Politik

Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 20:53 Bombendrohungen behindern erneut Zugverkehr in der Ukraine +++

Mehrere anonyme Bombendrohungen haben erneut für Behinderungen des Zugverkehrs in der Ukraine gesorgt. Ein nach Saporischschja fahrender Personenzug musste in der Ortschaft Burschtyn gestoppt werden, teilt die zuständige Polizei auf Facebook mit. Die Passagiere mussten in sicherer Entfernung warten, während Spezialisten und Suchhunde die Waggons nach möglichen Sprengsätzen durchsuchen. Nach der Entwarnung sei die Fahrt des Zuges fortgesetzt worden. Nach Informationen der Agentur Unian wurden weitere Züge in anderen Landesteilen nach Bombendrohungen gestoppt und durchsucht. Neben nationalen Zugverbindungen war auch der Zug von Dnipro in die ungarische Hauptstadt Budapest betroffen. Ähnliche Zwischenfälle hatte es bereits in den vergangenen Tagen gegeben.

+++ 20:16 Ukraine mit mehr als 3.100 Drohnen und fast 1.360 gelenkten Fliegerbomben in einer Woche attackiert +++
Russische Truppen haben in der vergangenen Woche mehr als 3.100 Drohnen, rund 1.360 Gleitbomben und 92 Raketen verschiedener Typen auf die Ukraine abgefeuert. Das teilt Präsident Wolodymyr Selenskyj mit. Ein massiver Angriff in der Nacht des 10. Oktobers führte zu großflächigen Stromausfällen in mehreren Teilen des Landes. Auch zivile Infrakstruktur war das Ziel russischer Angriffe in den Oblasten Kiew, Saporischschja und Dnipropetrowsk.

+++ 19:41 Selenskyj: Ukrainische Streitkräfte rücken im Süden mehr als drei Kilometer vor +++
Ukrainische Streitkräfte setzen ihre Gegenoffensive im Gebiet Dobropillja und in der Oblast Saporischschja fort. Nach Angaben des Präsidenten Wolodymyr Selenskyj haben die ukrainischen Truppen dabei einen Vormarsch von mehr als drei Kilometern verzeichnet. Das teilt Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache mit. "Ukrainische Einheiten setzen ihre Gegenoffensive im Gebiet Dobropillja und anderswo fort - insbesondere im Sektor Saporischschja nahe Orichiv, wo unsere Truppen bisher mehr als drei Kilometer vorgerückt sind", sagte Selenskyj.

+++ 18:54 Niederlande übergeben Minenjagdschiff an Ukraine +++
Die Niederlande haben ein Minenjagdschiff der Alkmaar-Klasse an die Ukraine übergeben, wie Marinekommandant Oleksii Neizhpapa bei Telegram bekannt gibt. Demnach soll ein zweites Schiff derselben Klasse bis Ende 2025 ausgeliefert werden. Die Ausbildung der Besatzungen habe bereits begonnen. Das Minenjagdschiff wurde gemeinsam von den Niederlanden, Frankreich und Belgien entwickelt und dient der Erkennung und Räumung von Seeminen mithilfe von Sonar und ferngesteuerten Fahrzeugen. Seeminen im Schwarzen Meer sind weiterhin eine große Bedrohung. Seit Beginn der russischen Invasion im Februar 2022 wurden Hunderte von Minen ausgelegt, die sowohl zivile als auch militärische Schiffe gefährden.

+++ 18:09 Selenskyj versichert: Ukraine würde mit Tomahawks keine Zivilisten in Russland angreifen +++
Die Ukraine würde nach den Worten ihres Präsidenten Wolodymyr Selenskyj mit US-Tomahawk-Raketen keine Zivilisten in Russland angreifen. Sie würden nur gegen militärische Ziele eingesetzt, sagt Selenskyj dem US-Sender Fox News. US-Präsident Donald Trump prüft derzeit, ob die Ukraine mit den weitreichenden Tomahawks aus US-Produktion beliefert werden soll. Er wolle zuvor wissen, was die Ukraine damit vorhabe, sagte Trump.

