Politik

Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 19:14 Laut Frontex 5,5 Millionen Ukrainer in EU-Länder geflohen +++

Seit Kriegsbeginn haben sich nach Angaben der EU-Grenzschutzagentur Frontex mehr als 5,5 Millionen Ukrainer in EU-Mitgliedsländern in Sicherheit gebracht. Unter Berücksichtigung der Geflüchteten mit nicht-ukrainischer Staatsangehörigkeit seien es insgesamt 7,3 Millionen Menschen, teilt die Behörde mit. Mittlerweile seien aber auch mehr als 2,6 Millionen Ukrainer aus EU-Ländern wieder in ihr Heimatland eingereist. Derzeit liege die tägliche Zahl der Ukraine-Rückkehrer höher als die Zahl derer, die in die EU ausreisen wollten.

+++ 19:08 Geflohene können Uni-Zugangsprüfung in Deutschland ablegen +++
Geflüchtete aus der Ukraine können demnächst in mehreren deutschen Städten Online-Tests ablegen und sich damit für ein Studium in der Ukraine qualifizieren. Die standardisierten Tests finden zwischen Ende Juli und Anfang Oktober parallel in der Ukraine, in Deutschland und anderen europäischen Ländern statt, wie das Bundesforschungsministerium mitteilt. Sie sollen den Geflüchteten ermöglichen, trotz des Kriegs ihren Bildungsweg weiter zu verfolgen. Es wird erwartet, dass in Deutschland etwa 5500 Menschen an den Tests in Berlin, Frankfurt, Hamburg, Köln, Leipzig und München teilnehmen.

+++ 18:55 Stoltenberg lobt Deutschland +++
NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg begrüßt die von Bundeskanzler Olaf Scholz angekündigte Aufstockung der Bundeswehrtruppe in Litauen und das 100-Milliarden-Programm für die Aufrüstung der deutschen Streitkräfte. Das Sondervermögen für die Bundeswehr sei eine "historische Investition in Verteidigung", sagt er in einer Videokonferenz mit Scholz. Die Entscheidung des Bundestags sei ein "großartiges Signal an andere Verbündete". Auch mit der Zusage einer Kampfbrigade für den Schutz Litauens vor einem möglichen Angriff Russlands schreite Deutschland "mit gutem Beispiel voran", sagt Stoltenberg mit Blick auf den NATO-Gipfel Ende des Monats in Madrid. Dort erwarte er von den Staats- und Regierungschefs weitere Schritte für mehr Abschreckung und Verteidigung des Bündnisses.

+++ 18:39 Separatisten melden mindestens 13 Tote in Stachanow +++
Prorussische Separatisten erklären, in der Stadt Stachanow seien mindestens 13 Menschen durch Raketenwerferbeschuss getötet worden. "Es sind etwa 20 Raketen des Typs Uragan eingeschlagen", sagt der Chef der selbst ernannten Volksrepublik Luhansk, Leonid Passetschnik, russischen Medien. Zudem seien mindestens sechs Verletzte aus den Trümmern geborgen worden. Die Separatisten werfen der ukrainischen Armee vor, ein Wohngebiet beschossen zu haben. Die Angaben der Kriegsparteien lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

+++ 18:16 Finnland plant Barrieren an Grenze zu Russland +++
Finnlands Regierung bereitet ein Gesetz vor, um die Grenze zu Russland mit dem Bau eines Zauns stärker sichern zu können. Damit reagiert Finnland auf Befürchtungen, Russland könne als Teil einer hybriden Kriegsführung gezielt Migranten anlocken, um sie zum Grenzübertritt nach Finnland beziehungsweise in die EU zu bewegen. Dies hat Belarus in der Migrationskrise an der Grenze zu Polen, Litauen und Lettland vorgemacht. Mehr dazu lesen Sie hier.

+++ 17:50 Briten zum Tode verurteilt - London spricht von Scheinurteil +++
Die britische Regierung regiert auf die von einem Gericht in der selbst ernannten Volksrepublik Donezk verhängten Todesurteile gegen zwei Briten und einen Marokkaner. Außenministerin Liz Truss bezeichnet die von prorussischen Separatisten verhängte Todesstrafe als "Scheinurteil ohne jegliche Legitimität". Aus der Downing Street heißt es zudem, man sei tief besorgt und werde mit den ukrainischen Behörden weiter zusammenarbeiten, um auf die Freilassung von gefangen genommenen britischen Staatsbürgern, die an der Seite der Ukraine gekämpft hätten, hinzuarbeiten.

