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Drogen-Smoothies serviert? Vater soll Mädchen auf Übernachtungsparty betäubt haben

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Die mutmaßliche Tat geschah in Lake Oswego, einer Stadt in der Nähe von Portland im  Norden des US-Bundesstaats Oregon.

Die mutmaßliche Tat geschah in Lake Oswego, einer Stadt in der Nähe von Portland im Norden des US-Bundesstaats Oregon.

(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)

Es startet als normale Übernachtungsparty: Zwölfjährige im US-Bundesstaat Oregon schauen Filme, legen Gesichtsmasken auf. Nur wenig später sind sie apathisch und rufen ihre Eltern um Hilfe. In ihrem Blut wird daraufhin ein Betäubungsmittel nachgewiesen. Im Verdacht steht der Vater eines der Mädchen.

Im US-Bundesstaat Oregon hat die Übernachtungsparty einer Zwölfjährigen ein erschreckendes Ende genommen. Was als ausgelassener Abend unter Teenagern begann, endete mit drei unter Drogen gesetzten Mädchen. Verantwortlich dafür soll der Vater des Mädchens sein, bei dem die Party stattfand. Michael M. soll die drei 12-Jährigen im vergangenen Sommer in seinem Haus im Ort Lake Oswego im Norden des Bundesstaates mit Benzodiazepin betäubt haben, wie die Zeitung "The Oregonian" unter Berufung auf Gerichtsunterlagen berichtet. Nun wurde Anklage gegen den 57-Jährigen erhoben.

Den Ermittlungen der Polizei von Lake Oswego zufolge verlief die Übernachtungsparty der Mädchen zunächst wie jede andere: Die Teenager sahen sich im Keller des Hauses Filme an, unterhielten sich und legten Gesichtsmasken auf. Zwischen 21 und 23 Uhr servierte M. ihnen Mango-Smoothies "und bestand darauf, dass sie sie trinken", heißt es von der Polizei. Die Getränke enthielten demnach "winzige weiße Stückchen". Als eines der Mädchen ablehnte, habe M. sie dazu gedrängt, den Smoothie zu trinken, bis sie ihn schließlich probierte.

Anschließend habe sie sich "benommen, heiß und unbeholfen" gefühlt, berichtete eines der Mädchen der Polizei im Nachhinein. Demnach nahm sie nur noch wahr, wie sie in einen "tiefen Schlaf" fiel, wie sie ihn bis dato noch nie erlebt hatte. Ein anderes Mädchen bemerkte dem Bericht zufolge, dass M. die Mädchen beobachtete. Sie erzählte, dass M. "sehr involviert" in ihre Aktivitäten gewesen sei und ihnen befahl, sich bettfertig zu machen. Als sie in den Betten lagen, habe er mit dem Finger unter ihren Nasen und mit der Hand vor ihrem Gesicht gewedelt, um zu prüfen, ob sie schliefen.

"Mama, bitte hol mich ab"

Eines der Mädchen "blieb wach in der Angst, dass Herr M. ihrer Freundin etwas antun würde", heißt es im Polizeibericht. Als der 57-Jährige das Zimmer kurz verließ, schickte sie ihrer Mutter einen Notruf per SMS: "Mama, bitte hol mich ab (...). Ich fühle mich nicht sicher. Ich reagiere vielleicht nicht, aber bitte komm mich abholen, BITTE!!!" Die Eltern der Mädchen fuhren sofort los und holten ihre Kinder mitten in der Nacht - gegen den Protest von M. - aus seinem Haus. Da die Minderjährigen laut der Polizei nicht mehr in der Lage waren, alleine zu laufen und apathisch wirkten, brachten ihre Eltern sie in eine Klinik.

Im Kinderkrankenhaus Portland wurden sie schließlich positiv auf Benzodiazepin getestet. Dabei handelt es sich um ein verschreibungspflichtiges Depressivum, das Nervenzellen hemmt, also beruhigend wirkt. Als die Ermittler eines der Mädchen am Folgetag, rund zwölf Stunden nach dem Verzehr der Smoothies, sprachen, stellten sie fest, dass es noch immer "langsam ging und die Hilfe ihrer Mutter für das Gleichgewicht benötigte". Zudem seien ihre Augenlider schwer gewesen, sie habe nur sehr langsam sprechen können.

Die Ermittlungen ergaben dem Bericht zufolge, dass M. die Mädchen unter Drogen gesetzt haben muss. Warum er dies getan haben soll, ist allerdings nicht bekannt. Auch im Polizeibericht gibt es keinen Hinweis auf ein Motiv. Aus den Gerichtsunterlagen, die dem "Oregonian" vorliegen, gehe lediglich hervor, dass M. zum Zeitpunkt der mutmaßlichen Tat von seiner Frau getrennt lebte und arbeitslos war.

Angeklagter plädiert auf nicht schuldig

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Der 57-Jährige wurde wegen mehrerer Verbrechen und Vergehen im Zusammenhang mit der Übernachtungsparty im vergangenen Sommer angeklagt, darunter auch die Verabreichung von Betäubungsmitteln. Bei seiner Anhörung vor Gericht plädierte er auf nicht schuldig. Es gebe keine Beweise gegen seinen Mandanten in diesem Fall, betonte Strafverteidiger Mark Cogan gegenüber US-Medien. "Für Herrn M. gilt die Unschuldsvermutung, und wir hoffen, dass man sich mit einem Urteil zurückhält, bis alle Fakten und Umstände bekannt sind", fügte er hinzu.

Den Ermittlungsbehörden zufolge wurde M. im Clackamas County Gefängnis inhaftiert. Allerdings sei er jüngst entlassen worden, berichtete das "People"-Magazin. Seine Kaution wurde demnach auf 50.000 US-Dollar festgesetzt.

Quelle: ntv.de, spl

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