Panorama

Coronavirus-Liveticker +++ EMA lässt Moderna-Auffrischungsimpfung für Erwachsene zu +++

Die Europäische Arzneimittel-Agentur EMA hat Auffrischungsimpfungen mit dem Impfstoff Spikevax des US-Unternehmens Moderna genehmigt. "Die Daten zeigten, dass eine dritte Dosis Spikevax, die sechs bis acht Monate nach der zweiten Dosis verabreicht wurde, zu einem Anstieg der Antikörperspiegel bei Erwachsenen führte, deren Antikörperspiegel abgenommen hatte", begründete die Behörde ihre Entscheidung. Die zuständigen Gesundheitsbehörden der EU-Länder könnten nun "unter Berücksichtigung der lokalen epidemiologischen Situation" offizielle Empfehlungen für die Verabreichung von Auffrischungsdosen abgeben, erklärte die EMA weiter.

+++ 21:39 In zwölf Bundesländern steigt die Inzidenz +++
In 12 von 16 Bundesländern ist die Sieben-Tage-Inzidenz im Vergleich zum Vortag gestiegen. Den mit Abstand größten Zuwachs gab es in Sachsen (+18,80), das jetzt dicht vor der 200er-Schwelle liegt.

+++ 21:13 USA-Reisen für Geimpfte bald wieder möglich +++
Ab dem 8. November können jene Ausländer wieder in die USA einreisen, die mit bislang international anerkannten Präparaten vollständig geimpft sind. Akzeptiert würden dabei Impfstoffe, die eine Zulassung oder Notfallzulassung der US-Arzneimittelbehörde FDA oder der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bekommen hätten, teilte das Weiße Haus mit. Dies gilt derzeit für die Präparate von Biontech/Pfizer, Astrazeneca, Moderna, Johnson&Johnson, Sinopharm und Sinovac.

+++ 20:55 FC Bayern will keinen Druck auf ungeimpfte Profis ausüben +++
Die Vereinsführung des FC Bayern München will keinen öffentlichen Druck auf ungeimpfte Fußball-Profis wie Nationalspieler Joshua Kimmich ausüben. Vorstandschef Oliver Kahn und Präsident Herbert Hainen betonten aber zugleich die klare Corona-Position des deutschen Rekordmeisters. "Zunächt einmal ist es wichtig, dass wir eine klare Haltung haben, dass wir es allen nur empfehlen können, sich zu impfen. Das haben wir unterstrichen durch mehrere Aktionen", sagte Kahn vor der Premiere der Doku-Serie "FC Bayern - Behind The Legend", die vom 2. November an exklusiv bei Prime Video zu sehen ist, in einem Münchner Kino.

+++ 20:22 Aktuelle Datenlage in Deutschland: 6581 neue Fälle gemeldet +++
Die Zahl der gemeldeten Coronavirus-Infektionen in Deutschland ist auf 4.475.921 gestiegen. Wie aus den von ntv.de ausgewerteten Angaben der Landesbehörden hervorgeht, kamen damit 6581 neue Fälle hinzu. Im Vergleich zur Vorwoche ist das ein Anstieg um rund 54 Prozent. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Infektion stieg um 48 auf 95.146. Am vergangenen Montag waren 34 Todesfälle gemeldet worden. Als aktuell infiziert gelten rund 168.300 Personen.

Die Ansteckungsrate (7-Tage-R-Wert) wird vom Robert-Koch-Institut (RKI) mit 1,17 angegeben (Vortag: 1,26).

Laut DIVI-Register werden in Deutschland derzeit 1686 Covid-19-Patienten intensivmedizinisch behandelt, 904 davon werden beatmet. Rund 3750 Intensivbetten sind in den deutschen Kliniken derzeit noch frei.

+++ 19:47 US-Experten beraten über Zulassung von Biontech-Impfstoff für Kinder +++
Ein Expertengremium der Arzneimittelbehörde FDA soll am morgigen Dienstag über eine mögliche Zulassung des Impfstoffes von Biontech/Pfizer bei Kindern beraten. Die Empfehlung über eine Verwendung des Wirkstoffes, der Fünf- bis Elfjährigen in geringeren Dosen verabreicht wird als Älteren, ist für die endgültige Entscheidung zwar nicht bindend, die FDA folgt den Fachleuten aber in der Regel. Die Hersteller Biontech und Pfizer hatten die Wirksamkeit für die Altersgruppe zuletzt mit knapp 91 Prozent bezogen auf symptomatische Erkrankungen angegeben.

+++ 19:03 Ethikrat-Chefin: Kimmich ist "Falschinformation aufgesessen" +++
Die Vorsitzende des Deutschen Ethikrates hofft, dass sich Joshua Kimmich doch noch für eine Impfung entscheidet. Der deutsche Fußball-Nationalspieler des FC Bayern München, der seine bisherige Ablehnung mit fehlenden Langzeitstudien begründete, sei "einer Falschinformation aufgesessen. Er ist ganz schlecht beraten. Das ist etwas, was sich jetzt noch mal stark verbreitet hat und es wäre toll, wenn er seine Plattform genutzt hätte, um sich besser beraten zu lassen, um dann auch in der Hinsicht ein Vorbild zu sein", sagte Alena Buyx bei Sky Sport News HD. Kimmich habe eine besondere Verantwortung.

+++ 18:28 Wer, wann, wo - Arzt klärt wichtige Fragen zur Booster-Impfung +++
Seit einigen Wochen werden in Deutschland die ersten Booster-Impfungen verabreicht. Wer die Auffrischungsimpfungen benötigt und wo sie zu bekommen sind, verrät HNO- und Impfarzt Jürgen Zastrow im ntv-Interview.