+++ 17:30 Putin hebt Devisen-Tauschpflicht für Exporteure auf +++
Angesichts des drastisch gestiegenen Rubelkurses hat Russlands Präsident Wladimir Putin die russischen Exporteure von der Pflicht befreit, generell 50 Prozent ihrer Deviseneinnahmen in die Landeswährung tauschen zu müssen. Künftig werde eine Regierungskommission bestimmen, wieviel der Einnahmen sie zum Umtausch abführen müssen, heißt es in dem Präsidentenerlass. Zunächst hatten westliche Sanktionen zu einer starken Rubelabwertung geführt. Russland reagierte mit scharfen Gegenmaßnahmen: Unter anderem mussten Unternehmen, die Deviseneinnahmen aus dem Export erhielten, diese eintauschen. Da zugleich der Import - und damit die Nachfrage nach Dollar und Euro - durch die Sanktionen einbrach, stieg der Rubel deutlich an und ist nun so stark wie zuletzt 2015. Die jetzt beschlossenen Erleichterungen sollen den Rubel wieder etwas schwächen, um die russische Wirtschaft konkurrenzfähiger zu machen.

+++ 17:15 Kommandeur: In Sjewjerodonezk tobt Häuserkampf +++
In der ostukrainischen Stadt Sjewjerodonezk wird nach den Worten von Militär-Kommandeur Petro Kusyk um jedes Haus gekämpft. Die gesamte Stadt liege unter Artilleriefeuer der russischen Streitkräfte. "Der gestrige Tag war für uns erfolgreich. Wir sind zum Gegenangriff übergegangen, und in einigen Gebieten konnten wir sie um einen oder zwei Blocks zurückdrängen. In anderen haben wir sie buchstäblich um ein oder zwei Häuser zurückgedrängt", sagt er im Fernsehen. Gestern hatte der Gouverneur von Luhansk, Serhij Gajdaj, gesagt, Sjewjerodonezk sei "weitgehend" unter russischer Kontrolle.

+++ 16:49 Sicherheitsexperte hält Dämonisieren Putins für "unzweckmäßig" +++
Der Militär- und Sicherheitsexperte Ralph Thiele sagt, "es wird eng für die Ukraine". Auch die Eroberung des gesamten Landes sei nicht auszuschließen. Der Einsatz der modernen Waffen aus dem Westen könnte noch einige Zeit dauern. Der Gesprächsfaden mit Kremlchef Putin dürfe nicht abreißen.

+++ 16:31 Ukraine meldet drei Tote in Charkiw +++
Nach ukrainischen Angaben sind durch russischen Beschuss in Charkiw drei Menschen getötet und fünf weitere verletzt worden. Durch den Angriff gestern hätten ein Café, ein Supermarkt und eine Schulbibliothek im Bezirk Novobavarskyi gebrannt, berichtet das Portal "Kyiv Independent" und beruft sich auf Behördenangaben.

+++ 16:03 Separatisten verurteilen Ausländer in ukrainischer Armee zum Tode +++
Zwei Briten und ein Marokkaner, die aufseiten der Ukraine gekämpft haben und gefangen genommen wurden, sind der russischen Nachrichtenagentur RIA zufolge von einem Gericht in der pro-russischen Separatisten-Region Donezk zum Tode verurteilt worden. Die drei Männer kündigten Berufung gegen das Urteil des obersten Gerichts in der selbst ernannten Volksrepublik Donezk an, wie die russische Agentur Tass meldet. Das britische Außenministerium hatte zuvor erklärt, die Gefangenen würden für politische Ziele missbraucht. Mehr dazu lesen Sie hier.

+++ 16:00 Scholz und Stoltenberg mahnen Geschlossenheit an +++
Bundeskanzler Olaf Scholz und NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg sind sich einig, dass vom anstehenden NATO-Gipfel ein Signal der Entschlossenheit und Geschlossenheit der Allianz ausgehen soll. Dies hätten beide in einer Video-Schalte betont, teilt Regierungssprecher Steffen Hebestreit mit. Überlegungen über eine strategische Neuausrichtung des westlichen Militärbündnisses sollen demnach bei dem Gipfel am 29. und 30. Juni in Madrid im Mittelpunkt stehen.

