bundesland aller Voraussicht nach am zweiten Werktag in Folge mehr als 390 Covid-19-Patientinnen und -Patienten behandelt werden müssen.
+++ 17:30 Ethikrat-Mitglied fordert Reisebeschränkungen für Ungeimpfte +++
Der Humangenetiker und Medizinethiker Wolfram Henn, Mitglied im Deutschen Ethikrat, fordert Reisebeschränkungen für Ungeimpfte innerhalb der EU. "Die 2G-Regel sollte beim Überschreiten der EU-Binnengrenzen generell gelten. Das wäre epidemiologisch sinnvoll und ethisch gerechtfertigt", sagte Henn der "Rheinischen Post". An Flughäfen könne eine solche Regel besonders gut überprüft werden. "Hier sollten lückenlose Kontrollen sichergestellt sein." Derzeit gilt für die Einreise in die meisten EU-Staaten die 3G-Regel. Demnach müssen vor allem Flugreisende entweder einen negativen Corona-Test oder ihren Status als Geimpfte oder Genesene nachweisen. Dabei reicht in manchen Ländern ein Antigen-Schnelltest, andere verlangen einen PCR-Test.
+++ 17:13 Ampel-Parteien betonen: Keine Schul- und Geschäftsschließungen +++
Schulen oder Einzelhandel sollen im Zuge verschärfter Corona-Maßnahmen nicht wieder flächendeckend geschlossen werden. Das betonten Spitzenpolitiker der voraussichtlichen künftigen Ampel-Koalition nach einer Anhörung von Sachverständigen im Bundestag im Rahmen des Gesetzgebungsverfahrens zum neuen Corona-Regelwerk. Man werde Ausgangssperren nicht weiter zulassen und die Schließung von Geschäften oder Schulen flächendeckend in dieser Form ausschließen, sagte die gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, Sabine Dittmar.
+++ 16:54 Verdi-Chef warnt vor Impfpflicht +++
"Die Impfquote in Bereichen wie der Pflege, dem Gesundheitswesen und Kitas ist im Verhältnis zum Durchschnitt der Bevölkerung sehr hoch", sagt Verdi-Chef Frank Werneke. "Wenn jetzt über eine Impfpflicht nachgedacht wird, führt das nicht dazu, dass signifikant mehr Menschen geimpft werden, sondern dass noch mehr Betroffene ihren Beruf verlassen werden. Das verschärft den Personalmangel in allen betroffenen Bereichen." Außerdem werde die Politik unglaubwürdig, weil sie eine Impfpflicht ausgeschlossen habe, fügt der Gewerkschaftsvorsitzende hinzu.
+++ 16:35 Brandenburger AfD sagt Parteitag wegen Verschärfungen ab - Hälfte nicht geimpft +++
Die Brandenburger AfD hat ihren für das kommende Wochenende geplanten Parteitag wegen der verschärften Coronaregeln abgesagt. Dies teilte ein Parteisprecher mit. Der Landesvorstand traf die Entscheidung nach Parteiangaben wegen der nun geltenden 2G-Regelung für Hotels und Pensionen. Dieser zufolge dürfen in Brandenburg nur noch Geimpfte und Genesene in Hotels und Pensionen übernachten, was bei dem geplanten zweitägigen Parteitag am Samstag und Sonntag demnach Probleme bereitet hätte. Denn nach Parteiangaben ist mehr als die Hälfte der Mitglieder nicht geimpft.
+++ 16:18 Ampel noch uneinig bei Impfpflicht in bestimmten Berufen +++
Die Ampel-Parteien SPD, Grüne und FDP haben sich bislang noch nicht auf eine Impfpflicht in bestimmten Berufen geeinigt. "Über eine Impfpflicht in besonderen Einrichtungen wird die Ampel erst noch in einem eigenen Verfahren, unabhängig vom Infektionsschutzgesetz, beraten", sagte eine Sprecherin der Fraktion. Zuvor hatte Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt gesagt: "Wir werden eine Impfpflicht brauchen für Einrichtungen, bei Pflegeheimen, bei Kindertagesstätten et cetera. Wir werden das auf den Weg bringen." Auf Nachfrage hatte sie bestätigt, dass die Mitglieder der angestrebten Ampel-Koalition sich in dieser Frage einig seien. Nach späteren Angaben der Grünen-Fraktion ist dies aber nicht der Fall.
+++ 16:08 Chef von Österreichs rechter FPÖ hat Corona +++
In Österreich ist der impfskeptische Chef der rechten FPÖ, Herbert Kickl, an Covid-19 erkrankt. Der Politiker berichtete am Montag auf Facebook, dass bei ihm und seinen Familienmitgliedern Symptome aufgetreten seien. "Ich muss Euch leider mitteilen, dass ich heute von Seiten der Gesundheitsbehörde die Nachricht bekommen habe, dass ein PCR-Test, den ich gestern abgegeben habe, positiv ist", schrieb der 53-jährige Parteichef. Die FPÖ hat während der Pandemie die Corona-Maßnahmen der Regierung als Freiheitsbeschränkungen abgelehnt.
+++ 15:47 Drosten dämpft Erwartungen an 3G-Regel in Bussen und Bahnen +++
Der Virologe Christian Drosten hat Erwartungen an die 3G-Regel in öffentlichen Verkehrsmitteln gedämpft. Die Testung als Voraussetzung für den Zugang verhindere keine Infektion von Ungeimpften, sagte der Leiter der Virologie der Berliner Charité zu den Corona-Plänen der werdenden Ampelkoalition. Man sei jetzt in einer "Hochinzidenz-Zeit" und müsse damit rechnen, dass anwesende Geimpfte je ein "substanzielles Risiko" hätten, unerkannt infiziert zu sein. Das Ziel, Ungeimpfte vor Ansteckung zu schützen, werde somit verfehlt. In stabilen Sozialgruppen, etwa am Arbeitsplatz, könne die 3G-Regel jedoch noch etwas ausrichten, zum Beispiel mit Tests alle zwei Tage. Dem stünden aber logistische Anforderungen entgegen. Die Ungeimpften, die mit der 2G-Regel geschützt werden sollen, könnten das Virus nach Hause getragen bekommen, etwa durch Kinder oder Enkel, schilderte der Virologe. Daher sprach sich Drosten für eine "zusätzliche Schutzschicht" für ungeimpfte Gruppen aus, die sich im Privaten infizieren können. Dies betreffe etwa die "Freiheit, sich zu treffen".
+++ 15:38 Bund verlängert Finanzierung für Impfzentren +++
Für die geplante Beschleunigung der Corona-Impfungen in Deutschland ist die Finanzierung geregelt: Der Bund bezahlt die Impfzentren der Länder nun bis mindestens Ende April 2022 zur Hälfte mit, wie eine vom geschäftsführenden Gesundheitsminister Jens Spahn unterzeichnete Verordnung festlegt. Bisher war dies bis Jahresende vorgesehen. Außerdem sollen Praxisärzte statt der bisherigen 20 Euro ab diesem Dienstag 28 Euro pro Impfung als Vergütung bekommen und an Wochenenden 36 Euro.
+++ 15:19 39 Kreise mit Null freien Intensivbetten +++
In 39 Landkreisen gibt es derzeit keine freien Intensivbetten. So etwa Wittmund, Osterholz oder Delmenhorst in Niedersachsen oder Kitzingen, Neu-Ulm und Augsburg in Bayern sowie Greiz, Hildburghausen und Eisenach in Thüringen. Die dunkelblauen Einfärbungen mit Landkreisen und Städten mit 50 Prozent und mehr freien Intensivbetten sind rar verteilt.
+++ 15:03 Hygieneexperte Dr. Zinn: Ende epidemischer Lage hat "Bürger extrem verunsichert" +++
Die sich noch bildende Ampel-Regierung verschärft die Corona-Maßnahmen, um den explodieren Fallzahlen Herr zu werden. Dr. Georg-Christian Zinn, Direktor des Hygienezentrums Bioscientia, begrüßt diese Marschrichtung, denn "man habe viel zu viel Zeit verloren". Man habe die Bürger jedoch extrem verunsichert mit der Aussage man haben keine epidemische Lage mehr. Auf die Frage hin, ob die Maßnahmen ausreichen antwortet Dr. Zinn: "Ich glaube wir müssen permanent nachbessern."