+++ 18:09 Hertha BSC will an 3G-Regelung festhalten +++
Hertha BSC will unverändert an dem 3G-Prinzip für geimpfte, genesene oder getestete Personen bei der Zuschauerzulassung ins Olympiastadion und den eigenen Angestellten festhalten. Dennoch werde der Berliner Fußball-Bundesligist weiter intensiv auch bei seinen Profis für eine Impfung werben. "Jeder ist verantwortlich, für was er steht, für seine Meinung. Deswegen werden wir auch weiter versuchen, die, die noch nicht geimpft sind, zu überzeugen, mit Argumenten", sagte Geschäftsführer Fredi Bobic. Bayern Münchens Nationalspieler Joshua Kimmich hatte mit der Bestätigung, dass er wegen persönlicher Bedenken nicht geimpft ist, für eine neue Debatte im Profi-Fußball gesorgt.

+++ 17:34 FDP pocht auf Ende der Notlage +++
Die FDP-Fraktion ist ungeachtet der steigenden Infektionszahlen weiter dafür, die epidemische Lage von nationaler Tragweite nicht mehr zu verlängern. Man sei der Ansicht, dass die Voraussetzungen dafür "nicht mehr vorliegen", sagt der Parlamentarische Geschäftsführer Marco Buschmann vor der ersten Sitzung der neuen Bundestagsfraktion. Eine systemische Überlastung des Gesundheitssystems drohe derzeit nicht. Dazu gebe es nun Gespräche mit den anderen Fraktionen, und er hoffe, dass es am Ende eine breite Unterstützung für die Haltung der FDP gebe.

+++ 17:00 SPD erwägt neue Regelungen für Infektionsschutzgesetz +++
Die SPD peilt eine neue rechtliche Basis für Anti-Corona-Maßnahmen wie Maskenpflicht und Abstandsregeln an. SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich verwies auf die derzeit wieder steigenden Infektionszahlen. Mit den möglichen künftigen Koalitionspartnern sei die SPD im Gespräch über neue Regelungen im Infektionsschutzgesetz, sagte Mützenich vor einer Fraktionssitzung mit Blick auf die Gespräche mit Grünen und FDP über die Regierungsbildung. Eine weitere Verlängerung der "epidemischen Lage von nationaler Tragweite" um drei Monate werde nicht angepeilt. Mit neuen Regelungen sollten die Länder in die Lage versetzt werden, weiter auf die Herausforderungen reagieren zu können.

+++ 16:27 Dänemark: Seit Aufhebung der Beschränkungen steigen die Zahlen +++
Das von allen inländischen Corona-Beschränkungen abgekehrte Dänemark erlebt seit einigen Tagen wieder steigende Neuinfektionszahlen. Am heutigen Montag meldete das staatliche Gesundheitsinstitut SSI 1411 neue Fälle innerhalb der vergangenen 24 Stunden. Zum Vergleich: Seit Ende August waren täglich lediglich einige Hundert Fälle verzeichnet worden, seit knapp einer Woche liegt die Tageszahl wieder im vierstelligen Bereich. Der heutige Wert entsprach der dänischen Nachrichtenagentur Ritzau zufolge der höchsten registrierten Tageszahl seit Januar. Dänemark hatte am 10. September die letzten in der Pandemie eingeführten Beschränkungen im Land aufgehoben.

+++ 15:47 Moderna beobachtet starke Immunantwort bei Kindern +++
Moderna strebt nach positiven Studienergebnissen eine Zulassung seines Covid-19-Impfstoffs zum Einsatz bei Kindern an. In der Phase-2/3-Studie mit Kindern im Alter von sechs bis elf Jahren sei das Vakzin gut vertragen worden und habe eine starke Immunantwort erzeugt, teilt der US-Biotechkonzern mit. Moderna wolle die Daten in Kürze bei der amerikanischen und europäischen Arzneimittelbehörde sowie weiteren Aufsichtsbehörden vorlegen. In der Studie wurden den Kindern zwei Dosen von je 50 Mikrogramm verabreicht - halb so viel wie die Dosis für Erwachsene. Zu den häufigsten Nebenwirkungen zählten Müdigkeit, Kopfschmerzen, Fieber und Schmerzen an der Injektionsstelle. Für den Einsatz ab zwölf Jahren ist der Impfstoff in der EU bereits freigegeben.

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+++ 15:22 Putin reagiert auf rasch steigende Infektions- und Todesfallzahlen +++
Angesichts immer neuer Corona-Höchststände hat Russlands Präsident Wladimir Putin weitere Einschränkungen des öffentlichen Lebens angeordnet. So müssen künftig Restaurants, Bars und Clubs nachts zwischen 23 Uhr und 6 Uhr schließen, wie aus einem Dokument auf der Kreml-Homepage hervorgeht. Vor dem Hintergrund einer weiterhin recht niedrigen Impfquote ordnete Putin zudem zwei freie Tage für Arbeitnehmer an, die sich eine Injektion verabreichen lassen. In sechs Regionen begannen unterdessen arbeitsfreie Tage, die zunächst bis zum 7. November angesetzt sind. Russlandweit soll am Samstag eine arbeitsfreie Woche beginnen. Mit dieser Maßnahme soll der zuletzt dramatischen Entwicklung bei Neuinfektionen und Todesfällen entgegengewirkt werden.