+++ 15:33 Militärexperte ordnet ein: Kann Russland militärisch die Puste ausgehen? +++
Die russische Eroberung des Donbass könnte mit dem Kampf um die Stadt Sjewjerodonezk entschieden werden. Wie lange kann sich die Ukraine noch gegen die Übermacht behaupten? Und wie viel militärische Ressourcen hat Russland noch zur Verfügung? ntv spricht mit dem Militärexperten Thomas Wiegold.

+++ 15:14 Premier League zieht erneut Konsequenzen +++
Fußballspiele der englischen Premier League werden vorerst nicht mehr im russischen Fernsehen gezeigt. Ein Vertrag mit dem russischen Unternehmen Match TV wird nach Informationen britischer Medien ausgesetzt. Damit reagiert die englische Spitzenliga auf den russischen Angriffskrieg in der Ukraine. Unklar ist, wie lange der Kontrakt ausgesetzt wird und ob er möglicherweise komplett aufgehoben wird. Eigentlich sollte Match TV ab der kommenden Saison sechs Jahre lang die Spiele der Premier League zeigen. Der bisherige Vertrag, der mit dem letzten Spiel der Saison 2021/22 endete, war bereits im März als Folge der Invasion ausgesetzt worden.

+++ 14:52 Scholz: Putins Pläne gehen nicht auf +++
Kanzler Olaf Scholz befürchtet einen langwierigen Verlauf des Krieges Russlands gegen die Ukraine. Der russische Präsident Wladimir Putin habe noch nicht verstanden, dass seine Pläne nicht aufgehen werden, sagt der Kanzler dem Radiosender Antenne Bayern. Putin bombardiere vor allem den Donbass, "und hat offenbar die Vorstellung, dass, wenn er da alles nieder gebombt hat, das dann ein Teil des russischen Imperiums werden kann". Russlands Entwicklungsmöglichkeiten würden durch die vom Westen verhängten Wirtschaftssanktionen erheblich beeinträchtigt, sagt Scholz. "Und die wird er nicht los, ohne das zu machen, wozu wir ihn die ganze Zeit auffordern, nämlich seine Truppen wieder zurückzuziehen und einen fairen Frieden mit der Ukraine zu vereinbaren."

+++ 14:35 Deutschland und Polen wollen Ukraine bei Getreide-Export helfen +++
In Warschau hat Bundesagrarminister Cem Özdemir nach eigenen Angaben mit seinem polnischen Amtskollegen Henryk Kowalczyk darüber beraten, wie Deutschland bei der Abfertigung der Getreide-Transporte aus der Ukraine helfen könne. Konkrete Schritte nennt er jedoch nicht. Die Schwierigkeit sei, das Getreide aus der Ukraine herauszukriegen, "weil wir nicht in der Lage sind, die Menge, um die es da geht, über die Alternativrouten abzutransportieren", betont Özdemir. Deshalb sei es besonders wichtig, der Ukraine bei der Zurückgewinnung ihrer Souveränität zu helfen. Russland unterbindet in der Ukraine die Ausfuhr von mehr als 20 Millionen Tonnen Getreide vor allem nach Nordafrika und Asien, ein Großteil davon im Hafen von Odessa.

+++ 14:11 Über 133.000 geflüchtete Kinder an deutschen Schulen +++
An deutschen Schulen sind inzwischen fast 133.500 ukrainische Schülerinnen und Schüler aufgenommen worden. Letzte Woche sei ihre Zahl um knapp 7900 im Vergleich zur Vorwoche gestiegen, teilt die Kultusministerkonferenz mit. Die meisten von ihnen werden in Bayern, Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg unterrichtet.

+++ 13:51 Ukrainische Munitionsvorräte teils größer als zu Kriegsbeginn +++
Der ukrainische Verteidigungsminister Resnikow berichtet bei Facebook von den Munitionsvorräten der Armee. Nach seinen Worten sind diese durch Lieferungen aus NATO-Beständen teils größer als noch zu Beginn des Krieges. So seien aus dem Westen bereits mehr als 150 schwere 155-Millimeter-Haubitzen gekommen. Dazu seien noch etwa 50 Geschütze anderen Kalibers eingetroffen, sagte Resnikow. Für diese lägen die Munitionsvorräte bei gut 75 Prozent des Bestands vom Kriegsbeginn. Geliefert worden seien auch Dutzende Raketenwerfer sowjetischen Typs und Hunderte Mörser mit entsprechender Munition. Resnikow berichtete zudem über den Erhalt von Hunderten Panzern und Schützenpanzern sowjetischen Typs und etwa 250 westlichen gepanzerten Fahrzeugen. Daneben wurden Tausende an tragbaren Flugabwehr- und Panzerabwehrsystemen und Granatwerfern und Hunderte Drohnen, darunter Dutzende Angriffsdrohnen, geliefert. Die Küstenverteidigung sei durch "Harpoon"-Raketen entscheidend gestärkt worden.