+++ 14:46 Söder begrüßt Verschärfungen von Ampel, aber "noch nicht perfekt" +++
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hat die von den Parteien der geplanten Ampelkoalition vorgesehenen Verschärfungen der Coronaregeln begrüßt. "Es ist noch nicht perfekt, aber die richtige Richtung", sagte Söder im Anschluss an eine Klausurtagung seines Kabinetts in München. Für die in dieser Woche geplanten Beratungen kündigte Söder an, "sehr konstruktiv" reden zu wollen. Söder sagte, mit den Beratungen in Bundestag und Bundesrat sowie bei der Ministerpräsidentenkonferenz handle es sich um eine Woche der Wahrheit. Nach dem Gesetzgebungsverfahren werde Bayern so rasch wie möglich die dann geltenden Regeln umsetzen. Vom Bund forderte Söder klare Regeln für die Drittimpfung.
+++ 14:35 Forscherin Priesemann: Geplante Maßnahmen reichen nicht +++
Die in Deutschland geplanten Maßnahmen gegen die vierte Corona-Welle sind aus Sicht der Physikerin und Modelliererin Viola Priesemann zum Senken der Infektionszahlen nicht ausreichend. "Das, was derzeit geplant ist, nur 2G, 3G im öffentlichen Bereich, das wird nicht reichen, um die Fallzahlen runterzubringen", sagte die Wissenschaftlerin vom Max-Planck-Institut für Dynamik und Selbstorganisation (Göttingen) in einer Expertenanhörung im Bundestag zu den Plänen von SPD, Grünen und FDP zur Änderung des Infektionsschutzgesetzes. Das liege etwa daran, dass sich die meisten Kontakte im Privaten abspielten und dass es durch Schulen und Arbeitsplatz Verbindungen zwischen Geimpften und Ungeimpften gebe. Impfungen und Auffrischimpfungen seien "der nachhaltige Weg aus dieser Welle, alles andere sind Übergangsmaßnahmen", sagte Priesemann auch mit Blick auf das Fazit eines Strategiepapiers, das sie vorige Woche mit weiteren Experten vorgelegt hatte. Daraus geht hervor, dass das Tempo bei den Auffrischimpfungen massiv beschleunigt werden sollte.
+++ 14:25 Scheuer warnt vor Verkehrschaos bei 3G in Bus und Bahnen +++
Der geschäftsführende Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer von der CSU hat bei einer Einführung der 3G-Regel im Nah- und Fernverkehr vor einem Verkehrschaos in Deutschland gewarnt. Er sagte: "Die Auswirkungen wären erheblich. Das Ampelchaos kann zum Verkehrschaos werden." Jeden Tag seien in Deutschland in Corona-Zeiten mehr als zehn Millionen Menschen mit Bussen und Bahnen unterwegs. "Die Ampel handelt planlos, hektisch und chaotisch. Man muss sich als neue Mehrheit doch erstmal wissenschaftlich, rechtlich und organisatorisch auf Stand bringen, bevor man sowas in die Welt setzt." Scheuer verwies auf wissenschaftliche Studien, nach denen es keine erhöhte Infektionsgefahr in Bussen, Bahnen sowie in Fernverkehrszügen gebe. Auch das Robert-Koch-Institut habe das Infektionsrisiko seit Beginn der Pandemie als niedrig eingestuft.
+++ 14:16 Bayerisches Kabinett beschließt 2G in Gaststätten ab Dienstag +++
Angesichts der dramatisch steigenden Corona-Zahlen hat das bayerische Kabinett wie angekündigt schärfere Regeln beschlossen, die schon von diesem Dienstag (16. November) an gelten sollen. Auch in Gaststätten und Hotels gilt dann die 2G-Regel, Zugang haben also nur noch Geimpfte und Genesene - und Kinder unter 12 Jahren, für die es noch keinen zugelassenen Impfstoff gibt. Ein alternativer PCR-Test reicht also künftig nicht mehr aus. Angesichts der zunehmenden Zahl von Impfdurchbrüchen gilt ab Dienstag zudem eine Maskenpflicht auch in all den Bereichen, in denen nach der 2G-Regel nur Geimpfte und Genesene Zugang haben - es sei denn, der 1,5-Meter-Mindestabstand wird eingehalten. In Gaststätten kann die Maske am Platz abgenommen werden. In Clubs und Diskotheken kann dagegen nur dann weiterhin auf die Maske verzichtet werden, wenn die Veranstalter zusätzlich einen Schnelltest von den Gästen verlangen. In Alten- und Pflegeheimen müssen alle Beschäftigten, die nicht geimpft oder genesen sind, zweimal wöchentlich einen negativen PCR-Test oder an jedem Arbeitstag einen negativen Schnelltest vorlegen.
+++ 13:59 Dahmen: Wissenschaft belegt Kontaktbeschränkungen sind effektiv +++
Der Grünen-Gesundheitsexperte Janosch Dahmen dringt auf weitergehende Schritte zum Eindämmen der drastisch steigenden Corona-Zahlen. "Die Verschärfung der Schutzmaßnahmen ist bitter nötig", sagt der Bundestagsabgeordnete mit Blick auf ergänzte Pläne der Ampel-Fraktionen. Dies werde helfen, mit der dramatischen Lage besser umzugehen. Aus der Vergangenheit und der Wissenschaft wisse man, dass Kontaktbeschränkungen die Virusverbreitung effektiv eindämmen können. Die ergänzten Maßnahmen seien wichtige Schritte in die richtige Richtung, so Dahmen. Darüber hinaus halte er eine einrichtungsbezogene Impflicht weiterhin für nötig, um vulnerable Gruppe zu schützen. "Regionale Lockdowns sollten in Gegenden, in denen die Inzidenz durch die Decke geht, jetzt bereits umgesetzt werden, um die Virusverbreitung in den aktuellen Hochinzidenz-Gebieten kurzfristig einzudämmen."
+++ 13:55 Maori sprechen sich gegen traditionellen Haka-Tanz von Impfgegnern aus +++
Der neuseeländische Maori-Stamm Ngati Toa spricht sich gegen die Aufführung des traditionellen Haka-Tanzes bei Demonstrationen von Impfgegnern aus. "Ngati Toa verurteilt die Verwendung des Ka Mate Haka, um Botschaften gegen die Covid-19-Impfung zu verbreiten", erklärt der in der Nähe von Wellington ansässige Stamm. "Wir bestehen darauf, dass die Demonstranten sofort aufhören, unsere Kulturschätze zu benutzen." Der Haka-Tanz hat verschiedene Ausprägungen. Die bekannteste ist der Ka Mate, der seit über 100 Jahren bei Rugby-Spielen aufgeführt wird. 2014 hatte das neuseeländische Parlament die Ngati Toa gesetzlich als Hüter des Ka Mate anerkannt. Das Ritual, bei dem mit den Füßen gestampft und mit den Augen gerollt wird, ist fest in der neuseeländischen Kultur verankert und wird häufig bei wichtigen gesellschaftlichen Ereignissen wie Hochzeiten oder Beerdigungen getanzt. Bei Protesten gegen die Corona-Maßnahmen vergangene Woche führten Demonstranten ihn auf. Unter den Demonstranten, die den Haka aufführten, waren allerdings auch viele Maori. Premierministerin Jacinda Ardern führte dies auf Desinformation zurück. "Wir haben Mühe, einige unserer jungen Maori zu erreichen", sagte sie dem Fernsehsender TVNZ.
+++ 13:52 Maschinenbauverbands-Chef: Auskunftspflicht von Impfstatus "überfällig" +++
Der Hauptgeschäftsführer des Maschinenbauverbandes, Thilo Brodtmann, nennt die von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil geplante Auskunftspflicht über den Impfstatus "richtig und überfällig". Die Initiative komme spät, hoffentlich nicht zu spät, erklärt Brodtmann. Die Zahl der Corona-Ansteckungen sei "nun zum vierten Mal zu einer Bedrohung des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lebens geworden." Heil schlägt in einem Entwurf für das geplante Infektionsschutzgesetz die 3G-Regelung am Arbeitsplatz vor. Beschäftigte sollen demnach ihrem Arbeitgeber einen Impfnachweis oder Genesenennachweis vorlegen müssen. Sind sie weder geimpft oder genesen, müssen sie täglich vor Betreten ihres Arbeitsplatzes einen aktuellen Coronatest vorlegen. Die geplante 3G-Regelung am Arbeitsplatz sei "gut", erklärte Brodtmann weiter - "auch wenn der Schritt die Unternehmen organisatorisch und finanziell zusätzlich belastet". Wichtig in diesem Zusammenhang sei auch, dass die Unternehmen mit Sanktionsmöglichkeiten ausgestattet werden, um die Regeln durchzusetzen.
