Panorama

Coronavirus-Liveticker +++ 23:02 Südafrika hofft auf Unterstützung für Rettungspaket +++

Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa hat ein milliardenschweres "historisches" Rettungspaket angekündigt. 500 Milliarden Rand (etwa 25 Milliarden Euro) - rund 10 Prozent des Bruttoinlandsprodukts - würde die Regierung in die Wirtschaft und die Unterstützung der rund 58 Millionen Bürger stecken, sagte Ramaphosa in einer Ansprache an die Nation. Er hofft dabei auch auf Unterstützung aus dem Ausland. Man sei unter anderem mit der Weltbank und dem Internationalen Währungsfonds (IMF) im Gespräch. In Südafrika gilt seit einigen Wochen eine strenge Ausgangssperre. Millionen von Südafrikanern in der informellen Wirtschaft oder ohne Arbeit kämpfen seither um ihr Überleben, Armut und Nahrungsmittelunsicherheit haben sich dramatisch verschlechtert.

+++ 22:21 US-Regierung einigt sich auf Milliarden-Hilfspaket +++
In den USA haben sich Republikaner und Demokraten nach Angaben des Mehrheitsführers im Senat auf ein weiteres Konjunkturpaket in Höhe von 480 Milliarden US-Dollar (441,7 Mrd. Euro) geeinigt. Das entsprechende Gesetzespaket solle nun rasch verabschiedet werden, erklärte der Republikaner Mitch McConnell. Das Parlament hatte im März bereits ein umfassendes Corona-Konjunkturprogramm in Höhe von rund 2,2 Billionen Dollar beschlossen. Mit dem neuen Paket soll demnach ein erfolgreiches Kreditprogramm für kleine und mittlere Unternehmen um 320 Milliarden Dollar aufgestockt werden.

+++ 21:45 Bundesstaat Missouri verklagt China +++
Der US-Bundesstaat Missouri reicht wegen der wirtschaftlichen Folgen der Pandemie bei einem Bundesgericht Klage gegen China ein. Die Regierung in Peking habe die Welt unter anderem über die Gefahr durch das Virus angelogen und wenig getan, um der Seuche Einhalt zu gebieten, heißt es in einer Erklärung von Justizminister Eric Schmitt. "Sie müssen für ihr Handeln zur Verantwortung gezogen werden." Rechtsexperten sagten der Nachrichtenagentur Reuters, die Klage habe wenig Aussicht auf Erfolg.

+++ 21:19 Studie: Malaria-Medikament führt zu höherer Sterblichkeitsrate +++
Ein von US-Präsident Donald Trump beworbenes Malaria-Medikament hat einer Studie zufolge keinen positiven Effekt auf Patienten, die an der Lungenkrankheit Covid-19 leiden. Bei Patienten, die Hydroxychloroquin erhielten, habe sich sogar eine höhere Sterblichkeitsrate als in der Vergleichsgruppe ergeben, hieß es in einer noch nicht von unabhängigen Experten geprüften Studie. Diese befasste sich retrospektiv mit den Daten von 368 männlichen Covid-Patienten, die bis 11. April in Krankenhäusern für US-Veteranen behandelt worden waren. Die Einnahme von Hydroxychloroquin oder eine Kombination mit Azithromycin habe die Wahrscheinlichkeit, an ein Beatmungsgerät angeschlossen werden zu müssen, nicht verringert, schrieben die Forscher um Joseph Magagnoli, Siddharth Narendran und Felipe Pereira.

+++ 21:03 In Deutschland steigt die Zahl der Infektionen und der Toten +++
In Deutschland ist die Zahl der bestätigten Infektionen im Vergleich zum Vortag um 1609 gestiegen. Das ist der geringste Anstieg bei den Neuinfektionen seit Mitte März. Insgesamt gibt es inzwischen 144.759 Infektionen. Auch die Zahl der Toten steigt. Mit aktuell 4738 gibt es 223 mehr als am Vortag.

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+++ 20:42 Frankreich meldet 531 neue Corona-Opfer +++
Aus Frankreich sind am Dienstagabend 531 neue Corona-Todesopfer binnen der vergangenen 24 Stunden gemeldet worden. Die Zahl der im Zusammenhang mit der Lungenkrankheit Covid-19 gestorbenen Patienten liege nunmehr bei 20.796, teilten die französischen Gesundheitsbehörden in Paris mit. Der Generaldirektor für Gesundheit, Jérôme Salomon, verwies auf den positiven Trend, dass die Zahl der Corona-Infizierten in Krankenhäusern und in intensivmedizinischer Behandlung weiterhin langsam sinke.

+++ 20:07 Laschet fordert weitere Lockerungen der Maßnahmen +++
NRW-Ministerpräsident Armin Laschet strebt im Mai weitere Lockerungen in der Corona-Krise an. Bund und Länder sollten sich bei ihrem nächsten Treffen am 30. April darauf einigen, sagte Laschet der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Zwar wisse man dann noch nicht, wie die bereits beschlossenen Lockerungen sich auswirkten. "Ich glaube trotzdem, dass man noch einmal über ein paar weitere Maßnahmen nachdenken muss", sagte Laschet der Zeitung. Der CDU-Politiker nannte unter anderem Sportangebote für Jugendliche. Weitere Öffnungen müssten auch Kindertagesstätten, Spielplätze und Schulen betreffen. Laschet kritisierte, dass die Lebenswirklichkeit vieler Kinder durch die Corona-Politik aus dem Blick geraten sei.

+++ 19:58 Niederlande öffnen Kitas und Schulen im Mai +++
Die Niederlande haben eine vorsichtige Lockerung der strengen Corona-Maßnahmen angekündigt. Am 11. Mai würden Grundschulen und Kitas wieder geöffnet werden, teilte Ministerpräsident Mark Rutte mit. Höhere Schulen sollen am 1. Juni folgen. Kinder sollten zunächst nur in kleinen Gruppen unterrichtet werden. Kinder und Jugendliche dürfen in Vereinen wieder Sport treiben. Alle übrigen Verbote aber wurden um mindestens drei Wochen verlängert. Großveranstaltungen wie Festivals, Sportwettkämpfe und auch Profifußball bleiben sogar bis zum 1. September verboten. Auch Friseure blieben geschlossen und Besuche in Pflegeheimen verboten. Geschäfte durften auch bisher geöffnet sein.

+++ 19:38 Zahl der Toten in New York erneut unter 500 - Cuomo verhalten +++
Im besonders heftig von der Corona-Pandemie getroffenen US-Bundesstaat New York ist die Zahl der Toten innerhalb von 24 Stunden zum zweiten Mal in Folge unter 500 geblieben. Die Zahl der täglichen Todesopfer habe zwischen Montag und Dienstag bei 481 gelegen, sagte Gouverneur Andrew Cuomo bei seiner täglichen Pressekonferenz. "Das ist gut - aber unsere Definition von 'gut' hat sich verändert. 'Gut' bedeutet jetzt 'nicht furchtbar'." Zwischen Sonntag und Montag waren in dem Bundesstaat mit rund 19 Millionen Einwohnern 478 Menschen nach einer Infektion mit dem neuartigen Coronavirus gestorben - in den Wochen davor hingegen täglich bis zu knapp 800 Menschen.

+++ 19:21 Bericht: Corona-Prämie für Pflegekräfte droht zu platzen +++
Die geplante Corona-Sonderprämie von 1500 Euro für Altenpflegekräfte droht laut "Frankfurter Allgemeiner Zeitung" an einer ungeklärten Finanzierung zu scheitern. Gegen die bisher erwartete Finanzierung durch die beitragsfinanzierte Pflegeversicherung habe sich in den Krankenkassen massiver Widerstand formiert. "Es kann nicht sein, dass allein die Beitragszahler hierfür aufkommen müssen", zitiert das Blatt die Vorstandsvorsitzende des Ersatzkassen-Verbands VDEK, Ulrike Elsner. Der Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbands, Martin Litsch, sagt der Zeitung: "Die symbolische Anerkennung für systemrelevante Berufsgruppen, die jetzt in Corona-Krise verstärkt gefordert sind, muss deshalb vom Bund oder von den Ländern kommen, etwa über zweckgebundene Zuschüsse für die Soziale Pflegeversicherung."