+++ 17:38 Selenskyj nach Trump-Telefonat: "Russland hat Angst, dass die USA uns Tomahawks geben könnten" +++
Der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj und US-Präsident Donald Trump haben über Patriot-Flugabwehrsysteme und Tomahawk-Marschflugkörper gesprochen. Das berichtet der ukrainische Präsident bei Telegram nach einem neuen Telefonat mit Trump, mit dem er schon am Vortag gesprochen hatte. "Wir sehen und hören, dass Russland Angst hat, dass die Amerikaner uns Tomahawks geben könnten", schreibt Selenskyj. Dies sei ein Signal, "dass genau dieser Druck für den Frieden wirken kann". Ob konkrete Absprachen zur Lieferung neuer Waffensysteme getroffen wurden, ließ der ukrainische Präsident offen. "Wir haben mit Präsident Trump vereinbart, dass unsere Teams, unser Militär sich um alles kümmern werden, was wir besprochen haben." Zuvor hatte Selenskyj mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron telefoniert. Dabei sei über das "Schlüsselthema" Flugabwehr gesprochen worden. Angesichts der Lücken in der ukrainischen Flugabwehr, die zuletzt nur knapp drei Viertel der anfliegenden russischen Drohnen und Raketen abschießen konnte, ist Kiew auf weitere Lieferungen entsprechender Waffensysteme angewiesen.

+++ 17:28 Russland hat ukrainische Eisenbahn seit Anfang August fast 300 Mal attackiert +++
Mit Beginn des Herbstes hat Russland die Angriffe auf die ukrainische Eisenbahn intensiviert. Seit Anfang August haben russische Streitkräfte fast 300 Angriffe auf die Infrastruktur der ukrainischen Eisenbahn verübt. Das teilt der stellvertretende Ministerpräsident für Wiederaufbau, Oleksii Kuleba, bei Telegram mit. In der Folge kam es zu mehr Zugverspätungen und Ausfällen. "Täglich gelingt es der Eisenbahn, die Infrastruktur innerhalb von durchschnittlich vier Stunden nach einem Angriff wiederherzustellen – und den Betrieb noch am selben Tag wieder aufzunehmen", schreibt Kuleba. Seit Beginn der russischen Invasion wurden seinen Angaben zufolge 221 ukrainische Bahnmitarbeiter verletzt, 37 Beschäftigte wurden im Dienst getötet.

+++ 16:47 Kiew: Russland trennt AKW Saporischschja vom ukrainischen Netz für Test mit eigenem Netz +++
Seit fast drei Wochen schon ist das von Russland besetzte ukrainische Atomkraftwerk (AKW) in Saporischschja nun schon ohne Strom. Nun hat Moskau nach Angaben aus Kiew das AKW vom ukrainischen Netz getrennt, um dessen Integration in das russische Netz zu testen. Das schreibt der ukrainische Außenminister Andrii Sybiha bei X. Das Kraftwerk stellt seit dem Blackout eine Bedrohung für die nukleare Sicherheit in der Region dar und ist auf den Betrieb mit Notstromgeneratoren angewiesen, um kritische Sicherheitsfunktionen aufrechtzuerhalten und Strom zu liefern. "Dies ist nicht nur ein versuchter Diebstahl einer friedlichen ukrainischen Atomanlage. Die unbefugten Handlungen des russischen (staatlichen Atomenergiekonzerns) Rosatom verstoßen gegen international anerkannte nukleare Sicherheitsprotokolle, widersprechen der ukrainischen Lizenz und drohen direkt mit einem nuklearen Zwischenfall", sagte Sybiha auf X.

+++ 16:05 Selenskyj bespricht zum zweiten Mal mit Trump Stärkung der Flugabwehr +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat nach eigenen Angaben zum zweiten Mal innerhalb von zwei Tagen mit US-Präsident Donald Trump gesprochen und dabei die Stärkung der Luftverteidigung, der Widerstandsfähigkeit und der Langstreckenfähigkeiten der Ukraine erörtert. "Wir haben auch viele Details im Zusammenhang mit dem Energiesektor besprochen", teilt Selenskyj bei X mit. "Präsident Trump ist über alles, was passiert, gut informiert. Wir haben vereinbart, unseren Dialog fortzusetzen, und unsere Teams treffen ihre Vorbereitungen."