+++ 13:33 Selenskyj: "Was hat Russland in der Welternährungsorganisation verloren?" +++
Präsident Selenskyj nimmt an einer Sitzung des Ministerrats der OECD teil und beklagt dabei erneut, Russland verursache mit dem Angriffskrieg gegen die Ukraine den weltweiten Anstieg der Preise für Getreide. Er fragte dabei: "Was hat Russland dort verloren, wenn es mindestens 400 Millionen und möglicherweise bis zu einer Milliarde Menschen in den Hunger treibt?"

+++ 13:07 Kiew: Jeden Tag "bis zu hundert getötete ukrainische Soldaten" +++
Die Ukraine verzeichnet in den Kämpfen mit der russischen Armee Tag für Tag "bis zu hundert getötete Soldaten und bis zu 500 verwundete" Soldaten. Der ukrainische Verteidigungsminister Oleksij Resnikow erklärt, die Lage an den Frontlinien in der östlichen Donbass-Region sei schwierig. "Der Kreml übt weiter Druck mit schierer Masse aus, gerät ins Stolpern, stößt auf starken Widerstand und erleidet hohe Verluste", heißt es in der Erklärung Resnikows.

+++ 12:49 Moskau rechnet mit keinen weiteren Problemen bei Gasverkauf in Rubel +++
Russland geht davon aus, dass es keine weiteren Gaskappungen für europäische Bezieher geben wird. Die Vorgabe, Gas gegen Rubel zu verkaufen, funktioniere, teilt das russische Präsidialamt mit. Einige Länder in Europa hatten sich der Aufforderung widersetzt, der russische Gaskonzern Gazprom lieferte daraufhin kein Gas mehr dorthin.

+++ 12:28 Ex-General Vad: "Russen gehen mit Feuerwalze vorweg" +++

+++ 12:05 Buschmann für EU-Plan zu Enteignung russischer Oligarchen +++
Bundesjustizminister Marco Buschmann ist offen für eine Enteignung russischer Oligarchen, um deren Vermögen für den Wiederaufbau der Ukraine zu nutzen, wie es die EU-Kommission vorschlägt. Man müsse einen Unterschied zwischen staatlichem und privatem Vermögen machen, sagt der FDP-Politiker am Rande eines EU-Justizministertreffens. Bei Privatvermögen bestehe die Möglichkeit, Vermögensgegenstände "abzuschöpfen". Voraussetzung sei, dass vor Gericht nachgewiesen werde, dass Verdächtige etwa an Kriegsverbrechen oder der illegalen Kriegsführung beteiligt waren.

+++ 11:46 Ukraine meldet Erfolge in der Region Cherson +++
Das ukrainische Verteidigungsministerium berichtet von einer Gegenoffensive in der südukrainischen Region Cherson. Dabei sei einiges an Territorium zurückerobert worden, teilt das Ministerium in Kiew mit. Russland habe Soldaten und Material verloren. Bei ihrem Rückzug würden die russischen Truppen Gelände verminen und Barrikaden errichten.

+++ 11:21 Gouverneur: Könnten Sjewjerodonezk mit neuen Waffen "in zwei bis drei Tagen säubern" +++
Die Ukraine könnte Sjewjerodonezk nach Einschätzung des Regionalgouverneurs mit westlichen Waffensystemen schnell wieder unter ihre Kontrolle bringen. Sobald die ukrainische Armee über Artillerie mit großer Reichweite verfüge, "um Duelle mit russischer Artillerie austragen zu können, können unsere Spezialkräfte die Stadt in zwei bis drei Tagen säubern", sagt der Gouverneur von Luhansk, Serhij Gajdaj. Die ukrainischen Streitkräfte in Sjewjerodonezk seien weiterhin "hoch motiviert", die Einheiten hielten "alle ihre Positionen", sagte Gajdaj. Russland greife die von den ukrainischen Truppen kontrollierten Gebiete ununterbrochen mit Artillerie an.