+++ 13:49 Thüringer Schulen erhalten 20 Millionen Euro für Corona-Tests +++
Zur Beschaffung von Corona-Tests für Thüringens Schulen stehen weitere 20 Millionen Euro zur Verfügung. Das Geld habe der Haushaltsausschuss des Landtags freigegeben und es könne noch in diesem Jahr ausgegeben werden, sagt der Ausschussvorsitzende Volker Emde. Damit erhöhe sich die Summe, die in diesem Jahr für den Kauf von Corona-Tests aus dem Landeshaushalt fließe, auf 57 Millionen Euro. Für das nächste Jahr müssten aber noch Regelungen getroffen werden. "Für 2022 ist bisher kaum Geld im Landeshaushalt für Tests eingestellt", so Emde. Angesichts der starken vierten Corona-Welle sei aber bereits jetzt absehbar, "dass wir mindestens im ersten Quartal Geld brauchen, um weitere Schnelltests zu kaufen." Das gelte nicht nur für Schulen, sondern auch Kitas, Polizei und andere Bereiche. Derzeit berät das Parlament den Landeshaushalt für das kommende Jahr. Es wird erwartet, dass er nicht vor Anfang Februar beschlossen wird.
+++ 13:43 In Frankreich gilt wieder Maskenpflicht für Schüler +++
Die Maskenpflicht für Schülerinnen und Schüler ab der ersten Klasse gilt seit Montag wieder in ganz Frankreich. Präsident Emmanuel Macron kündigte dies in seiner Ansprache zur Corona-Lage vergangene Woche an. "Das Ziel ist es, so wenige Klassen wie möglich zu schließen und zu verhindern, dass die Pandemie sich wieder ausbreitet", sagt Catherine Nave-Bekhti, Vorsitzende einer Lehrergewerkschaft. In den vergangenen Monaten hatte sich die Zahl der von der Maskenpflicht betroffenen Gebiete mehrfach geändert. Im Oktober war sie in 79 von 101 Départements aufgehoben worden. Nach den Herbstferien galt sie wieder in 57 Départements. Jetzt herrscht Maskenpflicht landesweit, unabhängig von der Inzidenz, die in etwa zehn Départements noch unter der Schwelle von 50 Fällen auf 100.000 Einwohner pro Woche liegt. "Die fünfte Welle hat in Europa begonnen", betont Macron in der vergangenen Woche. Auch wenn Frankreich besser dastehe als Großbritannien und Deutschland, seien die steigenden Zahlen beunruhigend.
+++ 13:33 Ampel-Koalition einig über Impfpflicht in einigen Berufen +++
Die möglichen künftigen Regierungspartner SPD, Grüne und FDP sind nach Angaben von Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt einig über die Einführung einer Impfpflicht in bestimmten Bereichen. "Wir werden eine Impfpflicht brauchen für Einrichtungen, bei Pflegeheimen, bei Kindertagesstätten et cetera. Wir werden das auf den Weg bringen", so Göring-Eckardt.
Update: Bisher gibt es noch keine Einigung zu einer Impfpflicht in bestimmten Berufen, wie Göring-Eckardt am Nachmittag erklärte und ihre zuvor getätigte Aussage damit zurücknahm. Siehe Eintrag von 16:18.
+++ 13:29 Elternvertreter in Hessen wollen Impfauskunft über Lehrer +++
Der Landeselternbeirat Hessen wünscht sich eine Auskunftspflicht zum Impfstatus von Lehrkräften. "Wir hätten gern, dass alle Lehrerinnen und Lehrer geimpft sind", sagt der Vorsitzende des Landeselternbeirats (LEB) Hessen, Volkmar Heitmann. "Aber eine Impfpflicht ist eine heikle Sache." Für eine solche Forderung gebe es keine Mehrheit in dem Gremium, so Heitmann. An den Schulen herrsche "keine Waffengleichheit": Weil geimpfte Schülerinnen und Schüler von der Testpflicht befreit sind, wissen Lehrer, welche Schüler geimpft sind und welche nicht. "Umgekehrt ist das aber nicht der Fall", kritisiert Heitmann. Wenn Lehrkräfte ihren Impfstatus ebenso offenlegen müssten wie Schüler, so die Hoffnung des LEB, "würde das vielleicht einen gewissen Druck ausüben, sich doch noch impfen zu lassen". Ohne Impfpflicht hätte die Selbstauskunft rechtlich keine Konsequenzen, sagt Heitmann. Dennoch könnten Schulen mit diesem Wissen vielleicht gezielter reagieren: etwa ungeimpfte Lehrkräfte nur in gut gelüfteten Räumen unterrichten lassen oder strengere Maskenpflicht anordnen.
+++ 13:25 Thüringen: 27 Prozent der Intensivpatienten haben Covid +++
In Bayern und Sachsen handelt es sich bei fast jedem vierten Patienten auf der Intensivstation um einen Corona-Fall. In Thüringen sind bereits knapp 27 Prozent der Intensivpatienten mit oder wegen Corona in Behandlung. Vor allem in Thüringen ist auch deshalb die Zahl der freien Intensivbetten mittlerweile derart knapp. Aktuell sind im gesamten Bundesland nur noch 68 betreibbare Intensivbetten frei. In Sachsen und Bayern sind die absoluten Zahlen höher, allerdings schrumpft die Bettenzahl auch dort kontinuierlich.
+++ 13:17 SPD weist Kritik zurück: "Söder hätte längst handeln können" +++
Der Vize der SPD-Bundestagsfraktion, Dirk Wiese, reagiert auf Kritik an den geplanten Maßnahmen der künftigen Ampel-Koalition. "Die Kritik von einigen Unionsführern ist ein plumpes Ablenkungsmanöver, um die eigenen Versäumnisse zu kaschieren: Auch nach geltender Rechtslage hätte Markus Söder zum Beispiel längst handeln können, wenn er gewollt hätte. Jetzt auf Berlin zu zeigen und jeden Tag etwas Neues zu fordern, ist der durchschaubare Versuch, von niedrigen Impfquoten und hohen Inzidenzen gerade in Bayern abzulenken und sich aus der Verantwortung zu stehlen. Dieses Verhalten hilft niemandem. Es stiftet nur Verwirrung in einer Lage, in der die Menschen zu Recht Verlässlichkeit einfordern. Ebenso scheint es Helge Braun eher um parteipolitische Profilierung im Rennen um den CDU-Vorsitz zu gehen."
+++ 13:13 Streeck: Kommen um Kontaktbeschränkungen nicht herum +++
Angesichts der sich zuspitzenden Corona-Lage braucht es nach Ansicht des Bonner Virologen Hendrik Streeck auch wieder eine Einschränkung von Kontakten. "Wir werden nicht darum herumkommen, dass wir in gewisser Weise wieder Kontaktbeschränkungen haben werden und, dass man Großveranstaltungen in dieser Form vielleicht nicht mehr durchführen kann - oder wenn, dann nur unter strengen Auflagen", so der Direktor des Virologie-Instituts der Universität Bonn. Eine Möglichkeit sei die Durchführung von Veranstaltungen mit einem PCR-Test für Ungeimpfte und einem Antigen-Schnelltest für Geimpfte und Genesene. Bereits im Juni und Juli habe die Mehrheit der Experten gesagt, dass im Herbst hohe Fallzahlen zu erwarten seien. "Das war also mit Ansage." Viele hätten auch Vorschläge gemacht, wie man sich darauf vorbereiten könne und welche Maßnahmen man in bestimmten Bereichen bräuchte. "Nur hat man das leider nicht umgesetzt."
+++ 13:02 Bundespräsident Steinmeier zu Impfung: "Was muss eigentlich noch geschehen?" +++
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ruft alle unentschlossenen Bürger eindringlich zur Corona-Impfung auf. "Wer jetzt immer noch zögert, sich impfen zu lassen, den will ich heute ganz direkt fragen: Was muss eigentlich noch geschehen, um Sie zu überzeugen?", sagt Steinmeier bei einer Diskussionsveranstaltung zu den Lehren aus der Pandemie im Schloss Bellevue. "Ich bitte Sie noch einmal: Lassen Sie sich impfen!" "Diejenigen, die sich nicht impfen lassen, setzen ihre eigene Gesundheit aufs Spiel, und sie gefährden uns alle", fügt der Bundespräsident hinzu. Es seien vor allem Ungeimpfte, die sich in diesem Herbst mit dem Coronavirus infizierten und die auf den Intensivstationen "um ihr Leben kämpfen".
+++ 12:53 Knapp 3200 Covid-Patienten in Intensivbetten - Mehr als in erster Pandemie-Welle +++
Das DIVI-Register meldet, dass 21.344 Intensivbetten in Deutschland derzeit belegt sind. Das sind 148 mehr als am Vortag. Der Anteil der freien Intensivbetten bleibt aktuell konstant bei 13,9 Prozent. Knapp 3500 betreibbare Betten sind aktuell nicht belegt.