+++ 15:21 Ukrainisches Bataillon meldet Befreiung von Siedlung in der Oblast Saporischschja +++
Ukrainische Truppen haben nach eigenen Angaben das Dorf Mali Schtscherbaky in der Oblast Saporischschja befreit. Das gab das 24. ukrainische Sturmbataillon "Aidar" bei Telegram bekannt, wie mehrere ukrainische Medien berichten. Der Mitteilung zufolge hissten Einheiten des Bataillons zusammen mit dem 33. Sturmregiment die ukrainische Flagge über Mali Schtscherbaky. "Die Siedlung steht unter der Kontrolle der ukrainischen Streitkräfte", erklärt das Bataillon. Unabhängig überprüfen lassen sich die Angaben zum jetzigen Zeitpunkt nicht.

+++ 14:38 Knapp 10.000 Haushalte in der Region Kiew nach russischen Angriffen weiter ohne Strom +++
Drei Siedlungen im Bezirk Boryspil sind aufgrund eines russischen Angriffs auf eine Energieinfrastrukturanlage in der Region Kiew teilweise ohne Strom. Das meldet Ukrinform unter Berufung auf den Leiter der Kiewer Regionalverwaltung, Mykola Kalaschnyk. "Infolge des feindlichen Angriffs im Bezirk Boryspil sind drei Siedlungen teilweise ohne Strom. Derzeit sind 9.607 Haushalte ohne Strom", so der Beamte demnach. Ihm zufolge arbeiten Einsatzkräfte des regionalen Energieversorgers DTEK Kiew bereits daran, die zentrale Stromversorgung der Bevölkerung wiederherzustellen.

+++ 13:58 Atomkraftwerk Saporischschja seit drei Wochen ohne Strom +++
Der seit drei Wochen anhaltende Stromausfall im ukrainischen Kernkraftwerk Saporischschja gefährde die nukleare Sicherheit, schreibt Außenminister Andrij Sybiha auf X. Russland hat nach seiner Ansicht absichtlich die Verbindung des Kraftwerks zum ukrainischen Stromnetz unterbrochen, um eine Wiederanbindung an das russische Stromnetz zu erzwingen. Ein Kernkraftwerk muss dauerhaft gekühlt werden, um einen Störfall zu verhindern. Dafür wird Stromzufuhr benötigt, die derzeit noch über Notstrom erfolgt. Moskau versuche, die Internationale Atomenergiebehörde und die gesamte technische und diplomatische Gemeinschaft zu täuschen, "indem es vorgibt, das Problem sei von jemand anderem als ihm selbst verursacht worden", so der ukrainische Minister. Er fordert die internationale Gemeinschaft auf, die Handlungen Russlands und von Rosatom "klar als illegal, inakzeptabel und äußerst gefährlich anzuerkennen".

+++ 13:30 Kreml-Sprecher Peskow warnt vor Eskalation +++
Russland äußert sich besorgt über eine mögliche Lieferung von weitreichenden US-Tomahawk-Raketen an die Ukraine und warnt vor einer Eskalation des Krieges. "Das Thema Tomahawks gibt Anlass zu großer Sorge", sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow dem russischen Staatsfernsehen. "Gegenwärtig ist wirklich ein dramatischer Moment, da die Spannungen von allen Seiten eskalieren." US-Präsident Donald Trump hatte erklärt, er wolle vor einer Lieferung von Tomahawks wissen, was die Ukraine mit den Raketen vorhabe, da er den Krieg nicht eskalieren wolle. Tomahawks haben eine Reichweite von bis zu 2500 Kilometern. Damit könnte die Ukraine Ziele weit im russischen Hinterland und theoretisch auch die Hauptstadt Moskau ins Visier nehmen. In den vergangenen Wochen haben die USA und die Ukraine bei Auswahl und Taxierung weit entfernter Ziele in Russland eng zusammengearbeitet. Dabei setzte Kiew vor allem Drohnen ein und attackierte erfolgreich russische Ölraffinerien.