+++ 14:53 Grüne grübeln über Frage der Notlage - und appellieren an Kimmich +++
Die Grünen wollen sich noch nicht festlegen, ob die Corona-Notlage Ende November auslaufen soll wie von Gesundheitsminister Jens Spahn vorgeschlagen. Es gebe derzeit steigende Inzidenzen, und Kinder könnten noch nicht geimpft werden. "Wir müssen diese Situation sehr, sehr ernst nehmen", sagt die bisherige Co-Chefin der Grünen-Bundestagsfraktion, Katrin Göring-Eckardt. Es sei zu überlegen, welche Schutzmaßnahmen künftig noch geeignet seien. Mit Blick auf den ungeimpften Bayern-Fußballstar Joshua Kimmich sagt Göring-Eckardt, bekannte Personen hätten eine besondere Verantwortung. "Wir haben gute Impfstoffe."

+++ 14:26 Bundesregierung äußert sich zu ungeimpftem Bayern-Profi Kimmich +++
Die Bundesregierung hofft darauf, dass sich Bayern-Profi Joshua Kimmich doch noch impfen lässt. Es gebe "klare und überzeugende Antworten von nationalen und internationalen Experten" für Menschen, die Bedenken wegen der Impfung hätten, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert. "Ich hoffe, dass Joshua Kimmich diese Informationen alle nochmal auf sich wirken lässt und sich dann auch vielleicht für die Impfung entscheiden kann." Seibert verwies dabei darauf, dass Kimmich ein Fußballer sei, "auf den Millionen schauen". Er hätte damit bei einer Impfung "Vorbildwirkung", sagte der Sprecher von Bundeskanzlerin Angela Merkel.

+++ 13:59 Wirtschaft wiederbeleben: Indonesiens Präsident fordert Reisekorridor +++
Der indonesische Präsident Joko Widodo fordert die südostasiatischen Staaten zur Einrichtung eines Reisekorridors für die Länder der Region auf. Eine solche Maßnahme sei dringend notwendig, um durch Reiseverkehr und sicheren Tourismus die Wirtschaft in den Asean-Staaten wiederzubeleben, sagt der 60-Jährige vor Beginn eines Gipfeltreffens der Staatengemeinschaft. "Da die Covid-19-Situation zunehmend unter Kontrolle ist, können Mobilitätseinschränkungen gelockert werden", fügt er hinzu. Der weltgrößte Inselstaat empfängt seit Mitte Oktober wieder geimpfte Touristen aus 19 Ländern zum Urlaub auf Bali und den Riau-Inseln, darunter aus Neuseeland, Italien, Frankreich und Spanien. Staaten der Region wie Malaysia, Singapur und Thailand stehen aber nicht auf der Liste.

+++ 13:35 Kroatien: Verdopplung der Neuinfektionen binnen 14 Tagen +++
Kroatien befindet sich in einer heftigen dritten Pandemie-Welle. Aktuell meldet das Land 3585 Neuinfektionen. Damit nähert sich Kroatien den Höchstständen in der ersten Welle Im Dezember 2020 an. Der Sieben-Tage-Schnitt der Neuinfektionen springt regelrecht von 1301 vor 14 Tagen auf 2539 aktuell - das ist nahezu eine Verdopplung des Durchschnittswerts. Auch die Zahl der Todesfälle nimmt wieder zu. Über den Sommer versterben im täglichen Schnitt nur wenige Menschen im Zusammenhang mit dem Coronavirus, zuletzt geht auch dieser Wert wieder spürbar nach oben. Aktuell versterben im Sieben-Tage-Schnitt 22 Menschen in Kroatien. In Deutschland sind es gegenwärtig etwa 70 Menschen pro Tag. Allerdings hat Deutschland knapp 20 Mal so viele Einwohner wie Kroatien.

+++ 13:20 Intensivmediziner Janssens warnt vor unruhigem Herbst +++
Intensivmediziner Uwe Janssens warnt vor "unruhigen" Monaten. Die hohen Inzidenzwerte im Süden seien ein schlechtes Zeichen. Die Anzahl der freien Intensivbetten sei angesichts der erwartbaren Entwicklung zu niedrig. Im ntv-Interview übt der Chefarzt deutliche Kritik an Gesundheitsminister Spahn.

+++ 12:57 EMA prüft Zulassung von Corona-Medikament Molnupiravir +++
Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) prüft die Zulassung eines Corona-Medikaments des US-Pharmakonzerns Merck & Co. Wie die EMA mitteilt, leitet der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der EMA ein fortlaufendes Prüfverfahren für das Medikament Molnupiravir zur Behandlung von erwachsenen Covid-19-Patienten ein. Molnupiravir ist ein antivirales Medikament in Pillenform, das von Merck & Co. zusammen mit Ridgeback Biotherapeutics entwickelt wurde.

+++ 12:51 Intensivfälle: 64 weitere Coronapatienten seit gestern +++
Gleiches Bild im DIVI-Register wie zuvor: Der Anteil der freien Intensivbetten in Deutschland sinkt weiter. Aktuell stehen 3748 freie Intensivbetten inklusive nötigen Personals zur Verfügung. Das sind 15,1 Prozent. 21.088 Intensivbetten sind derzeit belegt, 284 mehr als am Vortag.

1686 dieser Intensivpatienten sind mit dem Coronavirus infiziert. Das sind 64 mehr als am Vortag. 904 dieser Corona-Intensivfälle müssen derzeit beatmet werden. Das sind 14 mehr als am Vortag.