Die Zahl von Covid-Patienten, die auf einer Intensivstation behandelt werden müssen, steigt binnen 24 Stunden um 156 auf 3190. Mehr als die Hälfte von ihnen - 1609 Covid-Patienten - muss beatmet werden. Das ist ein Plus von 52 Patienten gegenüber dem Vortag. Damit sind bereits jetzt die Höchststände von Covid-Patienten auf Intensivstationen aus der ersten Welle überschritten. Damals liegt der Höchstwert bei etwas mehr als 2900 Patienten. Die Zahl der beatmeten Patienten ist in der ersten Pandemie-Welle dagegen ein wenig höher.
+++ 12:45 Großbritannien bietet Auffrischungsimpfungen für alle ab 40 Jahren an +++
In Großbritannien sollen Auffrischungsimpfungen gegen das Coronavirus künftig für alle über 40 Jahren angeboten werden. Das teilt Gesundheitsminister Sajid Javid nach einer entsprechenden Empfehlung der nationalen Impfkommission mit. Die Experten raten auch, 16- und 17-Jährigen eine zweite Impfung zu verabreichen. Alle vier Landesteile England, Schottland, Wales und Nordirland wollen den Empfehlungen folgen, so der Minister. In Großbritannien haben bereits mehr als 12,6 Millionen Menschen eine sogenannte Booster-Impfung erhalten. Bislang sind sie aber Menschen über 50 und Gruppen mit erhöhtem Risiko vorbehalten. Solche Impfungen gelten als wichtiges Mittel im Kampf gegen eine erneute Infektionswelle. In Großbritannien liegt die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus seit dem Sommer auf verhältnismäßig hohem Niveau. Die Sieben-Tage-Inzidenz - also die Zahl der neuen Infektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche - wird zuletzt mit 354 angegeben.
+++ 12:33 Rückgang von Neuinfektionen und Todesfällen in Polen +++
In Polen sinkt die Zahl der täglichen Neuinfektionen langsam. Aktuell werden 9512 neue Fälle gemeldet. Der Sieben-Tage-Schnitt liegt bei 12.960 Fällen. Am 10. November wird mit 18.550 Fällen ein Höchststand in der aktuellen Pandemie-Welle gemeldet. Seither sinken die Zahlen langsam. Auch bei den im Schnitt gemeldeten täglichen Todesfällen scheint der aktuelle Höchststand überschritten zu sein. Aktuell versterben 121 Menschen im Schnitt täglich im Zusammenhang mit dem Coronavirus. Am 13. November sind es um Schnitt noch 143 Menschen täglich.
+++ 12:24 Krankenhauschef wirft Politik schwere Versäumnisse vor +++
Die Krankenhausgesellschaft wirft der Politik bei der Pandemie-Bekämpfung folgenschwere Versäumnisse vor und warnt eindringlich vor einer Überlastung der Kliniken. "Die Lage in deutschen Krankenhäusern ist dramatisch in vielen Regionen", sagt der Vorstandschef der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), Gerald Gaß. Schwer kranke Patienten müssten bereits regional und überregional verlegt werden. Auf den Intensivstationen würden aktuell 3100 Covid-19-Patienten versorgt und ein Spitzenwert von 4000 Patienten werde nicht zu verhindern sein. Man sei in großer Sorge, "dass es noch darüber hinausgeht". In den vergangenen 20 Monaten der Pandemie habe es die Politik nicht geschafft, die Bevölkerung "noch stärker mitzunehmen", moniert Gaß zum Start des Deutschen Krankenhaustags. Er nennt es einen schweren Fehler, dass es noch immer keinen kontinuierlich tagenden Krisenstab mit Wissenschaftlern und Medizinern gebe. Eine neue Bundesregierung müsse das dringend nachholen, mahnt er mit Blick auf die aktuellen Koalitionsgespräche von SPD, Grünen und FDP für eine Ampel-Regierung.
+++ 12:12 Bremer Bürgermeister: Brauchen Hotspotstrategie, keine Ausgangssperre für Ungeimpfte +++
Bremens Bürgermeister Andreas Bovenschulte fordert eine Hotspotstrategie für besonders hart von Corona betroffene Bundesländer. "Es muss die bundesrechtliche Ermächtigung dafür geben, dass in Sachsen, in Thüringen und in Bayern die notwendigen Maßnahmen getroffen werden können", sagt Bovenschulte im Mitteldeutschen Rundfunk. Eine weitgehende Ausgangssperre für Ungeimpfte wie in Österreich lehnt er ab. Es sei nicht die richtige Strategie, "die Menschen in ihren Wohnungen einzusperren". Der Bund müsse für alle Länder einheitlich die nötigen Instrumente zur Verfügung stellen. Welche davon dann eingesetzt würden, "ist natürlich eine Entscheidung, die vor Ort getroffen werden muss", so Bovenschulte.
+++ 11:57 Sinkende Fallzahlen in Kroatien - Todesfälle weiterhin hoch +++
Ähnlich wie in Russland und in Polen sinken derzeit auch die täglichen Neuinfektionen in Kroatien. Nachdem am 10. November mit 7315 Fällen der bisherige Höchstwert seit Pandemie-Beginn vermeldet wird und der Sieben-Tage-Schnitt bei mehr als 5500 liegt, sinken die Zahlen seither langsam. Aktuell melden die Behörden 1135 neue Fälle, der Sieben-Tage-Schnitt liegt bei 5331. Dagegen bleibt die Zahl der durchschnittlichen täglichen Todesfälle weiterhin hoch. Sie sind sogar höher als in der vorhergehenden Pandemie-Welle im Frühling und Frühsommer. Aktuell versterben im Schnitt 56 Menschen in Kroatien täglich. Kroatien hat etwas mehr als vier Millionen Einwohner, Deutschland etwa 20 Mal so viele. In Relation zu Deutschland würden bei den aktuellen Werten demnach mehr als 1100 Menschen täglich versterben.
+++ 11:45 Inzidenz liegt in sieben Landkreisen über 1000 +++
Wie hat sich die Zahl der täglichen Neuinfektionen entwickelt? Wie ist die Lage auf den Intensivstationen? Mit aktuellen Fakten zum Infektionsgeschehen ordnen das ntv-Moderatorenteam Anne-Kathrin Cyrus und Vivien Bahlmann zusammen mit dem Epidemiologen Prof. Timo Ulrichs die Corona-Lage in Deutschland und der Welt ein.
+++ 11:36 Giffey: Arbeitgeber sollen Impfstatus der Mitarbeiter abfragen +++
Berlins designierte Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey spricht sich dafür aus, dass Arbeitgeber den Impfstatus ihrer Mitarbeiter abfragen können. "Es muss ein klar definiertes - auch auf Bundesebene - Auskunftsrecht für die Arbeitgeber und Arbeitgeberinnen geben", sagt die SPD-Landeschefin im RBB-Inforadio. Arbeitgeber müssten wissen, wie der Impfstatus der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sei, um entsprechende Schutzmaßnahmen wie etwa Homeoffice oder Abstandsregelungen ergreifen zu können. "Das ist eine Schwachstelle", sagt Giffey. Nötig sei ein einheitliches Vorgehen. Schließlich sei der Arbeitsmarkt "ein sehr, sehr großer Teil des öffentlichen Lebens", wo es Ansteckungsgefahren gebe. Angesichts der stark ansteigenden Corona-Zahlen sei die Ausweitung der 2G-Regel in Berlin unumgänglich, so Giffey.
+++ 11:16 Neuinfektionen in Russland gehen zurück - weiterhin über 1000 Tote täglich +++
Reißt Russland dank konsequenter Beschränkungen das Ruder herum? Nachdem Präsident Wladimir Putin vor knapp drei Wochen drastische Maßnahmen verhängt, scheinen diese nun erste Früchte zu tragen. In den letzten Tagen sinken die täglichen Neuinfektionen. Aktuell werden 38.420 Fälle gemeldet. Der Sieben-Tage-Schnitt liegt noch bei 39.228 Fällen. Den Höchstwert in der gesamten Pandemie gibt es am 6. November mit 41.335 Neuninfektionen. Seither nehmen die Zahlen ab. Weiterhin hoch sind allerdings die Todesfälle. Da meldet Russland aktuell 1211 Tote. Der Sieben-Tage-Schnitt liegt hier bei 1228. Bis auch dieser Wert sinkt, wird noch einige Zeit vergehen. Menschen versterben in der Regeln ein bis zwei Wochen nach einer festgestellten Covid-Infektion.