+++ 11:03 Selenskyj: Welt steht am Rand einer "fürchterlichen Nahrungskrise" +++
In einer im ukrainischen Fernsehen übertragenen Rede prangert Selenskyj die russische Blockade der Schwarzmeer-Häfen an. Die Welt stehe am Rande einer "fürchterlichen Nahrungskrise", weil die Ukraine große Mengen an Getreide, Ölen und anderen Agrarprodukten nicht exportieren könne, sagt er. "Millionen Menschen könnten Hunger leiden, wenn die russische Blockade im Schwarzen Meer anhält."

+++ 10:44 Tausende Zivilisten noch in Sjewjerodonezk - Evakuierung nicht mehr möglich +++
Für etwa 10.000 Zivilisten, die sich noch im Stadtgebiet von Sjewjerodonezk aufhalten, sieht die Lage aussichtslos aus. Nach Angaben des Bürgermeisters Olexander Strjuk ist eine Evakuierung nicht mehr möglich. Ukrainische Kräfte kontrollierten unterdessen weiterhin das Industriegebiet und angrenzende Bereiche. Die Lage sei schwierig, aber zu bewältigen.

+++ 10:25 Ukraine meldet Raketeneinschlag in Wohnblock bei Schytomyr +++
In der rund 220 Kilometer westlich von Kiew gelegenen Gemeinde Nowohrad-Wolynskyj in der Region Schytomyr schlägt in der Nacht eine Rakete in einen Wohnblock ein. Das geht aus Angaben der dortigen Behörden vor. Laut ukrainischen Medien ist noch unklar, ob und wie viele Todesopfer es gibt.

+++ 10:04 Stoltenberg bleibt wegen Gürtelrose zu Hause +++
Ein NATO-Sprecher reicht den Grund für die Absage des Berlin-Besuchs von Generalsekretär Stoltenberg nach: Demnach leidet der Norweger an Gürtelrose, die nach einer Covid-19-Erkrankung auftreten könne. Deshalb arbeite Stoltenberg zu Hause und werde den geplanten Besuch in Deutschland "nicht persönlich, sondern aus der Ferne" absolvieren. So seien auch Ersatztermine mit Scholz und Lambrecht per Videokonferenz im Gespräch.

Hinweis: Kurze Zeit hieß es an dieser Stelle, Stoltenberg sei Däne. Dies ist natürlich falsch, wir haben das korrigiert und bitten, den Fehler zu entschuldigen.

+++ 09:31 Britischer Geheimdienst: Russen nehmen Gebiete südlich von Isjum ins Visier +++
Nach Einschätzung britischer Geheimdienste konzentrieren russische Truppen in den vergangenen Tagen ihren Vormarsch auf Gebiete südlich der ostukrainischen Stadt Isjum. Die Truppen hätten ihre Anstrengungen dort wahrscheinlich verstärkt, heißt es vom Verteidigungsministerium in London. Isjum liegt im Gebiet Charkiw, das an die mittlerweile fast vollständig von den Russen eingenommene Region Luhansk grenzt.

+++ 09:14 Russen beschießen Chemiefabrik in Sjewjerodonezk - vier Tote +++
Russische Truppen setzen nach ukrainischen Angaben ihre Angriffe auf Wohn- und Industriegebiete in Sjewjerodonezk fort. Beim Beschuss der Chemiefabrik Azot seien vier Menschen getötet worden, schreibt der Gouverneur von Luhansk, Serhij Hajdaj, bei Telegram. Die Chemiefabrik nutzen laut Ukraine Hunderte Zivilisten als Luftschutzbunker. Eine vergleichbare Einkesselung durch russische Truppen wie bis vor Kurzem in der Hafenstadt Mariupol drohe derzeit jedoch nicht, so Hajdaj.

+++ 08:51 Stoltenberg sagt Berlin-Besuch kurzfristig ab +++
NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg kommt heute doch nicht nach Berlin, wie es aus dem Verteidigungsministerium heißt. Eigentlich waren Treffen mit Kanzler Scholz und Verteidigungsministerin Lambrecht geplant. Über die Gründe der Absage ist bisher nichts bekannt. Auch das Verteidigungsministerium kennt sie nach eigener Aussage nicht.