+++ 19:04 Italien zählt wieder mehr Tote und Infizierte +++
In Italien steigt die Zahl der bekannten Neuinfektionen wieder schneller und liegt bei 2729 nach 2256 am Vortag. Auch werden wieder mehr neue Todesfälle verzeichnet, 534 nach 454. Insgesamt sind damit 24.648 Tote und 183.957 Erkrankungen bekannt, teilt das Katastrophenschutzamt mit.

+++ 18:51 Spanien lockert Ausgangssperre für manche Kinder +++
Die spanische Regierung hat die Corona-Einschränkungen für Kinder unter 14 Jahren leicht gelockert. Vom kommenden Montag an dürften Kinder einen Erwachsenen bei bestimmten Besorgungen begleiten, sagte Regierungssprecherin María Jesús Montero nach einer Kabinettssitzung. Die Unter-14-Jährigen dürfen ihre Eltern dann etwa in den Supermarkt, die Apotheke oder zur Bank begleiten. In Spanien gilt seit dem 14. März eine der striktesten Ausgangssperren der Welt - insbesondere für Kinder, die bisher permanent zu Hause bleiben mussten.

+++ 18:32 Bericht: Obduktionen von Covid-19-Toten liefern neue Erkenntnisse +++
Einige Menschen, die an den Folgen des Coronavirus gestorben sind, wurden bereits obduziert. Wie die "Süddeutsche Zeitung" berichtet, haben sowohl Pathologen in der Schweiz als auch in Hamburg dabei ähnliche Erkenntnisse gewonnen. Am Uni-Spital in Basel hätten Pathologen bereits 20 Covid-19-Verstorbene obduziert. Laut Bericht hatten alle Bluthochdruck. Zudem soll ein Großteil männlich und übergewichtig gewesen sein. Außerdem hätten mehr als zwei Drittel vorgeschädigte Herzkranzgefäße und ein Drittel soll an Diabetes erkrankt gewesen sein. Auch der Hamburger Rechtsmediziner Klaus Püschel hat der Zeitung zufolge ähnliche Beobachtungen bei Obduktionen gemacht. Ein Großteil der 61 untersuchten Toten habe unter Herzerkrankungen gelitten. 46 Obduzierte hatten eine Vorerkrankung der Lunge. Aber auch schweres Übergewicht oder Diabetes wurde festgestellt.

+++ 18:03 Drosten warnt vor "Übersterblichkeit" wie in England +++
In England und Wales sind Anfang April so viele Todesfälle innerhalb einer Woche registriert worden wie seit 20 Jahren nicht mehr. Das geht aus Zahlen der britischen Statistikbehörde ONS hervor. Demnach wurden in der Woche bis zum 10. April 18.516 Sterbefälle verzeichnet. Das sind knapp 8000 Todesfälle mehr als im Durchschnitt des Vergleichszeitraums der vergangenen fünf Jahre. Etwa 6200 der Verstorbenen waren zuvor positiv auf das Coronavirus getestet worden. "Für alle, die noch immer nicht daran glauben", kommentierte der Charité-Virologe Christian Drosten die Übersterblichkeit in den beiden britischen Landesteilen auf Twitter. Er mahnte: "Uns wurde dies vor allem durch frühe und breit eingesetzte Diagnostik erspart. Verspielen wir diesen Vorsprung nicht."

+++ 17:42 KfW: Jeder Dritte Selbstständige hat keine Einnahmen mehr +++
Die staatliche Förderbank KfW hat Selbstständige in der Corona-Krise befragt und sieht viele von ihnen in ihrer Existenz bedroht. 90 Prozent verlieren durch die Pandemie Umsätze, ein Drittel hat überhaupt keine Einnahmen mehr, wie die KfW nach der Befragung von rund 430 Selbstständigen und 170 Gründungsinteressierten mitteilte. Dabei gab ein Drittel der Befragten an, mit eigenen Mitteln nur einen Monat lang zahlungsfähig bleiben zu können. Acht von zehn Selbstständigen nutzen demnach bereits staatliche Hilfsangebote wie Einmalzuschüsse, Kurzarbeitergeld, KfW-Kredite oder Steuerstundungen oder wollen Hilfen beantragen. 58 Prozent der Befragten passen laut KfW außerdem ihr Geschäftsmodell zumindest vorübergehend den neuen Bedingungen an.

+++ 17:19 Bundesregierung will kein Gehalt für Corona-Hilfe spenden +++
Die Bundesregierung plant keine Spendenaktion ihrer Mitglieder zugunsten ausgewählter Organisationen in der Corona-Krise nach dem Beispiel der österreichischen Regierung. "Wir kommentieren die Ankündigung der österreichischen Regierung nicht", teilte ein Regierungssprecher auf Anfrage mit. "In der Bundesregierung gibt es derzeit kein solches Vorhaben", ergänzte er. Der österreichische Bundeskanzler Sebastian Kurz und Vizekanzler Werner Kogler hatten am Montag mitgeteilt, die Mitglieder der österreichischen Bundesregierung würden als Reaktion auf die Corona-Krise jeweils ein Netto-Monatsgehalt an eine ausgewählte Organisation spenden. Die Spende solle ein "Zeichen des Zusammenhalts" sein.

+++ 17:07 Spahn bekommt fast acht Milliarden Euro für Schutzausrüstung +++
Gesundheitsminister Jens Spahn bekommt fast acht Milliarden Euro, um in der Corona-Krise Masken, Handschuhe und andere Schutzausrüstung für Arztpraxen und Krankenhäuser zu beschaffen. Den Betrag von 7,8 Milliarden Euro hat das Bundesfinanzministerium nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur bereits genehmigt. Die Bundesregierung hatte beschlossen, Schutzausrüstung sowie zusätzliche Beatmungsgeräte für die Intensivstationen in Krankenhäusern zentral zu beschaffen. Rund fünf Milliarden Euro waren dafür bereits bewilligt. Der Bedarf gehe aber weit darüber hinaus, heißt es nun in einem Schreiben des Finanzministeriums. Einen Teil der Kosten bekommt der Bund allerdings von den Ländern und Kassen zurückerstattet.

+++ 16:36 Quarantäne für Ischgl endet am Donnerstag +++
Das österreichische Bundesland Tirol hebt in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag die Quarantäne für Sölden, St. Anton am Arlberg sowie das gesamte Paznauntal inklusive Ischgl auf. Das teilte Tirols Landeschef Günther Platter von der ÖVP mit. Damit steht ab Donnerstag kein Ort in dem österreichischen Bundesland mehr unter Quarantäne. Zeitweise galten die drastischen Maßnahmen für alle 279 Gemeinden. Die Menschen durften dabei ihre Wohnorte nicht verlassen. In Ischgl und dem Paznauntal galt die Quarantäne seit dem 13. März. Platter betonte, dass sich die Infektionszahlen in Tirol zuletzt sehr positiv entwickelt hätten. Gleichzeitig rief er weiterhin zur Vorsicht auf.

+++ 16:20 Studie für Frankreich: 70 Prozent der Bevölkerung müssen immun sein +++
Wissenschaftler warnen in Frankreich vor zu weitgehenden Lockerungen nach dem Ende der Ausgangsbeschränkungen am 11. Mai. In dem Land werden sich den Berechnungen der Forscher zufolge bis dahin 3,7 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert haben, heißt es in der Studie. Das entspräche 5,7 Prozent der Bevölkerung und sei nicht ausreichend, um eine zweite Welle der Pandemie zu verhindern. Es müssten etwa 70 Prozent der Bevölkerung immun sein, damit die Epidemie allein durch Immunität kontrolliert werden könnte. "Unsere Ergebnisse deuten daher stark darauf hin, dass ohne einen Impfstoff die Herdenimmunität allein nicht ausreicht, um eine zweite Welle am Ende der Ausgangsbeschränkungen zu vermeiden. Wirksame Kontrollmaßnahmen müssen über den 11. Mai hinaus aufrechterhalten werden", schreiben die Autorinnen und Autoren.