+++ 10:57 Sachsen-Anhalt will umfassend in Pflegeheime investieren +++
Die Landesregierung in Sachsen-Anhalt plant eine umfassende Investitionsförderung für Pflegeheime. "Wir wollen mehr Einzelzimmer in stationären Einrichtungen schaffen", sagt Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne. Insgesamt könnten rund 150 Millionen Euro fließen. Das Geld soll aus dem Corona-Sondervermögen kommen. Das Kabinett beschließt, in den nächsten Jahren rund 1,95 Milliarden Euro auszugeben, um die Folgen der Pandemie abzufedern. Aktuell beschäftigt sich der Landtag mit den 60 geplanten Einzelmaßnahmen. Das Paket soll gemeinsam mit einem Nachtragshaushalt beschlossen werden. Laut ihrem Haus ist die Unterbringung in Mehrbettzimmern in der Pflege noch weit verbreitet. Die stationären Wohnformen sollen mit der Förderung auch nach Infektionsschutzmaßstäben zu sicheren Orten werden. Zudem sollen auch bauliche Engpässe beseitigt und die Belüftung in den Einrichtungen verbessert werden. Außerdem plant die Landesregierung für die Schulgeldfreiheit bei der Ausbildung von Pflegehelfern 18,5 Millionen Euro ein.
+++ 10:39 Landkreis Oberspreewald: Inzidenz bei Kindern über 2000 +++
Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt bundesweit mit 303 auf einen neuen Höchststand. Allerdings ist sie lokal enorm unterschiedlich. Noch größer sind jedoch die Differenzen, wenn die Altersgruppen separat betrachtet werden. Gerade unter Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen explodieren die Zahlen aktuell förmlich. Der Landkreis Oberspreewald-Lausitz weist eine Sieben-Tage-Inzidenz von 2097,6 bei den bis 14-Jährigen aus. Das ist quer durch alle Altersgruppen der absolute Höchstwert. Im Landkreis Bautzen sieht es in dieser Altersgruppe mit einer Inzidenz von 2011,8 kaum besser aus. Bei den 15-34-Jährigen liegt der Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge mit 1754,1 momentan "ganz vorn", bei den 35-59-Jährigen mit einem Wert von 1424,2 ebenfalls. Allerdings gibt es auch Landkreise, in denen die Inzidenzen bei den über 80-Jährigen enorm hoch sind. So liegt dieser etwa im Landkreis Freyung-Grafenau in der Altersgruppe bei 789,1.
+++ 10:17 Impftempo zieht wieder an – knapp 160.000 Auffrischungen täglich +++
70 Prozent der Gesamtbevölkerung sind aktuell mindestens einmal gegen das Coronavirus geimpft, 67,5 Prozent gelten als vollständig geimpft. Rechnet man die Kinder unter zwölf Jahren raus, sind bereits 75,9 Prozent der impffähigen Bevölkerung aktuell vollständig geimpft, 78,8 Prozent haben mindestens eine Impfung erhalten.
Positiv ist, dass das Impftempo in Deutschland spürbar zunimmt. Größter Treiber sind aktuell allerdings die Booster-Impfungen. Im Sieben-Tage-Schnitt erhalten knapp 160.000 Menschen täglich eine Booster-Impfung, vor 14 Tagen sind es etwas mehr als 66.000. Etwa 4,1 Prozent der Bevölkerung haben bereits eine Booster-Impfung erhalten. In der Altersgruppe der über 60-Jährigen liegt die Quote der Auffrischungsimpfungen bei elf Prozent.
Allerdings gibt es auch bei den regulären Erstimpfungen einen leichten positiven Trend: Im Sieben-Tage-Schnitt erhalten etwas mehr als 40.000 Menschen aktuell ihre Erstimpfung. Vor 14 Tagen sind das dagegen nur etwas mehr als 31.000 Menschen. Die Zahl der Zweitimpfungen sinkt aktuell auf knapp 45.000 im Schnitt pro Tag. Allerdings lässt sich das durch die lange Zeit sehr geringe Zahl an Erstimpfungen erklären.
Bei den Impfquoten der Bundesländer gibt es nach wie vor große Differenzen. Während beim Spitzenreiter Bremen mittlerweile 79,2 Prozent der Gesamtbevölkerung vollständig geimpft sind, ist das beim Schlusslicht Sachsen nur bei 57,5 Prozent der Fall. Sachsen ist das einzige Bundesland mit einer vollständigen Impfquote unter 60 Prozent der Gesamtbevölkerung. Neben Bremen weisen auch das Saarland (74), Hamburg (73) Schleswig-Holstein (72,1) und Nordrhein-Westfalen (70,9) Impfquoten über 70 Prozent der Gesamtbevölkerung aus.
+++ 10:02 Luca-App: Knapp drei Viertel aller Warnungen an Besucher von Klubs und Bars +++
Knapp drei Viertel aller Warnungen der Gesundheitsämter in Deutschland, die aus dem System der Luca-App generiert wurden, gehen an Besucherinnen und Besucher von Bars und Klubs. Das geht aus einer anonymisierten Auswertung für den Oktober hervor, bei der über 181.000 ausgespielte Warnmeldungen analysiert wurden. Fast die Hälfte der Warnungen betreffen Klubs (49,1 Prozent), knapp ein Viertel Bars (23,2 Prozent). Erfasst werden Warnhinweise per App und Anrufe bei Nutzern der App durch das Gesundheitsamt. Vergleichsweise wenige Warnmeldungen gehen dagegen an Restaurant-Gäste. Sie erhalten 10,9 Prozent aller Warnmeldungen, zeigen die Zahlen, die vom Betreiber der Luca-App veröffentlicht werden. Knapp neun Prozent der Warnungen gehen an die Besucherinnen und Besucher von Events und Festivals. Kaum eine Rolle spielen der Einzelhandel (1,0 Prozent), Kinobetriebe (1,7 Prozent) sowie Theater, Museen und Kultureinrichtungen (zusammen 0,9 Prozent). Auch die Bereiche Sport (0,8 Prozent) und Spas/Schwimmbäder (0,6 Prozent) erweisen sich nicht als Hotspots.
+++ 09:46 Ampel verständigt sich auf Corona-Maßnahmen: Faktischer Lockdown für Ungeimpfte +++
Die potenziellen Ampel-Partner verständigen sich nach Angaben des stellvertretenden Vorsitzenden der SPD-Bundestagsfraktion, Dirk Wiese, auf verschärfte Corona-Maßnahmen. "Wir sehen die Zahlen aktuell mit großer Sorge", sagt Wiese am Montag im ZDF-"Morgenmagazin". Zu den Maßnahmen zählen: 3G am Arbeitsplatz, eine Homeoffice-Pflicht, die mögliche Einführung von Kontaktbeschränkungen gerade auch für Ungeimpfte, 3G im Fernverkehr und ÖPNV sowie eine Länderöffnungsklausel, "damit die Länder, gerade auch Bayern und Sachsen, die ein erhebliches Infektionsgeschehen haben, auch weitere Maßnahmen mit Zustimmung des dortigen Landtags auf den Weg bringen können". Wiese sagt weiter: "Das sind erhebliche Einschränkungen für Ungeimpfte, die wir auch für richtig halten." Er ergänzt: "Das ist faktisch ein Lockdown für Ungeimpfte, der hier auf den Weg gebracht wird."
+++ 09:32 China schickt 10.000 Studierende in Quarantäne +++
Als jüngstes Beispiel für die strikte Corona-Politik in China schicken die Behörden mehrere Tausend Studierende in Quarantäne. In der Millionenstadt Dalian im Nordosten der Volksrepublik sind mehr als 10.000 Studenten verpflichtet, in den Zimmern ihrer Wohnheime zu bleiben oder sich in Quarantäne-Hotels zu begeben. Die Behörden reagieren damit auf einen Corona-Ausbruch unter Studierenden mit etwa 60 Infektionen. In der gesamten Stadt, die mehr als sechs Millionen Einwohner hat, liegt die Zahl der Infektionen bei mehr als 200. Die chinesische Regierung verfolgt eine strikte "Null-Covid-Strategie". Mit Ausgangssperren, Massentests, Kontaktverfolgung, Quarantäne und strengen Einreisebeschränkungen hat das Land das Virus weitgehend im Griff.
+++ 09:15 Wiedererinführung der Homeoffice-Pflicht: Kritik aus der CDU +++
Aus der Union kommt heftige Kritik an einer möglichen Wiedereinführung der Homeoffice-Pflicht. Der Vorsitzende des Parlamentskreises Mittelstand der Unionsfraktion im Bundestag, Christian von Stetten, sagt der "Augsburger Allgemeinen", eine erneute Homeoffice-Pflicht "wäre das falsche Signal für eine sich langsam wieder normalisierende Wirtschaft". Eine 3G-Pflicht am Arbeitsplatz sei "ein sinnvollerer Ansatz, der Schutz bietet und den Wirtschaftskreislauf nicht unnötig hemmt." Bundesarbeitsminister Hubertus Heil schlägt in einem Gesetzentwurf die 3G-Pflicht am Arbeitsplatz und die Wiedereinführung der Homeoffice-Pflicht im Kampf gegen die steigenden Corona-Infektionen vor. Die Homeoffice-Pflicht ist seit 1. Juli aufgehoben.