+++ 12:27 Tschechische Hausärzte können jetzt Biontech-Impfstoff verabreichen +++
In Tschechien können nun auch Hausärzte den Biontech-Impfstoff gegen Corona verabreichen. Die Auslieferung der ersten rund 39.000 Einzeldosen an knapp 900 Arztpraxen beginnt und soll bis Ende der Woche abgeschlossen sein. Bisher sind nur die Wirkstoffe von Astrazeneca, Moderna und Johnson & Johnson außerhalb der großen Impfzentren verfügbar. Das Interesse am Impfen ist in Tschechien nach Behördenangaben in den letzten Tagen sprunghaft gestiegen. Hintergrund dürfte die Entscheidung sein, präventive Tests vom 1. November an für Erwachsene kostenpflichtig zu machen. Die Regierung in Prag erwägt, nach dem Vorbild Italiens die sogenannte 3G-Regel am Arbeitsplatz einzuführen. 3G steht für genesen, geimpft oder getestet.

+++ 12:02 Trendumkehr auch in Frankreich: Wieder deutlich mehr Neuinfektionen +++
Auch in Frankreich steigen die gemeldeten Neuinfektionen wieder an. Nachdem das Land über den Sommer einer der europäischen Hotspots ist, gehen die Zahlen zum Herbst deutlich zurück. Am 9. Oktober erreichen sie mit 4172 Neuinfektionen einen temporären Tiefststand beim Sieben-Tage-Schnitt, seither klettern die Werte erneut. Gut 14 Tage später liegt der Sieben-Tage-Schnitt bereits wieder bei 5259, Tendenz weiter steigend. Die Zahl der Todesfälle ist gegenwärtig allerdings gering. Im Sieben-Tage-Schnitt versterben in Frankreich 29 Menschen täglich im Zusammenhang mit dem Coronavirus. In Deutschland liegt dieser Wert bei 70.

+++ 11:37 Resozialisierung erschwert: Zu wenige Häftlinge in Bayern geimpft +++
In Bayerns Gefängnissen ist die Quote der gegen das Coronavirus geimpften Insassen deutlich niedriger als die der Gesamtbevölkerung. Zum Stichtag 31. August - neuere Zahlen lagen dem Justizministerium noch nicht vor - waren knapp die Hälfte (49,7 Prozent) der Insassen zumindest einmal geimpft, wie eine Anfrage der Grünen-Landtagsfraktion ergibt. Zum Vergleich: Zum gleichen Zeitpunkt waren rund 58 Prozent aller Menschen in Bayern bereits vollständig geimpft. Die Grünen-Abgeordnete Stephanie Schuhknecht kritisierte den niedrigen Wert: "In den Gefängnissen sind viele Menschen an einem Ort und es gibt eine etablierte medizinische Versorgung, also hätte man hier eigentlich viel schneller und effizienter impfen können. Zumal ein Corona-Ausbruch in einer Justizvollzugsanstalt besonders verheerend wäre und nur durch strenge Auflagen für die Gefangenen und die Bediensteten verhindert werden kann." So würden auch die wichtigen Resozialisierungsmaßnahmen erschwert.

+++ 11:13 Fast 38.000 Neuinfektionen in Russland – erneut mehr als 1000 Tote +++
Das Pandemie-Geschehen in Russland ist weiterhin kaum unter Kontrolle zu bringen. Erneut melden die Behörden einen Rekord bei den Neuinfektionen: 37.930 Fälle gibt es aktuell. Der Sieben-Tage-Schnitt steigt ebenfalls, auf 36.080. Die Zahl der Todesfälle bleibt ebenso hoch: 1069 Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus sind der zweithöchste Wert in Russland, nachdem am Vortag 1072 Menschen versterben. Bei einem Sieben-Tage-Schnitt von 1051 Todesfällen, versterben aktuell mehr als 7300 Menschen pro Woche in Russland.

+++ 10:48 Tiefststand bei Impfungen: Weniger Dosen als an Tag 1 der Impfkampagne gespritzt +++
Die deutsche Impfkampagne erreicht einen neuen Tiefpunkt: Über das Wochenende bricht die tägliche Impfleistung erneut deutlich ein. Am Sonntag werden den offiziellen Daten aus dem RKI-Impfquoten-Monitoring bundesweit nur 12.615 Impfdosen verabreicht - so wenige wie noch nie zuvor seit Beginn der Impfbemühungen in Deutschland. Zum Vergleich: An Tag 1 der Impfkampagne werden 24.343 Impfspritzen eingesetzt. Gestern sind es dagegen nur 4011 Erstimpfungen und 3407 Auffrischungsimpfungen.

Nach einem Hoch im Frühling und Sommer lässt sich im langfristigen Trend das Absinken der verabreichten Impfdosen gut erkennen:

Die Impfquoten verändern sich seit dem letzten Stand nicht, die Zahlen bewegen sich nur unterhalb der Rundungsschwelle. Nach wie vor gelten 66,2 Prozent der Deutschen als vollständig geimpft, 69,1 Prozent haben mindestens eine Impfung erhalten. 30,9 Prozent der Deutschen sind nach wie vor ungeimpft.

Impfquote nach Alter: Bei Erwachsenen zwischen 18 und 59 Jahren (89,1 Prozent) sowie bei den über 60-Jährigen (92,1 Prozent) impft nach wie vor Bremen am erfolgreichsten. Bei Jugendlichen (12- bis 17-Jährige) liegt dagegen Schleswig-Holstein mit 53,8 Prozent Impfquote vorn. Schlusslicht in allen drei Altersgruppen ist nach wie vor Sachsen. Dort sind selbst unter den über 60-Jährigen nur 78,4 Prozent der Menschen vollständig geimpft.