+++ 15:48 Land Berlin sagt alle Großveranstaltungen bis Ende Oktober ab +++
In Berlin wird es bis Ende Oktober keine Großveranstaltungen geben. Wie der Regierende Bürgermeister Michael Müller mitteilt, dürfen bis zum 24. Oktober keine Großveranstaltungen mit mehr als 5000 Teilnehmern stattfinden. Von dem Verbot ist auch der Berlin-Marathon am 27. September betroffen. Außerdem führt das Land ab 27. April eine Pflicht für Mund-Nasen-Schutz im öffentlichen Nahverkehr ein. Gottesdienste und ortsfeste Versammlungen mit bis zu 50 Teilnehmern sollen ab dem 4. Mai wieder erlaubt sein. Auch die Museen dürfen nach Angaben von Kultursenator Klaus Lederer dann wieder öffnen. Die Theater der Stadt bleiben bis zum 31. Juli geschlossen und beenden damit die Saison.

+++ 15:31 Kanzler Kurz schlägt Anti-Corona-Club für internationale Flüge vor +++
Eine Wiederaufnahme des internationalen Flugverkehrs hält Österreichs Kanzler Sebastian Kurz mittel- und langfristig zuerst zwischen Staaten mit einer erfolgreichen Anti-Corona-Strategie für möglich. Er rechne mit einem Szenario, dass Staaten ihre Grenzen zueinander wieder öffnen werden, die das Virus besiegt oder ganz niedrige Ansteckungszahlen hätten, sagte Kurz. "Wie ein Club, bei dem man nur dabei sein kann, wenn keine Gesundheitsgefährdung gegeben ist." Der Luftverkehr ist durch die Einreiseverbote in der Corona-Krise praktisch zum Erliegen gekommen. Viele Airlines kämpfen ums Überleben.

+++ 15:17 Johnson will Queen noch während Erholungspause treffen +++
Der britische Premierminister Boris Johnson nimmt während seiner Erholungspause nach seiner Covid-19-Erkrankung allmählich wieder seine Amtsgeschäfte auf. Zwar leiste Johnson formell noch keine Regierungsarbeit, er werde aber noch im Laufe des Tages mit US-Präsident Donald Trump telefonieren, teilt ein Sprecher mit. Zudem sei für Ende der Woche eine Audienz bei Queen Elizabeth geplant. Es wäre das erste Treffen dieser Art seit drei Wochen. Stellvertretend führt weiterhin Außenminister Dominic Raab die Regierungsgeschäfte.

+++ 15:04 Kein Sitzenbleiben in Thüringen - mit zwei Ausnahmen +++
Wegen der Corona-Krise sollen Schüler in Thüringen automatisch in die nächst höhere Klassenstufe versetzt werden - mit Ausnahme der Klassen neun und zehn. In diesen beiden Klassen sei die Versetzung auch ein Verwaltungsakt, weil die Schüler Abschlusszeugnisse bekommen können, erklärte Bildungsminister Helmut Holter. Der Linken-Politiker betonte, dass die Schüler aber freiwillig eine Klassenstufe wiederholen könnten. Diese Wiederholung werde nicht auf die Wiederholungshäufigkeit oder die Höchstverweildauer in der Oberstufe angerechnet.

+++ 14:53 Bundesregierung prüft drei mögliche Corona-Apps +++
Die Bundesregierung hat für die geplante Corona-Warn-App drei unterschiedliche technische Konzepte in der näheren Auswahl. Das geht aus einer Antwort der Regierung auf eine schriftliche Anfrage der Linken-Bundestagsabgeordneten Anke Domscheit-Berg hervor. Danach "betrachtet und bewertet" die Regierung nicht nur das Konzept des Projekts Pepp-PT (Pan-European Privacy-Preserving Proximity Tracing), sondern auch den rivalisierenden Ansatz D3PT (Decentralized Privacy Preserving Proximity Tracing) sowie die in Österreich eingesetzte Lösung der Accenture GmbH. Bei einem ersten Test hatte die Bundesregierung noch allein auf das PEPP-PT-Konzept gesetzt, das in einer heftig geführten Debatte um ein geeignetes Datenschutzkonzept allerdings in den vergangenen Tagen in die Kritik geraten war.

+++ 14:41 Alle Schüler in Rheinland-Pfalz bekommen Schutzmasken +++
Die rheinland-pfälzische Landesregierung will allen Schülern des Landes zum schrittweisen Schulstart am 4. Mai eine wiederverwendbare Alltagsmaske schenken. "Das ist ein wichtiger Beitrag für mehr Hygienesicherheit in der Schule", sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Die Schulen sollen vom Land zudem 70.000 Liter Desinfektionsmittel und weitere 430.000 einfache Schutzmasken für den Notfall erhalten. Dafür seien zweieinhalb Millionen Euro vorgesehen.

+++ 14:30 Kretschmann: Wieder Gottesdienste ab Mai in Baden-Württemberg +++
Kirchen sollen in Baden-Württemberg nach Angaben von Ministerpräsident Winfried Kretschmann bereits Anfang Mai unter Auflagen Gottesdienste feiern können. "Wir können sicher zusagen, dass wir in 14 Tagen eine Öffnung machen werden", sagte der Grünen-Politiker. Die Landesregierung spreche derzeit mit den Kirchen über die Einschränkungen. Gottesdienste seien "ein besonders problematischer Bereich", sagte der Regierungschef. Die Kirchen in Baden-Württemberg hatten einen Wiedereinstieg in öffentliche Gottesdienste in der Corona-Krise gefordert. Seit Wochen behelfen sie sich mit Gottesdiensten in Fernsehen oder Internet.

+++ 13:57 Österreich öffnet Mitte Mai wieder Schulen und Gastronomie +++
In Österreich werden ab Mai die nächsten Einschränkungen gelockert. Laut Bundeskanzler Sebastian Kurz sollen die Schulen des Landes schrittweise ab dem 15. Mai wieder ihren Betrieb aufnehmen. Auch die Gastronomie darf ab diesem Zeitpunkt wieder öffnen, allerdings nur bis 23 Uhr. Auch Gottesdienste dürfen dann wieder stattfinden. Zudem bestätigt der Kanzler die Pläne, dass ab Mai alle Geschäfte öffnen sowie sämtliche Dienstleistungen wieder angeboten werden dürfen. Maßnahmen wie das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes und Abstandhalten bleiben bestehen.

+++ 13:39 WHO: Virus höchstwahrscheinlich auf natürlichem Wege entstanden +++
Sars-CoV-2 ist nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation WHO auf natürlichem Wege entstanden. Alle verfügbaren Informationen deuteten darauf hin, dass das Virus nicht in einem Labor oder an anderer Stelle manipuliert oder konstruiert wurde. "Es ist sehr wahrscheinlich, dass das Virus tierischen Ursprungs ist", erklärt WHO-Sprecherin Fadela Chaib. Noch sei nicht klar, wie es sich auf Menschen übertragen habe, aber es habe sicherlich ein Tier gegeben, das es vorübergehend in sich getragen habe. Alles deute darauf hin, dass es Ende vergangenen Jahres seinen Ursprung bei Fledermäusen in China genommen habe.

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+++ 13:24 Alle Schüler im Nordosten werden dieses Jahr versetzt +++
Ungeachtet ihrer Noten werden alle Schüler in Mecklenburg-Vorpommern in diesem Jahr in die nächste Klasse versetzt. Möglich sei aber, das Schuljahr freiwillig zu wiederholen, teilt Bildungsministerin Bettina Martin mit. Gerade Schüler, die versetzungsgefährdet sind, hätten angesichts der Umstände keine gute Möglichkeit, ihre Leistungen in diesem Schuljahr noch auszugleichen, erklärt sie. Alle Schulleiter seien in einem Schreiben über die Regelung informiert worden. Schüler, bei denen aufgrund von Wissenslücken eine erfolgreiche Mitarbeit in der nächsthöheren Klasse fraglich erscheint, könnten das Schuljahr freiwillig wiederholen. In einem solchen Fall sollten die Eltern Kontakt mit der Schule aufnehmen, empfiehlt die Ministerin. Die Schulen im Nordosten sind seit Mitte März geschlossen. Am 27. April sollen zunächst die Abschlussklassen zurückkehren, am 4. Mai dann weitere einzelne Klassenstufen.