+++ 09:00 #allesindenArm - Prominente trommeln auf Twitter für Corona-Impfung +++
Unter dem Hashtag #allesindenArm haben sich auf Twitter Prominente und andere Nutzerinnen und Nutzer für eine Corona-Impfung starkgemacht. "Hallo. Ich bin Igor Levit und ich bin Pianist. Ich bin geimpft. Wissenschaft und Solidarität sind der Weg aus der Pandemie. Deshalb: Lasst Euch impfen! #allesindenArm", schreibt der Star-Pianist Levit. Viele andere posten Statements mit ähnlichem Wortlaut. Auch Schauspielerin Verena Altenberger, Schauspieler Marcus Mittermeier, Comedian Torsten Sträter und SPD-Politikerin Manuela Schwesig beteiligen sich. Virologin Melanie Brinkmann postet ebenfalls ein Statement - genauso wie Rapper Smudo. Zu dem Hashtag gibt es bis zum Montagmorgen mehr als 61.000 Tweets.
+++ 08:43 Tschechien: Zahl der Neuinfektionen fast auf Niveau der ersten drei Wellen +++
In Tschechien entwickelt sich die aktuelle Pandemie-Welle ähnlich wie die in Deutschland. Die Zahlen steigen derzeit rasant an. Aktuell werden 5650 Neuinfektionen gemeldet. In den letzten Tagen liegen die Werte allerdings deutlich über 14.000. Im Sieben-Tage-Schnitt werden momentan knapp 11.000 Neuinfektionen pro Tag gemeldet. Auch die Zahl der Todesfälle steigt spürbar an. Mitte Oktober versterben im Sieben-Tage-Schnitt sechs Menschen täglich. Aktuell liegt dieser Wert dagegen bei 54 – in der Woche sterben also knapp 380 Menschen in Tschechien im Zusammenhang mit dem Coronavirus. Die Zahl der aktiven Infektionen liegt derzeit bei knapp 142.000. Tschechien hat etwa 10,7 Millionen Einwohner. Umgerechnet auf Deutschland lägen die täglichen Neuinfektionen im Sieben-Tage-Schnitt bei 84.000. Die tägliche Zahl der Todesfälle betrüge umgerechnet knapp 420.
+++ 08:27 Grüner Abgeordneter: Kontaktbeschränkung für Ungeimpfte "unbedingt notwendig" +++
Der Grünen-Bundestagsabgeordnete Oliver Krischer hält Kontaktbeschränkungen für Ungeimpfte für ein wichtiges Instrument zur Bekämpfung der Corona-Pandemie. Solche Beschränkungen seien "unbedingt notwendig", sagt der Fraktionsvize im ZDF-"Morgenmagazin". Der geimpfte Teil der Bevölkerung müsse weiter am öffentlichen Leben teilnehmen können. "Und deshalb, glaube ich, ist die adäquate Maßnahme, dass diejenigen, die halt nicht geimpft sind, dass die mit Kontaktbeschränkungen rechnen müssen." Krischer betont, dass auch regionale Maßnahmen möglich wären. SPD, Grüne und FDP haben ihre Pläne für den Kampf gegen die Pandemie nachgeschärft. So soll die Möglichkeit von Kontaktbeschränkungen doch nicht abgeschafft werden, wie aus einer Vereinbarung von Vertretern der drei Fraktionen hervorgeht. Zudem sollen Ungeimpfte ohne negativen Test keine Busse und Bahnen mehr benutzen dürfen - unabhängig von der weiter geltenden Maskenpflicht.
+++ 08:09 Arbeitgeberchef: Keine Lohnfortzahlung für ungetestete Ungeimpfte bei 3G am Arbeitsplatz +++
In der Debatte über neue Corona-Schutzmaßnahmen für Betriebe formuliert der Präsident der Bundesvereinigung Deutscher Arbeitgeberverbände (BDA), Rainer Dulger, Bedingungen der Wirtschaft: "Wir brauchen einen Anspruch auf Auskunft und Speicherung über den Impfstatus der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Das ist eine notwendige Voraussetzung, um im Betriebsablauf für zielgenauen, effektiven Infektionsschutz sorgen zu können", so Dulger im Interview mit der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Sei der Zugang zum Betrieb nur noch mit Genesenen- oder Impfnachweis oder negativem Corona-Test möglich, reduziere das natürlich das Infektionsrisiko. Auf die Frage, was dies für den Lohnanspruch der Beschäftigten bedeute, antwortete Dulger: "Die Konsequenz wäre im Grunde schon nach heutiger Rechtslage klar: Wer aus Gründen, die er selbst zu vertreten hat, nicht zur Arbeit erscheint, kann für die ausgefallene Arbeit keinen Lohn beanspruchen. Andernfalls drohte erst recht eine Schieflage - wenn Menschen, die sich Tests und Impfung verweigern, mit bezahlter Freistellung belohnt würden."
+++ 08:00 Niedersachsen bestellt bisher 45 Millionen Corona-Schutzmasken +++
Rund 45 Millionen Corona-Schutzmasken bestellt Niedersachsen seit Beginn der Pandemie. Insgesamt rund 30 Millionen sind FFP2/FFP3 Masken, wie das Innenministerium auf Anfrage mitteilt. Wie viele davon welcher Maskentyp sind, geht aus den Zahlen zunächst nicht hervor. Hinzukommen mehr als 15 Millionen OP-Masken. Für die Masken zahlt das Land den Angaben zufolge insgesamt etwas mehr als 130 Millionen Euro. Eine FFP2/FFP3 Maske, deren Schutz als höher gilt als der von OP-Masken, kostet demnach durchschnittlich rund vier Euro, eine OP-Maske rund 65 Cent. Etwas mehr als ein Drittel der bestellten Masken sind laut Ministerium bereits ausgehändigt. Die übrigen dienen zum einen als Reserve, sollen aber auch kurzfristige Anforderungen erfüllen, etwa wenn Lehrkräfte weitere Masken benötigen.
+++ 07:47 Mehr als die Hälfte aller Neuinfektionen in Bayern und Sachsen verzeichnet +++
Die vom Robert-Koch-Institut gemeldeten 23.607 Neuinfektionen liegen deutlich über dem Wert der Vorwoche. Am letzten Montag werden 15.513 Fälle gemeldet. Der Zuwachs beträgt 52 Prozent. Mehr als ein Drittel der gemeldeten Fälle (8629) wird in Bayern verzeichnet, weitere 4502 Fälle kommen aus Sachsen hinzu. Damit sind diese beiden Bundesländer für mehr als die Hälfte aller gemeldeten Neuinfektionen verantwortlich.
Entsprechend klettert die Sieben-Tage-Inzidenz je 100.000 Einwohner weiter. Aktuell wird ihr Wert mit 303 angegeben. In den letzten 14 Tagen verdoppelt sich die Inzidenz somit nahezu. Am 1. November liegt ihr Wert noch bei 155. In der zurückliegenden Woche ist die Dynamik allerdings noch deutlich stärker. Am Montag der Vorwoche liegt die Inzidenz bei 201,1. Der Wert steigt demnach binnen einer Woche um mehr als 100 an.
Schleswig-Holstein weist mit 98,4 aktuell die geringste Sieben-Tage-Inzidenz aller Bundesländer aus. Den Höchstwert verzeichnet Sachsen mit 754,3. Auch Bayern (525,7) und Thüringen (543,2) haben aktuell enorm hohe Werte.
Wenig überraschend sind Bayern und Sachsen bei der lokalen Übersicht über die Sieben-Tage-Inzidenzen besonders prominent vertreten. Unter den zehn Landkreisen und kreisfreien Städten mit den höchsten Inzidenzen befinden sich drei in Sachsen und sechs in Bayern, dazu kommt ein Kreis aus Thüringen. Die Sächsische Schweiz/Osterzgebirge weist mit 1303,1 aktuell den deutschlandweiten Höchstwert aus. Insgesamt sieben Kreise haben einen vierstelligen Inzidenzwert, drei in Sachsen, vier in Bayern.
In der Kartenübersicht über die Inzidenzen in den Kreisen und kreisfreien Städte ist eine klare Trennung zwischen dem Südosten und dem Nordwesten Deutschlands erkennbar.
Aktuell gibt es in Deutschland keinen Kreis bzw. keine kreisfreie Stadt, die einen Inzidenzwert unter 35 hat. Vor 14 Tagen sind das immerhin noch vier. Dagegen liegt der Wert von Kreisen/kreisfreien Städten mit einer Sieben-Tage-Inzidenz über 100 mittlerweile bei 378 (von 411). Das sind 95 mehr als vor 14 Tagen. Es liegen nur noch 33 Kreise/kreisfreie Städte unter einem Wert von 100.