+++ 10:22 Ureinwohner sagen nein: Osterinsel wird für Touristen nicht geöffnet +++
Die Ureinwohner der Osterinsel entscheiden in einem Referendum, ihre Insel vorerst nicht wieder für Touristen zu öffnen. 67 Prozent der Rapa Nui stimmen gegen eine Aufhebung der vor fast zwei Jahren wegen der Corona-Pandemie beschlossenen Abschottung, wie die Gemeinschaft mitteilt. Die Wahlbeteiligung unter den Ureinwohnern liegt allerdings bei weniger als 20 Prozent. Die Rapa Nui machen rund 60 Prozent der fast 10.000 Einwohner der Osterinsel aus, die 3700 Kilometer westlich der chilenischen Küste im Pazifischen Ozean liegt. Das Ergebnis der Abstimmung ist für die Behörden allerdings nicht bindend. Auf der Osterinsel wurden bisher acht Corona-Fälle registriert, seit September 2020 gibt es jedoch keine neuen Ansteckungen. Nach Angaben der örtlichen Behörden wurde kein Todesfall in Zusammenhang mit dem Virus verzeichnet. 73 Prozent der Bürger auf der Osterinsel sind gegen Corona geimpft.

+++ 09:55 Großbritannien: Impfpflicht für medizinisches Personal kommt wohl +++
In Großbritannien werden wahrscheinlich alle Mitarbeiter des Gesundheitsdienstes aufgefordert, sich vollständig impfen zu lassen. Obligatorische Impfungen für Ärzte, Pfleger und Krankenschwestern würden Patienten schützen, sagt Gesundheitsminister Sajid Javid dem TV-Sender Sky News. Er tendiere dazu, die Impfungen anzuordnen.

+++ 09:29 Polen: 90 Prozent mehr Neuinfektionen als in der Vorwoche +++
In Polen steigt die Rate der täglichen Corona-Infektionen im Vergleich zur Vorwoche um 90 Prozent. Es gebe einen starken Aufwärtstrend, sagt der stellvertretende Gesundheitsminister Waldemar Kraska im Sender Polskie Radio 1. Die vierte Welle der Pandemie nehme an Umfang zu. In Polen sind aktuell nur etwa 52,5 Prozent aller Menschen vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Dieser Wert ist deutlich geringer als in Sachsen, dem Bundesland mit der geringsten Impfquote.

+++ 08:56 Über 70 Prozent geimpft: Normales Leben in Südkorea kehrt ab November zurück +++
Südkoreas Präsident Moon Jae In kündigt für November eine "allmähliche Rückkehr zum normalen Leben" nach der Pandemie an. Während einer Haushaltsrede im Parlament sagt Moon, dass der Schulunterricht in Klassenzimmern wieder vollständig aufgenommen werde und auch Gemeinschaftszentren für Senioren auf Normalbetrieb umstellen würden. Gleichzeitig betont der 68-Jährige, dass einige epidemiologische Maßnahmen auf absehbare Zeit weiterhin in Kraft bleiben werden, darunter die Maskenpflicht. Am Samstag hatten Südkoreas Gesundheitsbehörden verkündet, über 70 Prozent der Bevölkerung von rund 52 Millionen vollständig geimpft zu haben.

+++ 08:32 Inzidenz bei Kindern: Kyffhäuserkreis könnte diese Woche 1000er Wert überschreiten +++
Die Sieben-Tage-Inzidenzen steigen vor allem unter Kindern und jungen Erwachsenen aktuell massiv an. 18 Landkreise oder Kreisfreie Städte in Deutschland weisen für die 0- bis 14-Jährigen bereits eine Inzidenz von mehr als 500 aus. Besonders extrem ist die Lage im Kyffhäuserkreis in Thüringen. Dort liegt der Inzidenzwert bei 928. Setzt sich der Trend der letzten Tage fort, könnte der Kreis in dieser Woche die 1000er Marke überschreiten.

+++ 08:09 China verhängt Lockdown in Provinz Ejin +++
China stemmt sich mit strengen Maßnahmen gegen eine neue Welle von Corona-Infektionen. Behörden ordnen am heutigen Montag den Lockdown des nordchinesischen Landkreises Ejin an, der sich im Grenzgebiet zur Mongolei befindet. Zehntausende Menschen werden aufgefordert, ihre Wohnungen nicht mehr zu verlassen. Aus Ejin stammen rund ein Drittel der etwa 150 Infektionen, die seit der vergangenen Woche in China registriert werden. Die chinesische Regierung verfolgt eine strikte "Null-Covid-Strategie". Wie Staatsmedien berichteten, wurde die aktuelle Welle durch eine Einschleppung des Virus aus dem Ausland ausgelöst. Eine chinesische Reisegruppe, die in mehreren Provinzen unterwegs war, verbreitete das Virus dann im Land. Mittlerweile sind mindestens elf Provinzen von dem Ausbruch betroffen.

+++ 07:48 Sachsen steuert auf 200er-Inzidenz zu +++
Die Zahl der Neuinfektionen am heutigen Montag (6573 Fälle) liegt etwa 62 Prozent über dem Wert der Vorwoche. Da werden 4056 Fälle verzeichnet.

Der starke Anstieg der Sieben-Tage-Inzidenz begründet sich vor allem durch den Anstieg in vier Bundesländern: Thüringen, Sachsen, Bayern und Baden-Württemberg.

Sachsen steuert auf die Inzidenz-Marke von 200 zu. Binnen eines Tages steigt die Sieben-Tage-Inzidenz von 178 auf 196,8.