+++ 08:29 Sohn von Warren Buffett besucht Selenskyj in Kiew +++
Der ukrainische Präsident Selenskyj trifft in Kiew den Sohn von Milliardär Warren Buffett, Howard Graham Buffett. Selenskyj twittert, er wisse dieses Signal der Solidarität mit der Ukraine zu schätzen. Er danke für die humanitäre Hilfe. Man habe auch über Wiederaufbauprojekte gesprochen. Howard Graham Buffett ist Vorsitzender einer nach ihm benannten Wohltätigkeitsorganisation. Die Stiftung hat laut "Washington Post" über die Hilfsorganisation World Central Kitchen bereits elf Millionen Dollar gespendet, die in Nahrungsmittelhilfen für von der russischen Invasion betroffene ukrainische Familien geflossen sind.

+++ 08:12 Putin-Show im TV fällt wieder aus - "ein Hin und Her" +++

+++ 07:37 Hacker spielen patriotische ukrainische Lieder im russischen Radio +++
Unbekannte Hacker verschaffen sich Zugang zum Programm des russischen Radiosenders Kommersant FM. Wie der BBC-Reporter Francis Scarr twittert, unterbrachen die Hacker eine Nachrichtensendung und spielten patriotische ukrainische Lieder sowie den Song "We Don't Need War!" der bekannten russischen Band "Nogu Svelo!". Der Chefredakteur von Kommersant FM bestätigt der russischen Agentur Tass den Vorfall. Techniker würden ihn untersuchen und versuchen, die Urheber des Angriffs zu ermitteln.

+++ 07:15 Russland-Experte: "Putin will sich an den USA rächen" +++
Russland-Experte und Ex-ARD-Korrespondent Udo Lielischkies sieht Rachegelüste als Motivation für Putins Angriffskrieg gegen die Ukraine. In der Sendung "Maischberger" sagt er: "Putin hat nach dem Zerfall der Sowjetunion ein Rachegefühl entwickelt. Er will sich an den USA rächen." Zum Machterhalt bediene er sich bewusst Lügen, er habe eine "Politik mit Angst" betrieben. "Und es funktioniert, denn der Westen ist ängstlich." Der Westen widerspreche seinen Lügen nicht. "Lügen und damit durchkommen ist ein Machtbeweis."

+++ 06:42 Duda über Gespräche mit Putin: "Hat jemand so mit Adolf Hitler gesprochen?" +++
Polens Präsident Duda vergleicht in dem "Bild"-Interview - wir haben bereits daraus zitiert - Russlands Präsident Putin mit Adolf Hitler. Er kritisiert Gespräche mit Putin und zieht eine Parallele zur NS-Zeit: "Hat jemand so mit Adolf Hitler während des 2. Weltkriegs gesprochen? Hat jemand gesagt, dass Adolf Hitler sein Gesicht wahren muss? Dass wir so vorgehen sollen, dass es nicht erniedrigend ist für Adolf Hitler? Ich habe solche Stimmen nicht gehört", sagt Duda. Er moniert zudem, dass Kommunikation etwa von Kanzler Scholz und Frankreichs Präsident Macron mit Putin ohne Beisein der ukrainischen Seite stattfindet: "Meiner Ansicht nach kann es zu keiner Verständigung über die Köpfe der ukrainischen Regierung hinweg kommen."

+++ 06:25 Selenskyj erinnert an Fußball-EM in Ukraine vor genau zehn Jahren +++
Der ukrainische Präsident Selenskyj erinnert in seiner abendlichen Ansprache daran, dass genau vor zehn Jahren die Fußball-Europameisterschaft in der Ukraine und in Polen eröffnet wurde. "Die Spiele fanden in verschiedenen Städten unserer beiden Länder statt, darunter in Donezk in der Donbass-Arena", sagt der Präsident. Das sei nur zehn Jahre her. "Aber man hat den Eindruck, als ob das in einer anderen Welt war." Vor zehn Jahren sei Donezk "stark, stolz und entwickelt" gewesen. "Doch dann kam Russland". Nur die Rückkehr der Ukraine, der ukrainischen Fahne und des ukrainischen Rechts könnten für das Gebiet und die Stadt ein normales Leben bedeuten. "Ein Leben, wie es war. Friedlich, sicher, offen für die Welt. Und natürlich neue Spiele von Mannschaften von Weltniveau in der Donbass-Arena." Die Donbass-Arena ist das Heimstadion des ukrainischen Klubs Schachtar Donezk. Hier fanden während der EM mehrere Spiele statt, unter anderem eine der Halbfinalbegegnungen.