Kreml-Sprecher Peskow mit Kreml-Chef Putin

Kreml-Sprecher Peskow mit Kreml-Chef Putin

(Foto: picture alliance/dpa/Pool Sputnik Kremlin)

+++ 12:55 Russland schickte 3100 Drohnen in einer Woche gegen ziviles Leben +++
Mit 3100 Drohnen, 92 Raketen und rund 1360 Gleitbomben hat Russland in der vergangenen Woche das zivile Leben in der Ukraine angegriffen. Das erklärt Präsident Wolodymyr Selenskyj auf X. Er warnt, dass Wladimir Putins Armee seine Schläge gegen Energieanlagen intensiviere und jeden Tag Unschuldige töte. Am Samstag starb ein Kind durch den Bombeneinschlag in einer Kirche. Selenskyj appelliert an die Weltgemeinschaft, beim Druck auf Russland nicht nachzugeben. Sanktionen, Zölle und Aktionen gegen die Länder, die noch immer russisches Öl kaufen und damit den Krieg finanzieren, müssten auf dem Tisch bleiben.

+++ 12:20 Russische Flugabwehr: Haben 72 Drohnen abgefangen +++
Die russische Flugabwehr hat nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau in den vergangenen 24 Stunden insgesamt 72 ukrainische Drohnen abgefangen und zerstört. Russland gibt nur an, wie viele feindliche Geschosse abgefangen wurden. Nicht jedoch, wie viele entdeckt wurden oder ihre Ziele erreicht haben.

+++ 11:52 In Saporischschja eröffnet die zwölfte Untergrund-Schule +++
In der seit langem umkämpften Oblast Saporischschja eröffnet die Ukraine nun die zwölfte Schule unter Tage. Laut Aussage des dortigen Militärchefs unterrichtet die Untergrund-Schule künftig 1000 Kinder in zwei Schichten. Ausgestattet ist sie demnach mit Multimedia-Tafeln und digitalen Geräten und bietet höchste Standards für die Sicherheit der Kinder, inklusive einer Arztpraxis. Finanziert wurde die Schule von der Europäischen Union über das Programm "Ukraine Facility". Es unterstützt bei Projekten für Wiederaufbau, Erholung und Modernisierung.

+++ 11:42 Traumatisierte Soldaten kämpfen sich zurück ins Leben +++
Ungebrochen, so heißt ein psychiatrisches Krankenhaus in Lwiw im Westen der Ukraine. Dort werden schwer traumatisierte Soldaten behandelt. Die physischen Wunden heilen meist nach einer gewissen Zeit. Doch was ist mit den mentalen? Auch die bedürfen einer konsequenten Fürsorge.

+++ 11:34 Russen stoßen bei Pokrowsk vor +++
Ein pro-ukrainischer Militärblogger meldet Fortschritte der russischen Truppen in Richtung Pokrowsk. Im Südwesten festigten die Russen demnach ihre Stellungen und drangen nach Norden in ein Dorf vor. Im Nordosten begannen die russischen Streitkräfte nach den ukrainischen Gegenangriffen der vergangenen Woche, den ukrainischen Vormarsch umzukehren. Infolge mehrerer Vorstöße wurden alle verbliebenen ukrainischen Streitkräfte im Dorf Sichneve operativ eingekesselt.

+++ 10:31 Russische Luftangriffe töten fünf Zivilisten +++
Bei den russischen Luftangriffen auf das zivile Leben in der Ukraine sind seit gestern sieben Menschen getötet und 23 verletzt worden. Das meldet die Kyiv Post und beruft sich auf die jeweiligen lokalen Behörden. Aus der Region Odessa wurden Angriffe auf die Infrastruktur und eine Verletzte gemeldet. Zwei Menschen starben in der Oblast Donezk durch den Luftangriff auf eine Kirche, in der sich Einheimische aufhielten. Ein weiterer Luftschlag in Donezk tötete zwei weitere Einwohner. In der frontnahen Oblast Dnipropetrowsk wurde eine junge Frau von einer russischen First-Person-View-Drohne getötet. Immer wieder kommt es vor, dass russische Drohnenpiloten ihre Fähigkeiten an ukrainischen Zivilisten "trainieren".