Einen Überblick über die Sieben-Tage-Inzidenzen aller Landkreise und Kreisfreien Städte gibt es hier:

+++ 07:25 Experte: Größte Gefahr steht Ungeimpften noch bevor +++
Nach Einschätzung des Greifswalder Bioinformatikers Lars Kaderali steht ungeimpften Menschen die größte Gefahr durch eine Corona-Infektion noch bevor. Ungeimpfte hätten im kommenden Winter ein Infektionsrisiko, "das so hoch sein wird, wie es noch nie in der Pandemie war", so der Leiter der Bioinformatik der Universitätsmedizin Greifswald. Bei Infektionszahlen, die man in Mecklenburg-Vorpommern jetzt schon wieder überschritten habe, sei im vergangenen Jahr schon ein Lockdown diskutiert worden. Das sei wegen des Impfangebotes in diesem Jahr anders. "Im Prinzip läuft es jetzt durch." Das Infektionsgeschehen werde sich vor allem im nicht geimpften Teil der Bevölkerung abspielen. Das zeigen zuletzt auch die Zahlen des Landesamtes für Gesundheit und Soziales (Lagus): Bei den Ungeimpften habe die Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner zuletzt bei über 100 und bei den Geimpften bei 20 bis 25 gelegen. Selbst in der Gruppe der über 60-Jährigen mit großem Risiko gebe es immer noch einen substanziellen Anteil Ungeimpfter.

+++ 07:00 NRW: Ende der Maskenpflicht in Schulen rückt näher +++
Mit dem Schulstart nach den Herbstferien am heutigen Montag rückt in Nordrhein-Westfalen ein Ende der Maskenpflicht im Unterricht näher. Das Düsseldorfer Schulministerium stellt Anfang Oktober in Aussicht, dass auf Sitzplätzen im Klassenraum zu Beginn der zweiten Unterrichtswoche - also ab dem 2. November - kein Mund-Nasen-Schutz mehr vorgeschrieben wird. Diesen müssten Schüler dann nur noch im übrigen Gebäude anlegen. Mit Beginn des Unterrichts an diesem Montag stehen als erstes Corona-Tests an. Wer geimpft ist oder einen maximal 48 Stunden alten sogenannten Bürgertest vorlegen kann, ist ausgenommen. Das gilt für Schülerschaft, Lehrkräfte und weiteres schulisches Personal. Danach folgen drei Corona-Selbsttests pro Woche an weiterführenden Schulen und zwei PCR-Pooltests pro Woche an Grund- und Förderschulen.

+++ 06:33 Zahl der Coronatests im Südwesten bricht ein +++
Die Nachfrage nach Corona-Schnelltests sinkt im Südwesten in den vergangenen zwei Wochen deutlich. So geht etwa in Stuttgart die Zahl der Corona-Schnelltests in der Woche ab dem 11. Oktober mit 1380 um knapp 90 Prozent im Vergleich zur Vorwoche zurück, wie eine Sprecherin der Stadt mitteilt. In den beiden Wochen zuvor hatte die Zahl der Schnelltests in der Landeshauptstadt den Angaben zufolge jeweils noch bei rund 12.000 gelegen. Aufgrund der nachlassenden Nachfrage geht auch die Zahl der Teststationen zurück. Gibt es am 13. Oktober noch 231 Teststellen in Stuttgart, sind es am 20. Oktober noch 220. Ein ähnliches Bild zeigt sich in Karlsruhe oder in Mannheim. Dort werden in der Woche ab dem 4. Oktober noch rund 44.000 Schnelltests gemeldet, in der Woche darauf dagegen nur noch rund 7200 Schnelltests. Bund und Länder hatten sich zuvor darauf geeinigt, die kostenlosen Bürgertests für alle auch ohne Corona-Symptome zum 11. Oktober zu beenden.

+++ 05:53 Sieben-Tage-Inzidenz steigt über 110 - 6573 Neuinfektionen +++
Die 7-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner in Deutschland erreicht laut Robert-Koch-Institut (RKI) den Wert von 110,1. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 106,3 gelegen, vor einer Woche bei 74,4. Die Gesundheitsämter in Deutschland melden dem RKI binnen eines Tages 6573 Corona-Neuinfektionen. Vor einer Woche hatte der Wert bei 4056 Ansteckungen gelegen. Deutschlandweit werden nach den neuen Angaben binnen 24 Stunden 17 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 10 Todesfälle gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 4.472.730 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2.

+++ 05:03 Neuseeland meldet zweithöchste Anzahl täglicher Fälle der gesamten Pandemie +++
Das lange als Musterschüler in der Pandemiebekämpfung gefeierte Neuseeland verzeichnet nun den zweithöchsten Wert neuer Corona-Fälle binnen 24 Stunden seit Beginn der Pandemie. Der Großteil der am Montag gemeldeten 109 Infektionen trat in der größten Stadt des Landes, Auckland, auf. Der Inselstaat verfolgte lange eine strikte, aber erfolgreiche, Strategie völliger Abschottung und strengster Lockdowns schon bei einzelnen Fällen. Nun aber verschärft sich das Ausbruchsgeschehen in Auckland - gemessen an bisherigen neuseeländischen Verhältnissen - obwohl sich die Stadt in einem zweimonatigen Lockdown befindet. Erst letzte Woche hatte sich Premierministerin Jacinda Ardern für das Land von der No-Covid-Strategie verabschiedet, um Maßnahmen einzuleiten, mit dem Vorhandensein des Virus im Land zu leben.