+++ 07:24 Gesundheitsminister fordern Bonuszahlung für Arzthelfer +++
Wegen der hohen Arbeitsbelastung in der Corona-Krise fordern die Gesundheitsminister der Länder vom Bund eine Bonuszahlung für alle Arzthelferinnen und Arzthelfer. "Gemeinsam mit den Ärztinnen und Ärzten sind die medizinischen Fachangestellten seit Beginn der Corona Pandemie - und natürlich auch jetzt in der vierten Welle - ein extrem wichtiges Bollwerk vor den Kliniken und tragen erheblich dazu bei, die Überlastung im öffentlichen Gesundheitsdienst aufzufangen", sagt Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek, der derzeit auch Vorsitzender der Gesundheitsministerkonferenz ist. Ein Corona-Bonus, analog zu dem der Beschäftigten in Kliniken und Pflegeeinrichtungen, sei dafür ein richtiges Zeichen und eine Wertschätzung ihrer Leistungen, so Holetschek. Die Länder seien sich in der Frage einig. "Hier muss jetzt, genau wie in der Pflege, sehr schnell etwas passieren."
+++ 07:06 SPD und Grüne wollen Homeoffice-Pflicht, FDP zögert +++
Arbeitsminister Hubertus Heil will im Kampf gegen die steigenden Corona-Zahlen die Pflicht zum Homeoffice wieder einführen. Doch die FDP, die mit SPD und Grünen über eine Regierungskoalition verhandelt, ist bislang nicht überzeugt. "Der Weg aus der Krise ist und bleibt Impfen und Testen. Die Frage einer Angebotspflicht für Homeoffice werden wir ergebnisoffen neu evaluieren", sagt FDP-Fraktionsvize Michael Theurer der Zeitung "Augsburger Allgemeinen". "Die Notwendigkeit einer solchen Maßnahme schließen wir nicht pauschal aus." Die Grünen befürworten den SPD-Plan. "Mit einem möglichst verbindlichen Home-Office-Gebot in Betrieben und der öffentlichen Verwaltung können wir alle dazu beitragen, das Infektionsgeschehen in den Griff zu bekommen. Nur wer zwingende betriebsbedingte Gründe dagegen vorbringen kann, sollte ausgenommen werden. Zudem sollte die 3G-Regel am Arbeitsplatz angewandt werden."
+++ 06:44 NRW-Ministerpräsident Wüst verteidigt Karnevalsfeiern +++
NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst verteidigt die Zulassung der Karnevalsfeiern in Köln am 11. November. Die Politik müsse auch die Akzeptanz staatlichen Handelns im Blick haben, sagt er dem "Kölner Stadtanzeiger". "Deshalb war die Entscheidung in Köln, den Karnevalsauftakt unter 2G Bedingungen stattfinden zu lassen, richtig." Gleiches gelte nun auch mit Blick auf den Straßenkarneval im nächsten Frühjahr. "In Nordrhein-Westfalen sind überdurchschnittlich viele Menschen geimpft", so Wüst. "Mit diesem wichtigen Fortschritt kann man nicht einfach denen, die mit ihrer Impfung sich, ihre Lieben und die Gesellschaft schützen, weiterhin alles verbieten." Allerdings wisse derzeit niemand, "wie die Pandemielage im nächsten Frühjahr aussieht", räumt Wüst ein. Er hoffe, dass der Karneval stattfinden kann. "Aber damit das gelingt, müssen wir die Dynamik bei den Infektionszahlen unbedingt stoppen."
+++ 06:12 Israel lässt Biontech-Impfstoff für Kinder ab fünf Jahren zu +++
Der Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer darf in Israel nun auch Kindern im Alter von fünf bis elf Jahren verabreicht werden. Das entscheidet das Gesundheitsministerium, nachdem sich zuvor bereits ein Expertengremium dafür ausspricht. Die zusätzlich benötigten Dosen sollen in den kommenden Tagen nach Israel geliefert werden und einen sofortigen Start der Impfkampagne für kleinere Kinder ermöglichen, wie die Zeitung "Haaretz" berichtet. Die Mitglieder des vom Gesundheitsministerium konsultierten Expertengremiums seien praktisch einstimmig zu dem Schluss gekommen, dass "die Vorteile des Impfstoffs dessen Risiken bei Weitem überwiegen", heißt es. Nur 2 der 75 Fachleute stimmen demnach gegen eine Freigabe des Präparats für Kinder ab fünf Jahren. Die Kommission empfiehlt zudem mit großer Mehrheit, auch jene Kinder zu impfen, die bereits eine Corona-Infektion ausgestanden haben.
+++ 05:09 KBV fordert Strafen für Bedrohung von Impfärzten +++
Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) fordert, Bedrohungen von Impfärzten rechtlich zu ahnden. "Wer Ärzte und Psychotherapeuten und ihre Teams bedroht, gehört bestraft", sagte der Vize-KBV-Vorsitzende Stephan Hofmeister dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Es muss unser Ziel sein, so viele Menschen zu impfen wie möglich. Dazu gehört auch, dass die niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen und ihre Teams, die medizinischen Fachangestellten, ihre verantwortungsvolle Arbeit ohne Bedrohungen und bewusste Störungen leisten können", so Hofmeister.
+++ 04:19 Inzidenz steigt über 300, über 23.600 Neuinfektionen +++
Die Gesundheitsämter haben dem Robert-Koch-Institut (RKI) 23.607 Neuinfektionen gemeldet. Das sind 8094 Ansteckungen mehr als am Montag vor einer Woche. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf einen Höchststand von 303,0 von 289,0 am Vortag. 43 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Vor einer Woche waren es 33 Todesfälle.
Hinweis: Die Zahlen des RKI weichen in der Regel leicht von jenen Falldaten ab, die ntv.de täglich am Abend meldet. Das ntv.de-Datenteam greift direkt auf die Meldezahlen aus den Bundesländern zu, wie sie von den Ministerien und Behörden vor Ort veröffentlicht werden. Das RKI hingegen ist an die gesetzlich vorgeschriebenen Meldewege gebunden, was zu einem zeitlichen Verzug führen kann.
Zudem bilden die jeweiligen Tageswerte unterschiedliche Erfassungszeiträume ab: Die ntv- Auswertung sammelt die jeweils bis zum Abend veröffentlichten Länderangaben und errechnet daraus einen täglichen Stand der gemeldeten Fallzahlen, der in der Regel ab 20.00 Uhr veröffentlicht wird. Das Erfassungssystem des RKI dagegen berücksichtigt eingehende Meldungen bis Mitternacht, wobei der aktuelle Datenstand dann am nachfolgenden Morgen bekannt gegeben wird.
+++ 03:36 Montgomery: Aufhebung der epidemischen Lage "absurd" +++
Der Vorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery fordert eine Verlängerung der epidemischen Lage und eine Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen. "Wir haben weiterhin eine Pandemie nationalen Ausmaßes. Es ist absurd, angesichts von Inzidenzen um die 300 von einer Aufhebung sprechen zu wollen", sagte Montgomery der "Rheinischen Post". Wer sage, 'keine Impfpflicht und nie wieder Lockdown', der habe die Epidemiologie des Virus nicht verstanden und spiele ihm in die Hände. Noch könne es aber gelingen, den Trend der vierten Welle zu brechen.
+++ 02:21 Lauterbach: Anfang Dezember droht flächendeckender Klinikkollaps +++
Karl Lauterbach rechnet Anfang Dezember mit einer flächendeckenden Überlastung der Kliniken. "Bei den Fallzahlen, die wir jetzt haben, werden die Kliniken in den ersten beiden Dezemberwochen bundesweit die Kapazitätsgrenze überschreiten", sagte der SPD-Gesundheitsexperte den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Das sei jetzt schon kaum mehr abzuwenden. Damit die Maximalbelastung nicht zum flächendeckenden Kollaps führe, seien jetzt drastische Maßnahmen nötig. "Ungeimpfte sollten nur noch Zugang zu ihrem Arbeitsplatz, zu Lebensmittelgeschäften, Drogerien und Apotheken haben." Das sei die einzige Möglichkeit, wieder Kontrolle über die Infektionslage zu bekommen.