+++ 10:09 Explosion beim Kaffee - wie Ukrainer nah der Front leben +++
Entspannt sitzen in Kramatorsk junge Menschen am Café-Tisch und genießen das schöne Wetter. Im Hintergrund ist das Geräusch einer anfliegenden Kampfdrohne zu hören, dann folgt eine Explosion. Der ntv Auslandsreport zeigt das bizarre Leben in einer Frontstadt.

+++ 09:47 ISW meldet deutlich gesteigerte Panzerproduktion in Russland +++
Interne Dokumente eines russischen Panzerherstellers enthüllen eine bis 2028 geplante Steigerung der Produktion von T-90 Panzern um 80 Prozent, verglichen mit dem letzten Jahr. Das berichtet das Institute for the Study of War (ISW) und beruft sich auf den Open-Source-Dienst Frontelligence Insight. Das Werk soll außerdem die Produktion einer neuen Variante des Panzers aufnehmen wollen. Das ISW schätzt die Produktionspläne der Rüstungsfirma auf 2000 Panzer in den kommenden elf Jahren. Die Reparaturen an T-72 Panzern soll Russland zugleich verstärken, während der Einsatz von Panzern an der Front insgesamt zurückgeht. Das hängt zum einen mit der weitgehenden Überwachung eines breiten Landgürtels entlang der Front durch Drohnen zusammen. Zum anderen sieht das ISW hier ein mögliches Horten gepanzerter Fahrzeuge für die Zukunft, sei es für den weiteren Kriegsverlauf in der Ukraine oder für eine Konfrontation mit der Nato.

+++ 09:11 Ukraine: 1240 russische Verluste seit gestern +++
Der ukrainische Generalstab bilanziert für die vergangenen 24 Stunden 1240 verwundete oder getötete russische Soldaten. Damit kommt die russische Armee nach Berechnung der Ukraine auf 1.122.810 Verluste seit Beginn der Vollinvasion im Februar 2022. Außerdem wurde laut Generalstab ein Panzer zerstört, zehn Artilleriesysteme, 87 Tank- und Transportfahrzeuge und 244 Drohnen.

+++ 08:37 FT: USA helfen seit Monaten bei Angriffen auf russische Infrastruktur +++
Die USA unterstützen die Ukraine offenbar schon seit Monaten bei der Durchführung von Langstreckenangriffen auf russische Energieanlagen. Das berichtet die britische "Financial Times". Informationen vom US-Geheimdienst haben demnach Luftschläge auf wichtige russische Energieanlagen erst möglich gemacht, etwa Öl-Raffinerien wie gestern die Anlage im russischen Ufa, 1400 Kilometer entfernt von der Front. Als Wendepunkt stellt die Zeitung ein Telefonat zwischen US-Präsident Donald Trump und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj im Juli heraus. Im Gespräch habe Trump Unterstützung signalisiert, um den Russen "Schmerzen zuzufügen". Offiziell behielten die USA ihre zögerliche Haltung bei, bis am 2. Oktober bekanntgegeben wurde, man wolle die Ukraine künftig mit Geheimdienstinformationen für Angriffe auf russische Infrastruktur versorgen. In Wirklichkeit war das laut FT schon seit Monaten gängige Praxis.

+++ 07:49 Ukrainische Drohnen setzen Donezker Supermarkt in Brand +++
Mehrere ukrainische Drohnen haben in der russisch besetzten Oblast Donezk einen lokalen Supermarkt in Brand gesetzt. Das melden pro-ukrainische Militärblogger auf X. Es soll sich um erst vor kurzem entwickelte Langstreckendrohnen des Typs FP-1 gehandelt haben. Sie soll in der Lage sein, 120 Kilogramm schwere Gefechtsköpfe zu tragen und Distanzen von 1600 Kilometern zu überwinden. Produziert wird die Drohne von einer ukrainischen Rüstungsfirma.