+++ 04:23 STIKO-Chef zu Kimmich: Sicher ein Fußball-Fachmann, aber kein Impf-Fachmann +++
Der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission (STIKO), Thomas Mertens, hat die Bedenken von Fußball-Nationalspieler und Bayern-Profi Joshua Kimmich wegen fehlender Langzeitstudien bei Impfstoffen zurückgewiesen. "Joshua Kimmich ist sicher ein ausgewiesener Fachmann in Fragen des Fußballs, aber kein Fachmann in Fragen der Impfung und der Impfstoffe. Dennoch hat er mit seinen Bedenken einem Problem Ausdruck verliehen, das sicher bei manchen Menschen in unserer Gesellschaft so gesehen wird", sagte Mertens. "Neben den Zulassungsstudien wissen wir aus den begleitenden Studien, dass es nur zu einigen Nebenwirkungen gekommen ist, die alle recht kurze Zeit nach der Impfung aufgetreten sind", sagte der Stiko-Chef. In der Wissenschaft sei man sich einig, dass spät auftretende Nebenwirkungen nach einer Impfung "nicht vorkommen, beziehungsweise eine extrem seltene Rarität bei einzelnen Impfstoffen" gewesen seien.

+++ 03:39 Hessen verschärft nach Herbstferien Corona-Regeln in Schulen +++
Nach dem Ende der Herbstferien startet heute in Hessen wieder der Schulunterricht - und zwar mit verschärften Corona-Regeln. Aus Sorge vor steigenden Infektionszahlen hat das Kultusministerium in Wiesbaden zwei Präventionswochen mit mehr Tests und strengerer Maskenpflicht angekündigt. Damit soll unter anderem verhindert werden, dass Kinder eine Corona-Infektion aus dem Urlaub in der Schule weiterverbreiten. Von heute bis zum 5. November müssen die Schülerinnen und Schüler auch im Unterricht am Platz eine Maske tragen. Außerdem müssen alle nicht geimpften Kinder und Jugendlichen für die Teilnahme am Präsenzunterricht drei- statt zweimal pro Woche einen negativen Test nachweisen.

+++ 02:55 Patientenschützer fordert tägliche, kostenlose Tests für Pflegebedürftige und Kontakte +++
Der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, fordert tägliche kostenlose Schnelltests für Pflegebedürftige und deren Kontaktpersonen. Brysch sagte der "Bild": "Die 2,3 Millionen Hilfebedürftigen, die auf stationäre und ambulante Pflege angewiesen sind, sowie die Krankenhauspatienten muss Deutschland mit täglichen kostenlosen Tests für sie und ihre Kontaktpersonen schützen".

+++ 02:27 Gewerkschaft: Schulen auf Herbst vorbereitet, aber Luftfilter fehlen noch immer +++
Maike Finnern, Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), sieht die Schulen für einen zweiten Corona-Herbst vorbereitet. "Bundesweit betrachtet sind die Schulen in diesem Herbst in Sachen Gesundheitsprävention besser aufgestellt als vor einem Jahr", sagte Finnern dem RND. Die Impfquote unter den Beschäftigten in den Schulen sei außerordentlich hoch. "Wird der Präventionsweg weiter konsequent beschritten, können die Schulen geöffnet bleiben". Finnern kritisierte, dass viele Schulen immer noch nicht mit Luftfiltern ausgestattet seien. "Hier herrscht dringender Handlungsbedarf", sagte die GEW-Vorsitzende den Zeitungen.

+++ 01:53 Daten aus Israel: Delta-Variante AY4.2 wohl 15 Prozent ansteckender +++
Das israelische Gesundheitsministerium hat Aussagen über die Eigenschaften der jüngst entdeckten Delta-Mutation AY4.2 gemacht. Wie israelische Medien berichten, habe das Ministerium Erkenntnisse gewonnen, wonach die neue Variante etwa 15 Prozent ansteckender sein könnte, als die einfache Delta-Mutation. AY4.2, das bereits in mehreren Ländern, darunter auch Deutschland, in noch relativ geringem Ausmaß nachgewiesen wurde, sei aber weder tödlicher als die Delta-Variante noch entziehe es sich der Wirkung von Impfstoffen.

+++ 00:28 Lauterbach: Bald mehr Ausbrüche in Schulen, Betrieben und Restaurants +++
SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach warnt vor stark steigenden Corona-Infektionszahlen bei Kindern. "Wir werden nach den Herbstferien deutlich mehr Ausbrüche in den Schulen erleben, weil die Kinder nicht mehr lange lüften können", sagte er mit Blick auf den heranziehenden Winter dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Auch in den Betrieben wird es Ansteckungsketten geben. Dasselbe gilt für Bars und Restaurants. Wir haben einen kontinuierlichen Anstieg zu erwarten." Lauterbach schlug folgendes Vorgehen an Schulen vor: "Dreimal in der Woche testen, das wäre mein Vorschlag, morgens mit Antigen-Tests, weil diese die vorherrschende Delta-Variante sehr zuverlässig erfassen." Dazu solle es fünf Testtage hintereinander für Kontaktpersonen von Infizierten geben. "So könnten wir die unkontrollierte Pandemie an den Schulen praktisch beenden."

+++ 23:32 Spahn bleibt trotz heftiger Kritik dabei: Epidemische Lage kann beendet werden +++
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn von der CDU hält ein Auslaufen der sogenannten epidemischen Lage nationaler Tragweiter in der Corona-Pandemie weiter für angebracht - trotz großer Kritik an dieser Haltung. Im ZDF "heute-journal" sagte er: "Der Ausnahmezustand, vom Bundestag festgestellt, der kann aus meiner Sicht beendet werden, weil vier von fünf Erwachsenen geimpft sind." Damit werde nicht die Pandemie für beendet erklärt. "Auch ich sage beständig, wie viele andere auch, wir brauchen in Herbst und Winter weiterhin Vorsichtsmaßnahmen, vor allem 3G - geimpft, genesen, getestet - im Innenraum, vor allem medizinische Schutzmasken, AHA-Regeln, in Bus und Bahnen, im Einzelhandel." Durch eine Rechtsänderung sei es möglich, dass die Länder und die Behörden vor Ort diese Maßnahmen losgelöst von dem Ausnahmezustand ergreifen könnten.