+++ 01:30 Interner Widerstand gegen Impfpflicht in der Bundeswehr +++
Die Einführung einer Corona-Impfpflicht für Mitglieder der Bundeswehr scheiterte bislang offenbar am internen Widerstand der Truppe. Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer habe diesen Schritt "bereits im Frühjahr" und "mit Nachdruck" gefordert, sagt ein Ministeriumssprecher den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Doch bis heute fehle die nötige Zustimmung interner "Beteiligungsgremien". Bisher müssen sich nur Soldaten im Auslandseinsatz gegen Covid-19 impfen lassen. Auch Soldatinnen und Soldaten, die Amtshilfe in Gesundheitsämtern, Impfzentren oder Krankenhäusern leisten, müssen künftig geimpft sein.
+++ 00:44 Pläne für Infektionsschutzgesetz: Habeck kündigt Nachschärfung an +++
Die möglichen Ampel-Koalitionspartner wollen ihre Pläne für ein geändertes Infektionsschutzgesetz laut Robert Habeck noch verschärfen. "Wir weiten den Instrumentenkasten aus, auch gegenüber den Vorschlägen, die in der ersten Lesung im Deutschen Bundestag eingebracht wurden", sagte der Grünen-Vorsitzende in den ARD-"Tagesthemen". Eine Kontaktunterbindung solle für Ungeimpfte auch dann noch möglich sein, wenn der Sonderstatus der Epidemischen Lage nationaler Tragweite zum 25. November ausgelaufen sei. Möglicherweise werde es auch eine Öffnungsklausel für die Bundesländer geben, über die allgemeinen Maßnahmen noch hinauszugehen, kündigte Habeck an.
+++ 00:08 Im Österreich beginnt Lockdown für Ungeimpfte +++
In Österreich gilt im Kampf gegen die vierte Welle der Corona-Pandemie seit Mitternacht ein Lockdown für Ungeimpfte. Wer nicht geimpft oder in den vergangenen 180 Tagen genesen ist, darf nur noch aus zwingenden Gründen sein Zuhause verlassen. Dazu gehören Einkäufe für den täglichen Bedarf, Arztbesuche oder auch ein als nötig erachteter Spaziergang. Die Ausgangsbeschränkungen sind zunächst auf zehn Tage befristet. Die Polizei will die Vorschriften engmaschig kontrollieren. Bei Verstößen drohen Strafen bis zu 1450 Euro. Betroffen sind nach Schätzungen zwei Millionen Menschen, die keine Impfung haben.
+++ 23:55 Falsch-positive Tests: Hamburgs CDU will Präsenzpflicht an Schulen aussetzen +++
Aus der CDU-Fraktion der Hamburger Bürgerschaft kommt die Forderung nach einer Aussetzung der Präsenzpflicht für Schüler. Wegen vermehrter falsch-positiver Corona-Tests sollte die Präsenzpflicht bis zur Beschaffung zuverlässigerer Tests ausgesetzt werden, forderte die bildungspolitische Sprecherin Birgit Stöver. "Zusätzlich zum Testchaos verunsichert Schüler, Eltern und Lehrkräfte die steigende Inzidenz." Die Schulbehörde müsse größtmögliche Unterstützung leisten, damit der Schulunterricht auch von zu Hause aus möglich sei. Neue Corona-Schnelltests haben nach den Herbstferien an Hamburgs Schulen zu einer Vielzahl von falschen Positivergebnissen geführt. Nach früheren Angaben der Schulbehörde hat es vermutlich Probleme bei der fachgerechten Durchführung gegeben.
+++ 23:01 Österreichs Regierung erwägt nächtliche Ausgangsbeschränkungen +++
Nach dem Lockdown für Ungeimpfte denkt die österreichische Bundesregierung auch an nächtliche Ausgangsbeschränkungen für alle Bürger. Dieser Vorschlag liege auf dem Tisch und darüber werde am kommenden Mittwoch entschieden, sagte Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein am Sonntagabend in der ORF-Nachrichtensendung "ZiB2". "Wir sitzen alle im gleichen Boot", sagte der Grünen-Politiker. Wenn ein allgemeiner Lockdown verhindert werde solle, sei eine Verringerung der Kontakte zwischen den Menschen zwingend erforderlich, so der Minister weiter. Die Beschränkungen würden ab 22.00 Uhr gelten und auch eine erneute Schließung der Nachtgastronomie bedeuten.
+++ 22:30 "Karrieremotive": Schwesig warnt Braun vor Zwietracht bei Corona +++
Mecklenburg-Vorpommerns SPD-Ministerpräsidentin Manuela Schwesig hat Kanzleramtschef Helge Braun CDU-interne Karrieremotive unterstellt, weil er die SPD verantwortlich macht für das späte Zustandekommen von Bund/Länder-Beratungen zur Corona-Lage. "Herr Braun will als CDU-Vorsitzender kandidieren. Das kann er von mir aus gerne tun, aber er sollte diese Kandidatur nicht nutzen, um jetzt bei Corona noch Unmut zu schüren, Zwietracht zu säen", sagte die Sozialdemokratin am Sbend in der ZDF-Sendung "Berlin direkt". "Die Ministerpräsidenten haben parteiübergreifend immer nach einer guten Lösung gesucht. Und ich gehe davon aus, dass das auch so bleibt."
+++ 22:00 Braun greift SPD wegen Bund-Länder-Gipfel an +++
Deutschland ist nach Worten von Kanzleramtschef Helge Braun noch nicht ausreichend auf notwendige Booster-Impfungen vorbereitet. "Wir müssen bis Weihnachten erreichen, dass über 20 Millionen Auffrisch-Impfungen erfolgen können. Dafür sind wir noch nicht gerüstet", sagt der CDU-Politiker im ZDF. Zugleich warf er den SPD-geführten Ländern eine Verzögerungstaktik beim Bund-Länder-Gipfel vor: "Es gab den Wunsch aus mehreren CDU-geführten Ländern, es gab den Wunsch auch von der Bundeskanzlerin - und erst jetzt haben wir einen Termin vereinbaren können", sagte Braun in der Sendung an die Adresse von Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig. Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Regierungschefs der Länder wollen am Donnerstag über Maßnahmen gegen die dramatisch eskalierte Lage beraten.
+++ 21:26 Großer Impfandrang in Wildpark bei Hamburg +++
Bei einer Corona-Impfaktion im Wildpark Schwarze Berge südlich von Hamburg hat großer Andrang geherrscht. "Es gibt seit dem Morgen lange Warteschlangen", sagte eine Sprecherin des DRK-Impfteams Winsen (Luhe). Viele ältere Menschen holten sich ihre Auffrischungs-Impfung ab. Einige der Wartenden waren extra aus Hamburg in den Landkreis Harburg gekommen. Das Impfteam war im Natur-Erlebnis-Zentrum des Parks untergebracht und gab allen Impfwilligen ohne Voranmeldung die schützende Spritze. Zwischen 9.00 und 17.00 Uhr konnten Impfwillige das Schöne - nämlich einen Ausflug in die Natur - mit dem Praktischen der Impfung verbinden, wie der Park mitteilte. Ein zweiter Impftag im Natur-Erlebnis-Zentrum des Wildparks ist am 12. Dezember geplant.
+++ 20:56 Neuer Höchstwert: 258.298 neue Fälle innerhalb einer Woche +++
Die Zahl der Neuinfektionen innerhalb einer Woche hat einen neuen Höchststand erreicht. Seit vergangenem Sonntag haben die Länder 258.298 neue Corona-Infektionen gemeldet - noch nie wurden so viele Fälle innerhalb einer Woche gemeldet. In der vergangenen Woche sind auch 1152 weitere Todesfälle hinzugekommen. Das sind knapp doppelt so viele neue Ansteckungen und gemeldete Todesfälle wie noch vor zwei Wochen. Am 31. Oktober endete die Woche mit 132.267 Neuinfektionen und 628 registrierten Corona-Toten.
+++ 20:26 Aktuelle Datenlage in Deutschland: 30.459 neue Fälle gemeldet +++
Die Zahl der gemeldeten Coronavirus-Infektionen in Deutschland ist auf 5.031.994 gestiegen. Wie aus den von ntv.de ausgewerteten Angaben der Landesbehörden hervorgeht, kamen damit 30.459 neue Fälle hinzu. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Infektion stieg um 43 auf 97.676. Als aktuell infiziert gelten rund 462.950 Personen.
Die Ansteckungsrate (7-Tage-R-Wert) wird vom Robert-Koch-Institut (RKI) mit 1,18 angegeben (Vortag: 1,24). Laut DIVI-Intensivregister werden in Deutschland derzeit 3034 Covid-19-Patienten intensivmedizinisch behandelt, 1557 davon werden invasiv beatmet. Rund 3408 Intensivbetten sind in den deutschen Kliniken derzeit noch frei. Damit sind nur noch 13,9 Prozent der Intensivbetten noch frei.
Die vorangegangenen Entwicklungen lesen Sie hier.
Quelle: ntv.de, ino/als/ysc/dpa/AFP/rts