+++ 07:20 Zweite Bombennacht für Kleinstadt in Charkiw +++
Die Kleinstadt Tschuhujiw in der Oblast Charkiw ist in der vergangenen Nacht zum zweiten Mal Ziel eines massiven russischen Luftschlags geworden, das melden pro-ukrainische Militärblogger. Russland hat demnach mit Geran-2-Drohnen angegriffen, bis zu vier Einschläge wurden gezählt. Zu den Schäden gibt es noch keine Angaben.

+++ 06:32 Orbán startet Petition gegen EU-Militärhilfe +++
Viktor Orbán, ungarischer Regierungschef, hat eine landesweite Petition gestartet gegen europäische Pläne, den Verteidigungskampf der Ukraine weiter zu unterstützen. "Vor wenigen Wochen wurde in Kopenhagen Brüssels Kriegsplan präsentiert", schrieb Orbán auf Facebook. "Europa zahlt, die Ukrainer kämpfen und letztlich wird Russland erschöpft sein. Uns wurde nicht gesagt, wieviel das kostet oder wie lange das dauern wird." Mit der Petition will der Premier "jede Stadt und jedes Dort" in Ungarn erreichen. In der EU ist Orbán der offenste und vehementeste Russland-Unterstützer. Wiederholt blockierte er Militärhilfe, gibt Kreml-Positionen wieder und stellt sich auch bei gemeinsamen Sanktionen quer.

+++ 05:45 Importe über deutsche LNG-Terminals auf Rekordniveau +++
Der Import von per Schiff geliefertem Flüssigerdgas (LNG) nach Deutschland ist auf ein Rekordniveau angestiegen. Laut Daten der Bundesnetzagentur (BNetzA) war das dritte Quartal 2025 das Quartal mit der größten Einspeisung seit der Eröffnung des ersten deutschen LNG-Terminals in Wilhelmshaven Ende 2022. Den Zahlen zufolge ist dieses Jahr an den LNG-Terminals der deutschen Küste bereits mehr Erdgas eingespeist worden als jeweils in den vorhergehenden Gesamtjahren. Die Bundesregierung hatte den Aufbau von LNG-Terminals an Nord- und Ostsee nach dem russischen Angriff auf die Ukraine forciert, um unabhängiger von russischen Gaslieferungen zu werden.

LNG Flüssiggas-Terminal in Stade

LNG Flüssiggas-Terminal in Stade

(Foto: picture alliance / ZB/euroluftbild.de)

+++ 04:45 Große Mehrheit der US-Wähler für Russland-Sanktionen +++
Trotz der Zurückhaltung von US-Präsident Donald Trump, zusätzlichen wirtschaftlichen Druck auf Moskau auszuüben, sind rund 77 Prozent der Amerikaner für die Verhängung zusätzlicher Sanktionen gegen Russland, um ein Ende seiner Kriegsanstrengungen zu erzwingen. Dies ergibt eine aktuelle Umfrage von Harvard/Harris X. Die Umfrage, an der 2413 registrierte US-Wähler teilnahmen und die zwischen dem 1. und 2. Oktober durchgeführt wurde, ergibt eine überwältigende parteiübergreifende Unterstützung für zusätzliche Sanktionen gegen Moskau. Mehr republikanische als demokratische Wähler befürworten die zusätzlichen Sanktionen: 86 Prozent der Republikaner votieren für die neuen Maßnahmen, während 71 Prozent der demokratischen Wähler der Meinung waren, dass die USA die Maßnahmen verhängen sollten. Nur 23 Prozent der Befragten lehnen neue Sanktionen gänzlich ab.

