Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 09:55 Polens Premier Tusk kontert Trumps "Fehler"-Aussage +++
Der polnische Ministerpräsident Donald Tusk reagiert in sozialen Medien auf Worte des US-Präsidenten, ohne diesen beim Namen zu nennen. Tusk schreibt auf X: "Wir würden uns auch wünschen, dass es sich bei der Drohnenattacke auf Polen um einen Fehler handeln würde. Aber es war keiner. Und wir wissen das." Damit kontert Tusk eine Aussage Donald Trumps, der auf Nachfrage eines Journalisten antwortete, bei den russischen Drohnen im polnischen Luftraum könnte es sich um einen Fehler gehandelt haben. Das ist tatsächlich mehr als unwahrscheinlich. Polnischen Angaben zufolge sollen 19 Drohnen in den polnischen Luftraum eingedrungen sein. Einzelne Flugkörper sollen bis zu 100 Kilometer weit ins Landesinnere vorgedrungen sein. Zudem sollen dieses Mal sowohl Drohnen von ukrainischem als auch von belarussischem Staatsgebiet in den polnischen Luftraum geflogen sein. Der US-Präsident steht seit langem in der Kritik, weil er das Vorgehen des Kremls immer wieder herunterspielt und weder Sanktionen gegen Russland auf den Weg bringt, noch die Ukraine umfangreich mit Waffenlieferungen unterstützt.
+++ 09:28 Banaszak fordert Sanktionen: EU-Staaten importieren noch immer russisches LNG und Uran +++
Nach Ansicht des Vorsitzenden der Grünen muss das Sanktionspaket gegen Russland deutlich ausgeweitet werden. Im Frühstart von RTL und ntv sagt Felix Banaszak: Aus meiner Sicht muss jetzt wirklich mehr passieren. Das bedeutet nicht nur starke Worte zu finden, sondern eben auch bei den Sanktionen beispielsweise weiterzugehen. Wir importieren in der Europäischen Union immer noch russisches LNG, russische Urane, also Uran für Atomkraftwerke beispielsweise auch in Polen. Und das Sanktionspaket muss jetzt deutlich ausgeweitet werden. Da ist noch vieles möglich an einer solchen Stelle".
+++ 09:00 Ukrainische Drohnen sollen Anlage von russischem Ölkonzern Lukoil getroffen haben +++
Laut Behördenangaben und Aussagen von Anwohnern greifen ukrainische Drohnen auch die russische Stadt Smolensk an. Der Gouverneur der Region Smolensk, Wassili Anochin, erklärt, Flugabwehrkräfte hätten einen Drohnenangriff auf die Region abgewehrt, gibt jedoch keine weiteren Informationen bekannt. Einwohner von Smolensk berichten von Explosionen in der Stadt. Augenzeugen behaupten, die Drohnen hätten eine nahegelegene Lukoil-Anlage angegriffen. Lukoil ist ein riesiger staatlicher russischer Öl- und Gaskonzern. Videos zeigen Rauch und Flammen, die aus einem großen Feuer an einem unbekannten Ort aufsteigen.
+++ 08:29 Prinz Harry in Kiew: Royal will verletzten ukrainischen Soldaten helfen +++
Prinz Harry trifft überraschend zu einem Besuch in der ukrainischen Hauptstadt Kiew ein. Demnach ist Harry mit einem Team seiner Initiative Invictus Games von der ukrainischen Regierung eingeladen. Bei dem Besuch soll es laut "Guardian" um Initiativen zur Unterstützung der Rehabilitation von Verwundeten gehen. Er wolle "alles in seiner Macht Stehende tun", um die Genesung von Soldaten unterstützen zu können, sagt Harry. Der erste Besuch des Prinzen in der Ukraine ist das nicht: Bereits im April reiste Harry nach Lwiw im Westen der Ukraine und besuchte dort eine Klinik, in der verwundete Soldaten und Zivilisten rehabilitiert werden. Bei dem Besuch in Kiew soll er den Tag unter anderem mit 200 Veteranen verbringen. Auch ein Treffen mit der ukrainischen Ministerpräsidentin Julia Swyrydenko stehe auf dem Plan.
+++ 08:12 Ukrainische Drohne setzt russisches Schiff in Primorsk in Brand +++
Der Gouverneur des russischen Gebiets Kaliningrad, Aleksandr Drozdenko, berichtet, dass eines der Schiffe im Ölhafen Primorsk an der Ostsee nach einem ukrainischen Drohnenangriff in Brand geraten ist. Zunächst berichtet Drozdenko, dass nach dem Drohnenangriff ein Brand auf einem der Schiffe im Hafen von Primorsk gelöscht wird. Später erklärt er, dass das offene Feuer auf dem Schiff gelöscht worden sei und keine Gefahr bestehe, dass das Schiff sinke oder Ölprodukte auslaufen könnten. Der Hafen von Primorsk ist einer der größten Ölterminals Russlands an der Ostsee und Endpunkt des Baltic Pipeline Systems.