+++ 05:56 Polens Präsident irritiert über Scholz' Gespräche mit Putin +++
Polens Präsident Andrzej Duda kritisiert, dass Bundeskanzler Olaf Scholz und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron trotz des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine weiter Kontakt zu Kremlchef Wladimir Putin halten. "Ich bin erstaunt über all diese Gespräche, die da geführt werden mit Putin, gerade von Kanzler Scholz, von Präsident Emmanuel Macron. Diese Gespräche bringen gar nichts", sagt Duda in einem "Bild"-Interview. Vielmehr bewirkten sie "so eine Art Legitimierung eines Menschen, der verantwortlich ist für Verbrechen, die von der russischen Armee in der Ukraine begangen werden", so Duda weiter.

+++ 04:31 Selenskyj-Gesandter rechnet mit EU-Kandidatenstatus für Ukraine +++
Der Sondergesandte des ukrainischen Präsidenten Wolodomyr Selenskyj für eine EU-Beitrittsperspektive zeigt sich nach zweitägigen Gesprächen in Berlin zuversichtlich, dass sein Land den Kandidatenstatus für die Europäische Union erhalten wird. Wenn die EU-Kommission in der kommenden Woche eine entsprechende Empfehlung abgebe, gehe er von einer Zustimmung der 27 Mitgliedstaaten bei ihrem Gipfeltreffen am 23. und 24. Juni in Brüssel aus, sagt der Minister für regionale Entwicklung, Oliksej Tschernyschow. Er rechne dann auch mit einer Zustimmung Deutschlands. "So wie wir es verstehen, werden sie nicht im Weg stehen, wenn der Bericht (der EU-Kommission) positiv ausfällt."

+++ 03:11 Sicherheitsexperten: Russland schlägt sich schlecht im Cyberkrieg +++
Russland hat in der Ukraine mit Methoden der digitalen Kriegsführung bislang deutlich weniger Erfolg, als von vielen erwartet worden war. Cybersicherheitsexperten hätten mit verheerenden, großflächigen Cyberangriffen auf die Ukraine gerechnet, sagt der Leiter des polnischen Nationalen Cybersicherheitszentrums, Karol Molenda. Aber die Ukraine sei vorbereitet gewesen und "hat den Angriffen Russlands standgehalten". Russland sei offenbar nicht in der Lage, "einen koordinierten Cyber- und kinetischen Krieg zu führen", so der litauische Chef für Cybersicherheit, Oberst Romualdas Petkevicius. Derzeit gebe es überall in der Ukraine Cyber-Aktivitäten, "aber ich glaube nicht, dass sie sehr gut geplant sind".

+++ 02:27 Ukraine hofft auf Milliardeneinnahmen durch Strom-Exporte in die EU +++
Die Ukraine möchte bis Ende des Jahres 1,5 Milliarden Euro mit Stromexporten in die Europäische Union verdienen. Das erklärt die Beraterin des ukrainischen Energieministers, Lana Serkal. Ukrainische Stromleitungen seien darauf vorbereitet, Strom nach Rumänien, Ungarn, in die Slowakei und nach Polen zu liefern. Am Dienstag hat die EU Stromimporte aus der Ukraine gebilligt.

+++ 01:33 Zwei Briten und einem Marokkaner droht Todesstrafe vor Donezker Gericht +++
Zwei Briten und einem Marokkaner, die aufseiten der Ukraine gekämpft haben und gefangen genommen wurden, droht nach einer Meldung der russischen Nachrichtenagentur RIA die Todesstrafe. Die Agentur verbreitet Video-Aufnahmen von dem Prozess vor einem Gericht im Bezirk Donezk, der unter Kontrolle der von Russland unterstützten Separatisten steht. RIA zitiert Staatsanwälte, nach denen über alle drei Männer die Todesstrafe verhängt werden könne. Das britische Außenministerium erklärt, die Gefangenen würden für politische Ziele missbraucht.

+++ 00:41 Keine Flugzeuge - Russische Airline stoppt Pläne für Billig-Tochter +++
Die größte private Fluggesellschaft Russlands legt ihre Pläne für eine Billigfluglinie mangels Flugzeugen auf Eis. S7 teilt mit, die für die Low-Cost-Tochter mit Namen "Citrus" bestellten Maschinen würden in diesem Jahr nicht geliefert. "Deshalb ist die Entwicklung der Fluggesellschaft mit diesem Geschäftsmodell leider derzeit nicht möglich." Eine Entscheidung über die Zukunft des gesamten Projekts solle bis Ende des Jahres fallen. Die Lieferung und Wartung von Flugzeugen ist auch von den westlichen Sanktionen gegen Russland nach dem Einmarsch in der Ukraine betroffen. Zudem können russische Fluggesellschaften derzeit keine Ziele in Westeuropa und den USA ansteuern.