+++ 13:01 Bundeswehr erhält 442 Anträge auf Amtshilfe +++
Wegen Engpässen in der Corona-Krise sind bei der Bundeswehr 442 Anträge auf Amtshilfe von Ländern und Kommunen eingegangen. Davon sind bislang etwa 180 gebilligt worden, sagt Generalleutnant Martin Schelleis, der den Einsatz führt. Sicherungskräfte müssten nicht wie bislang vorgehalten eingesetzt werden, weil die Lage sehr stabil und die Versorgung der Bevölkerung gesichert sei, sagte er. Zunächst sei die Sorge gewesen, dass Lieferketten reißen oder zivile Wachschutzunternehmen ihre Leistungen nicht mehr erbringen könnten. Verstärkten Schutz gebe es für Bundeswehrkrankenhäuser, um einen Diebstahl medizinischer Güter zu verhindern. Außerdem würden diese zum Schutz vor einem unerlaubten Zugriff in Kasernen eingelagert.

+++ 12:47 UN warnen vor starker Zunahme globaler Hungersnöte +++
Weltweit hat sich die Zahl der von Hunger bedrohten Menschen infolge der Coronavirus-Pandemie nach UN-Angaben auf 265 Millionen fast verdoppelt. Wegfallende Einnahmen aus dem Tourismus, Reisebeschränkungen und ausbleibende Überweisungen Angehöriger würden voraussichtlich zur Hungersnot bei 130 Millionen Menschen führen, teilt das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) mit. Bereits vor Ausbruch der Seuche litten 135 Millionen Menschen Hunger. "Covid-19 wird sich möglicherweise katastrophal auf Millionen auswirken, die bereits von Hunger bedroht sind", erklärt WFP-Chefökonom Arif Husain.

+++ 12:31 Dutzende Flüchtlinge in Hotel auf Peloponnes Corona-positiv +++
In einem Hotel auf der griechischen Halbinsel Peloponnes sind mehr als 150 Geflüchtete positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das Hotel mit etwa 470 Flüchtlingen, das als provisorische Unterkunft für Migranten dient, war bereits am Vortag wegen des Coronavirus unter Quarantäne gestellt worden. Zuvor war eine Frau aus Somalia, die in diesem Hotel lebte, positiv auf den Erreger getestet worden. "Wir werden alles tun, um die Ausbreitung des Virus einzuschränken", sagt ein Regierungssprecher in Athen. Vizeminister Nikos Chardalias betont im Staatsfernsehen: "Es besteht kein Grund zur Panik."

+++ 12:11 Baden-Württemberg beschließt Maskenpflicht ab 27. April +++
Auch im Südwesten Deutschlands gilt ab nächster Woche eine Maskenpflicht. Die Landesregierung von Baden-Württemberg beschließt ein entsprechendes Gebot ab dem 27. April für den Einzelhandel und den ÖPNV.

Hier finden Sie eine Übersicht über die entsprechenden Regelungen in den einzelnen Bundesländern.

+++ 11:57 Moskau baut Krankenhaus im Eiltempo +++

In diesen Einrichtungen am Stadtrand von Moskau sollen infizierte Patienten behandelt werden.

In diesen Einrichtungen am Stadtrand von Moskau sollen infizierte Patienten behandelt werden.

(Foto: picture alliance/dpa)

Innerhalb eines Monats hat die russische Hauptstadt Moskau ein Krankenhaus für die Behandlung von Patienten mit dem Coronavirus gebaut. Die ersten 20 Betroffenen wurden bereits eingeliefert, teilt die Stadtverwaltung mit. Bis zu 800 Menschen können demnach in der Klinik am Stadtrand behandelt werden. "Bis heute haben mehr als 500 Mitarbeiter ihre Arbeit aufgenommen, und wir stellen weiter Spezialisten ein", sagt Chefarzt Sergei Perechodow. Mehr als 1000 Fachärzte sollen in der Klinik arbeiten. Für Mitarbeiter wurden auf dem riesigen Gelände auch Unterkünfte gebaut, sodass sie auch vor Ort übernachten können. Die Klinik soll auch nach Abklingen der Pandemie Menschen mit Infektionskrankheiten in den nächsten Jahren behandeln. In Russland ist die Zahl der Infektionen innerhalb von 24 Stunden erneut sprunghaft angestiegen: um 5600 auf 52.700 Fälle. Nach offiziellen Angaben starben bisher 456 mit dem Virus infizierte Menschen.

+++ 11:38 Elf Ikea-Filialen öffnen morgen wieder +++
Die elf Ikea-Möbelmärkte in Nordrhein-Westfalen öffnen ihre Pforten am Mittwoch. "Wir freuen uns über die Möglichkeit, in Nordrhein-Westfalen wieder für unsere Kunden zu öffnen", sagt Deutschland-Chef Dennis Balslev. Dank einer Sonderregelung der Landesregierung in Düsseldorf durften Möbelhäuser in dem bevölkerungsreichsten Bundesland bereits seit Montag wieder Kunden einlassen, auch wenn ihre Verkaufsflächen deutlich größer sind als die sonst zulässigen maximal 800 Quadratmeter. Ikea bereite die Öffnung intensiv und sorgfältig vor, höchste Sicherheits- und Hygieneauflagen würden eingehalten.

+++ 11:14 Minister: Sommerurlaub in der Mittelmeer-Region denkbar +++
"Urlaub in Deutschland kann in diesem Sommer wieder möglich sein." Entwicklungsminister Gerd Müller schließt nicht aus, dass Urlauber die Ferien im Süden verbringen. "Ich glaube auch, dass es in der Mittelmeer-Region eine Chance dazu gibt - einschließlich in Nordafrika", sagt der CSU-Politiker den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Voraussetzung seien funktionierende Hygiene-Konzepte nach europäischen Standards. Müller betont die Bedeutung des Tourismus für die Stabilität von Staaten in Nordafrika. In Tunesien, Marokko oder Ägypten sei das Reisegeschäft "einer der tragenden Wirtschaftszweige".

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+++ 10:53 RKI-Vizepräsident: Virus auszurotten, ist wenig realistisch +++
RKI-Vizepräsident Lars Schaade hält es für wenig realistisch, das Coronavirus in Deutschland ganz auszurotten. Selbst wenn es gelingen würde, dass keine Neuinfektionen in der Bundesrepublik mehr auftreten, könne der Erreger aus dem Ausland wieder eingeschleppt werden. Die Strategie bestehe daher weiterhin darin, die Kurve abzuflachen, damit das Gesundheitssystem nicht überlastet wird. Schaade mahnt, bis ein Impfstoff gefunden sei - was noch Monate dauern dürfte -, müssten neue Ansteckungen vermieden werden. Ein Ende der Kontaktsperre sei bei einem Stopp der Neuinfektionen zwar theoretisch möglich. Es müsse aber immer die Bereitschaft geben, diese wieder hochzufahren.

+++ 10:35 EU-Industriekommissar: Brauchen rund 1,6 Billionen Euro für Wiederaufbau +++
Wegen der verheerenden wirtschaftlichen Folgen der Pandemie könnten für den Wiederaufbau in Europa rund 1,6 Billionen Euro benötigt werden. Das sagt EU-Industriekommissar Thierry Breton dem französischen Sender BFM TV. Zusammen mit Wirtschaftskommissar Paolo Gentiloni arbeite er an einem Hilfspaket in dieser Größenordnung. Das würde rund zehn Prozent der EU-Wirtschaftsleistung entsprechen. Wie sich der Wiederaufbaufonds finanzieren soll, ist in Europa aber umstritten. Mehrere Länder fordern gemeinsame Anleihen, andere wollen dafür den künftigen Haushalt nutzen.