+++ 03:17 Kuba: Kubanische Kämpfer in russischer Armee sind Söldner +++
Das kubanische Außenministerium widerspricht Behauptungen der USA, dass kubanische Truppen in der Ukraine kämpften. Erstmals veröffentlicht die kubanische Regierung Informationen über Gerichtsverfahren gegen Kubaner wegen Söldneraktivitäten im Krieg in Osteuropa. Das kommunistische Kuba hat sich im Konflikt in der Ukraine offen auf die Seite seines Verbündeten Russland gestellt und gleichzeitig Friedensgespräche gefordert.

+++ 01:41 Deutsche Airlines fordern Drohnenabschuss +++
Angesichts der Bedrohung durch Drohnen an Flughäfen fordern Deutschlands Fluggesellschaften ein konsequentes Handeln der Politik. "Bei einer Bedrohungslage müssen Drohnen abgeschossen werden können", sagt Peter Gerber, Präsident des Bundesverbands der Deutschen Fluggesellschaften (BDF), den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Es müsse dringend geklärt werden, wer in einer Bedrohungslage verantwortlich ist. "Es ärgert mich, dass erst jetzt die Dringlichkeit bei den Drohnen gesehen wird", sagte Gerber, der auch Chef der Fluggesellschaft Condor ist. "Wir weisen auf die Problematik seit zehn Jahren hin."

+++ 00:11 Russischer Angriff auf Nikopol: Eine Tote und zwei Verletzte +++
Nach russischen Angriffen auf die Bezirke Nikopol, Synelnykove und Krywyj Rih in der Region Dnipropetrowsk kam in Nikopol eine 23-jährige Frau ums Leben. Ein 62-jähriger Mann und eine 37-jährige Frau wurden verletzt. Der Angriff beschädigte Infrastruktur, einen Sportkomplex, ein Wohnhaus, ein Geschäft und ein Privathaus. Das berichtet Ukrinform mit Verweis auf den Regionalgouverneur Serhii Lysak.

+++ 22:29 Russische Propagandisten verbreiten Fake News: Selenskyj soll Millionen an Saudi-Bank zahlen +++
Propagandisten nutzen den Ausschnitt eines Interviews mit einer prorussischen US-Kongressabgeordneten, um gezielt Desinformationen zu verbreiten. Wie die staatliche ukrainische Nachrichtenagentur Ukrinform berichtet, verbreiten russische Staatsmedien, Telegram-Kanäle und Bot-Netzwerke auf X einen Ausschnitt aus einem Interview zwischen der US-Kongressabgeordneten Anna Paulina Luna und dem Podcaster Danny Jones. In dem Video behauptet Luna, der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj überweise angeblich monatlich 50 Millionen Dollar an eine Bank in Saudi-Arabien. Propagandisten präsentieren dies als angeblichen "Beweis", den der US-Kongress für Selenskyjs "Missbrauch" westlicher Hilfsgelder für die Ukraine aufgedeckt habe.

+++ 21:52 Selenskyj: Nächstes Sanktionspaket gegen Russland mit Japan abgestimmt +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj unterzeichnet neue Sanktionen gegen russische Einzelpersonen und Unternehmen und gleicht damit die jüngsten Maßnahmen der Ukraine mit denen Japans ab. Das geht aus einer Mitteilung auf der Website des Präsidenten hervor. "Acht Einzelpersonen und 14 juristische Personen, die an der Unterstützung der russischen Militärmaschinerie beteiligt waren und Sanktionen umgingen, wurden sanktioniert", heißt es darin. Selenskyjs Büro erklärte, dieser Schritt setze die umfassenderen Bemühungen der Ukraine fort, den wirtschaftlichen Druck auf Moskau mit internationalen Partnern, darunter Japan, zu koordinieren, das am 12. September ein Sanktionspaket gegen Russland angekündigt hatte. "Seit Juni dieses Jahres hat die Ukraine bereits acht Sanktionspakete verabschiedet und ihre Sanktionen mit den Vereinigten Staaten, Kanada, Großbritannien und Japan sowie mit allen Sanktionspaketen der Europäischen Union abgestimmt", heißt es weiter.

Alle vorherigen Entwicklungen können Sie hier nachlesen.

Quelle: ntv.de, joh/jpe/mau/dpa/rts/AFP

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