+++ 22:29 WHO: 40 Prozent Impfrate in allen Ländern bis Jahresende erreichbar +++
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat Deutschland und andere Länder aufgerufen, bei Corona-Impfstofflieferungen zugunsten bedürftigerer Staaten zurückzustehen. "Die Pandemie wird enden, wenn die Welt sich entscheidet, sie zu beenden", sagt WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus bei der Gesundheits-Konferenz "World Health Summit" in Berlin. Man wisse von fast 50.000 registrierten Todesfällen pro Woche - damit sei die Pandemie noch lange nicht vorbei. Er erinnert an das WHO-Ziel, wonach bis Jahresende mindestens 40 Prozent der Menschen in jedem Land geimpft sein sollen. "Dieses Ziel ist erreichbar", betont Tedros.

+++ 22:02 Grüne fordern Übergangsregelung nach Ende der epidemischen Lage +++
In der Diskussion um ein baldiges Ende der epidemischen Lage von nationaler Tragweite fordern die Grünen eine bundesgesetzliche Übergangsregelung. "Um der neuen Situation und der Zahl der Geimpften Rechnung zu tragen, schlagen wir stattdessen eine rechtssichere Übergangsregelung vor, die die befristete Fortführung bestimmter Maßnahmen ermöglicht", sagt die Grünen-Rechtspolitikerin Manuela Rottmann der "Welt". Die epidemische Lage unverändert beizubehalten sei hingegen die "falsche Antwort". Die Grünen-Fraktion sei "im Gespräch" zu der Frage, wie eine Übergangsregelung aussehen könne. Gesundheitsminister Jens Spahn hatte zuletzt erklärt, die derzeit geltende epidemische Notlage von nationaler Tragweite Ende November auslaufen lassen zu wollen. Die Ministerpräsidentenkonferenz der Länder forderte am Freitag aber vom Bund weiterhin bundeseinheitliche Regeln für die Bekämpfung der Pandemie.

+++ 21:39 Impfung für Kinder ab fünf Jahren in USA "sehr wahrscheinlich" ab November +++
In den USA könnten bald Kinder ab fünf Jahren gegen das Coronavirus geimpft werden. Impfstoffe für Fünf- bis Elfjährige werden "sehr wahrscheinlich" in der ersten oder zweiten Novemberwoche zur Verfügung stehen, wie der Gesundheitsexperte und medizinische Berater des US-Präsidenten, Anthony Fauci, gegenüber dem Sender ABC sagt. Der Impfstoff von Biontech/Pfizer ist neuen Daten zufolge bei Kindern dieser Altersgruppe zu fast 91 Prozent wirksam gegen eine symptomatische Erkrankung. Wie der Sender weiter berichtet, will die US-Arzneimittelbehörde FDA am Dienstag über die Zulassung des Impfstoffs für Kinder zwischen fünf und elf Jahren beraten. Bislang ist das Vakzin nur für über Zwölfjährige zugelassen.

+++ 21:13 Wochenbilanz bei Neuinfektionen steigt zum vierten Mal in Folge +++
Die Wochenbilanz bei den Neuinfektionen ist die vierte Woche in Folge gestiegen. Der Anstieg fällt aktuell sogar deutlicher aus als in den drei Wochen zuvor. In der heute beendeten 42. Kalenderwoche wurden von Montag bis Sonntag 93.676 neue Fälle (Vorwoche: 63.938) verzeichnet. Die Zahl der Todesfälle lag bei 487 (Vorwoche: 415). Der prozentuale Wochenzuwachs im Vergleich zur Vorwoche beträgt damit 46,5 Prozent.

+++ 20:48 Hamburg überschreitet als sechstes Bundesland die 100er-Inzidenz +++
In 13 der 16 Bundesländer ist die Sieben-Tage-Inzidenz im Vergleich zum Vortag gestiegen. Die größten Zuwächse gab es erneut in Sachsen (+19,0) und in Thüringen (+13,4), das bereits am Tag zuvor die 200er-Schwelle überschritten hatte. Als sechstes Bundesland rutscht nun auch Hamburg über die Marke von 100 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche. In drei Bundesländern ist der Inzidenzwert im Vergleich zum Vortag gesunken.

+++ 20:25 Aktuelle Datenlage in Deutschland: 11.768 neue Fälle gemeldet +++
Die Zahl der gemeldeten Coronavirus-Infektionen in Deutschland ist auf 4.469.340 gestiegen. Wie aus den von ntv.de ausgewerteten Angaben der Landesbehörden hervorgeht, kamen damit 11.768 neue Fälle hinzu. Im Vergleich zur Vorwoche ist das ein Anstieg um 67 Prozent. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Infektion stieg um 24 auf 95.098. Am vergangenen Sonntag waren neun weniger gemeldet worden. Als aktuell infiziert gelten rund 172.400 Personen.

Die Ansteckungsrate (7-Tage-R-Wert) wird vom Robert-Koch-Institut (RKI) mit 1,26 angegeben (Vortag: 1,29). Laut DIVI-Register werden in Deutschland derzeit 1622 Covid-19-Patienten intensivmedizinisch behandelt, 890 davon werden beatmet. Rund 3740 Intensivbetten sind in den deutschen Kliniken derzeit noch frei.

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Quelle: mra/dpa/AFP/rts

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