+++ 10:29 RKI: Engpässe bei Behandlungskapazitäten nicht absehbar +++
Die Behandlungskapazitäten für Coronavirus-Patienten in Deutschland sind nach Angaben des Robert-Koch-Instituts nach wie vor ausreichend vorhanden. "Bei derzeitigem Stand sind keine Engpässe in den nächsten Tagen absehbar", sagt RKI-Vize-Präsident Lars Schaade. Dies könne sich aber jederzeit ändern und sei regional unterschiedlich. Festzustellen seien zunehmende Ausbrüche in Alters- und Pflegeheimen.

+++ 10:13 RKI-Vizepräsident: Das Virus ist noch nicht weg +++
Das Robert-Koch-Institut zieht eine positive Zwischenbilanz. Im Hinblick auf die Eindämmung der Coronavirus-Pandemie sei einiges erreicht worden, sagt Vizepräsident Lars Schaade bei einer Pressekonferenz. Das Virus sei allerdings noch nicht weg. Die Menschen müssten sich weiter an die Empfehlungen halten. Deswegen empfiehlt Schaade das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung, um andere zu schützen - etwa in den öffentlichen Verkehrsmitteln, am Arbeitsplatz und in Geschäften. Der betreffende Schutz "muss richtig getragen und gepflegt werden", mahnt Schaade. Er ersetze nicht andere Empfehlungen, die da wären: mindestens 1,5 Meter Abstand halten, Hände waschen sowie die Husten- und Niesregeln beachten. "Das ist ein zusätzlicher Baustein." Damit werde kein sicherer Schutz für sich selbst geschaffen. Grundsätzlich gelte weiterhin: Wer akute Atemwegssymptome hat, bleibe bitte zu Hause.

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+++ 09:40 Neue Zahlen für Deutschland: Bayern besonders stark betroffen +++
Die Zahl der bekannten Infektionsfälle in Deutschland ist nach ntv.de-Berechnungen auf 143.915 gestiegen. Im Zusammenhang mit der Lungenkrankheit Covid-19 starben bislang 4631 Menschen. Fast drei Viertel der erfassten Todesfälle stammen aus drei Bundesländern: Bayern, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen (3263 Fälle). Bayern nähert sich nun sogar der Marke von 300 Infektionen je 100.000 Einwohnern an. In Mecklenburg-Vorpommern beträgt die sogenannte Inzidenz dagegen nur 40,7 (im Bundesdurchschnitt 173). Im Vergleich zu dem besonders von der Pandemie betroffenen US-Bundesstaat New York sind die Zahlen des Freistaats allerdings eher gering: Dort sind 1272 Infizierte je 100.000 Einwohner zu beklagen.

+++ 09:26 Dänemark will wieder Versammlungen von bis zu 500 Menschen erlauben +++
Dänemark lockert einem Medienbericht zufolge die Schutzmaßnahmen weiter. Ab dem 10. Mai sollen wieder öffentliche Versammlungen von bis zu 500 Menschen zugelassen werden, wie der Sender TV2 unter Berufung auf das Gesundheitsministerium meldet. Derzeit sind nur Zusammenkünfte von maximal zehn Personen erlaubt. Die neue Grenze solle bis zum 1. September gelten. Dänemark hatte in der vergangenen Woche mit der schrittweisen Lockerung der Sperrmaßnahmen begonnen und Kindertagesstätten und Schulen geöffnet. Seit dieser Woche können einige Kleinunternehmen wie Friseur- und Kosmetikstudios sowie Fahrschulen wieder öffnen.

+++ 09:08 Münchner Oktoberfest 2020 abgesagt +++
Jetzt ist es offiziell: Das Münchner Oktoberfest findet in diesem Jahr wegen der Corona-Krise nicht statt. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder teilt mit, er sei mit dem Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter übereingekommen, dass das Risiko zur Durchführung der Wiesn in diesem Jahr "schlicht und einfach zu groß ist". Gerade bei großen Festen brauche es wegen der großen Ansteckungsgefahr größte Sensibilität.

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+++ 09:03 Lockerungs-Debatte: Kubicki kritisiert Merkels Abwehrhaltung als "unverschämt" +++
Der stellvertretende FDP-Vorsitzende Wolfgang Kubicki kritisiert Bundeskanzlerin Angela Merkel für ihre Haltung in der Debatte um weitere Lockerungen von Corona-Beschränkungen mit deutlichen Worten. "Was mich stört und was ich unverschämt finde, ist, dass sie als Bundeskanzlerin erklärt, man dürfe keine Diskussionen darüber führen, inwiefern man zu Lockerungen kommt", sagt Kubicki im ZDF-"Morgenmagazin". Diskussionen seien ein "grundlegendes Recht jedes Einzelnen". Außerdem liege die "Kompetenz zur Anordnung oder Aufhebung von einschränkenden Maßnahmen" nicht beim Bund, sondern bei den Ländern, betont Kubicki: "Das entscheiden dann im Zweifel die Landesregierungen vor Ort, nicht die Bundeskanzlerin."

+++ 08:41 Schwedens Corona-Strategie umstritten: Schon mehr als 1500 Tote +++
Der schwedische Sonderweg in der Bekämpfung des Coronavirus hat einen hohen Preis. Mehr als 1500 Menschen starben der schwedischen Gesundheitsbehörde zufolge bislang infolge einer Infektion mit Sars-CoV-2. Das ist um ein Vielfaches mehr als in den anderen skandinavischen Ländern. Trotzdem bleiben die Behörden bei der Strategie, der Bevölkerung lediglich zu raten, Abstand zu halten. Veranstaltungen mit bis zu 50 Besuchern sind nach wie vor erlaubt. Bo Lundbäck, Professor für klinische Epidemiologie von Lungenerkrankungen in Göteborg, findet die hohen Todeszahlen nicht akzeptabel. Er fordert, dass auch in Schweden alle Schulen geschlossen werden und vor allem das Personal in den Altersheimen besser geschützt werde. "Ich sehe nicht, dass Schweden eine konkrete Strategie verfolgt, und ich sehe auch keinen Trend."

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+++ 08:26 Lauterbach gegen Bundesliga: "Niemand braucht 'Brot und Spiele'" +++
SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach spricht sich wiederholt gegen den baldigen Neustart der Fußball-Bundesliga aus. "Die Bundesliga würde mehrere zehntausend Tests verbrauchen, die in Pflegeeinrichtungen und Schulen fehlen", schreibt der Politiker auf Twitter. "Dazu würden Fantreffen Infektionsketten anstoßen. Auch ist unklar, weshalb dann andere Sportarten warten müssen. Niemand braucht 'Brot und Spiele'." Schon vor dem Treffen der Sportminister am Montag hatte der SPD-Mann geschrieben: "Der Druck für eine Lex Bundesliga schadet jetzt." Am 9. Mai könnte die Bundesliga nach fast zwei Monaten Corona-Auszeit ihre Saison fortsetzen. Im Gespräch ist, dass die Akteure regelmäßig getestet werden. Die DFL erwägt offenbar Spieler, Trainer und Mitglieder der Funktions-Teams alle drei Tage einem Schnelltest zu unterziehen, um die Sicherheit bei den möglichen Geisterspielen zu garantieren. Bis zum Saisonende würden so wohl etwa 20.000 Tests fällig.

+++ 08:06 Türkei lässt China hinter sich - hohe Dunkelziffer erwartet +++
Die Zahl der offiziell bekannten Infektionsfälle in der Türkei übertrifft den Wert für China. Nach derzeitigen Angaben haben sich nunmehr 90.980 Menschen mit dem Coronavirus angesteckt. Gesundheitsminister Fahrettin Koca gibt die Zahl der Todesfälle mit 2140 an. Zum Vergleich: Nach offiziellen Angaben aus Peking gibt es in Festland-China insgesamt 82.758 Infektionen und 4632 Todesfälle. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan kündigte am Montag eine viertägige Ausgangssperre für Istanbul und 30 weitere Städte des Landes an. Sie soll voraussichtlich am Donnerstag beginnen. Wegen der Pandemie gelten bereits Ausgangsbeschränkungen für Senioren über 65 und Menschen unter 20 Jahren. Auch Schulen sind geschlossen. Wie die "New York Times" berichtet, dürften die tatsächlichen Fallzahlen im Land derweil deutlich höher liegen. Demnach habe allein die Millionenmetropole Istanbul zwischen dem 9. März und 12. April 2100 zusätzliche, nicht einkalkulierte Todesfälle mehr gemeldet als erwartet.