+++ 07:24 Russland: Haben 221 ukrainische Drohnen abgefangen +++
Russland fängt in der Nacht nach eigenen Angaben 221 ukrainische Drohnen ab. In den russischen Regionen Brjansk, Smolensk und Leningrad seien die Drohnen von Warnsystemen der russischen Streitkräfte "abgefangen und zerstört" worden, erklärt das Verteidigungsministerium in Moskau. Videos in sozialen Medien belegen Explosionen in zahlreichen russischen Regionen. Ob diese von Flugabwehrgeschützen stammen oder Einschläge ukrainischer Drohnen dokumentieren, ist unklar. Der Kreml behauptet stets, nahezu alle ukrainischen Drohnen abzufangen. Nach Darstellung Moskaus entstünden Schäden maximal durch herabfallende Trümmerteile abgeschossener Drohnen. Zahlreiche Videos und Augenzeugenberichte der Vergangenheit widerlegen diese Darstellung.
+++ 06:53 Kiesewetter tadelt zögerliche Ukraine-Hilfe von Schwarz-Rot +++
Vor dem Hintergrund des jüngsten russischen Vorgehens kritisiert der CDU-Außenpolitiker Roderich Kiesewetter die Ukraine-Militärhilfe der eigenen Regierung scharf. "Die Bundesregierung hat ja von Beginn an klargestellt, dass sie bei der Unterstützung der Ukraine auf Kontinuität setzen wird", sagt er dem "Tagesspiegel" etwa mit Blick auf auch von der schwarz-roten Koalition bisher nicht zur Verfügung gestellte Taurus-Marschflugkörper: "Insofern ist damit zu rechnen, dass wie bisher zu spät, zu wenig und dass bestimmte Dinge nicht geliefert werden, die zum Beispiel durch die SPD ausgeschlossen wurden." Kiesewetter fügt hinzu: "Über die konsequenzlosen Betroffenheitsbekundungen und ausschließlich verbalen Verurteilungen aus westlichen Staaten kann Russland nur lachen."
+++ 06:18 Ukrainische Drohnen attackieren Moskau - Flughafen in St. Petersburg steht still +++
Ukrainische Drohnen greifen in einer großangelegten Nachtattacke mehrere Regionen in Russland, darunter auch die Hauptstadt, an. Nach Angaben russischer Beamter ist von Explosionen in der Nähe von Moskau und St. Petersburg die Rede. Der Flughafen Pulkowo in St. Petersburg wird aufgrund der Bedrohung durch Drohnen geschlossen. Mindestens neun ukrainische Drohnen werden in der Nähe von Moskau abgefangen, sagt der Moskauer Bürgermeister Sergej Sobjanin. Es liegen keine Informationen über Schäden oder Opfer vor. Russische Telegram-Kanäle berichten unter Berufung auf Berichte von Anwohnern von Explosionen in den Gemeinden Mozhaysk und Dedovsk westlich der Hauptstadt.
+++ 05:41 Röwekamp fordert Abschuss russischer Drohnen über der Ukraine +++
Der Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Bundestag, Thomas Röwekamp, fordert eine deutlich entschiedenere Reaktion auf die massive Verletzung des polnischen Luftraums durch russische Drohnen. Der CDU-Politiker sprach sich gegenüber dem "Spiegel" dafür aus, der Ukraine weitreichende Waffen zu liefern: "In einem bestehenden Krieg ist die beste Möglichkeit zum Kampf gegen Drohnen die Zerstörung der Produktionsstätten und der Abschussvorrichtungen. Es geht daher auch darum, die Ukraine schnell seitens der Nato-Partner so auszurüsten, dass sie auch gegen diese Ziele auf russischem Boden wirken kann." Überdies forderte Röwekamp, mit der Bekämpfung russischer Drohen nicht zu warten, bis sie den Luftraum eines Nato-Staates erreichen. "Es muss möglich sein, mit der Zustimmung des betroffenen Landes wie der Ukraine auch schon in deren Luftraum Drohnen unschädlich zu machen, die Nato-Gebiet gefährden", sagt Röwekamp dem Magazin.
+++ 04:41 Bundesregierung dringt auf Restriktionen bei Visa für Russen +++
Die Bundesregierung wirbt im Zuge der laufenden EU-Planungen für ein neues Paket mit Russland-Sanktionen auch für eine restriktivere Vergabe von Einreiseerlaubnissen in den Schengenraum. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur wird in einem Positionspapier die vollständige Umsetzung von 2022 veröffentlichten Leitlinien der EU-Kommission gefordert. Mit diesen sollte die Vergabe von Visa an russische Staatsbürger für touristische Reisen oder Shoppingtouren in EU-Staaten eigentlich schon längst stark eingeschränkt werden. Besonders im Fokus stehen dabei Italien, Frankreich oder Spanien.
+++ 03:31 Behörden in Moskau und Region Leningrad melden Drohnenangriffe +++
Laut einer Mitteilung des Bürgermeisters von Moskau hat die russische Flugabwehr am frühen Morgen neun ukrainische Drohnen im Anflug auf die russische Hauptstadt zerstört. Sergej Sobjanin erklärte auf Telegram, Spezialteams untersuchten die Trümmer der Drohnen. Der Gouverneur der Region Leningrad mit Russlands zweitgrößter Stadt St. Petersburg meldet, die Luftabwehr sei gegen einen Drohnenangriff im Einsatz.