+++ 23:57 Ukraine meldet vier getötete Zivilisten in Donezk +++
Russische Truppen haben bei Angriffen auf ukrainische Orte den Behörden zufolge mehrere Zivilisten getötet oder verletzt. Der Gouverneur des Gebiets Donezk, Pawlo Kyrylenko, macht Russland für vier Tote und fünf Verletzte in dem von Regierungstruppen kontrollierten Teil der Region im Osten des Landes verantwortlich. "Die Lage bleibt schwierig. Die Frontlinie steht unter ständigem Beschuss", teilt Kyrylenko mit. Die ukrainische Armee spricht von sieben abgewehrten russischen Angriffen im Donbass. Dabei seien 31 Kämpfer getötet und mehrere gepanzerte Fahrzeuge zerstört worden. Das russische Militär habe beim Beschuss ukrainischer Orte etwa 20 Häuser sowie zwei Schulen und eine Bahnstation zerstört. Die Angaben sind nicht unabhängig überprüfbar.

+++ 23:20 Guterres sieht "beispiellose Welle von Hunger" heranrollen +++
UN-Generalsekretär António Guterres warnt vor einer rasanten Verschlimmerung der Auswirkungen des Ukraine-Krieges auf die globale Ernährungs- und Energiesicherheit. "Die Auswirkungen des Krieges betreffen umfassend die Ernährungssicherheit, Energie und Finanzen, sie sind schwerwiegend und sie beschleunigen sich", sagt Guterres bei der Vorstellung des zweiten UN-Berichts zu den Folgen des Krieges. Etwa 1,6 Milliarden Menschen weltweit sind dem Bericht zufolge von den Auswirkungen des Krieges betroffen. Guterres warnt vor einer "beispiellosen Welle von Hunger und Armut", die in Teilen der Welt zu "sozialem und wirtschaftlichem Chaos" führen könne. Während aktuell der fehlende Zugang zu Lebensmitteln Ursache von Ernährungskrisen sei, drohe für das folgende Jahr ein "Mangel an Lebensmitteln" an sich. "Es gibt nur einen Weg, diesen heraufziehenden Sturm zu stoppen: Die russische Invasion in der Ukraine muss enden", betont Guterres.

+++ 22:30 Autos ohne Airbag: Lada-Fabrik in Russland arbeitet wieder +++
Nach mehrmonatiger Pause nimmt der russische Automobilbauer Avtovaz die Lada-Produktion eingeschränkt wieder auf. "Am 8. Juni 2022 hat die Avtovaz AG wieder mit der Auslieferung von Fahrzeugen begonnen - die ersten Lada Granta Classic 2022 sind vom Fließband gelaufen", schreibt das Unternehmen in einer Pressemitteilung. Vorläufig solle die Belegschaft nur vier Tage in der Woche arbeiten. Auch das Sortiment sei wegen der Sanktionen beschränkt. Avtovaz gehörte bis vor kurzem zur Gruppe des französischen Automobilkonzerns Renault, wurde aber nun wieder von Russland verstaatlicht. Wegen der westlichen Sanktionen sind viele zuvor importierte Ersatzteile nicht mehr verfügbar. Daher sind die Autos auch nur mit einer begrenzten Ausstattung zu haben. Medienberichten zufolge werden die Ladas künftig etwa ohne ABS und Airbags und dem elektronischen Notrufsystem "Era Glonass" ausgeliefert.

+++ 22:00 Selenskyj: Viele Russen in Sjewjerodonezk gefallen +++
Die ukrainischen Verteidiger von Sjewjerodonezk haben den russischen Angreifern nach den Worten von Präsident Wolodymyr Selenskjy große Verluste zugefügt. Es sei eine sehr heftige und schwierige Schlacht um die Stadt, sagt er in einer Ansprache. Das Schicksal des Donbass, also des Ostens der Ukraine, werde sich hier in vielerlei Hinsicht entscheiden.


Frühere Entwicklungen des Ukraine-Kriegs können Sie hier nachlesen.

Quelle: ntv.de, hul/jog/ino/dpa/rts/AFP

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