+++ 07:44 Mehr als 14.000 gemeldete Fälle in deutschen Heimen +++
Das Robert-Koch-Institut hat erstmals Zahlen zu Infizierten in Betreuungseinrichtungen und Massenunterkünften detailliert aufgeschlüsselt. Aus dem aktuellen Lagebericht des RKI geht hervor, dass bislang mindestens 14.228 Corona-Fälle in Alten- und Pflegeheimen sowie anderen Einrichtungen gemeldet wurden. "Demnach sind die hohen Fallzahlen bei Betreuten und Tätigen in Pflegeeinrichtungen im Einklang mit den diesbezüglich berichteten Ausbrüchen der letzten Wochen", heißt es. Die Zahlen dürften allerdings erheblich höher liegen, berichtet NDR Info, da bei 41 Prozent aller Meldungen konkrete Angaben dazu fehlten, in welchem häuslichen Umfeld die Infektionen aufgetreten sind. Zu den besagten Einrichtungen zählen Alten- und Pflegeheime sowie etwa auch Gefängnisse, Obdachlosen- und Flüchtlingsunterkünfte. Dort sind 8592 Fälle unter den Betreuten und 5636 Fälle unter den Beschäftigten registriert.

+++ 07:35 Airport Frankfurt mit verschärftem Passagierrückgang nach Ostern +++
Am Frankfurter Flughafen setzt sich der Einbruch der Passagier- und Frachtzahlen nach dem Osterwochenende verschärft fort. Vom 13. bis 19. April zählte der Flughafenbetreiber Fraport an Deutschlands größtem Airport 37.015 Fluggäste und damit 97,3 Prozent weniger als in der gleichen Kalenderwoche ein Jahr zuvor. In der Woche bis Ostersonntag hatte der Rückgang bereits 96,8 Prozent betragen. Das Aufkommen an Fracht und Luftpost sank in der Woche ab Ostermontag um 28,5 Prozent auf 29.794 Tonnen. Die Zahl der Flugbewegungen ging um 85,8 Prozent auf 1404 Starts und Landungen zurück.

+++ 07:20 Studie: Nur maximal 53 Prozent der Sportevents finden statt +++
Die Auswirkungen der Corona-Krise auf die Sportwelt sind bereits immens. Eine US-amerikanische Sportmarketing-Agentur präsentiert nun für das gesamte Jahr 2020 düstere Zahlen. Laut der Studie des Unternehmens Two Circles, das unter anderem das Tennis-Rasenturnier von Wimbledon zu seinen Kunden zählt, finden bestenfalls noch 53 Prozent der in diesem Jahr geplanten wichtigen Sportveranstaltungen auch tatsächlich 2020 statt. Fast die Hälfte aller Events hingegen soll auf das kommende Jahr verlegt werden oder gänzlich einer Absage zum Opfer fallen. In der Studie ist dabei von insgesamt 49.803 Sportveranstaltungen die Rede, von denen gerade einmal 26.424 bis zum Ende des Jahres stattfinden sollen. Der Höhepunkt wird im September mit weltweit fast 5500 Sportveranstaltungen erwartet.

+++ 07:01 NRW-Abgeordnete wollen auf Diätenerhöhung verzichten +++
Die großen Fraktionen im nordrhein-westfälischen Landtag wollen ein Zeichen setzen und dieses Jahr auf ihre turnusmäßige Diätenerhöhung verzichten. Man wolle sich so solidarisch mit den Menschen im Land zeigen, die um ihre Existenzen bangen, heißt es nach dpa-Informationen in einem gemeinsamen Gesetzentwurf von CDU, SPD, FDP und Grünen. Dem Vernehmen nach würde das Land damit rund 500.000 Euro sparen. Mit dem gemeinsamen Gesetzentwurf, der heute in den Fraktionen beraten werden soll, kommen CDU, SPD, FDP und Grüne der AfD zuvor - sie will einen eigenen Entwurf in den Landtag einbringen.

+++ 06:43 Ärztepräsident: Maskenpflicht "für gewissen Zeitraum sinnvoll" +++
Bundesärztekammerpräsident Klaus Reinhardt reagiert eher zurückhaltend auf eine Maskenpflicht, wie sie nun in einer Reihe von Bundesländern geplant ist. "Wenn die Masken im öffentlichen Leben, im Nahverkehr und beim Einkaufen dazu dienen können, den Infektionsgrad zu reduzieren, ist das für einen gewissen Zeitraum sinnvoll", sagt Reinhardt der "Passauer Neuen Presse". "Ich bin aber kein ausgesprochener Verfechter der Maskenpflicht, denn die Maske wird feucht und kneift. Der Träger fasst sich dann unter Umständen häufiger ins Gesicht." Professionelle Masken, die zuverlässig zu einer Infektionsreduktion führten, seien indes nicht ausreichend für die gesamte Bevölkerung vorhanden. In Sachsen gilt schon seit Montag eine Maskenpflicht beim Einkaufen und im öffentlichen Nahverkehr. Mehrere weitere Bundesländer werden in Kürze nachziehen oder beraten darüber.

+++ 06:24 Fehlendes Schutzkonzept verzögert Vergabe von Friseurterminen +++
Nach den angekündigten Lockerungen der Corona-Maßnahmen warten viele Friseursalons erst einmal mit der Terminvergabe. "Viele Betriebe vergeben erst ab nächster Woche Termine", sagt Jörg Müller, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands des Deutschen Friseurhandwerks. Noch gebe es kein Hygienekonzept für die Branche. Vorgaben etwa dazu, wie viele Kunden sich in einem Geschäft aufhalten dürfen, beeinflussten aber auch die Terminvergabe. Erst wenn das geklärt sei, könnten Salons ab dem Start am 4. Mai vernünftig planen. Müller rechnet für Mitte dieser Woche mit einem entsprechenden Konzept.

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+++ 06:09 Bericht: Spahn will keine Gesetzesregelung für sogenannte Triage ++
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn sieht laut einem Zeitungsbericht keine Notwendigkeit, per Gesetz zu regeln, welche Patienten im Fall von unzureichenden Behandlungskapazitäten vorrangig medizinisch versorgt werden sollen. Gesetzgeberischer Handlungsbedarf zu diesen medizinischen Fragen bestehe nicht, heißt es in einer Antwort des Gesundheitsministeriums auf eine parlamentarische Anfrage der Grünen, aus der das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) zitiert. In seiner Antwort verweist das Ministerium laut RND lediglich auf die gemeinsame Empfehlung mehrerer ärztlicher Fachgesellschaften und eine Stellungnahme des Deutschen Ethikrates. Das Gremium hatte im März erklärt: "Der Staat darf menschliches Leben nicht bewerten und deshalb auch nicht vorschreiben, welches Leben in einer Konfliktsituation zu retten ist."

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+++ 05:41 Krebshilfe fordert mehr Nichtraucherschutz +++
Mit Blick auf die restriktiven Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie fordert die Deutsche Krebshilfe von der Bundesregierung deutlich mehr Engagement für den Nichtraucherschutz. "Uns erscheint es unverständlich, dass einerseits bis an die Grenze der Belastbarkeit gehende Maßnahmen gefordert und durchgeführt, andererseits aber nach wie vor 121.000 Todesfälle pro Jahr allein in Deutschland durch das Rauchen in Kauf genommen werden - ohne dass vergleichbare Konsequenzen und notwendige Reaktionen erfolgen", sagt der Chef der Deutschen Krebshilfe, Gerd Nettekoven, der "Neuen Osnabrücker Zeitung". "Auch um diese Menschen zu schützen, wäre die Politik gefordert, alle ihre zur Verfügung stehenden Möglichkeiten zu nutzen", sagte Nettekoven. "Obwohl in Zeiten von Covid-19 bekannt ist, dass Raucher besonders gefährdet sind, lebensgefährlich an dem Virus zu erkranken, dürfen beispielsweise Kioske weiterhin öffnen und Tabakprodukte vertreiben", kritisiert Nettekoven.