+++ 02:31 Bekannter Oppositionspolitiker in Georgien festgenommen +++
In Georgien ist ein bekannter Oppositionspolitiker festgenommen worden. Die georgische Staatssicherheit (SSS) teilte am Donnerstag mit, sie habe Lewan Kabeischwili festgenommen, den Vorsitzenden des politischen Rates der Vereinigten Nationalen Bewegung. Er ist auch ein Verbündeter des inhaftierten Ex-Präsidenten Michail Saakaschwili. Kabeischwili wird laut SSS versuchte Bestechung vorgeworfen. Er habe Zahlungen von bis zu 200.000 Dollar für Polizisten und Spezialkräfte angeboten, wenn sie sich weigern würden, Befehle gegen Demonstranten bei regierungskritischen Kundgebungen auszuführen oder ihm vertrauliche Informationen zukommen lassen würden. Ihm drohen nun vier bis sieben Jahre Gefängnis. Die Opposition und europäische Staaten werfen der Regierung in Tiflis vor, zunehmend in Autoritarismus zu verfallen und sich Russland anzunähern.
+++ 01:08 Nach Drohnenvorfall: SPD fordert mehr Skyranger +++
Nach der Verletzung des polnischen Luftraums durch zahlreiche russische Drohnen mahnt die SPD im Bundestag eine bessere Ausstattung der Bundeswehr mit Luftverteidigungs-Waffen an. Die stellvertretende SPD-Fraktionsvize Siemtje Möller sagt den Zeitungen der Funke-Mediengruppe: "Unsere Luftverteidigungskapazitäten müssen weiterhin dringend ausgebaut werden." Neben der bereits angestoßenen Nachbeschaffung der an die Ukraine abgegebenen Patriot- und Iris-T-Systeme brauche es vor allem eine deutlich höhere Zahl an Flugabwehrsystemen vom Typ Skyranger. "Die bisher bestellten 18 Stück reichen bei Weitem nicht aus", fügt die SPD-Politikerin hinzu. Bei Skyranger handelt es sich um ein mobiles Flugabwehrsystem des Rüstungsunternehmens Rheinmetall vor allem zur Drohnenabwehr, das auf Fahrzeuge montiert werden kann.
+++ 23:11 Trump: Russischer Drohnenangriff auf Polen könnte ein Fehler gewesen sein +++
US-Präsident Donald Trump sagt, der russische Drohnenangriff auf Polen könnte ein Fehler gewesen sein. "Ich bin nicht glücklich über die ganze Situation, aber ich hoffe, dass sie zu einem Ende kommt", fügt Trump vor Reportern hinzu.
+++ 22:15 Sicherheitsexperte Nico Lange glaubt an "gezielte Provokation" Putins +++
Der Sicherheitsexperte Nico Lange sieht im jüngsten Vorfall russischer Drohnen im polnischen Luftraum eine gezielte Provokation Putins. Im Interview mit dem"Spiegel" spricht er von einem "systematischen Vorgehen", mit dem Russland die Reaktionsfähigkeit des Westens testen wolle. "Putin will sehen, wie die Luftverteidigung reagiert, welche Systeme eingesetzt werden, wo die Schwachstellen liegen", sagt der Experte. Gleichzeitig gehe es darum, mit Desinformation die politische Debatte zu beeinflussen. "Seit Mittwoch läuft ein groß angelegter Test." Deutlich kritisiert Lange die politische Reaktion des Westens: "Seit elf Jahren greift Russland die Ukraine an - und wir führen noch immer Diskussionen darüber, ob so etwas ein Versehen sein könnte." Solche Zweifel, sagt Lange, nutze Putin gezielt aus. "Diesen Test bestehen wir leider noch immer nicht." Trotz der funktionierenden Luftverteidigung der Nato zeige der Vorfall massive Schwächen auf, insbesondere in der Drohnenabwehr. "Es ist alarmierend, dass Drohnen 300 Kilometer durch Polen fliegen können, bevor sie abstürzen", sagt Lange, der früher CDU-Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer beraten hatte und heute für die Münchner Sicherheitskonferenz tätig ist. Dies sei nicht nur ein polnisches Problem, sondern betreffe ganz Europa.
+++ 21:53 Russland: Polen soll Grenze zu Belarus offen halten +++
Russland hat Polen dazu aufgefordert, seine Grenze zu Belarus offen zu halten. "Wir fordern Warschau auf, die Konsequenzen von solch kontraproduktiven Schritten zu bedenken und seine Entscheidung so schnell wie möglich zu überdenken", erklärt die russische Außenamtssprecherin Maria Sacharowa. Angesichts eines Militärmanövers von russischen und belarussischen Streitkräften hatte die Regierung in Warschau am Dienstag angekündigt, die Grenze zum Nachbarland Belarus zu schließen.
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Quelle: ntv.de, als/gut/ghö/mau/dpa/rts/AFP