+++ 05:25 Risikogruppe: Schulleiter rechnen mit Lehrer-Engpässen +++
Weil viele Lehrer in NRW zur Corona-Risikogruppe zählen, zeichnet sich nach Ansicht der Schulleiter ein Personal-Engpass bei der Wiedereröffnung mancher Schulen ab. "Wir haben erste Hinweise, dass die Anzahl der Lehrer an manchen Schulen nicht ausreicht, weil zu viele den Risikogruppen angehören", sagt der Vorsitzende der Schulleitungsvereinigung (SLV) NRW, Harald Willert, der "Rheinischen Post". In manchen Kollegien gehörten 50 oder gar 80 Prozent der Lehrer der Risikogruppe an. Dazu zählen Menschen mit Vorerkrankungen wie Herz- und Lungenleiden sowie alle über 60-Jährigen. Sie sollen in der Corona-Krise vom Unterrichten befreit sein.

+++ 05:13 Ausgangssperre in Nigeria verhängt +++
Nach dem Tod eines an der Lungenkrankheit Covid-19 erkrankten Mitarbeiters der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen im Nordosten Nigerias verhängt der Gouverneur des Bundesstaates Borno eine zweiwöchige Ausgangssperre. Die strikte Ausgangssperre gelte ab Mittwoch, erklärt der Gouverneur Babagana Zulum. In der Region mit fast zwei Millionen Flüchtlingen wegen der Angriffe der Islamistengruppe Boko Haram warnen Experten vor katastrophalen Folgen, sollte sich das Coronavirus dort stark ausbreiten.

+++ 05:05 USA: 2000 Häftlinge in Gefängnis infiziert +++
In einem Gefängnis im US-Bundesstaat Ohio haben sich fast 2000 von rund 2500 Häftlingen mit dem Coronavirus infiziert. Betroffen sei die Haftanstalt im Ort Marion, wo es bislang 1950 bestätigte Infektionen und einen Todesfall in Verbindung mit der Lungenkrankheit Covid-19 gegeben habe, teilt die örtliche Justizvollzugsbehörde mit. In einem weiteren Gefängnis südwestlich der Stadt Columbus seien von rund 2100 Häftlingen inzwischen knapp 1200 infiziert. In der Haftanstalt Pickaway gibt es demnach sieben Todesfälle - bei sechs der Häftlinge sei der Erreger Sars-CoV-2 nachgewiesen worden, heißt es weiter.

+++ 04:51 Trump macht die Grenzen für Einwanderer dicht +++
US-Präsident Donald Trump will die Einwanderung in die Vereinigten Staaten vorläufig stoppen. "Angesichts des Angriffs des unsichtbaren Feindes sowie der Notwendigkeit, die Arbeitsplätze unserer großartigen amerikanischen Bürger zu schützen, werde ich eine Verfügung unterzeichnen, um die Einwanderung in die Vereinigten Staaten vorübergehend auszusetzen", schreibt Trump auf Twitter.

+++ 04:38 USA geben erste Finanzhilfen für Fluglinien frei +++
Das US-Finanzministerium zahlt knapp drei Milliarden Dollar aus dem Rettungspaket an 54 kleinere Passagierfluggesellschaften und zwei große Fluglinien aus. Weiterhin seien Finanzhilfevereinbarungen mit sechs großen Airlines geschlossen worden, teilt das Ministerium mit. Bislang sei mit Allegiant Air, American Airlines, Delta Air Lines, Southwest Airlines, Spirit Airlines und United Airlines eine Einigung erzielt worden. Die großen Fluglinien erhalten zunächst 50 Prozent der Mittel, der Rest würde in Raten gewährt.

+++ 04:20 Nissan schließt vorübergehend Hauptsitz +++
Der japanische Automobilhersteller Nissan Motor schließt vorübergehend den Betrieb an seinem Hauptsitz und anderen Standorten in Japan bis Anfang Mai. Die Maßnahme soll die Ausbreitung des Coronavirus an seinen Standorten eindämmen. Die 16-tägige Schließung wird vom 25. April bis 10. Mai insgesamt 15.000 Mitarbeiter betreffen, teilt das Unternehmen mit.

+++ 03:52 Idris Elba unterstützt UN-Hilfsfonds +++
Der von einer Coronavirus-Infektion genesene Schauspieler Idris Elba unterstützt einen UN-Hilfsfonds, mit dem wegen der Corona-Krise in Not geratenen Bauern in ärmeren Ländern geholfen werden soll. Der Hilfsfonds benötige "mehr Unterstützung", damit Ernährungssysteme in ländlichen Regionen weltweit aufrechterhalten werden könnten, erklärt Elba. Die Welt müsse "gemeinsam aus dieser Krise" kommen und "unnötigen Hunger und unnötiges Leid" verhindern. Der britische Schauspieler ist "Botschafter des guten Willens" für den UN-Hilfsfonds für landwirtschaftliche Entwicklung (IFAD). Im März hatte Elba öffentlich gemacht, dass er selbst positiv auf das Coronavirus getestet worden war. Er hatte sich deshalb in Quarantäne begeben.

+++ 03:19 Elf neue Infektionsfälle in China +++
China meldet elf neue Coronavirus-Fälle, gegenüber zwölf am Vortag. Es seien keine neuen Todesfälle aufgetreten, teilt die Gesundheitsbehörde des Landes mit. Von den Neuinfektionen seien vier eingeschleppt, gegenüber acht am Vortag, so die Nationale Gesundheitskommission in ihrem täglichen Bericht. Es gebe sieben Fälle von lokalen Infektionen, darunter sechs in der nordöstlichen Grenzprovinz Heilongjiang und einer in der südlichen Provinz Guangdong. Damit beläuft sich die Zahl der neuen Fälle auf dem chinesischen Festland nach offiziellen Angaben auf insgesamt 82.758 und 4632 Todesfälle.

+++ 02:52 Kassenärzte: Fast jede Praxis in Nordrhein braucht Staatshilfe +++
Der Chef der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein, Frank Bergmann, schlägt Alarm: "Ich gehe davon aus, dass fast jede Praxis in Nordrhein unter den Schutzschirm muss und staatliche Hilfen in Anspruch nehmen wird. Viele haben mehr als zehn Prozent ihres Umsatzes eingebüßt", sagt Bergmann der "Rheinischen Post". In manchen Praxen sei der Umsatz regelrecht weggebrochen, sagt der KV-Chef weiter. "Patienten verschieben Vorsorgeuntersuchungen beim Allgemeinmediziner oder Hautarzt, sie sagen Termine beim Psychotherapeuten ab, weil sie fürchten, sich anzustecken. In der Abrechnung zum zweiten Quartal dürften wir sehen, dass die Corona-Krise tiefe Spuren in der ambulanten Versorgung hinterlässt." Bergmann fordert, dass Bundesgesundheitsminister und Kassen Wort halten: "Den Praxen sollen die Umsatzausfälle und die Ausgaben für Schutzmaterial erstattet werden. Ich erwarte nun von den regionalen Krankenkassen, dass sie diese Vereinbarungen auch umsetzen."

+++ 02:22 Dienstleistungen und Einzelhandel besonders betroffen +++
Die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie treffen die Dienstleistungen und den Einzelhandel in Deutschland besonders hart, teilt das Finanzministerium in seinem Monatsbericht mit. Auch die Produktion schrumpfe unter den Fabrikschließungen. "Ebenso ist das Konsumklima spürbar gesunken", heißt es. Die wachsende Unsicherheit über die künftige Beschäftigung trübe die Kaufneigung der Verbraucher und die Einkommenserwartungen.

+++ 01:54 Auch Kretschmer für "Geisterspiele" +++
In den Reihen der Regierungschefs der Bundesländer mehren sich die Stimmen für eine Wiederaufnahme des Spielbetriebs der Fußball-Bundesliga im Mai. Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer begrüßt in der "Bild"-Zeitung den Vorschlag, die ausgesetzte Bundesliga-Saison möglicherweise ab 9. Mai in leeren Stadien weitergehen zu lassen. "Geisterspiele sind besser als nichts. Viele Deutsche freuen sich auf die Fußballübertragung. Ich auch", sagt Kretschmer. Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet und Bayerns Regierungschef Markus Söder haben zuvor den 9. Mai als denkbaren Termin für die Fortsetzung der Fußball-Bundesliga-Saison in der Form von "Geisterspielen" genannt, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt seien.

+++ 01:22 Autovermieter Hertz entlässt 10.000 Mitarbeiter in den USA +++
Die US-Autovermietung Hertz Global entlässt rund 10.000 Mitarbeiter in ihrem Nordamerika-Geschäft. "Wie der Rest des globalen Reisesektors kam auch der Einbruch durch Covid-19 bei Hertz plötzlich und die Umkehrung der Kundennachfrage war erheblich", sagt Geschäftsführerin Kathryn Marinello. Um die Kosten infolge der der wirtschaftlichen Krise zu senken, würden die Kündigungen zum 14. April für gewerkschaftslose Mitarbeiter, zum 21. für gewerkschaftsorganisierte Arbeiter wirksam, teilt der Autoverleiher mit. Aus einer behördlichen Anmeldung geht hervor, dass für die Beschäftigten eine Abfindungssumme in Höhe von insgesamt 30 Millionen Dollar zur Verfügung stünde. Das Unternehmen hoffe, so viele ehemalige Teammitglieder wie möglich wieder anzustellen, sobald sich die globale Reisenachfrage erhole.

+++ 00:59 Klingbeil kritisiert "Hahnenkampf" Laschet-Söder +++
SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil wirft den Ministerpräsidenten von Bayern und Nordrhein-Westfalen, Markus Söder und Armin Laschet, Profilierungsversuche vor. Der "Wettbewerb zwischen München und Düsseldorf" laufe so langsam aus dem Ruder, sagt Klingbeil der "Rheinischen Post". "Das wirkt manchmal wie ein Hahnenkampf um das Merkel-Erbe, bei dem sich die Beteiligten gegenseitig belauern und zwanghaft versuchen, schneller zu sein als der andere." Er finde das gefährlich und der Situation absolut nicht angemessen. "Dafür ist die Lage viel zu ernst." Verantwortungsvolles Krisenmanagement gehe am besten mit Geschlossenheit, sagt Klingbeil. "Was deshalb überhaupt nicht hilfreich ist, sind die ständigen öffentlichen Profilierungsversuche der potenziellen Kanzlerkandidaten von CDU und CSU."

+++ 00:31 Sportminister dämpft Hoffnungen auf Serie-A-Wiederbeginn +++
Der italienische Sportminister Vincenzo Spadafora dämpft die Hoffnungen der Fußball-Verantwortlichen auf eine baldige Wiederaufnahme der Serie A. "Stand heute ist weder der Neustart der Liga noch das Training am 4. Mai gesichert", sagt Spadafora dem TV-Sender Rai 2. Am Mittwoch werde es ein Treffen mit dem Fußball-Verband geben. Dann werde über die Pläne gesprochen. "Der Wiederbeginn des Trainings impliziert nicht den Wiederbeginn der Liga", betont Spadafora. Die Serie A ist seit dem 12. März unterbrochen.

+++ 00:05 Mehrheit der US-Sportfans: Erst Impfstoff, dann ins Stadion +++
Eine Mehrheit der Sportfans in den USA möchte laut einer Umfrage erst wieder zu Livespielen gehen, wenn es einen Impfstoff gegen das Coronavirus gibt. Rund 72 Prozent der US-Bürger halten es demnach für unsicher, ohne einen solchen Schutz wieder in ein Stadion zu gehen. Unter den Menschen, die sich selbst als Sportfans bezeichnen, sind es immer noch 61 Prozent. Das berichtet die US-Nachrichtenagentur AP unter Berufung auf die Seton Hall University aus New Jersey.

+++ 23:39 Real Madrid will bei Liga-Fortsetzung in Mini-Stadion spielen +++
Der spanische Fußball-Rekordchampion Real Madrid plant offenbar, bei Wiederaufnahme der Meisterschaft seine verbleibenden Heimspiele im vereinseigenen Trainingsstadion auszutragen. Wie mehrere spanische Medien berichten, hat der Klub von 2014er-Weltmeister Toni Kroos einen entsprechenden Antrag beim Ligaverband LFP eingereicht, sollte die Saison wie erwartet vor leeren Rängen fortgesetzt werden. Demnach möchten die Königlichen ihre Geisterspiele im 6000 Zuschauer fassenden Estadio Alfredo di Stefano in Valdebebas vor den Toren der spanischen Hauptstadt austragen. Dadurch würde man zugleich die Umbauarbeiten am 81.044 Zuschauer fassenden Estadio Santiago Bernabeu im Stadtzentrum beschleunigen.

+++ 23:14 Sachsen-Anhalt kündigt Entscheidung über Maskenpflicht an +++
Zur Eindämmung der Corona-Pandemie müssen auch die Menschen in Sachsen-Anhalt damit rechnen, künftig einen Mund-Nasen-Schutz tragen zu müssen. Die schwarz-rot-grüne Landesregierung werde am Dienstag über eine entsprechende Vorschrift beraten, kündigt Ministerpräsident Reiner Haseloff von der CDU im MDR an. Sollte sich das Kabinett dafür entscheiden, müssten die Sachsen-Anhalter von Donnerstag an beim Einkaufen und beim Fahren mit Bus und Bahn einen Mundschutz tragen.

+++ 22:43 Mehr Amerikaner vergiften sich mit Desinfektionsmittel +++
Die Zahl der Anrufe bei Vergiftungshotlines in den USA ist seit der Zuspitzung der Coronavirus-Pandemie deutlich angestiegen. Besonders bei Kindern kam es vermehrt zu Vergiftungen mit Reinigungs- oder Desinfektionsmitteln, wie aus einer Studie der US-Gesundheitsbehörde CDC hervorging. Bei Desinfektionsmitteln kam es demnach von Januar bis März zu insgesamt 17.392 gemeldeten Notfällen, einer Zunahme von rund 35 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Zudem wurden 28.158 Zwischenfälle mit Reinigungsmitteln gemeldet - eine Zunahme von gut 12 Prozent. Ein direkter kausaler Zusammenhang mit der Corona-Epidemie lasse sich anhand der Daten nicht belegen, aber es scheine "eine klare zeitliche Verbindung" zu geben, erklärte die Gesundheitsbehörde.

+++ 22:15 Altmaier: Unterschiedliche Regeln "nicht optimal" +++
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier äußert sich kritisch über die unterschiedlichen Regeln verschiedener Bundesländer bei der Lockerung von Corona-Beschränkungen. Der gemeinsame Beschluss von Bund und Ländern werde von allen umgesetzt, "aber es gibt einzelne Bundesländer, die das in der einen oder anderen Richtung modifizieren", sagt Altmaier in der ARD. "Ich halte das nicht für optimal. Aber wir sind nun mal ein föderales Land, in dem die Bundesländer letzten Endes entscheiden." Für ihn sei wichtig, "dass wir erkennen, dass mit diesen ersten Lockerungen verantwortlich umgegangen werden muss". "Wir wollen, dass unsere Geschäfte auch wieder verkaufen können, dass sie wieder Kunden empfangen können. Aber so, dass die Pandemie nicht zurückkehrt, dass die Zahl der Infektionen nicht steigt."

Hinweis: Die wichtigsten Entwicklungen des Vortages zur aktuellen Lage rund um die weltweite Coronavirus-Pandemie können Sie hier nachlesen.

Quelle: ibu/fzö/bad/rts/AP/dpa/sid

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